Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Resultate 2019

Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Resultate 2019

Resultate 2019 Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Konzept des Äschenlarvenmonitorings Als Leitfischart der schnell fliessenden Gewässerabschnitte grösserer Flüsse ist die Äsche ein sehr guter Indikator für die ökologische Intaktheit von Rhein, Aare, Reuss und Limmat und deren Zuflüsse. Ein Langzeitmonitoring kann Bestandes- veränderungen frühzeitig sichtbar machen und wenn nötig, können rechtzeitig ent- sprechende populationsstützende Massnahmen getroffen werden. Um die längerfristige Entwicklung der Äschenpopulationen im Aargau zu verfolgen, beauftragte die Sektion Jagd und Fischerei (SJF AG) WFN - Wasser Fisch Natur AG, ein Konzept für ein langjähriges Äschenlarvenmonitoring auszuarbeiten und dieses anschliessend mit Unterstützung der aargauischen Fischer durchzuführen. Nach einer praktischen Einführung in die Äschenlarvenkartierung gemäss der «Methode WFN», führen seit 2011 über 40 Fischer jährlich visuelle Äschenlar- ven-Kartierungen in den ihnen zugewiesenen Gewässerstrecken durch (vgl. Karte rechts). In einem umfassenden Bericht wurden die Resultate der ersten Phase 2011 - 2017 ausgewertet und diskutiert (WFN 2017). Aufgrund der gewonnen Erkenntnisse kam man zum Schluss, dass das Monitoring fortgeführt und um zusätzliche Strecken ergänzt werden soll. Die Resultate der aktuellsten Erhebung 2019 sind Gegenstand dieses Zwischenbe- richtes. Die erfassten Äschenlarvendichten werden für die vier Einzugsgebiete Rhein, Aare, Reuss und Limmat separat dargestellt und die Ergebnisse kurz erläutert. Impressum Autoren Martina Breitenstein WFN - Wasser Fisch Natur AG Luca Hoppler Brunnmattstrasse 15 3007 Bern [email protected] Projektkoordination Christian Tesini Sektion Jagd und Fischerei, AG Auftraggeber Departement Bau Verkehr und Umwelt Abteilung Wald Sektion Jagd und Fischerei Geodaten © swisstopo / Kanton Aargau, AGIS Hydrologische Daten © BAFU / Kanton Aargau, BVU Bern, 19.12.2019 Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Resultate 2019 Rhein Äschenlarvendichten 2011 - 2019 500 Abflussverhältnisse 2019: Im Zeitraum der Äschenfortpflanzung Mitte März stieg der Ab- RN-01 - Rekingen Chrüzlibach 3 fluss des Rheins kurzzeitig500 auf rund 600 m /s an. Von einer Beeinträchtigung der Fortpflan- RN-01 - Rekingen Chrüzlibach RN-02 - Bad Zurzach Barzmühle zung ist aber nicht auszugehen, da bei diesem Abfluss das Geschiebe noch nicht mobilisiert 450 RN-02 - Bad Zurzach Barzmühle RN-03 - Rietheim wird. Bis zu den Larvenkartierungen450 Anfang Mai blieb der Wasser stand relativ konstant. RN-04 - Koblenzer Laufen 400 RN-03 - Rietheim Äschenlarvendichten 2019: Die Äschenlarvendichten waren in allen Untersuchungsstre- RN-04 - Koblenzer Laufen RN-05 - Kaisterbach-Mündung 400 cken deutlich tiefer als in den letzten beiden Jahren mit relativ guter Fortpflanzung. Die RN-06 - Sissle-Mündung höchsten Dichten wurden mit 70 Larven / 100 m in Rekingen (RN-01) festgestellt. In den 350 RN-05 - Kaisterbach-Mündung RN-07 - Mumpf Strecken weiter flussabwärts350 nahmen die Larvendichten stetig ab. In den 2018 neu ins Mo- RN-06 - Sissle-Mündung nitoring aufgenommen Strecken bei der Kaisterbach- (RN-05) und der Sissle-Mündung (RN- 300 RN-07 - Mumpf 06) konnten wiederum300 keine Äschenlarven nachgewiesen werden. Bei der untersten Untersu- chungsstrecke in Mumpf (RN-07) wurden nur sehr geringe Äschenlarvendichten, vergleichbar 250 mit den Vorjahren, registriert. 