Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel

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KREISNACHRICHTEN Mitteilungen, Informationen und Bekanntmachungen der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm Samstag, 10.09.2016 I Ausgabe 36/2016 I www.bitburg-pruem.de Petition gegen atomare Risikomeiler Tihange und Cattenom Petitions-Initiator Oliver Thömmes (3. re.) mit Familie, Landtagsabgeordneter Nico Steinbach (re.), Landrat Dr. Joachim Streit (2. li.) und Kreisbeigeordneter Paul Lentes (3. li.) übergaben die Unterschriften von fast 23.000 Bürgern gegen die Atomreaktoren Tihange und Cattenom an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2. re.) und Umweltministerin Ulrike Höfken (4. li.). „Die erfolgreiche Petition vieler Bürgerinnen und Bürger gen das französische Atomkraftwerk Cattenom zu klagen in Rheinland-Pfalz gegen die grenznahen Atomkraftwer- und die Klage der Städteregion Aachen gegen das belgi- ke Tihange und Cattenom begrüßen wir als ein wichtiges sche Atomkraftwerk Tihange zu unterstützen. „Innerhalb Signal der Menschen im Land. Wir nehmen dies als Auf- kürzester Zeit sind die Unterschriften in Rheinland-Pfalz trag und setzen uns weiter auf allen politischen Ebenen gesammelt worden. Das zeigt die Sorge der Bevölkerung für die Abschaltung der grenznahen Risikomeiler ein“, er- und die große Bereitschaft, sich gegen diese Risikotech- klärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Energieminis- nologie zu stellen“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu terin Ulrike Höfken am 30. August 2016 bei der Übergabe Dreyer. von rund 23.000 Unterschriften durch den Initiator Oliver Das Energieministerium prüfe zurzeit eine Klage gegen Thömmes sowie Landrat Dr. Joachim Streit. Die Unter- den Betrieb des französischen Atomkraftwerks Cattenom, zeichner der Petition fordern die Landesregierung auf, ge- berichtete Ministerin Höfken. Zunächst solle ein Gutach- Aus dem Inhalt: Integration: Kreisweit vernetzte Sprachförderangebote Wappenteller für Alfons Scharbillig I Seite 6 für Neuzugezogene I Seite 2 Fotowettbewerb von und für Frauen I Seite 6 Deutsch-russischer Dialog mit hochkarätigen Referenten Landwirtschaft: Antragsverfahren für in Daun I Seite 3 EU-Beihilfen zur Milchmengenreduzierung I Seite 7 Entsorgungstermine I Seite 4/5 Staatliche Fischerprüfung I Seite 7 „Ein Eifeler Bauerngarten erzählt“ in Schloss Weilerbach I Seite 5 Amtliche Bekanntmachung I Seite 8 P1 Seite 2 Ausgabe 36/2016 KreisNachrichten Bitburg-Prüm ten die Voraussetzungen einer erfolgreichen Klage prüfen und klären, wer gegen wen, vor welchem Gericht und mit welchem Antrag klagen könne, so Höfken. Denn eine ver- lorene Klage würde das Gegenteil bewirken und eher den Weiterbetrieb unterstützen. Auch wolle man versuchen, gemeinsam mit dem Saarland und den luxemburgischen Kommunen vorzugehen. „Wir müssen verhindern, dass Cattenom noch weitere zehn Jahre oder gar noch länger am Netz bleibt“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Drey- er. Seit der Inbetriebnahme des Pannenmeilers Cattenom habe es hunderte meldepflichtige Ereignisse gegeben. Darunter Brände, Notabschaltungen, steckengebliebene Steuerstäbe und Strahlenunfälle. „Es ist sehr beunruhi- gend, was regelmäßig nur wenige Kilometer hinter unse- rer Landesgrenze passiert. Wir werden nicht lockerlassen und weiter für das Abschalten des Pannenmeilers kämp- fen“, versprachen die Ministerpräsidentin und die Ener- gieministerin den Unterzeichnern der Petition. Landrat Dr. Joachim Streit und Tim Thielen von der Einem Teil der Petition ist die Landesregierung bereits Transferagentur Rheinland-Pfalz-Saarland unterzeichne- nachgekommen. Im Juli hat das Kabinett dem Vorschlag ten am 26. August 2016 die Zielvereinbarung für verbes- des Umweltministeriums zugestimmt und ist der Klage serte Sprachförderangebote für Neuzugewanderte. der Städteregion Aachen gegen Tihange beigetreten. In der Stahlwand des Reaktordruckbehälters sind mehrere Aktuell zeigt sich insbesondere bei den Sprachförder- tausend Risse festgestellt worden und seit Jahren mache angeboten die Notwendigkeit für eine stärkere Ab- auch das AKW Tihange mit Betriebsstörungen Schlagzei- stimmung zwischen den verschiedenen Anbietern von len. „Die erneute Inbetriebnahme erfolgte nach unserer Sprachkursen. Auffassung ohne Rechtsgrundlage und die Ursache für Aber auch innerhalb der Kommunalverwaltung braucht die Risse im Reaktorbehälter wurde nicht geklärt. Des- man Ressourcen für die Koordinierung der Bildungsange- halb hat die Klage aus unserer Sicht Aussicht auf Erfolg“, bote für Neuzugewanderte. erläuterte Höfken. Die Umweltministerin war dazu im Juli Um die Flüchtlingskoordination hier personell zu stär- beim EU-Energiekommissar Canete. Gemeinsam mit der ken, hat der Eifelkreis ein Förderprogramm des Bundes- Initiative „DreiländerRegion gegen Tihange“ hat sie in ei- ministeriums für Bildung und Forschung beantragt. Ein