© Doris Schwarz-König Naturjuwel March-Thaya-Auen Naturexpeditionen entlang der March WWW.WEINVIERTEL.AT/MARCH-THAYA-AUEN © Ramsargebiet s ks fo to Die March-Thaya-Auen gehören zum international .a t anerkannten, länderübergreifenden Ramsargebiet March-Thaya-Donau-Auen. Dieses wurde 2007 in Österreich, der Slowakei und Tschechien auf einer Gesamtfläche von 54.000 ha ausgewiesen. Das große Anliegen der Ramsar Konvention, die 1971 in der iranischen Stadt Ramsar beschlossen wurde, ist die Erhaltung und naturverträgliche Nutzung von Feuchtgebieten. Willkommen in den March-Thaya-Auen! Leben zwischen naturnahen Ökosystemen, faszinierender Tier- und Pflanzenwelt und wiederkehrenden Naturschauspielen. Die March-Thaya-Auen sind ein einzigartiges europäisches Feuchtge- biet, das eine Vielzahl von gefährdeten und seltenen Arten beherbergt. Dynamische Auen Die March schlängelt sich als Tieflandfluss in Richtung Donau, gesäumt von Auwäldern, Wiesen und Weiden, die oft für viele Wochen überflutet sind. Die Thaya, der größte Zubringer, mündet bei Hohenau in die March. Große Teile der Au und des Umlandes stehen im Frühling bei Schneeschmelze unter Wasser. Gleichzeitig gibt es aber auch höher gelegene Bereiche, die besonders im Sommer von Trockenheit geprägt sind. Diese periodischen Hochwässer sind für das Funktionieren der Au mit ihrer außerordentlich vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt (über-) lebensnotwendig. © sksfoto.at 2 | NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN | 3 Adamovské jazerá Seen CZ Gbely BŘECLAV BITTE BEACHTEN SIE DAS BETRETUNGSVERBOT Ausgangspunkte BZW. WEGEGEBOT IN DEN BERNHARDSTHAL NATURSCHUTZGEBIETEN. für Naturexpeditionen entlang der March Natur­ schutzgebiet Thaya Rabensburger HIER BEFINDEN SICH SELTENE, Thaya­Auen Prírodná GEFÄHRDETE TIER- UND RABENSBURG Morava rezervácia PFLANZENARTEN. 1 vogel. schau.plätze 1 pozorovanie 3 March-Thaya Zentrum 3 vtákov Piesočná HOHENAU AN DER MARCH Öko-/Ekocentrum March-Thaya-Zentrum Hohenau an der March MORAVSKÝ SVÄTÝ JÁN Interaktive Ausstellung zur Ökozentrum Piesočná RINGELSDORF-NIEDERABSDORF Welt der March-Thaya-Auen Ökolehrsaal, Naturschule Červený Borová rybník DRÖSING Sanddünen im trilateralen Ramsargebiet, ZISTERSDORF Teich­ Piesočné gebiet duny Workshops und Exkursionen March ZÁVOD Natur­ zum Au-Erleben und zur schutzgebiet 4 „In den VEĽKÉ LEVÁRE Vogelberingungsstation. Sandbergen“ Prírodná JEDENSPEIGEN rezervácia Ökozentrum Stupava DÜRNKRUT 2 Umweltbildung im rekon- struierten Krupička-Haus mit AT MALACKY Storchenhaus Marchegg Orangerie und Naturlehrpfad STILLFRIED-GRUB im Landschaftspark am Fuße Informationszentrum im der Kleinen Karpaten. Schloss Marchegg und Be- ANGERN AN DER MARCH SK ZÁHORSKÁ VES sucherwege ins Auenreservat PLAVECKÝ ŠTVRTOK mit Aussichtsplattformen, WEIKENDORF 5 Weiken­ zur Storchenkolonie und den dorfer Remise GÄNSERNDORF Natur­ Devínske freilebenden Konikpferden. schutzgebiet Jazero Ökozentrum im alten Prírodná OBERWEIDEN VYSOKÁ PRI MORAVE See + rezervácia Wiesen Zollhaus WWF 4 Sandberge Auen­ Dévinska Nová Ves Oberweiden reservat 2 STUPAVA Piesočné Moravské Stupava duny Luhy Öko-/Ekocentrum LEGENDE MARCHEGG Umwelterziehung, Informa- Storchenhaus Ökozentrum Grenzübergang tionen und