
Z 6796 C BONN • 22. SEPT. 1961 Nr. 38 • 15. JAHRGANG UNION M „ INFORMATIONSDIENST der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Mit Abstand stärkste Partei CDU /CSU zum viertenmal vom Wähler mit der Verantwortung betraut Ein Rundblick über die Wahlergebnisse des 17. September \ Fast 90 °/o der 37,4 Millionen wahlberechtigten Bundesbürger haben am gen Splitterparteien hinnehmen, die weit 17. September über die politische Kräfteverteilung im Vierten Deutschen Bun- uhter der 5%-Grenze blieben. destag entschieden. Auch bei der diesjährigen Bundestagswahl machte der Hohe Wahlbeteiligung Wähler durch sein Vertrauen die CDU/CSU erneut zur weitaus stärksten Audi die vierten Bundestagswahlen politischen Kräftegruppe in der Bundesrepublik. Mit einem Stimmenanteil von sind durch erstaunlich hohe Wahlbeteili- 45,3 °/o fand die Union am vergangenen Sonntag ungefähr gleich starke Reso- gungsziffern gekennzeichnet. Zum glei- chen Zeitpunkt, in dem die kommunisti- nanz wie bei der Bundestagswahl 1953, bei der es der Union als erster Partei schen Machthaber Pankows die Bevölke- in der Geschichte deutscher Wahlen gelang, nahezu jeden zweiten Wähler rung Mitteldeutschlands zur Teilnahme für sich zu gewinnen. an demokratischen Scheinwahlen zwin- gen, entschieden in der Bundesrepublik Audi bei der Bundestagswahl 1961 be- Rekordwahlergebnissen des Jahres 1957; fast 90 % der Wahlberechtigten bei einer stätigte der deutsche Wähler die Union sie erreichte nicht das angestrebte Ziel, freiheitlichen demokratischen Wahl über als große Volkspartei, getragen vom Ver- im vierten Deutschen Bundestag wieder- den künftigen Weg deutscher Politik. trauen der Angehörigen beider Konfes- um über die absolute Mehrheit der Man- Wahlbeteiligung sionen und der verschiedenen sozialen date zu verfügen. Schichten. Allerdings blieb die CDU/CSU Bundestagswahl 1961 87,5 °/o Eine vernichtende Niederlage mußten Bundestagswahl 1957 87,8% am 17. September rund 5% unter ihren die Gesamtdeutsche Partei und die übri- Bundestagswahl 1953 86,0% Bundestagswahl 1949 78,5 % Die Ergebnisse der Bundestagswahlen 1949, 1953, 1957 und 1961 *) Nach Bundesländern war die Bevölke- (Zweitstimmen) rung von Nordrhein-Westfalen und Hes- sen mit Wahlbeteiligungsziffern von Partei B 1961 B 1957 B 1953 B 1949 88,5% am wahlfreudigsten. Am gering- sten war dagegen auch bei der dies- 'ahlberechtigte 37 412 354 35 400 923 33 120 940 31 207 620 jährigen Bundestagswahl die Wahlbeteili- gung in Baden-Württemberg (84,6%). Wähler 32 749 798 31 072 894 28 479 550 24 495 614 87,5 o/o 87,8 o/o 86,0 o/o 78,5 0/o CDU/CSU weitaus stärkste Partei Gült. Stimmen 31 451 805 29 905 428 27 551 272 23 732 398 Die CDU/CSU