NAHVERSORGUNGSKONZEPT des Landkreises Würzburg 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation ....................................................................................................3 1.1 Einführung ..................................................................................................................3 1.2 Charakterisierung des Untersuchungsraumes.............................................................4 1.3 Nahversorgungsaktivitäten im Landkreis Würzburg ....................................................6 2 Bestandsanalyse .......................................................................................................7 2.1 Strukturen der Nahversorgung - Überblick ..................................................................7 2.2 Leitbild für die Nahversorgung - Zielzustand ...............................................................8 2.3 Indikatoren ..................................................................................................................8 3 Maßnahmenkatalog...................................................................................................9 3.1 Kleinflächenkonzepte ..................................................................................................9 3.2 Genossenschaftlicher Ansatz/Dorfladen.................................................................... 10 3.3 Integrationsmärkte .................................................................................................... 10 3.4 Rollende Supermärkte .............................................................................................. 11 3.5 Wochenmarkt/Direktvermarktung .............................................................................. 11 3.6 Lieferservice ............................................................................................................. 11 3.7 Selbstbedienungsautomaten ..................................................................................... 11 3.8 Mobile Angebote ....................................................................................................... 12 3.9 Vorhandene Strukturen nutzen ................................................................................. 12 4 Handlungsempfehlungen ....................................................................................... 13 4.1 Gemeinden mit Zugang zu einem Nahversorger ....................................................... 14 4.2 Gemeinden deren Ortsteile keinen Zugang zu einem Nahversorger haben .............. 54 4.3 Unterversorgte Gemeinden ....................................................................................... 88 4.4 Bereits durchgeführte Maßnahmen ......................................................................... 118 4.5 Weiteres Vorgehen ................................................................................................. 118 5 Zusammenfassung ............................................................................................... 118 6 Verwendete Quellen .............................................................................................. 119 7 Anhang .................................................................................................................. 120 - 3 - 1 Ausgangssituation 1.1 Einführung Im Rahmen des Regionalmanagements des Landkreises Würzburg wurde u.a. das Projekt „Initiierung neuer Nahversorgungsstrukturen“ aufgenommen. Das Projekt ist dem Handlungs- feld „demografischer Wandel“ zugeordnet. Die Sicherung von Nahversorgungsmöglichkeiten vor Ort für alle Generationen und Bedürfnisse ist eine große Herausforderung nicht nur für kleinere Gemeinden im Landkreis. Das Regionalmanagement hat sich zum Ziel gesetzt, neue Wege der Nahversorgungsstrukturen anzuregen, die im Einzelfall auch landkreis- und bundeslandübergreifend notwendig sein können. Händler und Kunden trotz fehlender örtli- cher Infrastruktur in Geschäftsbeziehungen zu bringen und hierbei die Besonderheiten der Bevölkerungsstruktur zu berücksichtigen, sind die großen Herausforderungen. Zur Recherche, Auswertung und Aufbereitung der Daten und um den Blick „von außen“ in das Projekt einzubringen, wurde im Rahmen eines semesterbegleitenden Praktikums Frau Lea Schraud in der Zeit vom 17.10.2016 bis 10.02.2017 im Team des Regionalmanage- ments integriert. Frau Schraud studiert im vierten Semester Humangeographie und wurde bei auftretenden Problemstellungen von Herrn Rauch, Universität Würzburg, begleitet. Als Orientierungshilfe konnte die Hospitierende insbesondere auf das KGSt-Gutachten (2016) „Nahversorgung in kleinen Kommunen“ und „Nahversorgung in Bayern“ (2014) vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie zurück- greifen. Das Nahversorgungskonzept für den Landkreis Würzburg dient der ökonomischen