Exkursionen ins Devínska 1 5 Kobyla Ekocentrum hraničný prechod Überschwemmungsgebiet, Thebener SCHLOSS HOF Devínska Nová Ves Kogel Ort Bahnstrecken Naturreservat Thebener Kogel LASSEE Naturpfad, Öko-/Ekocentrum obec železnice Trockenrasen­ und zum paläontologischen museum Iron Curtain Trail Prírodný chodník, geschützte Naturstandorte Fundort Sandberg – trocken- spásanie cyklotrasa železnej Múzeum stepnej ENGELHARTSTETTEN suchomilných chránené prírodné lokality krajiny opony DEVÍN biotopov warme Flora und Fauna. Trockenrasen­ beweidung Kamp-Thaya- Natura 2000/ March-Radroute Ramsar Gebiet BRATISLAVA cyklotrasa Kamp- Natura 2000/ ORTH AN DER DONAU Dyje-Morava Ramsarská lokalita Donau HAINBURG Nationalpark NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN | 5 Donauauen © P!ELmedia 1 © Schwarz-König 2 © Schwarz-König 3 © Ruth Trinkler 4 © Richard Wesley 5 © Michael Riesner 6 © Doris Schwarz-König PURER NATURZAUBER FÜR DIE GANZE FAMILIE g i n ö K - z r a w h c S s i r o D © 1 Europäischer Laubfrosch 2 Weißstorch 3 Ganzblättrige Waldrebe 4 Kopfweide 5 Wachtelkönig 6 Urzeitkrebs 6 | NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN | 7 © sksfoto.at Auwald Lebensraum für seltene Tierarten Der Auwald begleitet die Ufer der March und Thaya und ist wie der Fluss selbst ein Lebensraum, der einem ständigen Wandel unterliegt. Über- Renaturierung flutungen sind regelmäßig zu beobachten und prägen diese Landschaft. „Untere March-Auen“ Die menschliche und tierische Nutzung (z.B. durch den Biber) beeinflussen Durch Regulierungsmaßnahmen auch das Landschaftsbild des Auwaldes. Traditionell wird der Auwald als und Trockenlegung von Augebie- Mittelwald bewirtschaftet. Mächtige hohe Bäume stehen hier zwischen ten im 20. Jahrhundert wurde die jungen Bäumen, die für Brennholz geerntet werden. Eine typische Baum- natürliche Flussdynamik gestört art der March-Thaya-Auen ist die Kopfweide, die periodischen Über- und wichtige Lebensräume ent- lang der March gingen verloren. schwemmungen standhält und durch den regelmäßigen Beschnitt eine Mit einem EU-geförderten Pro- charakteristische Form erhält. jekt wurden bis 2019 zwischen Auch Totholz bietet Lebensraum und Nahrung für die in der Au lebenden Angern und der Mündung in die Tiere wie beispielsweise den Eichenbockkäfer oder den Mittelspecht. Donau Flussrenaturierungen und Gewässer In Altbaumbeständen finden Vögel auf ausladenden alten Artenschutzprojekte umgesetzt, © s ks Eichen Nistmöglichkeiten oder Bruthöhlen. Seltene fo um die (Arten-)Vielfalt in diesem to .a t Naturjuwel zu erhöhen. Großvögel wie der Schwarzstorch oder der imposante Seeadler nutzen die abgeschiedenen Wälder für die Aufzucht ihrer Jungen. Lebendige Gewässer Weißstorchkolonie in Marchegg March und Thaya sind dynamische Flüsse mit vielen Schlingen, deren Verläufe sich im Laufe der Zeit durch Erosion und Schlammablagerungen Eine der spektakulärsten Attraktionen der March- verändern können: Altarme werden abgetrennt, neue Flussarme und Auen ist die Weißstorchkolonie beim Schloss trockene Inseln entstehen, während andere Teilbereiche unter Wasser Marchegg. Hier ist die größte baumbrü- © gesetzt werden. tende Storchenkolonie Mitteleuropas sk s fo zu Hause. Alte, meist abgestorbene to .a Naturjuwel