erreichte 1961 mit einem Stimmenanteil von 45,3 v. H. ungefähr CDU/CSU 14 239 984 15 008 399 12 443 981 7 359 084 die gleichen Werte wie 1953; sie blieb 45,3 % 50,2 o/o 45,2 o/o 31,0 o/o dagegen 4,9% unter ihrem Stimmen- SPD 11406 253 9 495 571 7 944 943 6 934 975 anteil der Bundestagswahl 1957. Aus der 36,3 °/o 31,8 o/o 28,8 o/o 29,2 °/o Geschichte deutscher Wahlen sind aller- dings auch die Stimmenanteile der CDU/ FDP 4 009 988 2 307 135 2 629 163 2 829 920 CSU bei der Bundestagswahl 1961 ohne 12,7 o/o 7,7 o/o 9,5 o/o 11,9 o/o Zweifel als bemerkenswerter Erfolg zu GDP 881 208 2 381348 2 513 001 939 934 bezeichnen. Abgesehen von der Bundes- 2.8 °/o 8,0 o/o 9,2 o/o 4,0 o/o tagswahl 1957 erreichte in den Jahrzehn- ten deutscher Wahlen zum obersten Par- DFU 607 836 lament keine andere politische Partei in 1.9 o/o Vergangenheit und Gegenwart einen DRP 264 294 308 564 295 739 429 031 Stimmenanteil von 45,3 %. 0,8 o/o 1.0 o/o 1,1 o/o 1,8 o/„ Wählerzahlen und Stimmenanteile DG 26 798 17 490 Wahljahr Stimmenanteil Wähler- 0,1 o/o 0,1 o/o zahlen B 1949 31,0 7,4 Mill. SSW 25 444 32 262 44 585 75 388 0,1 o/o 0,1 o/o 0,2 o/o B 1953 45,2 12,4 Mill. 0,3 o/o B 1957 50,2 15,0 Mill. Sonstige 354 659 1 679 880 5 164 066 B 1961 45,3 14,2 Mill. 1.1 °/o 6,0% 21,8 o/o L 1957/60 42,2 10,9 Mill. •) 1961 ohne Wahlkreis Codiem Fortsetzung Seite 2 Die Ergebnisse der Bundestagswahlen 1961, 1957 und 1953 in den einzelnen Bundesländern Land Wahl Wahl- CDU/ SPD FDP GDP1) Land Wahl Wahl- CDU/ SPD FDP GDP i) beteilig. CSU beteilig. CSU Schleswig-Holstein 1953 88,5 47,1 26,5 4,5 15,6 Hessen 1953 86,7 33,2 33,7 19,7 9,2 1957 88,3 48,1 30,8 5.6 12,1 1957 89,1 40,9 38,0 8,5 11,1 1961 88,1 41,8 36,4 13,8 3,9 1961 88,5 34,9 42,8 15,2 4,1 2 Rheinland-Pfalz ) 1953 86,0 52,1 27,2 12,1 2,6 Hamburg 1953 87,4 36,7 38,1 10,3 8,4 1957 88,3 53,7 30,4 9,8 1957 89,2 3,1 37,4 45,8 9,4 6,2 1961 88,2 48,4 34,2 12,9 0,5 1961 85,6 31,9 46,9 15,7 1,0 Baden-Württemberg 1953 81,8 52,4 23,0 12,7 7,0 Niedersachsen 1953 88,7 35,2 30,1 6,9 22,7 1957 84,4 52,8 25,8 14,4 6,0 1957 89,0 39,1 32,8 5,9 19,0 1961 84,6 45,3 32,1 16,6 2,8 1961 88,4 39,0 38,7 13,2 6,1 Bayern 1953 85,8 47,8 23,3 6,2 9,1 1957 87,7 57,2 26,4 4,6 7,5 Bremen 1953 87,4 24,8 39,0 7,5 20,3 1961 87,3 54,9 30,1 8,7 3,9 1957 88,7 30,4 46,2 5,8 15,8 Saarland 1961 85,4 27,0 49,6 15,2 4,1 1957 89,3 33,3 25,1 18,2 1,0 1961 87,8 49,0 33,5 12,9 0,3 2 Norclrhein- Westfalen 1953 86,0 48,9 31,9 8,5 3,7 Bundesgebiet ) 1953 86,0 45,2 28,8 9,5 9,2 1957 88,0 54,4 33,5 6,3 4,1 1957 87,8 49,8 31,8 7,7 8,0 1961 88,5 47,6 37,3 11,7 0,9 1961 87,5 35,7 36,3 12,7 2,8 1) 1953 und 1957 DP und GB/BHE zusammen. — 2) 1961 ohne Wahlkreis 151 