DIE PIES-CHRONIK Mitgliederzeitung des gemeinnützigen eingetragenen Vereins Familienstiftung Pies-Archiv, Forschungszentrum Vorderhunsrück 31. Jahrgang Nr. 64/2016 Danke! in kleines Wagnis war es schon, die Aus- E richtung des Mundartsymposions am 30. April 2016 in Dommershausen. Die vielen positiven Rückmeldungen haben jedoch be- stätigt, dass die gewählte Mischung aus Theo- rie und Praxis genau richtig war und von den Besuchern sehr gut aufgenommen wurde. Allen, die zum Erfolg der Veranstaltung bei- getragen haben, sagen wir deshalb an dieser Stelle ganz herzlichen Dank. Weitere Nachbetrachtungen und individu- Und weil alles so prima geklappt hat, sei elle Danksagungen finden Sie auf den folgen- schon einmal verraten, dass weitere ähnliche den Seiten. Veranstaltungen geplant sind. In dieser Ausgabe Nachbetrachtung und Dank ....................... S. 2 Protokoll der Mitgliederversammlung ..... S. 5 Piese Erich zeigte Empathie ....................... S. 6 Personen und Nachrichten ......................... S. 7 Neue Publikationen ..................................... S. 9 Aktuelles zu Willem Pies ............................ S. 10 Presseberichte (Einhefter) ........................... S. 17 Lehrer Pies in Altstrimmig ......................... S. 21 Hunsrik -Besuch aus Brasilien ..................... S. 25 Pies-Missverständnisse ............................... S. 26 Beltheimer Gericht – Teil IV: Lieg ............. S. 27 Impressum .................................................... S. 36 Nr. 64/2016 Mundart-Symposion – Nachbetrachtung und Dank Seite 2 Nachbetrachtung und Dank ls Nachbetrachtung und Danksagung meinen kurzen Mundartexkurs nicht verstan- A folgen hier die textlich leicht angepass- den und sich vermutlich nur fragten, welch ten Begrüßungsworte des Vereinsvorsitzen- merkwürdig verwirrter Prüfling da vor ihnen den. saß, blieben sie gelassen und wir lösten die Begrüßung Mundwerkzeugfrage gemeinsam. Der Rest der Prüfung verlief dann ganz harmonisch Gendach Ihr Läid! Guten Tag, meine Da- wie von selbst. men und Herren, und herzlich willkommen Für mich war das damalige Ereignis jeden- zum Mundartsymposion der Familienstiftung falls ein Schlüsselerlebnis, das meine Neu- Pies-Archiv/ Forschungszentrum Vorder- gierde für die reizvollen Eigenarten und viel- hunsrück in Dommershausen. fältigen Facetten unserer Mundart weckte. Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie seien Mit der heutigen Veranstaltung und der Biologiestudentin oder -student und säßen in Mundartaudiothek möchte ich dazu beitra- der Vordiplomprüfung. Derjenige der beiden gen, möglichst viele Menschen für die faszi- Prüfer, der Sie kurz zuvor mit den freundli- nierenden Nuancen unserer Mundart zu be- chen Worten Ah, da ist ja unser Delinquent be- geistern und sie in ihrer vielfältigen Ausge- grüßt hat, bittet Sie nun, ihm doch einmal die staltung für spätere Generationen zumindest Mundwerkzuge der Fruchtfliege zu erläutern. zu archivieren. Stellen Sie sich nun noch vor, Sie seien Mo- Ihnen allen danke ich dafür, dass Sie die- selfränkin oder -franke. Diejenigen unter ses Anliegen durch Ihre Anwesenheit unter- Ihnen, die dieses Schicksal mit mir teilen, stützen. werden leicht nachvollziehen können, warum Einige unter Ihnen möchte ich ganz be- mich diese Frage vor knapp 40 Jahren für sonders begrüßen. Das ist einmal der Kreis- einen Moment völlig aus der Fassung brachte. beigeordnete Herr Dietmar Tuldi als Vertre- Gut, die Tatsache, dass ich auf Lücke gelernt ter des Landrats. Ferner begrüße ich den Ver- hatte und mich die vielfältig ausgestalteten bandsgemeindebürgermeister von Kastellaun, Mundwerkzeuge von Insekten noch nie son- Herrn Christian Keimer und Herrn Dietmar derlich interessiert haben, mögen damals Emmerich , Ortsbürgermeister von Dommers- ebenfalls für einen Adrenalinschub gesorgt hausen. Diese drei Herren werden gleich noch und den Stress verstärkt haben. Grußworte an uns richten. Was mich damals aber wirklich für einen Ferner sind Herr Hermann Neumann , Ers- Moment völlig perplex machte, war die blitz- ter Beigeordneter im Verbandsgemeinderat artig gewonnene Erkenntnis, dass es bei uns Kastellaun und Altbürgermeister von Dom- zuhause gar keine Fliegen gibt. Mir kenne nur mershausen und Herr Eugen Kochhan , Orts- Megge! Und bei uns wird die Stubenfliege vorsteher von Dorweiler zu Gast. genauso wie die Stechmücke mit der Megge- plätsch gejagt. Auch wäre meine Oma nie auf Danksagung die Idee gekommen, einen Fliegenfänger auf- Um später niemanden zu vergessen, will zuhängen. Sie verwendete Meggefenga, auch ich nun gleich all denen danken, die vor und wenn an denen letztendlich nur Fliegen kle- hinter den Kulissen zum Gelingen des heuti- ben blieben. gen Tages beigetragen haben bzw. beitragen Nach diesem mentalen Aussetzer gleich zu werden: Beginn der Prüfung versuchte