1 Exkursionsführer und Veröffentlichungen Schaumburger Bergbau Der Eisenerzbergbau im Weser- und Wiehengebirge Erich Hofmeister & Werner Schöttelndreier Heft Nr. 05 Arbeitskreis Bergbau der Volkshochschule Schaumburg Hagenburg im Juni 2006 Exkurf. u. Veröffentl./ AK Bergbau/ H. 5 / Seit. 47/ Tab.1/ Abb. 13/ Hagenburg 2006 2 Die Reihe „Exkursionsführer und Veröffentlichungen des Arbeitskreises Bergbau der Volkshochschule Schaumburg“ wird vom Arbeitskreis Bergbau in lockerer Folge herausgegeben. Bisher sind erschienen: Heft 01 Schunke & Breyer: Der Schaumburger Bergbau ab 1386 und von..... Heft 02 Ahlers & Hofmeister: Die Wealden- Steinkohlen in den Rehburger...... Heft 03 Korf & Schöttelndreier: Die Entwicklung des Kokereiwesens auf den.. Heft 04 Hofmeister: Der Obernkirchener Sandstein. Heft 05 Hofmeister & Schöttelndreier: Der Eisenerzbergbau im Weser- und Wie... Heft 06 Hofmeister: Die Steinkohlenwerke im Raum Osnabrück. Heft 07 Krenzel: Vorbereitung einer Exkursion von Hagenburg zur Hilsmulde. Heft 08 Schöttelndreier & Hofmeister: Exkursion durch die Gemeinde Nienstädt. Heft 09 Ruder: Die historischen Teerkuhlen in Hänigsen bei Hannover. Heft 10 Hofmeister: Exkursion Steinzeichen am Messingberg. 1.0 Impressum Herausgeber: Arbeitskreis Bergbau der Volkshochschule Schaumburg, Wilhelm- Suhr- Str. 16 31558 Hagenburg Redaktion: Erich Hofmeister, Hagenburg; Ernst Knickrehm, Obernkirchen Layout & Druck: Christian Abel, Obernkirchen Ludwig Kraus, Stadthagen 3 2. Vorwort: Das Schaumburger Land, von den Rehburger Bergen bis ins Wesergebirge, ist reich an Bodenschätzen. Seit mehr als 600 Jahren prägte daher der Bergbau in Schaumburg nicht nur die Landschaft; er war zeitweise auch von erheblicher Bedeutung für das Leben zahlreicher Familien. So gab es u. a. Gesteins-, Ton-, Salz- und vor allem Kohleabbau. Heute werden nur noch (bei Obernkirchen und Steinbergen) Steine gebrochen. Der Abbau anderer Bodenschätze wurde eingestellt, so der Kohlebergbau zu Beginn der 60er Jahre. Doch gibt es noch viele ehemalige Bergleute, die von ihrem Arbeitsleben erzählen, Fachleute, die von ihren Kenntnissen über den einheimischen Bergbau berichten, und andere Zeitzeugen, die sich an manche Bergmannsgeschichte erinnern können. In den letzten Jahrzehnten haben sich in verschiedenen Schaumburger Orten Bergmannsvereine gebildet. Sie bemühen sich, Traditionen der Bergleute zu bewahren und Bergbaudokumente und -relikte zu sichern, zu pflegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1991 wurde im Rahmen der Volkshochschule Schaumburg ein Arbeitskreis mit dem Titel "Schaumburger Bergbau und der Bergbau der Rehburger Berge" gebildet. In ihm sind Mitglieder der verschiedenen Bergmannsvereine vertreten. Hans- Ulrich Drechsler (Hagenburg/Altenhagen) übernahm die Leitung und übergab sie 1997 an Erich Hofmeister (Hagenburg). Es fanden sich etwa 25 Personen, die nun schon über 10 Jahre regelmäßig an den Treffen teilnehmen und durch ihr Engagement und ihre Hilfsbereitschaft zum Erfolg des Arbeitskreises beitrugen und beitragen. Allen gebührt großer Dank, neben Hans- Ulrich Drechsler und Erich Hofmeister besonders Ernst Knickrehm (Obernkirchen), Werner Schöttelndreier (Nienstädt), Werner Ahlers (Rohrsen), Jürgen Ruder (Großburgwedel) und Karl- Heinz Grimme (Barsinghausen). In den ersten Jahren waren die Tagungen geprägt durch Berichte, Vorträge und Erzählungen einzelner Mitglieder aus ihrem Bergmannsleben. Alles Wesentliche wurde auf Tonband aufgenommen und damit für spätere Zeiten gesichert. Auf Exkursionen wurden die ehemaligen Arbeitsstätten, die alten Schacht- und Stollenanlagen des Bergbaues und verschiedene Steinbrüche aufgesucht und vor Ort die frühere Arbeit beschrieben und erläutert. Es folgte die Zusammenstellung und Durchsicht von Veröffentlichungen über den hiesigen Bergbau. Einzelne Mitglieder übernahmen Recherchen in öffentlichen und privaten Archiven. Außerdem wurden Fachleute zu bestimmten Einzelthemen eingeladen, die sich nach ihrem Referat meist noch zu weiterer Mitarbeit im Arbeitskreis Bergbau bereit erklärten. Von der ursprünglichen Absicht, eine umfangreiche Monographie über den Schaumburger Bergbau zu erstellen, wurde wegen des Umfangs Abstand genommen. Nun werden in loser Folge, Hefte mit einzelnen Bergbauthemen und / oder Exkursionsführer des Arbeitskreises Bergbau der VHS Schaumburg, herausgegeben Glück auf! 4 3. Langjährige Mitglieder des Arbeitskreises Bergbau Abel Barbara Obernkirchen Abel Christian Obernkirchen Abel Willi Obernkirchen Ahlers † Werner Rohrsen Bonitz † Gerhard Rodenberg Bremer Ursel Hagenburg Busatta † Fred Hagenburg Drechsler Hans-Ulrich Hagenburg Engelking † Carl-Friedrich Lauenau Gerdts Wolfgang Wunstorf Grimme Karl-Heinz Barsinghausen Henke † Kurt Obernkirchen Hofmeister Erich Hagenburg Kaussow,sen. Günter Hagenburg Kaussow,jun. Günter Hagenburg Klinger † Herbert Hagenburg Klinger Margret Hagenburg Knickrehm † Ernst Obernkirchen Knickrehm Ingrid Obernkirchen Koch † Fritz Obernkirchen Kording Wilhelm Nienstädt Korf † Walter Nienstädt Krassmann, Dr. Thomas Rodenberg Kraus Ludwig Stadthagen Krenzel Horst Egestorf Kröger, Dr.† Uwe-Dietrich Nenndorf Ludewig Gunter Lindhorst Maiwald Heinz Hagenburg Matthias Friedrich Bad Nenndorf Oberdanner Hans Rehburg-Loccum Poßin Wolfgang Hagenburg Ruder Barbara Großburgwedel Ruder Jürgen Großburgwedel Rüppel † Hermann Barsinghausen Schewe Rita Auhagen Schewe Eckhard Auhagen Schiewe Karl-Heinz Garbsen Schlegel Detlef Wunstorf Schöttelndreier Anneliese Nienstädt Schöttelndreier Werner Nienstädt Schröder Konrad Suthfeld Schröder Ralf Suthfeld Schröder Wilhelm Suthfeld Voges Gisela Hagenburg Winterstein † Traude Hagenburg Wittkugel † Helmut Hagenburg 5 4. Inhaltsverzeichnis 1. Impressum 2. Vorwort 3. Langjährige Mitglieder des Arbeitskreises Bergbau 4. Inhaltsverzeichnis 4.1 Abbildungen 5. Geographische Lage 6. Tektonik 7. Stratigraphische und paläographische Übersicht des Korallenoolith im Wesergebirge 7.1 Heersumer Schichten 7.2 Unterer Korallenoolith 7.21 Klippenhorizont 7.22 Hauptoolith und Florigemma- Kalk 7.3 Mittlerer Korallenoolith 7.31 Sandmergel 7.32 Zwischenschichten 7.33 Liegendquarzit 7.34 Wohlverwahrt- Horizont 7.4 Oberer Korallenoolith 7.41 Unterer Humeralisoolith 7.42 Fossilflöz 7.43 Oberer Humeralisoolith 8. Die Erzführung im Wesergebirge 8.1 Erzführung im Klippenhorizont 8.2 Erzführung im Viktoriaflöz 8.3 Erzführung des Wohlverwahrt- Horizontes 9. Die