Weiter- entwicklung der Region, die aufgrund des demografischen Wandels Handlungsfelder auf- weist. Eine flächendeckende und Gute Nahversorgung im Landkreis stärkt die Region in vie- len Bereichen mit dem Ziel der Attraktivitätsgewinnung als Wohn-, Arbeits- und Wirtschafts- raum. Zudem wird durch die Einkaufsmöglichkeit vor Ort das Dorfleben bereichert und die Lebens- qualität gesteigert (vgl. OSTERTAG, G.; LEUNINGER, S. (2014): S.15). Besonders für periphere und dünn besiedelte Gemeinden, welche stärker vom demografischen Wandel betroffen sind, ist es wichtig, durch eine funktionierende Nahversorgung die Lebensqualität dort zu erhalten und optimaler Weise dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Unser Ziel ist es, uns dafür einzubringen, die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs sowie frischen Produkten aus der Region für alle Gemeinden langfristig sicherzustellen. Um eine Gute und ausreichende Nahversorgung zu initiieren gibt es mehrere Möglichkeiten, auf welche zu späterem Zeitpunkt eingegangen wird. Für verschiedene Orte gibt es unterschied- liche Ansatzmöglichkeiten die Versorgung sicherzustellen. Insbesondere ist die Nahversor- gung für mobilitätseingeschränkte Bürger, beispielsweise Bürger die keinen Führerschein und/oder PKW besitzen, sowie für ältere Mitbürger elementar. - 4 - Um das Projekt zu unterstützen und umzusetzen werden wissenschaftliche und räumlich differenzierte Informationen als Grundlage benötigt. Durch diese Daten können Defizite er- mittelt werden und der Ausbau der Nahversorgung genauer und nachhaltiger geplant wer- den. Nahversorgung ist ein Teil der Grundversorgung und umfasst Güter des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel, Genusswaren, Drogerieartikel aber auch private und öffentliche Dienstleis- tungen, wie Post, Bank, Gaststätten und Verwaltungsleistungen, welche orts- und zeitnah erreicht werden sollen (vgl. ZUCHT, N. (2016): S.7). Um den Umfang der Datengrundlage und Ausarbeitung zu begrenzen gehen wir hier vorerst nur auf Güter des täglichen Bedarfs und nicht auf Dienstleistungen ein. 1.2 Charakterisierung des Untersuchungsraumes Der Landkreis Würzburg ist ein Landkreis im Süden des bayerischen Regierungsbezirks Un- terfranken. Mit einer Größe von 968 km² ist er der viertgrößte Landkreis Unterfrankens. Der Verwaltungssitz befindet sich in der kreisfreien Stadt Würzburg. Geographie und Landschaft Im Regierungsbezirk Unterfranken bilden die Mainfränkischen Platten die größte naturräum- liche Haupteinheitengruppe. Sie sind eine Landschaft im Norden des südwestdeutschen Schichtstufenlandes und bestehen aus Gesteinen des Muschelkalks und des Unteren Keu- pers. Auf dem Gebiet des Landkreises Würzburg befinden sich folgende Haupteinheiten der Mainfränkischen Platten: die Ochsenfurter Gau und Gollachgau, die Marktheidenfelder Plat- te, das Mittlere Maintal, die Gäuplatten im Maindreieck und die Wern-Lauer-Platten. Diese Einheiten unterscheiden sich in Relief, Geologie und Nutzung. Im westlichen Teil des Land- kreises liegen mit den Wern-Lauer-Platten (nördlich des Mains) und der Marktheidenfelder Platte (südlich des Mains) Landschaften, die aus Gesteinen des Muschelkalks bestehen und ein mäßig bis starkes Relief aufweisen. Hier kommen vor allem gehölz- und waldreiche Kulturlandschaften vor. Im Gegensatz sind die sich im östlichen Teil des Landkreisen befindenden Gäuplatten des Maindreiecks (nörd- lich des Mains) und die Ochsenfurter und Gollachgau (südlich des Mains) durch die kaum verfalteten Gesteine des Muschelkalks und den darüber liegenden Unterkeuper mit weit ver- breiteter Lössauflage geprägt. Sie zeichnen sich durch ein flachwelliges Relief aus und wer- den aufgrund der fruchtbaren Böden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der größte Fluss des Landkreises, der Main, durchfließt das Kreisgebiet von SO nach NW. Er hat ein 100 bis 150 m tiefes Tal in die Kalksteine des Muschelkalks geschnitten. Je nach geologisch tektoni- schen Bedingungen und morphologischer Ausarbeitung bildet der Kalkstein an mindestens einer Talseite steile und schroffe Hänge. Die Landschaft des mittleren Maintals (ohne Würzburg) ist charakterisiert als Kulturland- schaft. An den günstig exponierten Hängen, die nicht besiedelt sind, wird Wein angebaut. - 5 - Weitere größere Flüsse, die durch das Gebiet des Landkreises fließen, sind Gollach (29 km), Tauber (129 km), Pleichach (34 km) und Aalbach (20 km). Flächennutzung Laut einer Flächenerhebung im Jahr 2016 werden 61,4 % der Kreisgebietsfläche landwirt- schaftlich genutzt. 21,4 % der Flächen sind bewaldet. Siedlungs- und Verkehrsflächen neh- men 12,7 % ein. Von den 57.253 ha (2010) landwirtschaftlich genutzter Fläche werden 92 % als Ackerland bewirtschaftet. Hauptfrüchte sind Weizen und Spelz (21.363
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