Z 12916 F Postvertriebsstück Entgelt bezahlt Wienands PrintMedien GmbH Linzer Straße 140 hlb 53604 Bad Honnef Hochschullehrerbund e.V. ISSN 0340-448 x Band 44 G Heft 3 - 4 G Juli 2003 Die neue Hochschule für anwendungsbezogene Wissenschaft und Kunst I Gleichwertigkeit: Stellungnahmen der hochschulpolitischen Sprecher der Bundestags- fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU und FDP I Hans-Wolfgang Waldeyer Kritische Würdigung der Stellungnahmen I Klaus Landfried Die künftige Rolle der Fachhochschulen I Joachim Metzner Zielvereinbarungen in NRW I Wolf Wagner Formelziele zur Selbststeuerung I Ulrich Schmidt Führen über Ziele I Karsten König Bundesweiter Überblick über Zielvereinbarungen I Johannes Barth KapVO viel zu ungenau Teil 3 Gleichwertigkeit der Fachhochschulen? NACHRICHTEN G MEINUNGEN G BERICHTE Bachelor/Master: Eine Chance für die Fachhochschulen ? Am 19. Juni 1999 verständigten sich die Bildungsminister der Mit- gliedstaaten der Europäischen Union sowie weiterer 15 europäischer Wissenschaftszentrum Bonn Staaten in der Bologna-Erklärung auf die Absicht, bis zum Jahr 2010 einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Grund- 25. September 2003 prinzip des Europäischen Hochschulraums ist die Einführung ver- 10.45 Uhr Begrüßung und Einführung gleichbarer Abschlüsse auf Grundlage eines Studiensystems, das sich in Professor Dr. Nicolai Müller-Bromley, zwei Hauptzyklen gliedert, die grundsätzlich nach 3 und 5 Jahren zu Präsident des Hochschullehrerbundes den Abschlüssen Bachelor und Master führen. Die Einführung der 11.00 Uhr Die Beschlüsse der Berlin-Konferenz, BMBF neuen Abschlüsse soll ergänzt werden durch ein Diploma Supplement 11.50 Uhr Gestufte Studiengänge in den USA, in der jeweiligen Landessprache und in Englisch, das Art und Inhalt des in Großbritannien und nach Bologna absolvierten Studiengangs sowie das erreichte Qualifikationsniveau im im Vergleich jeweiligen Bildungskontext des Landes beschreibt. Die Vergleichbarkeit Karl-Josef Maxeiner, Kultusministerkonferenz, der Studienleistungen soll darüber hinaus durch Modularisierung und Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen Einführung von Leistungspunkten erreicht werden. Das European Cre- dit Transfer System (ECTS) ist eine länderübergreifende Methode zur 12.30 Uhr Anforderungen an gestufte Abschlüsse aus Messung und zum Vergleich von Studienleistungen. Es soll eine län- Sicht der Akkreditierungsagenturen derübergreifende „Währung“ für die Erfassung und Bewertung von Dr.-Ing. Willi Fuchs, Vorsitzender des Vorstands Studienleistungen bereit stellen. ECTS wird von der Europäischen der ASIIN Kommission seit Einführung des Erasmus-Programms gefördert. 13.15 Uhr bis 14.00 Uhr: Mittagessen Am 18. und 19. September findet in Berlin die zweite Bologna-Fol- 14.15 Uhr Workshops gekonferenz statt. Sie soll unter anderem Prinzipien einer europäischen 1. Diploma Supplement Doktorandenausbildung als dritten Zyklus und der internationalen Zu- Leitung: Dipl.-Pol. Rüdiger Jütte, sammenarbeit auf diesem Gebiet formulieren. Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Internationale Abteilung Probleme bei der Umsetzung 2. Modularisierung und Leistungspunkte An den Hochschulen besteht Unsicherheit darüber, welchen Wert ein Leitung: Professor Volker Gehmlich MBA h.c., Bachelor-Abschluss besitzt und ob nicht den Studierenden geraten wer- FH Osnabrück den müsste, den hergebrachten Diplom-Studiengang vorzuziehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie lange Diplom-Studi- 3. Praxisbezug in Bachelor- und engänge überhaupt noch angeboten werden können. Zurzeit werden in Masterstudiengängen den meisten Ländern (Ausnahme z.B. Bayern) keine neuen Diplom-Stu- Leitung: Professor EurIng. Karl Waninger, diengänge genehmigt, bestehende allerdings weiter geführt. FH Mainz In der Diskussion werden folgende Kritikpunkte hervorgehoben: 15.00 Uhr bis 15.15 Uhr Kaffeepause G Es ist ungeklärt, wie der Praxisbezug des Fachhochschulstudiums in 15.15 Uhr Präsentation der Ergebnisse der Diskussio- den neuen internationalen Studiengängen berücksichtigt werden nen in den Workshops kann. Dies gilt insbesondere für die praktischen Studiensemester. 15.45 Uhr Erfahrungen bei Akkreditierung und G Es besteht die Gefahr, dass das erreichte hohe Niveau der Diplom- Betrieb internationaler Studiengänge studiengänge an Fachhochschulen in den Bachelorstudiengängen nicht gehalten werden kann, wenn wesentliche Elemente der Wis- 1. internationale akkreditierte senschaftlichkeit fehlen. wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge G Die Qualität der Abschlussarbeit des Bachelorstudiengangs wird an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg gegenüber der Diplomarbeit stark absinken. Auch wird es kaum Professor Dr. Wilhelm Schneider, möglich sein, Abschlussarbeiten wie bisher in enger Kooperation mit FH Bonn-Rhein-Sieg Wirtschaft oder Verwaltung anzufertigen. 