VORSICHT SEHNSUCHT (LES HERBES FOLLES) EIN FILM VON Al AIN RESNAIS VER lEIH: ScHwaRz wEISS FILMVERLEIH OHG TEL.: 0228 21 91 79 • GOEBENSTRaSSE 30 • 53113 BONN [email protected] www.schwarzweiss-filmverleih.de DISpOSITION: DIE FILMaGENTINNEN GaMkE + wEBER GBR BIRGIT GaMkE T. +49(0)30. 600 31-298 [email protected] MaRLIES wEBER T. +49(0)30. 600 31-483 [email protected] kuRFüRSTENDaMM 11 • 10 719 BERLIN F. +49(0)30. 400 58-103 [email protected] www.filmagentinnen.de pRESSEAgENTUR: FILMpRESSE MEuSER caROLa ScHaFFRaTH TEL.: 069 405 80 417 • Fax: 069 405 80 413 NIDDaSTRaSSE 64 H • 60329 FRaNkFuRT [email protected] ScHWARzwEISS FILMVERLEIH zEIGT VORSICHT SEHNSUCHT (LES HERBES FOLLES) EIN FILM VON Alain Resnais mit Sabine azéma, andré Dussollier, anne consigny, Emmanuelle Devos, Matthieu amalric und Michel Vuillermoz Bundesstart 22. April 2010 cinemascope 1: 2,35 104 Min. Frankreich 2009 pressematerial, Bilder: www.schwarzweiss-filmverleih.de DIE gESCHICHTE Die gefundene Brieftasche einer interessanten Frau lässt ihrem Finder Sehnsüchte und Phantasi- en über den Kopf wachsen. Marguerite hatte nicht erwartet, dass ihre Tasche wegfliegen würde, nachdem sie den Laden verlas- sen hatte. Noch weniger, das der Dieb ihre Brief- tasche in einem Parkhaus wegwerfen würde. Georges hingegen zögert sie aufzuheben, als hätte er eine Vorahnung. „Vorsicht Sehnsucht“ ist ein Film über die unkon- trollierbare Vitalität des Lebens, die beständig den Asphalt der Konventionen auseinander treibt. INHAlT Nach einem Schuhkauf wird Marguerite (Sabine Der gutbürgerlich situierte Georges wirkt gerade- Azéma) mitten in Paris die Handtasche entris- zu besessen von dieser unbekannten Frau, auch sen. Ihre Brieftasche findet der Pensionär Geor- seine eigene Frau Suzanne (Anne Consigny) und ges (André Dussollier). Er beginnt sofort, sich seine erwachsenen Kinder beginnen sich zu wun- für diese Frau um die 50 zu interessieren, die ei- dern. Dann aber kommt es nach einem Kinobe- nen Pilotenschein hat und in einem Pariser Vor- such doch noch zu einem Treffen von Georges und ort lebt, wo sie mit einer Kollegin (Emmanuelle Marguerite und obwohl beide sehr lebenserfahre- Devos) eine Zahnarztpraxis leitet. In seiner Phan- nen Menschen sind, geraten die Dinge völlig au- tasie versucht er sich vorzustellen, wie sie lebt, wer ßer Kontrolle. sie ist, und er überlegt, um sie kennen zu lernen, ihr die Brieftasche persönlich zu bringen. Schließ- lich gibt er sie aber doch nur bei der Polizei ab und hinterlässt dort seine Telefonnummer. Marguerite bedankt sich telefonisch, legt aber keinen Wert auf ein persönliches Treffen, was Georges nur um so mehr dazu bringt, sich in ihr Leben zu drängen. p RESSEINFO Der Großmeister des französischen Beziehungs- Komödie über unerfüllte Wünsche und Lebens- kinos Alain Resnais, „Hiroshima Mon Amour“ entwürfe. (1959), „Letztes Jahr in Marienbad“ (1961) – Am Ende des Films nimmt sich Resnais die Frei- „Smoking/No Smoking“ (1993); „On connaît la heit, ganz im Still der Surrealisten, seine Geschich- chanson“ (1997) – sucht für seine Beziehungsge- te von Bedürfnissen und Gefühlen, keiner logi- schichten immer neue Erzählformen. In seinem schen Erzählstruktur mehr zu