
Gemeinde Bönebüttel Begründung zur 33. FNP-Änderung „Solarpark Bönebüttel“ für die Teilfläche östlich der K 8 - Aufeld, südlich der Bahnlinie Neumünster – Ascheberg sowie westlich des Tasdorfer Weges und nördlich des Brammer Weges Teil I: Städtebaulicher Teil Stand: Frühzeitige Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung, 16.11.2020 Auftragnehmer und Bearbeitung: Dipl.-Ing. Bauassessor Gerd Kruse Dipl.-Ing. Tina Hartz M.Sc. Nadine Bolle Umweltbericht: Dipl. - Geoökol. Miriam Loarca Kruse und Rathje Partnerschaft mbB Architekt und Stadtplaner Lehmweg 17, 20251 Hamburg Tel. 040 460955-60, [email protected], www.elbberg.de Gemeinde Bönebüttel 33. Änderung des FNP „Solarpark Bönebüttel“ Inhalt: 1. Planungsanlass / Verfahren ........................................................................................ 3 2. Lage des Plangebiets / Bestand .................................................................................. 3 3. Planungsvorgaben ...................................................................................................... 4 3.1. Ziele der Landesplanung ............................................................................................. 4 3.2. Ziele der regionalen Raumordnung............................................................................. 7 3.3. Energierechtliche Rahmenbedingungen ..................................................................... 9 3.4. Wirksamer Flächennutzungsplan .............................................................................. 10 3.5. Landschaftsplan Bönebüttel ..................................................................................... 10 3.6. Standortalternativenprüfung .................................................................................... 11 3.7. Standortwahl ........................................................................................................... 12 3.8. Sichtbarkeitsanalyse ................................................................................................. 13 4. Städtebauliches Konzept / Vorhabenbeschreibung ................................................. 16 5. Geplante Darstellung ................................................................................................ 17 6. Erschließung ............................................................................................................. 17 7. Ver- und Entsorgung ................................................................................................. 17 8. Brandschutz .............................................................................................................. 18 9. Umweltbericht ......................................................................................................... 18 10. Flächen und Kosten .................................................................................................. 19 10.1. Flächen .................................................................................................................... 19 10.2. Kosten ...................................................................................................................... 19 Anlage 1: Raumordnerische Verträglichkeitsstudie Karte, Stand 28.09.2020 Anlage 2: Raumordnerische Verträglichkeitsstudie Bericht, Stand 19.10.2020 Anlage 3: Sichtbarkeitsanalyse, Stand 06.10.2020 2 Gemeinde Bönebüttel 33. Änderung des FNP „Solarpark Bönebüttel“ 1. Planungsanlass / Verfahren Die Gemeinde Bönebüttel möchte einen Beitrag zum erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Ener- gien leisten. Die Errichtung, der Betrieb und die Vergütung von Photovoltaikanlagen (PVA) werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Dieses stellt damit die Grundlage für die Aus- wahl möglicher Standorte dar. Das EEG fördert PVA in bis zu 110 m Entfernung zu Autobahnen und Schienenstrecken oder auf Konversionsflächen. Um die raumordnerische Verträglichkeit nachzuweisen, wurde zu dieser Flächennutzungsplanände- rung (FNP-Änderung) und dem dazugehörigen Bebauungsplan (B-Plan) eine gemeindeübergreifende, raumordnerische Verträglichkeitsstudie zu Freiflächen-PVA erarbeitet (s. Anlage 1 und 2). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Plangebiet dieser FNP-Änderung für die Errichtung von Freiflächen- PVA geeignet ist. Auf den derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen entlang der noch stillgelegten Bahntrasse der Bahnlinie Neumünster – Ascheberg plant die Firma Enerparc AG aus Hamburg die Errichtung einer Freiflächen-PVA. Da Solaranlagen im Außenbereich keine privilegierten Vorhaben im Sinne des § 35 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) sind, ist zur Errichtung die Änderung des FNP und die Aufstellung eines B-Plans erforderlich. Die Planungen sollen im Parallelverfahren verlaufen. 