nem konstruktiven Gespräch die EU-Kommission gebe- Bildungskoordinator in der Kreisverwaltung soll künftig ten, zu prüfen, ob Belgien bei Tihange gegen EU-Vorga- Behörden und Ehrenamtliche, Schulen und Anbieter von ben verstoßen hat. Sprachkursen in der gesamten Region vernetzen, um Der Reaktor-Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986 habe Neuzugewanderten den Einstieg in Kita, Schule oder die erschreckend deutlich gemacht, dass Radioaktivität vor berufliche Aus- und Weiterbildung zu erleichtern. Staatsgrenzen keinen Halt macht“, so Höfken. Cattenom Dadurch möchte der Landkreis einen besseren Überblick liegt nur 19 Kilometer und Tihange nur 80 Kilometer von über vorhandene Sprach- und Bildungsangebote erlan- der Landesgrenze entfernt. Ein nuklearer Störfall hätte die gen, Lücken identifizieren und die Angebote besser auf radioaktive Kontaminierung von Luft, Wasser und Nah- den eigentlichen Bedarf vor Ort abstimmen. „Der Spra- rungsmitteln in der gesamten Region und darüber hinaus cherwerb ist die Voraussetzung für eine gelingende Integ- zur Folge. ration in unsere Gesellschaft. Landrat Joachim Streit zeigte sich erfreut von der Un- Mit der neuen Stelle können wir eine Unterstützungs- terstützung der Landesregierung und in seinen eigenen struktur hier im Eifelkreis aufbauen, die es den Menschen Bemühungen bestätigt: „Nachdem der Eifelkreis schon durch gute Informationen und passende Angebote leich- die Klage gegen das Atomkraftwerk Tihange unterstützt ter macht, diese Hürde zu nehmen,“ sagte Landrat Dr. hatte, freut es mich, dass das Land nun gutachterlich die Streit bei der Unterzeichnung. Klage gegen das Atomkraftwerk Cattenom prüft. Damit Die Transferagentur berät den Kreis bei der Situationsana- hat - von meinem offenen Brief an Staatspräsident Hol- lyse und der Entwicklung konkreter Strategien und Maß- lande im März 2016 bis zur Petition heute - die ganze An- nahmen zur Abstimmung der Bildungsaktivitäten durch gelegenheit richtig Fahrt bekommen.“ die neue Koordinierungsstelle. Doch die Zusammenarbeit soll sich nicht auf die Weiter- Sprachförderangebote entwicklung der Strukturen in der Flüchtlingskoordinati- on beschränken, versicherte Tim Thielen, stv. Leiter der für Neuzugewanderte Transferagentur. „Wir werden die Kommunalverwaltung Mehr Transparenz, bessere Abstimmung auch bei der Zielentwicklung für ein kreisweites Bildungs- management im Rahmen des angestrebten Kreisentwick- Geflüchteten muss möglichst schnell ein Zugang zu Bil- lungskonzepts beraten und begleiten.“ dungs- und Ausbildungsangeboten ermöglicht werden, Er begrüßte den damit verbundenen Ansatz, Bildung damit eine erfolgreiche Integration und die Teilhabe am als Zukunftsthema für die Entwicklung des Eifelkreises gesellschaftlichen Leben vor Ort möglich wird. Das ist ei- zu positionieren, da eine gut vernetzte Bildungsland- nes der grundlegenden Ziele der Flüchtlingskoordination schaft langfristig allen Bürgerinnen und Bürgern zugute im Eifelkreis Bitburg-Prüm. kommt. P2 P2 KreisNachrichten Bitburg-Prüm Ausgabe 36/2016 Seite 3 Kultursommer Rheinland-Pfalz Seit 20 Jahren steht das Rote Kreuz der Bevölkerung des Deutsch-Russischer Dialog Prümer Landes mit seinen vielfäligen Dienstleistungen rund um die Pflege, der Hauswirtschaft, Hausnotruf, Me- Die deutsch-russischen Beziehungen sind aktuell schwer be- nüservice und weiteren sozialen Dienstleistungen zur Ver- lastet, der Ukraine-Konflikt überlagert alles. Dennoch zwin- fügung. Darüber hinaus bietet das DRK älteren Mitbürge- gen internationale Konflikte beide Länder zu Pragmatismus rinnen und Mitbürgern mit seinen aktuell 21 Wohnungen und Kooperation. Sowohl die deutsche wie die russische eine „betreute Heimat“ an. Wirtschaft leiden unter den Wirtschaftssanktionen. Gleich- 1994/95 fingen die Planungen zur Umnutzung der ehe- zeitig scheinen die Vorstellungen von einer demokratischen mals von Familien des US-Militärs bewohnten Gebäude Gesellschaft weit auseinander zu liegen. Stehen wir vor einer in eine moderne Wohnanlage für Senioren „Am Stadt- Phase der Entspannung oder droht eine neue Eiszeit? wald von Prüm“ an. 1996 konnte die Wohnanlage mit Darüber diskutieren Spitzen-Journalisten am 15. Sep- damals 23 Wohnungen eröffnet werden. Zum gleichen tember ab 19 Uhr im Forum Daun. Die Veranstaltung zum Zeitpunkt wurde auch die Rotkreuz-Sozialstation Prüm Thema „Russlands Bedeutung für den Weltfrieden“ fin- gegründet; anfänglich noch mit wenigen Schwestern, det statt zu Ehren des 2014 in der Eifel verstorbenen Prof. ein paar Fahrzeugen und einigen Kunden, so Rainer Dr. h.c. Wolfgang Leonhard, dem Brückenbauer zwischen Hoffmann, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverban- Deutschland und Russland. Er war Autor des Weltbestsel- des Bitburg-Prüm. lers „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ und von 1968 bis „Heute stehen wir der Bevölkerung

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