GALERIE HENZE & KETTERER & TRIEBOLD RIEHEN/BASEL Dr. Alexandra Henze Triebold – Marc Triebold Wettsteinstrasse 4 - CH 4125 Riehen/Basel Tel. +41/61/641 77 77 - Fax: +41/61/641 77 78 www.henze-ketterer-triebold.ch - www.henze-ketterer.ch Karl Hofer – Hans Purrmann – Christian Rohlfs Figuren, Stillleben und südliche Landschaften zwischen Impressionismus, Expressionismus und Neuer Sachlichkeit 12. Mai bis 26. August 2017 Galerie Henze & Ketterer & Triebold Riehen/ Basel Zweigstelle der Galerie Henze & Ketterer AG Wichtrach/ Bern Kunst von der klassischen Moderne bis in die Gegenwart Galerie - Kunsthandlung - Kunstbuchhandlung -Verlag - Archive Ausstellungen - Ankauf - Verkauf - Kommission - Schätzung Beratung bezüglich Dokumentation Echtheit Konservierung Versicherung Transport Konzeptionelle und organisatorische Betreuung von Kunstausstellungen und Kunstsammlungen Dienstag-Freitag 10 - 12 + 14 – 18 Uhr - Samstag 10 - 16 Uhr GALERIE HENZE & KETTERER & TRIEBOLD RIEHEN/BASEL Dr. Alexandra Henze Triebold – Marc Triebold Wettsteinstrasse 4 - CH 4125 Riehen/Basel Tel. +41/61/641 77 77 - Fax: +41/61/641 77 78 www.henze-ketterer-triebold.ch - www.henze-ketterer.ch Karl Hofer - Hans Purrmann - Christian Rohlfs Figuren, Stillleben und südliche Landschaften zwischen Impressionismus, Expressionismus und Neuer Sachlichkeit 12. Mai bis 26. August 2017 Karl Hofer und Hans Purrmann gehören der selben Generation an; sie sind jeweils 1878 in Karlsruhe und 1880 in Speyer geboren. Christian Rohlfs hingegen wurde bereits 1849 in Niendorf bei Leezen geboren, ist demnach eine Generation älter und dennoch finden wir zahlreiche Parallelen in Ihren Leben und künstlerischen Entwicklungen, die wir im Folgenden herausarbeiten möchten. Hofer, Purrmann und Rohlfs genossen alle drei eine ausgiebige akademische Ausbildung. Sie erlernten ihr „Handwerk“ nach traditionellen Methoden, besuchten verschiedentlich Malklassen und waren Schüler der zu der Zeit führenden Künstler-Lehrer an den verschiedenen Akademien. 1897 nahm Hofer das Studium an der Karlsruher Akademie auf, wo er 1901 Meisterschüler von Hans Thoma wurde, 1902 wechselte er an die Königliche Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, wo er Meisterschüler bei Leopold von Kalckreuth wurde. Purrmann besuchte von 1897 bis 1899 die Kunstgewerbeschule ebenfalls in Karlsruhe und später bis 1905 die Akademie der Bildenden Künste in München, wo er Schüler zuerst von Gabriel von Hackl und dann von Franz von Stuck gemeinsam mit Paul Klee, Wassily Kandinsky und Rudolf Levy war. Rohlfs besuchte ab 1870 die grossherzogliche Kunstschule in Weimar beim Historien- und Figurenmaler Paul Thumann, dann beim Genremaler Ferdinand Schauss, danach die Aktklasse von Alexandre Struys und später wurde er Schüler von Max Thedy bis er als selbständiger Künstler 1884 die Ausbildung beendete. Einflüsse der französischen Impressionisten lassen sich im Werk aller drei Künstler belegen, die zu einer frühen Phase impressionistischer Malweise führte. Paris-Aufenthalte, Ausstellungs- Besuche, aber auch direkte Kontakte zu den französischen Avantgarde-Malern, hinterliessen eindeutige Spuren in ihrem Schaffen. Im Jahr 1899 ist Hofers erster Paris-Aufenthalt belegt, 1900 folgte bereits der zweite Paris- Aufenthalt, anlässlich dessen er die Bekanntschaft von Julius Meier-Graefe machte und zwischen 1908 und 1913 in der französischen Hauptstadt lebte. Es sollte vor Allem der Einfluss von Paul Cézannes sein, der sich in Hofers Kunst bemerkbar machte. Purrmann zog 1905 ebenfalls nach Paris, nachdem er kurz zuvor Werke der Impressionisten in der Nationalgalerie und im Salon Cassirer in Berlin gesehen hatte. Er machte die Bekanntschaft mit Pablo Picasso und mit Henri Matisse, mit dem er 1908 die sogenannte „Académie Matisse“ ins Leben rief – Matisse als Lehrer und Purrmann als „Massier“, zuständig für Organisation und Verwaltung. Purrmanns Werk erhielt in dieser Zeit entscheidende Einflüsse der französischen Impressionisten, insbesondere natürlich durch Matisse, aber auch Anregungen von Cézanne, Renoir und Seurat, deren Werke Purrmann auch sammelte. Der Künstler blieb bis 1914 in Paris und kehrte aufgrund des Ausbruches des Ersten Weltkrieges wieder nach Deutschland zurück. 1888 sind auch im Oeuvre Rohlfs erste Anzeichen einer Auflösung im impressionistischen Sinne zu erkennen, eine Entwicklung, die Rohlfs wenig später in den Werken Monets, Pissarros und Sisleys bestätigt sah, die 1890 in der Grossherzoglichen Akademie in Weimar ausgestellt wurden, wie der Künstler selbst schriftlich hinterlassen hat. Wenig später – ab 1903 im Folkwang 2 Museum in Hagen – sollte Rohlfs noch auf Werke von Renoir, Signac, Gauguin und van Gogh sowie Munch aufmerksam werden, die massgeblich seinen Stil beeinflussen sollten. Alle drei Künstler erlangten schon vor dem zweiten Weltkrieg erheblichen Erfolg. Sie nahmen an wichtigen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, sie erhielten Stipendien und Preise, sie bekleideten wichtige Ämter. Sie selbst wurden von Schülern zu Meistern, die Künstler der jüngeren Generation beeinflussen sollten. Sie wurden an Kunstschulen als Lehrer berufen und vermittelten ihre künstlerischen Erfahrungen an ihre zahlreichen Schüler. 