2. Lage des Plangebiets / Bestand Tasdorf Abbildung 1: Luftbild mit Lage des Plangebiets (rote Umrandung), genordet, ohne Maßstab (Quelle: Google Earth, 2019, © 2009 GeoBasis-DE/BKG). Das etwa 12 ha umfassende Plangebiet befindet sich im Nordwesten der Gemeinde Bönebüttel, un- mittelbar südlich der Gemeindegrenze zur Gemeinde Tasdorf. Es umfasst landwirtschaftlich genutzte Flächen bis zu 115 m beidseitig des Bahndamms der Bahnstrecke Neumünster – Ascheberg. Aufgrund der unmittelbaren Lage an der Bahntrasse weisen die Flächen eine Barrierewirkung für Tiere auf. Sofern die Strecke nach aktuellen Planungen wieder reaktiviert wird, kann es im Plangebiet künftig auch zu einer Vorbelastung durch Verkehrslärm kommen. Eine weitere Vorbelastung liegt durch die 3 Gemeinde Bönebüttel 33. Änderung des FNP „Solarpark Bönebüttel“ 110-kV-Freileitung mit den vorhandenen Leitungsmasten vor, die das Plangebiet zweimal quert. Zwei der Freileitungsmasten befinden sich am südwestlichen Rand des Plangebiets, ein weiterer nördlich vom Plangebiet. Hinzu kommt noch die Vorbelastung des Plangebiets durch das westlich angrenzende Umspannwerk. Die Fläche dient gegenwärtig der Landwirtschaft als Ackerfläche. Angrenzend an das Plangebiet und teilweise hineinreichend finden sich einzelne Knickstrukturen und Feldhecken, die gemäß § 30 Bun- desnaturschutzgesetz (BNatSchG) i.V.m. § 21 Abs. 1 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) gesetzlich geschützte Biotope sind. Angrenzend befinden sich jeweils landwirtschaftlich genutzte Flächen. Nördlich vom Plangebiet ver- läuft eine stillgelegte Bahnstrecke, die aktuell über eine Draisine touristisch nutzbar ist. In etwa 400 m Entfernung in Richtung Norden liegt die Ortslage Tasdorf und in etwa 1,5 km Entfernung in Richtung Süden die Ortslage Bönebüttel. Östlich vom Plangebiet verläuft der Tasdorfer Weg, der die Ortschaften Bönebüttel und Tasdorf miteinander verbindet. Westlich vom Plangebiet verläuft die Straße Aufeld und weiter südlich der Brammer Weg. Das nächstgelegene Landschaftsschutzgebiet „Westufer des Bordesholmer Sees“ liegt etwa 5 km öst- lich der Vorhabenfläche. 3. Planungsvorgaben Nach § 1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. 3.1. Ziele der Landesplanung Bei Planungen der Gemeinde Bönebüttel sind die Ziele des Landesentwicklungsplans (LEP) Schleswig- Holstein (SH) 2010 zu berücksichtigen. Im Kapitel Energieversorgung wird erläutert, dass die Nutzung von regenerativen Energiequellen, wie u.a. Solarenergie, unter Berücksichtigung der regionalen Gege- benheiten, der Belange von Natur und Landschaft und der weitgehenden Akzeptanz der Bevölkerung verstärkt ermöglicht werden soll. Im Kapitel Solarenergie wird konkretisierend dazu gefordert, dass großflächige Photovoltaikanlagen Gemeindegrenzen übergreifend auf konfliktarme Gebiete kon- zentriert werden sollen. Die Fläche wurde dazu im Rahmen einer übergemeindlichen, raumordnerischen Verträglichkeitsstudie zu Freiflächen-PVA (Anlagen 1 und 2) nach Prüfung von ausgewählten Kriterien untersucht und als „geeignet“ bewertet. Die Studie untersucht über die Gemeindegrenzen hinausgehend auch weitere Gemeinden des Kreises Plön hinsichtlich geeigneter Flächen für die Errichtung von Freiflächen-PVA. 4 Gemeinde Bönebüttel 33. Änderung des FNP „Solarpark Bönebüttel“ Abbildung 2: Ausschnitt aus dem Landesentwicklungsplan 2010 mit Lage des Plangebiets (blauer Kreis), ge- nordet, ohne Maßstab (Quelle: Land SH). In den zeichnerischen Darstellungen des LEP ist das Plangebiet südlich einer außer Betrieb genomme- nen Bahnstrecke dargestellt. Es liegt im Stadt- und Umlandbereich im ländlichen Raum der Stadt Neu- münster und im 10 km-Umkreis um den Zentralbereich des Oberzentrums Neumünster. Südlich des Plangebiets verläuft die Bundestraße 430, westlich grenzt das Oberzentrum Neumünster an. Südöstlich vom Plangebiet ist eine Fläche als Schwerpunktraum für den Abbau von Rohstoffen dar- gestellt. Die Planung ist mit den Zielen der Raumordnung vereinbar. Der LEP wird derzeit fortgeschrieben. Im Entwurf 2018 des LEP werden u. a. folgende Ziele genannt: • Die Potenziale der Solarenergie sollen in SH auf Gebäuden und Freiflächen weiterentwickelt werden. • Die Standortwahl raumbedeutsamer Freiflächen-PV- und Solarthermieanlagen soll vorrangig ausgerichtet werden auf - bereits versiegelten Flächen, - Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militäri- scher Nutzung, - Flächen entlang von Autobahnen und Schienenwegen mit überregionaler Bedeutung oder - vorbelasteten Flächen oder Gebieten, die aufgrund vorhandener Infrastrukturen ein einge- schränktes Freiraumpotenzial aufweisen. • Entlang von Autobahnen und überregionalen Schienenwegen besteht ein erhöhter Koordinie- rungsbedarf durch die räumliche Konzentration von Freiflächen-PVA. Ihre Planung ist deshalb
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