Leseprobe Matthias N. Lorenz (Hg.) Christian Kracht Werkverzeichnis und kommentierte Bibliografie der Forschung AISTHESIS VERLAG Bielefeld 2014 Abbildung auf dem Umschlag: Christian Kracht. © 2014 Frauke Finsterwalder. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Aisthesis Verlag Bielefeld 2014 Postfach 10 04 27, D-33504 Bielefeld Satz: Germano Wallmann, www.geisterwort.de Druck: docupoint GmbH, Magdeburg Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-8498-1062-7 www.aisthesis.de Inhaltsverzeichnis Matthias N. Lorenz „Schreiben ist dubioser als Schädel auskochen“. Eine Berner Bibliografie zum Werk Christian Krachts ....................... 7 * Teil 1: Werkverzeichnis ................................................................................... 21 1.1 Selbständige Veröffentlichungen ............................................. 21 1.2 Herausgeberschaft ...................................................................... 42 1.3 Facebook ....................................................................................... 43 1.4 Unselbständige Veröffentlichungen ........................................ 43 1.4.1 In Te mpo (1991-1995) .................................................... 43 1.4.2 In Schlagloch resp. ruprecht (1991/1992) ................... 47 1.4.3 In Der Spiegel (1994-1998) ........................................... 47 1.4.4 In Welt am Sonntag (1999/2000) ................................ 49 1.4.5 In Der Freund (2004-2006) .......................................... 49 1.4.6 In Frankfurter Allgemeine Zeitung und Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (2002-2007) .................. 52 1.4.7 Die F.A.Z.-Kolumne (2006/2007) ............................. 53 1.4.8 Verstreute Veröffentlichungen ...................................... 54 1.5 Film ................................................................................................ 55 1.6 Aufnahmen .................................................................................. 55 1.7 Interviews .................................................................................... 56 1.7.1 Interviews (Print/Online) .............................................. 56 1.7.2 Interviews (Sendungen) .................................................. 58 1.7.3 Sendungen und Interviews über Christian Kracht .... 59 Teil 2: Bibliografie der Forschung ................................................................ 61 2013 ........................................................................................................ 61 2012 ........................................................................................................ 63 2011 ........................................................................................................ 66 2010 ........................................................................................................ 69 2009 ........................................................................................................ 71 2008 ........................................................................................................ 74 2007 ........................................................................................................ 76 2006 ........................................................................................................ 77 2005 ........................................................................................................ 79 2004 ........................................................................................................ 79 2003 ........................................................................................................ 81 2002 ........................................................................................................ 82 2001 ........................................................................................................ 83 1996 ........................................................................................................ 83 Teil 3: Kommentare ........................................................................................ 85 2013 ........................................................................................................ 85 2012 ........................................................................................................ 102 2011 ........................................................................................................ 128 2010 ........................................................................................................ 155 2009 ........................................................................................................ 170 2008 ........................................................................................................ 202 2007 ........................................................................................................ 214 2006 ........................................................................................................ 227 2005 ........................................................................................................ 237 2004 ........................................................................................................ 242 2003 ........................................................................................................ 254 2002 ........................................................................................................ 261 2001 ........................................................................................................ 265 1996 ........................................................................................................ 269 * Die Autorinnen und Autoren ........................................................................ 271 Schlagwortregister ........................................................................................... 273 Personen- und Werkregister .......................................................................... 282 Matthias N. Lorenz „Schreiben ist dubioser als Schädel auskochen“ Eine Berner Bibliografie zum Werk Christian Krachts „Was will Christian Kracht?“1 So fragt die literarische Öffentlichkeit nicht erst seit Georg Diez’ Spiegel-Verriss von Imperium (2012), jener Südsee- Phantasie, die nicht nur die Verschachtelung der Erzählebenen, das intertex- tuelle und intermediale Spiel und die Ironisierung der Ironie auf die Spitze treibt2, sondern auch das Kracht’sche Motiv der Anthropophagie. Schreiben sei dubioser als Schädel auskochen – dieses Ressentiment einer Romanfigur seines Schweizer Schriftstellerkollegen Arno Camenisch3 kennzeichnet auch eine verbreitete Rezeptionshaltung, die mit dem unauflösbaren Gewebe von Literatur und Autorfigur im Falle Krachts nicht zurechtkommt. Die Selbstin- szenierung des Schriftstellers als Teil seines Werkes und seine daraus resultie- rende Fiktionalisierung, aber auch kulturpolitische Entmachtung, hat ganz offensichtlich nicht wenige Rezensenten im deutschen Sprachraum verstört. Viele professionelle Leserinnen und Leser versuchten, den neuen Ton, den Faserland 1995 in die Gegenwartsliteratur einbrachte, und das 1 Georg Diez: Die Methode Kracht, in: Der Spiegel 66 (2012), H. 7, S. 100-103, hier: S. 100. 2 Vgl. hierzu Johannes Birgfeld: Südseephantasien. Christian Krachts „Imperium“ und sein Beitrag zur Poetik des deutschsprachigen Romans der Gegenwart, in: Wirkendes Wort 62 (2012), H. 3, S. 457-477; Ralph Pordzik: Wenn die Ironie wild wird, oder: lesen lernen. Strukturen parasitärer Ironie in Christian Krachts „Imperium“, in: Zeitschrift für Germanistik 23 (2013), H. 3, S. 547-591. 3 Das Titelzitat findet sich bei Arno Camenisch:Ustrinkata , Solothurn: Engeler 2012, S. 24. 8 Matthias N. Lorenz unkonventionelle Auftreten des Autors damit zu bannen, dass sie ihn als- bald der zweiten Generation der deutschen Popliteratur eines Benjamin von Stuckrad-Barre, eines Florian Illies oder einer Alexa Hennig von Lange zuschlugen. Die popliterarische Fixierung lieferte dann in einem Zirkel- schluss auch gleich die Erklärung mit, warum dieses Buch sich trotz der zahl- reichen Verrisse so gut verkaufte: Popliteratur, zumindest die neue, das war doch mehr Pose als Poesie, etwas für junge Leute ohne Kanonbildung und -interesse, die daher mit leichter Kost und ein paar modischen Markennamen abzuspeisen waren. So ließ sich mit diesem Debütanten leben, seine schnö- selhafte Jungenhaftigkeit ertragen und sein auch kommerziell nicht unbe- trächtlicher Erfolg erklären – ähnlich wie übrigens auch die Herausforderung eines Bret Easton Ellis domestiziert wurde, dessen American Psycho bis heute nicht als einer der wichtigsten Romane des ausgehenden 20. Jahrhunderts erkannt worden ist und nur selten adäquat hinsichtlich seiner Subtilitäten gelesen wird.4 Neben anderen vermeintlich jugendlichen Äußerungsformen wie Graffiti und Hiphop durfte dann auchFaserland existieren, sozusagen im Ghetto des Jugendzentrums. Dass Faserland 2013 zur Pflichtlektüre an nie- dersächsischen Gymnasien erhoben wurde, weil der Roman konsequent „der Vorstellungswelt heutiger Jugend- und Alltagskultur“5 entspreche und daher „für junge Erwachsene motivierend und in besonderer Weise geeignet [sei], das spezifisch literarische Lernen zu initiieren“6, ist eine sehr späte Nachwehe dieses fundamentalen Missverständnisses. 4 Vgl. zu den Fehllektüren
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