250 200 Der Rückgang der Äschenlarvenbestände im Rhein ist sehr wahrscheinlich auf erhöhte Mo- 100 m / Äschenlarven ratlitäten bei den Adultfischen200 während dem Hitzesommer 2018 zurückzuführen. Die einzige Strecke mit einer verhältnismässig 100 m / Äschenlarven guten Fortpflanzung 2019 war Rekingen. Hier waren die 150 Larvendichten bereits in den Vorjahren am höchsten. Sehr wahrscheinlich wirken sich die 150 Kieszugaben in Rekingen und Zurzach positiv auf den Fortpflanzungserfolg der Äsche in 100 diesem Abschnitt aus. Ausserdem wurde während des Hitzesommers 2018 der Mündungs- 100 bereich des Chrüzlibaches ausgebaggert, um den Äschen einen Zufluchtsort vor den hohen 50 Temperaturen im Rhein bereitzustellen. 50 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Abfluss- und Temperaturbedingungen 2019 1'0001'000 1'000 2020 20 Rhein - Rekingen 900900 900 1818 18 500 RN-01 - Rekingen Chrüzlibach Untersuchungsstrecken 800800 800 1616 16 RN-02 - Bad Zurzach Barzmühle Kraftwerke 450 700 700 14 14 700 14 C] RN-03 - Rietheim C] C] ° ° ° RN-04 - Koblenzer Laufen /s] /s] 600 600 12 12 3 400 /s] 3 600 12 3 RN-05 - Kaisterbach-Mündung 500500 500 1010 10 350 RN-06 - Sissle-Mündung RN-07 - Mumpf Abfluss [m Abfluss 400 8 Abfluss [m Abfluss 400 8 Abfluss [m Abfluss 400 8 300 Wassertemperatur [ Wassertemperatur Wassertemperatur [ Wassertemperatur 300300 300 66 [ Wassertemperatur 6 250 200200 200 44 4 200 100100 100 22 2 Äschenlarven / 100 m / Äschenlarven 00 0 00 0 150 FebruarFebruarFebruar März März März AprilApril April MaiMai Mai AbflussAbfluss AbflussTemperaturTemperaturTemperatur 100 50 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 0 2.5 5 7.5 10 km Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Resultate 2019 600 Aare Äschenlarvendichten 2011 - 2019 500 AA-01 - Murg-Mündung Abflussverhältnisse 2019: Nach der Äschenfortpflanzung Mitte März wurde 500 in der Aare ein mittleres Hochwasser registriert. Geschiebe wurde vermutlich AA-01 - Murg-MündungAA-02 - Wigger-Mündung 450 nur lokal mobilisiert, weshalb eher nicht von einer grösseren Beeinträchtigung AA-02 - Wigger-MündungAA-03 - RW KW Aarau 450 der Äschenfortpflanzung auszugehen ist. In der Restwasserstrecke Rupperswil- AA-03 - RW KW AarauAA-04 - RW KW Rupperswil - Auenstein 400 Auenstein wurde allerdings durch den Kartierer ein hoher Pegelanstieg infolge AA-04 - RW KW RupperswilAA-05 - RW - Auenstein KW Wildegg - Brugg Wehrüberfalls beobachtet, wodurch die Laichplätze im oberen Bereich mögli400- AA-05 - RW KW WildeggAA-06 - Brugg Strängli cherweise durch Geschiebetrieb beschädigt wurden. Bis zu den Kartierungen 350 AA-06 - Brugg SträngliAA-07 - Brugg Vogelsangbrücke Ende April schwanke die Wasserführung der Aare zwischen 160 - 300 m3/s. 350 AA-07 - Brugg VogelsangbrückeAA-08 - Gebenstorf Stroppelinsel Äschenlarvendichten 2019: Mit über 250 Larven pro 100 m wurden die mit 300 AA-08 - GebenstorfAA-09 Stroppelinsel - RW KW Beznau Abstand höchsten Äschenlarvendichten im grossen Strängli (AA-06a) bei Brugg300 festgestellt. Im kleinen Strängli (AA-06b) waren die Dichten um einiges tiefer. 