unterwerfen. Seine neusten Werk hat er sich vom französischen Best- Personen befreien sich von ihrer Geschichte und sellerautor Christian Gailly inspirieren lassen. die Kamera verweilt in assoziativen Bildern, die in Sabine Azéma und André Dussollier spielen eine einer Kindheitssituation endet, wo die Bedürfnis- zunehmend verrückter werdende Annäherung se des Kindes direkt ihre Befriedigung verlangen. zweier Menschen im fortgeschrittenen Alter. Men- Da die Szene aber auch an einen Werbespott er- schen, die sich in ihrem Leben längst eingerich- innert, kann sie auch als bitterer Kommentar zur tet haben, und die eigentlich nichts mehr aus der heutigen Situation der Sehnsüchte und Gefühle Bahn werfen sollte. Der ironisch kommentierende verstanden werden. Gefühle kommen hier nicht Off-Erzähler, die präzis aufeinander abgestimm- mehr von selbst, sondern müssen durch Sehnsucht ten, parallelen Handlungsebenen, und die lusti- und Begehren geweckt werden. gen, aber eigentlich tragischen Missverständnisse und psychologischen Verwicklungen, machen den VORSICHT SEHNSUCHT – Les herbes folles Film zu einer altersweisen, aber keineswegs milden erhielt in Cannes 2009 den Spezialpreis der Jury intervie w mIT AlAIN RESNAIS Wie sind Sie darauf gekommen, Christian Gaillys den wie seine Charaktere. Seine Dialoge sind wie Roman L’Incident zu verfilmen? Soli oder Duette, die nur darauf warten, dass ein Der Produzent Jean-Louis Livi hatte mich gefragt, Schauspieler sie zur Aufführung bringt. ob ich einen Film mit ihm machen wolle. Eigent- Irène Lindon, die Chefin des Verlags Les Éditions lich hatten wir zuerst an die Adaptation eines Büh- de Minuit, wo alle dreizehn Romane von Gailly er- nenstücks gedacht. Als ich schon um die dreißig schienen sind, ließ uns wissen, dass die Film rechte Stücke gelesen hatte, stieß ich schließlich auf einen an zwölf Romanen noch zu haben seien. Also kam Roman von Christian Gailly, dessen mitreißender, ich mit Gailly zusammen. Er ließ mir völlig freie ironischer und melancholischer Stil mir schon Hand bei der Auswahl des Romans, den ich verfil- bei einer Radiosendung von Alain Veinstein auf men wollte – ich hatte zu dem Zeitpunkt erst vier France Culture aufgefallen war. Ich war von dem gelesen. Was ihn vielmehr beschäftigte, war die Roman so begeistert, dass ich gleich noch einen Sorge, dass der Film seinen Zeitplan durcheinan- gelesen habe. Am nächsten Tag rief ich dann Jean- derbringen würde, denn er wollte sich mit ganzer Louis Livi an und sagte zu ihm: „Ich glaube, ich Energie dem Roman widmen, an dem er gerade habe endlich diese melancholische Note gefunden, arbeitete. Also machte ich ihm einen Vorschlag: nach der wir die ganze Zeit suchen.“ Ich würde ihn mit keinerlei Fragen behelligen, ihn Gaillys Stil ist unglaublich musikalisch. Immer weder um zusätzliche Szenen noch um seine Mei- wenn ich gerade ein Buch von ihm gelesen habe, nung zur Adaptation oder zur Auswahl der Schau- fange ich im Gespräch unwillkürlich an so zu re- spieler bitten, sondern ihm den Film erst dann zei- gen, wenn uns die Nullkopie vorläge. Die könne dem Nichts entsteht und schon da ist, bevor er er dann absegnen oder auch nicht. Da erschien ein Marguerite