Cochem. Bundestagswahl zu Bundestagswahl bzw. von Landtagswahl zu Landtagswahl be- Mit Abstand stärkste Partei achtliche prozentuale Stimmenverlust^) hinnehmen. Fortsetzung von Seite 1 wahl 1961 zeigt auch der Vergleich ihrer Wählerzahlen und Stimmenanteile Wählerzahlen mit den Landtagswahlen, Am erfolgreichsten war die CDU/CSU Wahljahr Stimmenanteile Wähler- auch bei der diesjährigen Bundestags- daß es der SPD kaum gelungen ist, in zahlen wahl in Bayern, wo die CSU 54,9 v. H. nennenswertem Umfang neue Wähler- schichten zu erschließen. B 1949 11,9 v.H. 2,8 Mill. der gültigen Stimmen auf sich vereinigen B 1953 9,5 v.H. 2,6 Mill. konnte. Ihr geringster Stimmenanteil Wählerzahlen und Stimmenanteile B 1957 7,7 v.H. 2,3 Mill liegt dagegen in Bremen mit 27,0 v. H. B 1961 12,7 v.H. 4,0 Mill Gegenüber der Bundestagswahl 1957 Wahljahr Stimmenanteile Wähler- L 1957/60 7,9 v.H. 2,9 Mill. mußte die Union ihre stärksten prozen- zahlen tualen Stimmenverluste in Baden-Würt- B 1949 29,2 v. H. 6,9 Mill. Nach Bundesländern gerechnet erreich- temberg hinnehmen (—7,5 vH), dagegen B 1953 28,8 v. H. 7,9 Mill. ten die Freien Demokraten auch 1961 konnte sie in Niedersachsen fast die B 1957 31,8 v. H. 9,5 Mill. ihren höchsten Stimmenanteil in Baden- gleichen Werte erreichen wie bei der B 1961 36,3 v.H. 11,4 Mill. Württemberg (16,6 v. H.). Ihre geringste Bundestagswahl 1957. Bei der dritten L 1957/60 38,5 v. H. 10,0 Mill. Resonanz hatten sie in Bayern (8,7 v.H.). Bundestagswahl entschieden sich 39,1 % Von 1957 bis 1961 erzielten sie ihre der niedersächsischen Wähler für die Nach Bundesländern geordnet war die stärksten prozentualen Stimmengewinne Union, am 17. September 39,0 %>. SPD am erfolgreichsten in Bremen in Bremen, wo sie ihren Stimmenanteil (49,6 v. H.). Die niedrigsten Stimmen- um 9,4 v. H. verbessern konnten. Dage- Sehr unterschiedlich waren die Stim- anteile hat sie dagegen in Bayern er- gen mußte die DPS an der Saar be- menanteile der Union in den einzelnen reicht (30,1 v.H.). Von 1957 bis 1961 Bundestagswahlkreisen. Am erfolgreich- achtliche Stimmenverluste hinnehmen konnte die SPD ihre Stimmenanteile am (—5,3 v. H.). Die Demokratische Partei sten war sie im Wahlkreis 31 Vechta- stärksten an der Saar verbessern Saar erreichte nicht einmal ihre entspre- Cloppenburg mit einem Rekordstimmen- (+ 8,4 v. H.). Ihren geringsten Zuwachs anteil von 81,3 °/o. Ihren geringsten Pro- chenden Werte der vorangegangenen verzeichnet sie dagegen in Hamburg Landtagswahlen. Besonders hervorzuhe- zentsatz fand sie dagegen in Bremen- (+ 1,1 v. H.). Vor allem in den katho- ben für die Entwicklung der Freien D^M| West mit 23,2%.
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