
AZ 3900 Brig • Samstag, 7. Juni 2008 • Nr. 130 • 168. Jahrgang • Fr. 2.20 www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 26 727 Expl. KOMMENTAR Initialzündung oder Kater? Bewegung Das Eröffnungsspiel gegen die Tschechen hat für die Schweiz wegweisenden Charakter tut allen gut Man wolle eine «bewegte und gesunde Schweiz», bemerkte gestern Bundesrat Samuel Schmid. Mein erster Gedanke, (wb) Zwei Jahre hatte die als ich dies las: Schweiz nur mehr oder weniger Unser Sportminister ermuntert bedeutungslose Testspiele aus- Fussballfans zu zwei Sachen: getragen, heute aber gilts ernst Erstens sollen sie den Weg in – es geht endlich los mit der die EURO-08-Stadien unter die EURO 08 im eigenen Land. Und da waren sich alle Kom- eigenen Füsse nehmen; zwei- mentatoren im Vorfeld einig: tens mögen sie ihrer Gesund- Dem Eröffnungsspiel gegen heit zuliebe weder die Nerven Tschechien kommt enorme Be- strapazieren noch allzu sehr in deutung zu. Ein Sieg würde die siegestrunkener Bierseligkeit Begeisterung im Land, die lan- versinken. ge so vermisst wurde, natürlich Doch Bundesrat Schmid sprach auf einen Schlag ums x-Fache nicht von der EURO 08, son- steigern und eine Eigendyna- dern vom Bundesgesetz in Sa- mik auslösen; bei einer Nieder- chen Förderung von Turnen lage hingegen wäre der Kater entsprechend gross. und Sport. Dieses Gesetz soll «Die Stimmung im Stadion nämlich einer Totalrevision un- wird noch spezieller sein als terzogen werden. Womit der sonst, aber wir dürfen uns da- Bundesrat den Sport in der Be- von nicht ablenken lassen», ist völkerung besser zu verankern sich Barnetta bewusst. «Wenn und den Dopingmissbrauch es losgeht, wird die Nervosität scharf zu bekämpfen gedenke, weg sein», verspricht der Ost- wie es hiess. schweizer. Seiten 17, 19, 22 Gute Stimmung bei Djourou, Gelson Fernandes, Müller, Grichting und Magnin: Was bringt die EURO? Foto Keystone Nun, das Wort «Dopingmiss- brauch» tönt irgendwie zwie- spältig. Ist doch das Gegenteil Raron saniert «Stalde» von «Missbrauch» der «Ge- Die Kooperation verbessern brauch». Was denken lässt, Erneuerung des historischen Kerns dass man Doping zwar gebrau- R a r o n. – (wb) Noch bis in liche Schieber sowie die Ka- Walliser Bergbahnen stellen sich den neuen Herausforderungen chen, aber eben nicht miss- den Herbst dauern die Sanie- nalisation. Gleichzeitig gilt O v r o n n a z. – (wb) Die brauchen kann und darf. Doch rungsarbeiten des histori- der Fokus der Rundumsanie- Walliser Bergbahnen wollen in für den Gebrauch von Doping schen Kerns des Rilke-Dor- rung den alten Trockenstein- Zukunft vermehrt zusammenar- ist wohl keiner, der Fairness fes an. Für rund 1,5 Millio- mauern und der einheitlichen beiten. Damit hofft man, sich auch im Sport hochhalten will. nen Franken wird die «Stal- Pflästerung des Weges, auf im Kampf gegen die globale Gegen mehr Bewegung hat nie- de», also der Zugang zur dem auch der Kulturweg Konkurrenz besser behaupten Burgkirche aus dem 16. Jahr- Ausserberg–St. German–Ra- zu können. mand etwas einzuwenden. Sie hundert, erneuert. Entlang ron vorbeiführt. Am vergan- Die guten Zahlen der vergange- tut allen gut. Also nicht nur je- der Stalde befinden sich auch genen Montag wurden per nen Saison dürften nicht über nen, die einige Kilos zu viel zahlreiche alte Patrizierhäu- Helikopter die schweren die bestehenden Probleme der durch ihren Alltag schleppen. ser. Erneuert werden die Trinkwasserrohre