250 AA-09 - RW KW Beznau Auch in den meisten anderen Untersuchungsstrecken lagen die Larvendichten250 deutlich unter 100 Larven / 100 m. Der Fortpflanzungserfolg in der Aare muss 200 daher mehrheitlich als «gering» klassiert werden. Einzig die Restwasserstre200- m 100 / Äschenlarven cken der Kraftwerke Aarau (AA-03) und Rupperswil-Auenstein (AA-04b) wiesen m 100 / Äschenlarven 150 mit über 50 Larven pro 100 m etwas höhere Dichten auf. Allerdings lagen die 150 Dichten auch hier weit unter den guten Zahlen von 2011. 100 Die Äschenlarvendichten waren in den meisten Untersuchungsstrecken auf ei100- nem ähnlichen tiefen Niveau wie 2018. Die Auswirkungen des Hitzesommers 50 waren vermutlich weniger dramatisch wie im Rhein und der Limmat. 50 0 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Abfluss- und Temperaturbedingungen 2019 1'000 20 1'0001'000 2020 Aare - Brugg 900 18 900900 1818 Untersuchungsstrecken 800 800 16 16 800 16 Kraftwerke 700 700 14 14 700 14 C] C] ° C] ° ° /s] /s] 3 600 12 /s] 3 600 12 3 600 12 500 10 500500 1010 500 AA-01 - Murg-Mündung Abfluss [m Abfluss [m 400 8 Abfluss [m 400400 88 AA-02 - Wigger-Mündung Wassertemperatur [ Wassertemperatur 300 450 [ Wassertemperatur 6 300300 66 [ Wassertemperatur AA-03 - RW KW Aarau AA-04 - RW KW Rupperswil - Auenstein 200 4 200200 40044 AA-05 - RW KW Wildegg - Brugg 100 100 2 2 AA-06 - Brugg Strängli 100 3502 AA-07 - Brugg Vogelsangbrücke 0 0 00 00 Februar März April Mai AA-08 - Gebenstorf Stroppelinsel FebruarFebruar März März AprilApril MaiMai 300 AA-09 - RW KW Beznau Abfluss Temperatur AbflussAbfluss TemperaturTemperatur 250 200 Äschenlarven m 100 / Äschenlarven 0 5 10 15 20 km 150 100 50 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Äschenlarvenmonitoring Kanton Aargau Resultate 2019 Reuss Abflussverhältnisse 2019:Während der Laichzeit lag der Wasserstand der Reuss in einem normalen Rahmen. Auch bis zur Emergenz der Larven blieben grössere Hochwasserereignisse aus, so dass die Kartierungen Ende April bei guten äusseren Bedingungen durchgeführt werden konnten. 500 Äschenlarvendichten 2019: In den vier obersten Strecken oberhalb der Lorze-Mündung (RS-01 bis RS-01 - Dietwil RS-04) waren die Äschenlarvendichten mit 110 - 160 Larven / 100 m auf vergleichbar gutem Niveau. RS-02 - Sins Beugerank In der fünften Strecke450 oberhalb des Kraftwerks Bremgarten-Zufikon (KWBZ) im Bereich der Jonen- Mündung (RS-05) waren die Larvendichten deutlich geringer (35 Larven / 100 m). Auch unterhalb RS-03 - Hünenberg obere Chamau des KWBZ waren die Larvendichten geringer als in den Strecken oberhalb der Lorze-Mündung. Die RS-04 - Mühlau Rüssweid 400 höchsten Larvendichten auf diesem Abschnitt wurden mit rund 90 Larven / 100 m in Mellingen (RS-07) RS-05 - Jonen-Mündung verzeichnet. RS-06 - Bremgarten 350 Mit Ausnahme der Strecke RS-05, waren die Larvendichten oberhalb des KWBZ 2019 vergleichbar mit RS-07 - Mellingen ARA dem Vorjahr, aber deutlich geringer als 2017, dem bisher besten Jahr des Monitorings an der Reuss. Die RS-08 - RW KW Windisch aussergewöhnlich300 hohen Larvendichten

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