(Insecta: Lepidoptera) Aus Vorarlberg (Austria Occ.) Und Dem Fürstentum Liechtenstein

(Insecta: Lepidoptera) Aus Vorarlberg (Austria Occ.) Und Dem Fürstentum Liechtenstein

Hiermann, U. & Friebe, J. G. & Mayr, T. (2017): Neue sowie faunistisch interessante Nachweise von Schmetterlingen (Insecta: Lepidoptera) aus Vorarlberg (Austria occ.) und dem Fürstentum Liechtenstein. inatura – Forschung online, 44: 13 S. Neue sowie faunistisch interessante Nachweise Nr. 44 - 2017 von Schmetterlingen (Insecta: Lepidoptera) aus Vorarlberg (Austria occ.) und dem Fürstentum Liechtenstein Ulrich Hiermann1, J. Georg Friebe2 & Toni Mayr3 1 Mag. Ulrich Hiermann, Am Bühel 10a, A-6830 Rankweil. E-Mail: [email protected] 2 Dr. J. Georg Friebe, inatura Erlebnis Naturschau GmbH, Jahngasse 9, A-6850 Dornbirn. E-Mail: [email protected] 3 Toni Mayr, Egelseestraße 21, A-6800 Feldkirch. E-Mail: [email protected] Abstract During mapping surveys of butterflies and moths (Lepidoptera) in Vorarlberg and the Principality of Liechtenstein several first records could be discovered. Additionally observation data of 22 taxa rarely recorded or without record for several decades are presented. Key words: Austria, Vorarlberg, Principality of Liechtenstein, Lepidoptera, faunistics, new records, rare species 1 Vorbemerkung ma lutatella (Herrich-Schäffer, 1854), 2 Artenauswahl (systematisch Pammene aurita Razowski 1991, Pa- sortiert nach HUEMER 2013) HUEMER (2013) verzeichnet 2389 nach- racorsia repandalis (Denis & Schiffer- gewiesene Schmetterlingsarten für müller, 1775), Panchrysia v-argenteum 2.1 Vorarlberg das Bundesland Vorarlberg. Seither (Esper, 1798) und Atypha pulmonaris konnten weitere Erstmeldungen pub- (Esper, 1790) sind neu für Vorarlberg Stenoptinea cyaneimarmorella liziert und der Kenntnisstand ergänzt sowie Cupido argiades (Pallas, 1771), (Millière, 1854) – Tineidae werden, z.B.: HUEMER & MAYR (2013), HUE- Daphnis nerii (Linnaeus, 1758), Mega- Nachweis: MER & HEBERT (2015), HUEMER et al. (2015), nola albula (Denis & Schiffermüller, • Koblach, Koblacher Ried / Höaner- WIESMAIR & HIERMANN (2016), HIERMANN & 1775), Lymantria dispar (Linnaeus, mahd, ca. 425 m SH : 10.06.2016 LF MAYR (2017). 1758) und Caradrina ingrata Staudin- (1 Ex.), leg. TM [DNA barcode TLMF Für das Fürstentum Liechtenstein ger, 1897 sind neu für das Fürstentum Lep 21395] existiert kein Gesamtverzeichnis der Liechtenstein. Etliche weitere Taxa Neu für Vorarlberg Schmetterlingsfauna. Letzte Ergän- konnten – teils nach jahrzehntelanger Die Schmalflügelmotte ist paläarktisch zungen zum Kenntnisstand dieser In- Beobachtungslücke - für das Untersu- verbreitet und aus Österreich – mit sektenordnung erfolgten durch E. AIST- chungsgebiet bestätigt werden. Ausnahme von Oberösterreich und LEITNER (2012) und U. AISTLEITNER (2013). Nicht zuletzt trugen aufmerksame der Steiermark – aus allen Bundeslän- Während fortlaufender Kartierungs- Naturbeobachter zur Erweiterung un- dern gemeldet (HUEMER 2013). Nach arbeiten von Schmetterlingen in serer Kenntnisse über die Schmetter- GAEDIKE (2015) entwickeln sich die Rau- Vorarlberg und dem Fürstentum lingsfauna beider Länder bei. pen an Baumflechten. Liechtenstein gelangen mehrere Erst- nachweise: Stenoptinea cyaneimar- JGF = J. Georg Friebe morella (Millière, 1854), Phyllonorycter UH = Ulrich Hiermann issikii (Kumata, 1963), Syncopacma TM = Toni Mayr wormiella (Wolff, 1958), Helcystogram- LF = Lichtfang Eingegangen: 27.07.2017; Publiziert: 08.08.2017 1 Abb. 1: Yponomeuta irrorella (Foto: JGF) Abb. 2: Ypsolopha mucronella (Foto: JGF) Abb. 3: Ypsolopha asperella (Foto: Thomas Frankenhauser) Phyllonorycter issikii (Kumata, 1963) – mesophile Waldart (Abb. 1) pflanzt sich Ypsolopha asperella (Linnaeus, Gracillariidae in einzelnen lockeren Gespinsten mit 1761) – Ypsolophidae Nachweis: nur wenigen Larven an Euonymus eu- Nachweise: • Koblach, Koblacher Ried / Höaner- ropaeus (Pfaffenhütchen) fort S( CHÜTZE • Dornbirn – inatura, 440 m SH : mahd, ca. 425 m SH : 22.6.2016 LF 1931), wobei meist auch Gespinste 04.04.2016 (1 Ex.), leg. & det. JGF (1 Ex.), leg. TM [DNA barcode TLMF von Yponomeuta cagnagella besiedelt • Göfis – Pfitz, 495 m SH : 12.03.2017 Lep 21425] werden (PATOCKA 1999). Aus Vorarlberg (1 Ex.), phot. Th. Frankenhauser, det. Neu für Vorarlberg lag bisher nur ein einziger Nachweis P. Huemer Der Nachweis dieses expansiven vom 05.07.2008 aus dem Mariagrüner BURMANN & HUEMER (1984) verzeichnen Neozoons in Vorarlberg war nur eine Ried in Frastanz vor (MAYR 2008; HUEMER 11 Nachweise von F. Gradl für den Frage der Zeit. Ursprünglich in Ja- et al. 2009). Zeitraum zwischen 1919 und 1933. pan beheimatet, verbreitete sich die Danach wurde Ypsolopha asperella Linden miniermotte rasch westwärts Ypsolopha mucronella (Scopoli, (Abb. 3) erst wieder 1969 von E. Aist- und wurde bereits 1985 in Europa 1763) – Ypsolophidae leitner im Großen Walsertal gefunden festgestellt (LEPIFORUM 2017a). Nach ESSL Nachweise: (HUEMER 2011). Nach einer weiteren & RABITSCH (2002) trat die Art in Öster- • Hohenems – Emsbachstraße, 440 m Nachweislücke konnte die Art im März reich (Niederösterreich) im Jahr 2000 SH : 21.04.2016 (1 Ex.), phot. & det. 1994 und 1995 im Bangser Ried doku- erstmals in Erscheinung und ist mitt- JGF mentiert werden (HUEMER 1997). lerweile längst auch aus Deutschland • Feldkirch-Tosters, Schregenberg- und der Schweiz, sowie zahlreichen straße, ca. 450 m SH : 01.08.2017 LF Limnaecia phragmitella Stainton, weiteren europäischen Ländern, be- (1 Ex), leg. & det. UH 1851 – Cosmopterigidae kannt (vgl. LEPIFORUM 2017a). Die mesophile Übergangsart (Abb. 2) Nachweis: wurde in Vorarlberg erstmals im April • Dornbirn – inatura, 440 m SH : Yponomeuta irrorella (Hübner, 1926 in Feldkirch-Tisis nachgewiesen 07.07.2016 (1 Ex.), phot. & det. JGF 1796) – Yponomeutidae (BURMANN & HUEMER 1984). Der Wie- Limnaecia phragmitella (Abb. 4) wurde Nachweise: derfund gelang im März 1997 in den in Vorarlberg erstmals am 06.08.1992 • Dornbirn – inatura, 440 m SH : Bludescher Magerrasen (HUEMER 1998). durch HUEMER (1994) in Hard, NSG 04.07.2016 und 11.07.2016 (je 1 Ex.), Der nun dritte Nachweis für Vorarlberg Rheindelta dokumentiert. Am phot./leg. & det. JGF erfolgte im Siedlungsraum von Hohe- 25.07.1999 gelang TM ein Fund in Lus- • Dornbirn – Im Äuele, 430 m SH : nems nahe dem Hohenemser Schloss- tenau – Schweizer Ried E (unveröff.). 