PROJEKTE | FORSCHUNG | LÖSUNGEN | TRENDS | in der Kommunalentwicklung Mai 2015 Leerstands- managment Smart City Seite 1 - 5 Seite 9 - 12 Imageverbesserung durch Regionale Einzelhandels- News Landesgartenschau steuerung Seite 16 Seite 6 - 8 Seite 13 - 15 www.imakomm-akademie.de imakomm KONKRET | 2015 | A +++ÜBERSICHTSKARTE+++ Limburg Möhrfelden- Walldorf Bayreuth Bad Dürkheim Tauberbischofsheim Edenkoben Neckargmünd Hockenheim Wassertrüdingen Schwieberdingen Korb Pforzheim Schwäbisch Gmünd Nufringen Freudenstadt Ulm Senden Biberach Schramberg Legende: Thematisierte Projekte in dieser Ausgabe Studie Leerstandsmanagment StrateGISCHE KOMMUNALENTWICKLUNG Leerstandsmanagement Kennziffern, Erfolgsfaktoren und Forderungen aus der Praxis Das Thema Leerstandsmanage- ment ist brandaktuell – und wird es die kommenden Jahre auch bleiben. Während die politischen Forderun- gen zur Beseitigung leer stehender Ladenlokale in einer Innenstadt vor diesem Hintergrund oft vehement sind, liegen vergleichende Kennzif- fern zur Beurteilung der örtlichen Leerstandssituation kaum vor. Die imakomm AKADEMIE hat deshalb eine Studie im Rahmen einer Mas- terarbeit an der Universität Tübingen erstellt, bei der Kennziffern aus über 140 Innenstädten in Süddeutschland analysiert wurden, um Kommunen überhaupt erst einmal eine Ver- gleichsbasis bieten zu können. Und die Studie geht noch weiter: Sie un- tersucht Erfolgsfaktoren eines Leer- standsmanagements in der Praxis und hat zusammen mit acht Modell- kommunen ein „integriertes Leer- standsmanagement“ modelliert – mit Ein Instrument beim Leerstandsmanagement, das bisher nur selten (11% aller befragten Kommunen) angewandt wird: Ein eigenes Forderungen auch zu gesetzlichen Einzelhandelsförderprogramm bzw. ein Fonds zur Förderung von Investitionen in leer stehenden Ladenlokalen. Das Beispiel zeigt Änderungen. Schlaglichter daraus den Ansatz in der hessischen Stadt Mörfelden-Walldorf (ca. 33.000 Einwohner). Hier werden Investitionen in die Erstausstattung (Mobiliar) sowie in Beratungsleistungen des Folgenutzers im Rahmen des „Wirtschaftsförderungsfonds“ gefördert, wahlweise zeigt der Artikel auf. durch Gewährung von Zuschüssen oder durch die Vergabe eines zinslosen Darlehens. Geltungsbereich ist die jeweilige Innenstadt (identisch zu den Fördergebieten „Aktive Kernbereiche“). Der Fonds ist unmittelbarer Teil der Stadtverwaltung. Je nach Förderhöhe (Regelfall: Bis 3.000 Euro) bewilligt diese eine Kommission oder empfiehlt die Bewilligung dem städtischen Magistrat. THEMENÜBERSICHT Leerstandsmanagement – Kennziffern, Erfolgsfaktoren und Forderungen aus der Praxis Seite 1 - 5 Schwäbisch Gmünd: Imageverbesserung durch Landesgartenschau Seite 6 - 8 Digitaler Kompass und effizientes Infrastrukturmanagement als Grundlagen für eine Smart City Seite 9 - 12 Kommunale Aufgaben durch regionale Einzelhandelssteuerung stärken Ein Ansatz: Das regionale Einzelhandelskonzept Donau-Iller Seite 13 -15 News Seite 16 imakomm AKADEMIE GmbH | Ulmer Straße 130 | 73431 Aalen | Fon: +49 7361 52829-0 | Fax: +49 7361 52829-20 | www.imakomm-akademie.de Leerstand: Die Situation in den Innenstädten Süddeutschlands Leerstandsituation – KENNZIFFERN: BUDGETS – Finanzen und Zeit: • Leerstandsquote: 10-11% • Finanzielle Mittel pro Jahr für ein Leerstandsmanagement: 3.200 € p.a. (Sachkosten, ohne Personalkosten // • Anteil der langfristig leer stehenden ehemaligen Median: 1.000 € p.a.) Ladenlokale an allen Leerständen: 25% • Anteil der Kommunen mit