Filmmuseum April 2014 Kinoprogramm Ausstellungen · Projekte 2 INFORMATION & TICKETRESERVIERUNG ≥ Tel. 069 - 961 220 220 WERKSCHAU BERNHARD SINKEL VÄTER UND SÖHNE ≥ Seite 22/23 Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Marie Brüggemann, Caroline Goldstein Texte: Marie Brüggemann, Natascha Gikas, Caroline Goldstein, Winfried Günther, Monika Haas, Urs Spörri, Gary Vanisian, Katrin Wollnik Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: [email protected] Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film PINA (DE 2011) INHALT 3 Aktuelles 4 Volker Schlöndorff: BAAL 6 Zehn Jahre Kubrick on Tour 8 Gästebuch 10 14. goEast im Deutschen Filmmuseum 12 Filmprogramm goEast 14 Werkschau: Bernhard Sinkel 20 In memoriam Maximilian Schell 24 Tanzen! 28 Fassbinder – JETZT 33 Lecture & Film: Andy Warhol 38 Kinderkino 42 Specials Was tut sich – im deutschen Film? 44 Luminale 46 Frankfurt liest ein Buch 48 Stummfilmmatinee 49 NACKT UNTER WÖLFEN 50 Niklaus Schilling zum 70. Geburtstag 50 Lesung: Paul Dahlke. Die Biographie 51 Service Programmübersicht 52 Eintrittspreise/Anfahrt 56 Vorschau 58 FASSBINDER – JETZT AGNES UND SEINE BRÜDER ≥ Seite 35 4 AKTUELLES Es tut sich was … … im deutschen Film, so dass das Deutsche Filmmuseum und seine Besucher sich im April mit Dietrich Brüggemann und Pepe Danquart Abschied von gleich auf zwei Gäste freuen können Maximilian Schell (S. 44/45). Beide Regisseure stellen ihre aktuellen Werke vor und stehen anschließend zum Gespräch bereit. Danquart präsentiert mit LAUF JUNGE LAUF (2013) die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Uri Orlev. Brüggemanns KREUZ- WEG (2014) wurde gerade mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Sein Oscar, den er 1962 für die Rolle als Verteidiger von Nazi-Verbrechern in DAS URTEIL VON NÜRNBERG (USA 1961, R: Stanley Kramer) erhielt, schmückt die Dauerausstel- lung des Deutschen Filmmuseums seit dessen Wiedereröffnung 2011. Nicht nur dies, sondern auch eine Irm Hermann zu Gast langwährende Freundschaft verbin- det das Haus mit Maximilian Schell, der am 1. Februar 2014 starb. Zum Gedenken an den Schauspieler und Regisseur widmet ihm das Kino des Deutschen Filmmuseums im April eine Filmreihe. Viele Jahre lang war sie nicht nur Kollegin, sondern auch eine der engsten Vertrauten Rainer Werner Fassbinders: Die Schauspielerin Irm Hermann berichtet am Freitag, 25. April, als Gast im Deutschen Filmmuseum von ihrer Arbeit mit dem einflussreichen Regisseur. Die gefragte Theater- und Filmschau- spielerin drehte mit Regisseuren wie Percy Adlon, Werner Herzog und Christoph Schlingensief. Auch in komischen Rollen mit Kollegen wie Loriot, Gerhard Polt oder Hape Kerkeling glänzte sie. Ausstellung: Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst Exponat des Monats Filmemachen ist teuer. So ist die Schygulla, Günther Kaufmann und leidige Frage nach dem Budget Claus Holm voll ausbezahlt – und eine Konstante für wohl die aller- wenn er dafür eine Bank ausrauben meisten aktiven Filmschaffenden. müßte …“. Bei ihrem Besuch im Auch in den Beständen der Rainer Deutschen Filmmuseum im Februar Werner Fassbinder Foundation schmunzelte Hanna Schygulla Berlin, dem Kooperationspartner angesichts des Dokuments, das der der aktuellen Sonderausstellung Brandfleck einer Zigarette ziert. Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst im Deutschen Film- museum, finden sich unter zahl- losen Notizen deshalb viele Listen mit Kostenbilanzen, Kalkulationen und Honorarberechnungen. Alles, aber auch wirklich alles plante Fassbinder, der in nur 17 Jahren 44 Filme gedreht hatte, mit Sorgfalt und Bedacht. Mit einem saftigen Honorar konn- ten Fassbinders Schauspieler bei dessen chronisch knappem Budget kaum rechnen. Vielmehr mussten sie sich darauf einstellen, im Zweifel leer auszugehen: „Wenn ihr beteiligt sein wollt, dann gibt es auch eine Verantwortung“, notierte er neben der Besetzungs- liste zu DIE DRITTE GENERATION (1978/79). Aber auch sein un- ternehmerisches Risiko zeichnet sich im Vertragsentwurf (siehe Abbildung) zum selben Film ab: „Auf ausdrücklichen und dringen- den Wunsch R.W.F‘ werden Hanna Textfragment eines Vertragsentwurfes für die Zahlungen zu DIE DRITTE GENERATION (1978/79). © RWFF 6 PROJEKTE Volker Schlöndorff BAAL Ein spätes Zeugnis seiner Zeit Ein düsterer Film über jugendliches Ungestüm und Hass auf erdrücken- Sonntag, 11.05. de Umstände, in der Hauptrolle 20.15 Uhr Rainer Werner Fassbinder. Basie- rend auf Bertolt Brechts gleichna- BAAL migem Werk aus dem Jahr 1922 (BRD 1970) im Kino des entstand Volker Schlöndorffs erster Deutschen Fernsehfilm BAAL (BRD 1970) in Filmmuseum seiner ganz eigenen Interpretation. Fassbinder spielte Baal und zugleich Zu Gast: sich selbst – mit Hanna Schygulla, Volker Schlöndorff Margarethe von Trotta und Irm Hermann in weiteren Rollen. Nach der Erstausstrahlung 1970 löste der Film einen Sturm der Em- pörung auf der einen, Begeisterung und Lobgesänge auf der anderen Seite aus. Weil sie die gesellschaft- lichen Umstände als schlecht herausgearbeitet empfand, bewirkte Brechts Witwe Helene Weigel ein Aufführungsverbot. Nach mehr als 40 Jahren ermöglichten nun Wei- gels Erben die Wiederaufführung von BAAL am 7. Februar 2014 im Berlinale Special. Zur Veröffentlichung der restaurier- ten Fassung auf DVD durch den Zweitausendeins Verlag steuerte das Archiv des Deutschen Filmin- stituts das Bonusmaterial bei: Ein Drehbuchauszug, das Vorwort zur Fernsehsendung, die ARD-Tages- analyse vom 21. April 1970 und ein Presseheft von 1969. Sie sind Bestandteil der Sammlung Volker Schlöndorff, die anlässlich dessen 75. Geburtstags am 31. März 2014 unter schloendorff.deutsches- Fassbinder als Baal (oben) filminstitut.de/ öffentlich zugänglich und in einer Szene mit gemacht wird. Margarethe von Trotta. BRECHT • SCHLÖNDORFF • FASSBINDER Volker Schlöndorff BAAL Nach über 40 Jahren Aufführungs verbot erscheint Schlöndorffs kongeniale Brecht- Verfi lmung erstmals in restaurierter Fassung in ausgewählten Kinos und parallel auf DVD in der Zweitausendeins Edition Der deutsche Film mit umfangreichem Bonusmaterial. AB 20. MÄRZ IM KINO & AUF DVD Mit über 200 Filmen ist die Zweitausendeins Edition die umfangreichste Reihe zum deutschen Kino. www.Zweitausendeins.de www.weltkino.de 8 PROJEKTE Zehn Jahre Kubrick on Tour – A World Odyssey „If it can be written, or thought, it can be filmed.“ — Stanley Kubrick Die weltweit erste Museums- Das Interesse an Stanley präsentation zum Werk Stanley Kubrick reißt nicht ab: Im National- Kubricks (1928 – 1999) eröffneten museum Krakau ist die Ausstellung am 31. März 2004 das Deutsche vom 5. Mai 2014 an zu sehen, im Filmmuseum und das Deutsche Herbst folgt eine Präsentation Architekturmuseum in Frankfurt in Toronto. Weitere Stationen sind am Main. Was damals noch keiner für 2015 und 2016 in Planung. ahnte: Seither ist die Ausstellung, Ein Ende der erfolgreichen Aus- die Hunderte von Exponaten stellungstournee ist noch nicht in aus dem Arbeitsarchiv eines der Sicht ... einflussreichsten Regisseure des 20. Jahrhunderts zeigt, um die Alle Hintergründe und Fotos halbe Welt gereist. Nach Frankfurt zur Ausstellung unter erreichte sie namhafte Stationen www.stanleykubrick.de in Berlin, Melbourne, Gent, Zürich, Rom, Paris, Amsterdam, Los Ange- les sowie São Paulo. Rund 890.000 Besucher kamen in die bislang zehn Ausstellungen und begleitenden Film-Retrospektiven. Kubricks Gesamtwerk fällt mit nur dreizehn Spielfilmen und drei kurzen Dokumentationen vergleichs- weise schmal aus. Dennoch gelten Filme wie 2001: A SPACE ODYSSEY (GB/US 1965-68), A CLOCKWORK ORANGE (GB/US 1970-71), BARRY LYNDON (GB/US 1975) oder THE SHINING (GB/US 1973-75) als innovative Meilensteine der Filmge- schichte. In der weltweit gefragten Ausstellung geben Produktionsun- terlagen, Fotos, Requisiten, Mo- delle, Kostüme und Kameratechnik einen umfassenden und exklusiven Einblick in die Arbeitsweise eines Regisseurs, der für seine perfekten Bilder und ungeschönten Erzählun- gen weltweit berühmt ist. Exponate aus dem Arbeits archiv Stanley Kubricks in den verschiedenen Stationen der Ausstellung 10 GÄSTEBUCH Kabarett und Film – ein Plädoyer von Polt Obwohl er schon 1983 mit KEHR- zum Kabarett, bei dem er seinem AUS ein erfolgreiches Werk auf Publikum alleine gegenübersteht. die Kinoleinwand gebracht hatte, ist Gerhard Polt doch immer der Das Potenzial und die Reichweite große Star deutscher Kabarettbüh- des Mediums Film sollten nach Polt nen geblieben – dabei sieht er sich gerade junge, begabte Kabarettisten selbst, und bezieht sich hier auf eine nutzen, um sich auch über ein eher Wortschöpfung seines langjährigen begrenztes Publikum des klassi- Kollegen und Freundes Dieter Hilde- schen Kabaretts hinaus Gehör zu brandt, als „Kinosaurier“. verschaffen. Über kaum ein anderes Medium könne kritisches Denken Im März zeigte er seinen neuen Film ebenso wie Allgemeinwissen so UND ÄKTSCHN in der Reihe „Was wirkungsvoll vermittelt werden, tut sich – im deutschen Film?“ im sagte Polt und verwies auf das fil- Kino des Deutschen Filmmuseums mische Erbe Sir Peter Ustinovs, der und sprach mit Ulrich Sonnen- mit Rollen wie Nero in QUO VADIS schein (epd
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