20.06.2017 (1 Ex.), phot. & det. JGF berg, der vierte ebenfalls im Sied- Am selben Standort fand P. Huemer • Lochau – Hausreute, 505 m SH : lungsgebiet in Tosters. Die Raupen am 14.07.2007 ein weiteres Individu- 08.07.2016 LF (1 Ex.), leg. & det. JGF leben einzeln und ohne auffällige Ge- um (HUEMER & HERBERT 2015 [TLMF Lep Zweitmeldung für Vorarlberg spinste an den Blättern von Euonymus 12467]). Der nunmehr vierte Nachweis Die allgemein als sehr selten geltende, spp. (Pfaffenhütchen) (SCHÜTZE 1931). für Vorarlberg erfolgte im Stadtgebiet inatura – Forschung online 44 (2017) 2 Synanthedon soffneri Spatenka, 1983 – Sesiidae Nachweise: • Rankweil, Riedle südlich Schafplatz, 520 m SH : 27.05.2017 (25m, Phero- monanflug), leg. & det. UH • Thüringen, Lutzauwald, 540 m SH : 26.05.2017 (37m, Pheromonanflug), leg. & det. UH Der Heckenkirschen-Glasflügler wur- de bisher aus Vorarlberg nur zweimal gemeldet (AISTLEITNER & AISTLEITNER 1997; Abb. 4: Limnaecia phragmitella (Foto: JGF) Abb. 5: Pammene aurita (Foto: JGF) AISTLEITNER 2013). Durch den Einsatz synthetischer Sexualduftstoffe – eine von Dornbirn, wo das Tier an den Was- in Österreich – bis auf Salzburg – aus bei Glasflüglern erfolgversprechende sergarten im Stadtpark gebunden ist. allen Bundesländern belegt (HUEMER Methode – lassen sich in Zukunft si- Die Raupen von Limnaecia phragmitel- 2013). Als Larvalsubstrat werden ver- cher noch etliche weitere Vorkommen la fressen das Mark der Blattscheiden schiedene Süßgräser wie Schilf, Reit- feststellen. von Typha spp. (Rohrkolben), wo sie und Knäuelgras genannt (ELSNER et al. auch überwintern (SCHÜTZE 1931). Da 1999). Carcharodus alceae (Esper, 1780) – im Wassergarten die Rohrkolben vom Hesperiidae Vorjahr im Frühling entfernt werden, Pammene aurita Razowski, 1991 – Der Malven-Dickkopffalter (Abb. 6) die Verpuppung von Limnaecia phrag- Tortricidae zeigt seit einigen Jahren – nicht nur mitella aber erst im Juni in den Kolben Nachweis: in unserer Region – eine starke Aus- erfolgt, muss eine erfolgreiche Fort- • Dornbirn – inatura, 440 m SH : breitungstendenz und wird nach ca. pflanzung an diesem Standort leider 31.07.2017 (1 Ex.), phot. & det. JGF, 50jähriger Beobachtungslücke seit ausgeschlossen werden. conf. TM & P. Huemer 2010 wieder im Bundesland doku- Neu für Vorarlberg mentiert (AISTLEITNER 2013, FRIEBE 2016: Syncopacma wormiella (Wolff, Mit dem Fund nahe dem Ahorn im 13), wobei die Art früher offenbar nicht 1958) – Gelechiidae inatura-Hof ist Pammene aurita (Abb. so verbreitet war, wie sie das aktuell Nachweis: 5) nun aus allen Bundesländern mit ist (vgl. AISTLEITNER 1998). In Dornbirn • Koblach-Dürne, Schmids Feld, 425 Ausnahme des Burgen landes belegt (JGF, UH), Koblach (M. Berg, UH) und m SH : 10.06.2016 LF (1 Ex.), leg. UH (HUEMER 2013). Die Art ist an Bergahorn Rankweil (UH) erfolgen mittlerweile [DNA barcode TLMF Lep 21378] (Acer pseudoplatanus) gebunden und regelmäßig Nachweise; seit 2012 noch Neu für Vorarlberg in ganz Mitteleuropa selten (RAZOWSKI unpubliziert sind außerdem folgende Gemäß Literaturangaben benötigt 2001). Beobachtungen (alle vid. UH): diese Palpenmotten-Art zur Entwick- lung Schmetterlingsblütengewächse wie Hauhechel und Hornklee (ELSNER et al. 1999). Meldungen aus Österreich liegen bisher nur aus 4 Bundesländern (Niederösterreich, Steiermark, Kärn- ten, Nordtirol) vor (HUEMER 2013). Helcystogramma lutatella

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