hochgeflo- Seilbahnbetreiber im Kanton Allerdings lässt sich auch Be- Trinkwasserleitungen, sämt- gen. Seite 16 Wallis hinwegtäuschen, sagte wegung – genauso wenig wie Georg Anthamatten, Präsident Freude – verordnen. Vonnöten des Verbandes der Walliser ist da ein doch so ziemlich alt- Bergbahnen gestern. Die Bran- modisches, aber immer noch che sei zu stark zersplittert. Et- wirksames Mittel: wa fünfzig Unternehmen teilen sich heute einen Umsatz von Vorbild sein. rund 270 Millionen Franken. Aber wie als Eltern ein Kind zu Die zehn grössten Stationen mehr Bewegung ermuntern, verfügen über einen Marktan- wenn der Lehrer zur Schule teil von 90 Prozent. fährt statt läuft? Wie als Lehrer Der Verband setzt jetzt vor al- ein Kind zum Laufen anregen, lem auf Kooperation. Er beauf- wenn «Taxi Mama» das Kleine tragte die HES-SO in Siders, ei- regelmässig vors Schulzimmer ne Studie zu erarbeiten, mit der kutschiert? Und wie steht es man die Möglichkeiten der Zu- um die Sicherheit auf dem sammenarbeit unter Mitglie- dern abklären wollte. Die Er- Schulweg? gebnisse wurden gestern prä- Mehr Bewegung tut allen gut – sentiert. Weiter forderte man der Startschuss aber fällt im Der Heli fliegt die Rohre an der Burgkirche vorbei. Foto wb schnellere Verfahren bei den Walliser Bergbahnen: Gemeinsam statt gegeneinander arbeiten. Alltag und nicht in Kursen. Baubewilligungen. Seite 3 Foto wb Lothar Berchtold WB HEUTE WALLIS WALLIS SPORT Wallis Seiten 2 – 16 Zukunftsweisend CSPO mit Präsidentin Federer erneut im Final Traueranzeigen Seite 12 Sport Seiten 17 – 22 Das Elektrizitätswerk Der Jahreskongress der Roger Federer hat Wirtschaft/Börse Seite 23 Brig-Naters traf an CSPO stand gestern im Gaël Monfils im Ausland Seite 25 seiner gestrigen GV Zeichen der Erneue- Halbfinal bezwun- Schweiz Seiten 26/27 in Mörel wichtige, rung des Präsidi- gen und damit TV-Programme Seiten 28/29 zukunftsweisende ums. Grossrätin und zum vierten Mal in Wohin man geht Seiten 30/31 Entscheide. Die Ak- Gemeindepräsidentin Serie den Final in Wetter Seite 32 tionäre folgten den Graziella Walker Salz- Paris erreicht. Am Anträgen des mann steht fortan Sonntag trifft er VR mit Rolf an der Spitze der ein weiteres Mal Escher (Bild) Oberwalliser auf «Sandkö- an der Spitze. Christlichsozia- nig» Nadal. Seite 5 len. Seite 32 Seite 18 Samstag, 7. Juni 2008 WALLIS 2 UNTERWALLIS Walliser Städte weit abgeschlagen Stopp- Bevormundung Im «Städte-Wettbewerb» des Magazins «Bilanz» findet sich keine Walliser Stadt unter den ersten 63 Plätzen S i t t e n. – Charles-Louis Joris vom Referendumsko- W a l l i s. – Fast jeder zwei- mitee gegen Rauchverbote te Schweizer, jede zweite im neuen Gesundheitsgesetz Schweizerin lebt in einer präzisiert folgendes zu unse- Stadt. Das Wirtschaftsma- rem gestrigen Bericht über gazin «Bilanz» veröffent- die Einreichung des Refe- licht in seiner jüngsten rendums in Sitten: «Stopp- Ausgabe eine «Hitparade» Bevormundung.ch ist nicht der Schweizer Städte. Das schweizweit aktiv und auch Wallis findet mit Sitten erst die Gefahren des Rauchens auf dem 64. Rang statt. Die werden vom Komitee nicht einzige Oberwalliser Stadt, in Frage gestellt, wohl aber Brig-Glis, belegt den 82. die seitens der Cipret und Platz. andern masslos übertriebe- Dabei hat sich Brig-Glis erst nen Gefahren des Passivrau- noch ein paar Ränge «vorgear- chens.» Wir bitten um beitet», wenn man die Platzie- Kenntnisnahme. rungen vor einem Jahr zu Rate zieht. 