überhaupt zum ersten Mal sieht oder breites Lächeln auf seinem Gesicht. In den folgen- mit ihr telefoniert, und die dann zum Selbstläufer den Tagen las ich dann die restlichen Romane und wird. schlug Jean-Louis Livi schließlich vor, L’Incident Warum haben Sie den Film Les herbes folles – Die zu verfilmen, woran er auch schon gedacht hatte. verrückten Kräuter – genannt? Obwohl klar war, dass die Verfilmung dieses Ro- mans deutlich teurer werden würde als die meisten Nach meinem Empfinden passt er zu den Cha- anderen, war auch Livi der Meinung, dass wir das rakteren, die vollkommen irrationalen Impulsen Projekt mit der Unterstützung der ausführenden folgen und damit an jene Gräser erinnern, die Produzentin Julie Salvador in Angriff nehmen soll- mitten in der Stadt im Asphalt oder in ländlichen ten. Gemäuern Wurzeln schlagen, eben dort, wo sie niemand erwarten würde. Was genau hat Sie an L’Incident so begeistert? Sie haben die Dialoge aus dem Roman eins zu eins Zum einen war ich fasziniert von der synkopier- übernommen? ten, ja beinahe improvisierten Seite dieses Romans, den Variationen von „Standards“ im musikali- Ja, natürlich, schließlich waren es gerade Gaillys schen Sinne, und zum anderen von der Sturheit Dialoge, die mich so gefesselt haben. Gailly war der Protagonisten Georges Palet und Marguerite die ganze Zeit unsere maßgebliche Referenz, ge- Muir, die es einfach nicht lassen können, vollkom- wissermaßen die Stimmgabel, mit deren Hilfe wir men irrational zu handeln und sich damit Hals den richtigen Ton treffen konnten. Die Schau- über Kopf ins Chaos zu stürzen. In L’Incident geht spieler, so André Dussollier, Sabine Azéma, Anne es um „die Sehnsucht nach Sehnsucht“ (wie Livi Consigny, Emmanuelle Devos, Mathieu Amalric, es formuliert), eine Sehnsucht, die in Georges aus Michel Vuillermoz – um nur einige zu nennen – haben mit großer Begeisterung verschiedene wie von selbst, ohne vorgefertigten Plan, denn erst Bücher von Gailly gelesen, was ihre Kreativität un- wenn ich filme, entscheide ich endgültig, wie die gemein angeregt hat. Für mich war das ein großes Szene tatsächlich aussehen soll. Vergnügen! Das Gleiche gilt übrigens auch für die Der Set-Designer Jacques Saulnier und der Ka- Crew hinter der Kamera. merachef Éric Gautier, die beide vom ersten Tag Wenn wir nach einer Lösung für ein Problem an dabei waren, arbeiteten ganz ähnlich. In den suchten, ließen wir uns immer von Gaillys Ge- Sets wirken die Farben beinahe so, als wären sie samtwerk inspirieren. Beim Dreh versuchten wir, mit dem Pinsel aufgetragen: Sie sind deutlich Entsprechungen zu Gaillys Stil zu finden, für seine voneinander abgegrenzt – eine Farbe endet, und Art, einen Satz in der Mitte mit einem Punkt zu die nächste beginnt. Gautier hatte kein Problem beenden, für den Duktus des von Edouard Baer damit, die Farben so zu verwenden, ohne die gesprochenen Erzählers, der immer wieder inne- Farbtöne zu mischen. Die Farben folgen einfach hält, zögert und sich verbessert, und natürlich für aufeinander, ohne Übergang, sie fließen nicht in- die offenkundigen Widersprüchlichkeiten in den einander. Und der Komponist Mark Snow erzielt
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