ich die Situ- Die Gemeinde Dommershausen hat die ation zu retten, indem ich den beiden Profes- Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Wir soren erklärte, dass es bei uns zumindest zahlen zwar Miete, bekommen aber eine fi- sprachlich keine Fliegen gibt. Auch wenn sie nanzielle Unterstützung von der Ortsgemein- Nr. 64/2016 Mundart-Symposion – Nachbetrachtung und Dank Seite 3 de und eine weitere von der Verbandsge- anstaltung erst einen Sinn geben, nicht zu meinde Kastellaun . Beiden danke ich sehr vergessen, die wohlwollende Presse in Person herzlich für die großzügige Unterstützung. von Wolfgang Wendling und Werner Du- Damit wir nicht ungehört bleiben, küm- puis . mern sich Achim Schneider und Klaus Elbert um die Tontechnik, die vom Musikverein Eröffnung des wissenschaftlichen Blocks Harmonie zur Verfügung gestellt wird. In meiner Begrüßung hatte ich Ihnen heute Das Ganze wird auf Video und Fotos von Mittag eine ganz persönliche Begebenheit Winfried Weber festgehalten und die tolle preisgegeben, die ich vor etwa 40 Jahren er- Leinwand haben unsere Mitglieder Doro Pies lebte. Ähnlich merkwürdige Geschichten er- und ihr Vater Martin Pies gestiftet. lebt sicher jeder von uns immer wieder mit Den Vorstandsmitgliedern Christa Rau- unserer Mundart, ohne sich der genauen schenberg, Doro Pies und Manfred Pies , die Gründe für die Situationskomik bewusst zu schon gestern beim Aufbau geholfen haben sein. So ging es auch mir lange Zeit. Erst und auch heute aktiv den Ablauf unterstüt- nachdem ich die Bücher Ein Kaffee zum Mitho- zen, danke ich dafür ebenso wie meiner len, bitte! und Marjusebetta von Dr. Yvonne Schwägerin Lucia Pies , meinem Bruder Ste- Treis gelesen und den Kleinen Hunsrücker fan Pies und meinem Neffen Jakob Pies. Mundartatlas von Dr. Georg [Abends halfen noch meine Drenda studiert hatte, verstand Nichte Antonia Pies und ich, warum wir so verquer spre- Marvin Vogt beim Auf- chen, wie wir es tun. Das ist so räumen.] ähnlich wie nach einem Arztbe- Dr. Eike Pies gebührt such, bei dem man eine Diagnose Dank dafür, dass er mit mitgeteilt bekam. Egal wie sie seiner Frau Dr. Ingvild ausfällt, man ist meist beruhigter, Neufang-Pies den Bücher- denn endlich weiß man woran tisch betreut und heute man ist. Deshalb freue ich mich Abend nach der Messe ganz besonders, heute im eher durch das Haus führt. Ganz Zur Erinnerung etwas wissenschaftlichen Teil des Sym- besonders danke ich aber Lesestoff für die Referenten (Dr. Yvonne Treis posions diese beiden Sprachwis- auch meinem Lebensge- und Dr. Norbert J. Pies) senschaftler als Referenten begrü- fährten Georg Braach für ßen zu können. seine unendliche Geduld mit mir während Starten wollen wir aber mit dem erfahre- der teilweise recht aufreibenden Vorberei- nen Heimatforscher Dr. Achim Baumgarten , tungsphase und für seine tatkräftige Unter- der vor einem Jahr eine ausführliche Biogra- stützung. phie über den bekannten Hunsrückdichter Aus der Frauengemeinschaft Dommers- Peter Joseph Rottmann und seine Zeit veröf- hausen sorgen Monika Hammes, Monika fentlicht hat. Pies, Christa Brost, Karina Knöppel, Tanja Vogel, Andrea Brokonia und Alexandra Mundart in der Praxis Vogt unter Leitung von Cornelia Wille für Kaffee und Kuchen. Ingrid und Manfred Pies Der praktische Teil wird von Manfred sind für die Bar zuständig, deren Pies mit einem Gedicht über den Sohn Jonas und dessen Freundin Moselaner schlechthin eröffnet. Kristin Schmitt servieren die Dann folgt die Vorstellung von Kaltgetränke. zwei Mundartinitiativen mit Ganz besonders möchte ich praktischen Beispielen. Josef Peil Ihr Augenmerk auf Doro Pies , (O-Ton Hunsrück) bringt den die Frau mit der Sammelbüchse Teilnehmern mit Originalbeiträ- lenken. Da wir ein sehr kleiner gen aus verschiedenen Orten die Verein mit sehr kleinem Budget Hunsrücker Mundartvarianten sind und trotzdem keinen Eintritt näher und Gerhard Schommers nehmen, sind wir auf Spenden Manfred Millen brachte (Mundartinitiative im Kreis zur Finanzierung angewiesen. die Zuhörer zum Cochem-Zell) will unter anderem Und natürlich danke ich Schmunzeln mit Erläuterungen der Winzer- Ihnen allen, liebe Gäste die Sie sprache an der Mittelmosel neugierig auf durch Ihr Kommen und Ihr Interesse der Ver- mehr machen. Nr. 64/2016 Mundart-Symposion – Nachbetrachtung und Dank Seite 4 Schließlich wird Manfred Millen mit sei- Dankesworte zur Mundartmesse nem Gedicht über das Strimmiger Platt in Ich habe mich heute schon oftmals bedankt Strimmiger Platt die Besonderheiten dieser bei allen, die zu dem Erfolg des heutigen Ta- speziellen Mundartvariante verdeutlichen. ges beigetragen haben. Gerne bedan- ke ich mich heute Nachmittag auch bei denen, die für diesen würdigen Abschluss gesorgt haben. Das sind zunächst die beiden Zelebranten. Pastor Benno Wiederstein
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