1907 veröffentlichte Meier-Graefe einen Artikel – in „Kunst und Künstler“ - über die „Neuen Deutschen Römer“, womit er Hofer im deutschsprachigen Raum bekannt machte. Es folgten Ausstellungen in den renommierten Galerien Cassirer (Berlin), Tanner (Zürich), Alfred Flechtheim (Frankfurt am Main, später Berlin), und im Kunstsalon Ludwig Schames (Frankfurt am Main) sowie in öffentlichen Instituten wie in der Städtischen Kunsthalle Mannheim, in der Kestner Gesellschaft (Hannover), im Kunsthaus Zürich, im Museum Folkwang (Essen), in der Nationalgalerie (Berlin). 1909 nahm er zum ersten Mal an der Ausstellung der von Max Liebermann gegründeten „Berliner Secession“ teil. 1922 setzt auch für Hofer die Rezeption im Ausland ein mit Ausstellungen u. A. in Venedig und ab 1925 in den U.S.A. im Carnegie Institute (Pittsburgh – bis 1939 jährlich); hier wird er auch zum Mitglied der Jury. Ab 1902 erhält Hofer Unterstützung durch den Schweizer Unternehmer und Mäzen Theodor Reinhart, zuerst in Form von einzelnen finanziellen Zuwendungen, dann durch ein vertraglich festgesetztes Stipendium bis 1913. In eben diesem Jahr wurde Hofer Mitglied der neuen „Freien Secession“ in Berlin und stellte im darauffolgenden Jahr dort gemeinsam mit Liebermann, Heckel, Kirchner, Pechstein und Schmidt-Rottluff aus. Es folgte 1920 die Berufung als Lehrer, später Professor, an die „Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin“, 1923 wurde er in die Preussische Akademie der Künste aufgenommen und trat 1929 in dessen Senat ein, nachdem er ein Jahr zuvor in den Vorstand des Deutschen Künstlerbundes berufen wurde. Purrmann stellte ebenfalls schon 1918 in der Galerie Paul Cassirer in Berlin aus. Weitere Ausstellungen folgten in den Galerien Pro Arte in Basel und Alfred Flechtheim in Berlin. Er wurde bereits 1915 ausserordentliches Mitglied der „neuen Münchner Secession“ und nahm an deren Ausstellungen häufig teil. Die Mitgliedschaft dauerte bis 1937. Ab 1916 nahm er an Ausstellungen der „Freien Secession“ und der „Preussischen Akademie der Künste“ in Berlin teil. 1919 wurde er sogar auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt Mitglied der „Preussischen Akademie der Künste“. Auch Rohlfs stellte in den Galerien Alfred Flechtheim in Düsseldorf, Paul Cassirer in Berlin, aber auch bei Neumann in Berlin, Garvens in Hannover, Nierendorf in Berlin, Commeter in Hamburg und Ferdinand Moeller in Berlin aus. Zahlreiche wichtige Einzelausstellungen richtete er in mehreren wichtigen öffentlichen Instituten aus wie im Museum Folkwang in Hagen, in der Nationalgalerie in Berlin, im Städtischen Museum in Erfurt, im nach ihm benannten Christian Rohlfs-Museum in Hagen (1927 gegründet), im Städtischen Museum in Wuppertal, in der Kunsthalle Bern, im Kunstmuseum Basel und in der Kunsthalle Zürich. Rohlfs nahm an Gruppenausstellungen der Berliner Secession und an der Akademie der Künste und des Deutschen Künstlerbundes teil. Die Bekanntschaft mit Karl Ernst Osthaus kam 1900 aufgrund einer Vermittlung durch Henry van de Velde zustande, genau in der Zeit, als Osthaus das Folkwang Museum gründete, in dem Rohlfs auf Einladung von Osthaus selbst ein Atelier bezog. 1902 übernahm Rohlfs die Direktion der Weimarer Akademie als Lehrer, wenig später wurde ihm der Titel “Professor“ verliehen. 1907 wurde er Mitglied des von Osthaus gegründeten „Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“ und 1911 der „Neuen Secession“ in Berlin sowie des Hagener „Folkwang-Bundes“. 1914 folgte die Mitgliedschaft in der „Freien Secession“ in Berlin und 1922 die Verleihung des Dr. ing e.h. der Technischen Hochschule in Aachen. 1924 wurde Rohlfs Ehrenbürger der Stadt Hagen und Mitglied der „Preussischen Akademie der Künste“ in Berlin. Ein Jahr später wurde ihm der Titel Dr. h.c. der philosophischen Fakultät der Universität Kiel verliehen und er wurde ausserordentliches Mitglied der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. In der dunklen Zeit des Nationalsozialismus ereilte alle drei Künstler dasselbe Schicksal: Sie wurden ihrer sämtlichen Ämter enthoben und aus Ihren Anstellungen entlassen. Sie wurden als „entartet“ verfemt, erhielten Ausstellungs-, Verkaufs- und Arbeitsverbot. Ihre Werke in öffentlichen Instituten wurden beschlagnahmt, teilweise in der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt und an den Pranger gestellt, ins Ausland für Devisen verkauft oder gar zerstört. Karl Hofer
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