2007 lag Brig-Glis näm- Aldi als lich auf dem 86. Rang. Sitten ist Wahlkampfthema der spektakulärste Vormarsch S i d e r s. – Die Liberal- gelungen. Zwar belegte die Freisinnige Partei von Siders Kantonshauptstadt schon vor ei- kritisierte in einer eigenen nem Jahr mit Rang 85 den 1. Medienkonferenz die Hal- Platz der Walliser Städte, knapp tung des CVP-Stadtpräsi- vor Brig-Glis auf dem 86. Platz. denten Manfred Stucky im Jetzt hat es für Sitten immerhin Handel zwischen der Land- für einen Rang im Mittelfeld wirtschaftlichen Genossen- gereicht, wenn man das gross- schaft Agrol und der Le- zügig sehen will. Einzig Marti- bensmittelkette Aldi. Deren nach hat noch knapp den Baugesuch im Westen der Sprung in die ersten 100 Städte Stadt ist noch hängig und der Schweiz geschafft, und bildet Gegenstand eines Re- zwar mit Rang 97 (im Vorjahr kurses vor dem Siderser Ge- 100). meinderat. Bei aller öffentli- chen Kritik am Entscheid Die anderen unter der Behörden und der Ver- «ferner liefen» waltung trat Manfred Stucky Die anderen Walliser Städte als Rechtsanwalt der betrof- finden sich jenseits der Grenze fenen Parteien jeweils in den der 100 rangierten Orte mit Ausstand. Dies genügt aber mehr als 10000 Einwohnerin- den Liberal-Radikalen nicht nen und Einwohnern wieder. und sie wünschen sich sei- Siders liegt auf dem 112. tens des Präsidenten mehr Platz, Monthey gar erst auf Diskretion in der Sache. Sie dem 125. Rang von insgesamt pochen auf die Einhaltung 128! In der Umfrage wurden Die Kantonshauptstadt Sitten liegt im grossen Städte-Wettbewerb des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» auf Platz 64, gefolgt von Brig auf Rang des Zonenplans, der das An- alle 128 Städte der Schweiz er- 82 und von Martigny auf dem 97. Platz. Siders ist auf den 113. Platz gesetzt worden, Monthey auf den 125 und damit drittletzten. gebot des Lebensmittelver- fasst. Die Städte wurden in 50 kaufs in der betroffenen Par- Einzeldisziplinen bewertet, die Spitze beim Brig-Glis liegen die entspre- bei Genf auf dem 3., Luzern auf Verkehr auf Rang 106 und beim zelle auf 10 Prozent be- schliesslich in einzelne Haupt- chenden Werte bei 476000 dem 4., Montreux auf dem 5., Erholungswert auf Rang 96. schränkt, was den Handel bereiche zusammengefasst günstigen Wohnen Franken und bei 622000 Fran- Locarno auf dem 6., Le Grand- zwischen Aldi und Agrol wurden: Steuerbelastung, Bei einer einzigen Sondernen- ken. Im Vergleich dazu: 1,1 Saconnex bei Genf auf dem 7. Erstaunliche zum Platzen bringen könnte. Reichtum, Sozialstruktur, Ar- nung kommen alle Walliser Mio. Franken bezahlt man für und Lugano auf dem 8. Rang.) Einzelergebnisse beitsmarkt, zentrale Dynamik, Städte zum Zuge, nämlich beim eine solche Wohnung in Küs- Hier ist die Zunahme der Über- Erstaunlicherweise wird Sitten Kanalisation und öffentlicher Verkehr, Erho- günstigen Wohnraum. Hier liegt nacht, 1,8 Mio. Franken für ein nachtungen im Zeitraum 2002 beim Erholungswert auf Platz 4 Opposition lungswert und Tourismus. Siders sogar an der Spitze hinter Einfamilienhaus. bis 2007 berücksichtigt worden. geführt. Erstaunlich ist sodann C h i p p i s. – Die öffentli- Beim Bevölkerungswachstum der Stadt Le Locle, gefolgt von Die nächstrangierte Stadt ist auch die durchwegs schlechte che Auflage der prioritären reicht es Monthey zu einer Martinach, Monthey, Sitten und Brig-Glis Martinach auf Rang 15.
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