2. internationale akkreditierte technische Es stellt sich somit die Frage nach den Vorteilen und den Chancen der Studiengänge an der Fachhochschule neuen Studienstruktur für die Fachhochschulen und die Frage nach der Mainz Unabhängigkeit der Akkreditierungsagenturen. Professor EurIng. Karl Waninger, FH Mainz Außerhalb der hochschulpolitischen Fragestellungen besteht Unsi- 16.30 Uhr Schlusswort, anschließend Pressegespräch cherheit und auch Wildwuchs hinsichtlich der Modularisierung und der Einführung von Leistungspunkt-Systemen. Zurzeit werden mindes- tens drei verschiedene Modelle von Leistungspunkten benutzt. Weitere Fragen stellen sich hinsichtlich des Übergangs von Bachelor- und Masterstudiengängen. Bund und Länder haben hierzu als Vorgabe Verbindliche Anmeldungen werden an unten genannte An- eine Übergangsquote von 10 bis 20 Prozent genannt. Es sollen also nur schrift oder per eMail erbeten. Auf Grund der begrenzten Ka- die geeigneten Bachelorabsolventen in einem Masterstudiengang wei- pazität der angemieteten Räumlichkeiten können wir die Teil- terstudieren. Was unter Eignung zu verstehen ist und wie diese festge- nahme nur den gemeldeten Interessenten garantieren. stellt wird, ist Aufgabe der Hochschulen selbst. Die Kultusminister wer- Anmeldeschluss ist der 31. August 2003. Die Teilnahme an der den hierzu keine Vorgaben machen. Veranstaltung ist kostenlos. Hochschullehrerbund – Bundesvereinigung e.V. Besucheranschrift: Kennedyallee 60, 53175 Bonn Postanschrift: Telefon (0228) 35 22 71, Telefax (0228) 35 45 12 Wissenschaftszentrum, Postfach 20 14 48, 53144 Bonn Email: [email protected], Internet: http://www.hlb.de Leitartikel Gleichstellung der Fachhochschulen! Die Geschichte einer persönlichen Initiative Prof. Dr. iur. Hans-Wolfgang Waldeyer meint? Sind die Rektoren, ist die Vertre- die Unterstützungen der Rektoren der ist den Lesern der DNH als Kommenta- tung der Fachhochschulen in der Hoch- FHn, ggf. sogar der HRK, finden könn- tor hochschulrechtlicher Gesetze gut ver- schulrektorenkonferenz so desillusio- te“. traut. Seine wissenschaftliche Akribie, die niert, dass sie die Zuversicht auf eine fak- Bündnis 90/Die Grünen, vertreten Prägnanz und Klarheit seiner Formulie- tische Gleichwertigkeit, besser: auf die durch ihre hochschulpolitische Spreche- rungen, seine scharfsinnige Analyse der Gleichstellung der Fachhochschule ver- rin Grietje Bettin, stimmen dem Gesetz- Entstehungsgeschichte, des Wortlauts, loren haben? entwurf zu, gehen teilweise darüber hi- der Systematik und des Sinnes und Hans-Wolfgang Waldeyer wollte dies naus. Grietje Bettin benutzt dabei nicht Zweckes des Gesetzes geißeln jeden Ver- wissen. „Die Wahrheit ist konkret“, so den Begriff der Gleichwertigkeit, son- such, den Fachhochschulen entgegen beginnt er seine kritische Würdigung der dern den der Gleichstellung. Durch die dem Willen des Gesetzgebers einen un- Stellungnahmen der hochschulpoliti- Wortwahl wird deutlich, dass die bisheri- tergeordneten Platz im Hochschulsystem schen Sprecher der Bundestagsfraktionen ge Diskriminierung der Fachhochschu- anzuweisen. Dennoch zeigt die Realität, in diesem Heft auf S. 16. Waldeyer len erkannt und bewusst ist. dass in vielen Bereichen die Mitglieder schickte seinen Gesetzesentwurf an die Für die Oppositionsparteien haben und Absolventen der Fachhochschulen hochschulpolitischen Sprecher der vier Katherina Reiche (CDU) und Cornelia den Mitgliedern und Absolventen der Bundestagsfraktionen und bat sie um Pieper (FDP) geantwortet. Katherina Universitäten und Kunsthochschulen Reiche, die für ihre Arbeitsgruppe und sowie der Pädagogischen Hochschulen die Fraktion spricht, hat viele lobende nicht gleichgestellt sind. Offenbar be- Worte für die Fachhochschulen übrig. steht im Bewusstsein der hochschulpoli- Konkret stimmt sie keinem Vorschlag zu tischen Kräfte, die den Begriff der und hält sich auch für alle Änderungen, Gleichwertigkeit der Fachhochschulen die nicht das Hochschulrahmengesetz im Hochschulsystem voll akzeptiert betreffen, für nicht zuständig. Innen- haben und ständig im Munde führen, und Rechtspolitiker haben hier also keine eine tiefe Zäsur zwischen der Akzeptanz Einflussnahme oder gar Widerspruch sei- der Gleichwertigkeit und der sich daraus tens der hochschulpolitischen Sprecherin ergebenden Schlussfolgerung der Gleich- zu erwarten. stellung! Cornelia Pieper spricht für ihren Ar- Herr Kollege Hans-Wolfgang Waldey- beitskreis und ihre Fraktion. Es konnten er wurde im Jahre 1999 pensioniert. Statt zwar noch nicht alle zehn Änderungsvor- nach einem harten Arbeitsleben seinen schläge in der Fraktion abschließend be- Ruhestand zu genießen, setzt er sich handelt werden – drei fehlen noch –, selbstlos und nur der Gerechtigkeit ver- aber
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