am „Grünen Band“ t Eichen dienen als Brutplätze der Viele Abschnitte der March-Thaya-Auen waren aufgrund des Eisernen Vögel. Rund 50 Nester sind in Vorhangs eine Zeit lang weitgehend unzugänglich. Wertvolle Ökosysteme Marchegg zu sehen. Die Störche blieben in dieser Zeit unberührt und eine reiche Artenvielfalt konnte nutzen zur Nahrungssuche einer- sich weitgehend ungestört entwickeln. So kommt es, dass die March- seits die ausgedehnten Wiesen Thaya-Auen als Teil des „Grünen Bandes“ zu den naturnahesten Auen- entlang des Flusses, andererseits landschaften Mitteleuropas zählen. Charakteristische Lebensräume sind auch die Weideflächen des Auen- die ausgedehnten Gewässer und Tümpel, die periodisch überfluteten reservates, auf welcher die frei- Auwälder und die typischen Überschwemmungswiesen, aber auch lebenden Konikpferde beobachtet salzhaltige Böden und Sanddünen. werden können. Absoluter Ausflugs- tipp von April bis August! 8 | NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN NATURJUWEL MARCH-THAYA AUEN | 9 © Ruth Trinkler r le k n i r T h t SCHON u R © Insekten nutzen die GEWUSST? Sandlebensräume zum Nestbau und zur Auwiesen Eiablage. An warmen Auwiesen mit bunter Artenvielfalt Sonnentagen kann auf vegetationsarmen Eine große Artenvielfalt mit besonders seltenen Sandflächen das und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist auch rege Insektentreiben in den Auwiesen der March-Niederungen zu finden. beobachtet werden: Diese typischen Wiesen mit ihren eingestreuten Vielleicht entdeckt man feuchten bis nassen Senken (Sutten) sind ein wich- eine Kreiselwespe. Sie schleudert beim Graben tiger Amphibienlebensraum, wie zum Beispiel für den Sand in einem hohen den knallgrünen Laubfrosch. Aber auch gefährdete Bogen nach hinten. Vogelarten, wie der krächzende Wachtelkönig oder die gelbe Schafstelze kommen hier neben charak- teristischen Pflanzen, wie der Ganzblättrigen Sandgebiete Waldrebe mit ihren eindrucksvollen blauvioletten, glockenförmigen Blüten, vor. Sanddünen – Lebensraum der Extreme Schutz der Wiesenflächen Die Sanddünen im Osten von Österreich und in der Slowakei sind durch Flugsande während und nach der letzten Eiszeit entstanden. Die traditionelle Weidewirtschaft ist in den ver- In der Nähe von Marchegg findet man noch heute die größte Sanddüne gangenen Jahrzehnten fast gänzlich aufgegeben Österreichs. In der Slowakei gibt es ebenfalls ausgedehnte, vom Wind worden. Mittlerweile wurden wieder Beweidungs- geformte Sandlebensräume, beispielsweise in Malacky (Záhorie). projekte zur naturschonenden Landschaftspflege Aufgrund der Trockenheit, starker Sonneneinstrahlung und Nährstoff- ins Leben gerufen, wie beispielsweise seit 2015 im mangel sind diese Pionierstandorte nur für wenige hoch spezialisierte WWF-Auenreservat in Marchegg mit frei lebenden Pflanzen wie dem Sand-Berg-Steinkraut, Acker-Schwarzkümmel oder Konikpferden. Durch die extensive Beweidung Dünen-Veilchen geeignet. Sie schützen sich mit Wachsüberzügen, wird eine Ausbreitung der Sträucher und Bäume dichter Behaarung oder Rollblättern vor dem Austrocknen. eingedämmt und die artenreichen Wiesenflächen nachhaltig gesichert. Bei Devinske Jazero (SK) oder Erhaltung
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