Eisenerz- Lagerstätten im Weser- und Wiehengebirge 10. Geschichtliche Entwicklung des Erzbergbaus im Wesergebirge 11. Bergbau im Wesergebirge 11.1 Die Grube Viktoria 11.2 Die Grube Wohlverwahrt 11.3 Die Grube Wohlverwahrt- Nammen 11.31 Chronik der Eisenerzgrube Wohlverwahrt- Nammen 11.32 Untertägiger Erzabbau in der Grube Wohlverwahrt- Nammen 11.33 Übergang zur Versatzwirtschaft 11.34 Förderung von Eisenerz und Belegschaftsstand von 1948 - 1991 6 12. Die Lagerstätten im östlichen Wiehengebirge 13. Geschichtliche Entwicklung des Erzbergbaus im Wiehengebirge 14. Eisenerzabbau an der Wallücke (1890 - 1917) 15. Die Eisenerzgrube Porta (1935 - 1962) 16. Zu besichtigende Anlagen 17. Literatur 4.1 Abbildungen Abb. 1 Topografische Karte 1:200000 Abb. 2 Verbreitung des Korallenooliths in Norddeutschland Abb. 3 Verbreitung des Victoriaflözes Abb. 4 Mächtigkeit des Unteren Korallenooliths im westlichen Wesergebirge Abb. 5 Verbreitung des Korallenooliths in Ost- Niedersachsen Abb. 6 Korallenoolith- Gliederung im mittleren und östlichen Wesergebirge Abb. 7 Ausbildung des Korallenooliths im Wesergebirge Abb. 8 Prinzipdarstellung des streichenden Örterbaus Abb. 9 Arbeitsvorgänge in der Gewinnung Abb.10 Fließschema der Erzbrech- u. Siebanlage Nammen Abb.11 Fließschema der Brech- u. Siebanlage Wülpker- Egge Abb.12. Titelblatt vom Sammelwerk Deutsche Eisenerzlagerstätten Abb.13. Übersichtsplan der Eisenerzgrube Porta bei Minden 4.2 Tabellen Tab. 1 Gliederung des Korallenoolith im Wesergebirge 7 5. Die geographische Lage Die Bergkette des Wesergebirges erstreckt sich als annähernd ostwestlich verlaufende Bergkette vom Bismarkturm auf dem Jacobsberg an der Porta Westfalica über etwa 25 km nach Osten bis zum Süntel bei Hessisch- Oldendorf und erreicht im Osten, am Hohenstein ihre größte Höhe über dem Meeresspiegel von 340 m. Im Bereich der Kammlinie dieser Bergkette streichen die flach nach Norden in die Schaumburg- Lippische Mulde einfallenden, festen und gegenüber der Verwitterung beständigen Gesteine des Korallenooliths, zutage aus und bilden teilweise schroffe Klippen, unter denen die Hohenstein- Klippen besonders sehenswürdig sind. Im westlichen Wesergebirge, zwischen Lerbeck und Schermbeck südlich von Bückeburg, treten in der Schichtenfolge des Korallenooliths maximal sieben Eisenoolith- Horizonte auf, die z. T. noch durch taube Zwischenmittel aufgespalten sind. Von den sieben Erzhorizonten wird heute nur noch der älteste, nämlich das kalkreiche roteisenoolithische „Klippenflöz“ im Unteren Korallenoolith abgebaut. Südlich von Minden befindet sich der Weserdurchbruch, die Porta Westfalica, sie trennt das östlich der Porta liegende Wiehengebirge, von dem westlich der Porta liegenden Wiehengebirge, das bis nördlich von Osnabrück reicht. Das Wiehengebirge wird von mehreren Quertälern unterbrochen und erreicht mit 320 m ü. NN bei Lübbecke seine größte Höhe. Das Streichen, des im Wesentlichen aus Juraschichten aufgebauten Gebirges, verläuft von Ost nach West. Das Einfallen der Schichten nach Norden beträgt bei Porta 210, bei Häverstädt 280 bis 300 und bei Bergkirchen 360 bis 380. Im mittleren Jura, im oberen Dogger, dem Callovium tritt
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