systematisch erfassten • Zeitlicher Einsatz für ein Leerstandsmanagement: • Haiger • Hessisch Lichtenau Objekt- und Markdaten: 34% 15 h pro Monat • Schwalmberg • Anteil der Kommunen, welche die innerstädtische • Grünberg • Limburg • Gießen Leerstandssituation als bedrohlich einstuft: 38% Kornberg • Nidda • Hammelburg • Anteil der Kommunen, bei denen Leerstände ein • Wetzla r • Coburg drängendes Problem ist: 46% • Großostheim • Mayen • Schweinfurt • Freigericht • Kronach • Bitburg • Mörfelden-Walldorf • Bamberg • Dieburg • Tauberbischofsheim • Wald-Michelbach • Pegnitz ANSATZ des kommunalen • Amberg • Bad Windsheim Leerstandsmanagements • Michelstadt • Kitzingen • Hirschaid (Angaben in %): • Bad Mergentheim • Lauf • Böhl-Iggelheim • Altdor • Pirmasens • Treuchtlingen Kraichtal • Schwiagern • Backnang 8 • Hei denheim • Filderstadt • Nördlingen 10 19 • Feuchtwangen • Eichstätt • Vaihingen • Remshalden • Calw • Korntal-Münchingen • • Herrenberg • Metzingen • 14 • Weilheim/Teck • Erdi • Nagold • Fürstenfeldbruck • Freudenstadt • Münsingen • Oberndorf • Achern • Starnberg 49 • Pfullendorf • Memmingen • Weingarten • Wolrats- • Denzlingen • Riedlingen • Friedberg hausen • Trossingen • Wangen • Singen • integriert in Gesamtkonzept • Salem • nicht integriert, aber eigenes Konzept • ohne Konzept und Strategie, aber regelmäßige Umsetzung • ohne Konzept und unregelmäßige Umsetzung • keine Angaben 2 | imakomm KONKRET | 2015 www.imakomm-akademie.de StrateGISCHE KOMMUNALENTWICKLUNG URSACHEN für Leerstände – die TOP 3 (Angaben in %, Mehrfachnennungen möglich): Mängel- 40 induziert zu hohe 38 Mietpreise Nachfrage- << Studie zeigt: Erwartungen und problematik 26 Möglichkeiten klaffen weit auseinan- der. >> Das Thema Leerstände in den Innenstädten wird << Studie liefert Kennziffern auf Basis von fast jeder zweiten Kommune (46%) als „drän- von 141 Innenstädten in Süddeutsch- gend“ in ihrer jeweiligen Innenstadt interpretiert. land. >> Etwa 38% bezeichnen die aktuelle Leerstands- situation sogar als „bedrohlich“. Dabei stehen in Gleich, ob man die Beseitigung von Leerstän- den 141 Innenstädten derzeit rund 10-11% aller den als kaum möglich oder als nicht sinnvollen Erdgeschosslagen leer – ein Wert, der bundes- Eingriff in den Markt sieht: Politisch wird ein weiten Schätzungen im Jahr 2004 in etwa ent- Leerstandsmanagement fast überall gefordert. spricht. Berücksichtigt man jedoch, dass es sich Und bei Kunden kommt dieses Thema ebenfalls um im bundesweiten Vergleich starke Regionen nunmehr häufiger an: Bei Kundenbefragungen in in Süddeutschland handelt, kann von einer Zu- kleineren Städten werden bei Verbesserungen in nahme in den vergangenen Jahren auch im Sü- einer Innenstadt aus Kundensicht immer häufi- den ausgegangen werden. Laut Schätzungen der ger auch Punkte wie „Leerstände beseitigen“ befragten Kommunen in Süddeutschland wird die benannt. Städte, meist Wirtschaftsfördereinrich- Leerstandsquote in den kommenden Jahren leicht tungen, müssen also mit dem Thema umgehen. steigen. Doch ähnlich wie beim Thema Parken wird auch beim Thema Leerstände oft emotional und ohne Das Erstaunliche: Das Problem ist zwar da, die belastbare Kennziffern diskutiert. Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung sind laut Studie aber stark begrenzt: Gerade einmal 15 Die imakomm AKADEMIE hat daher auf Basis ei- Stunden im Monat stehen für das Thema Leer- tdorf ner Masterarbeit, die von Herrn Sascha Geißler an standsmanagement in den Kommunen zur Ver- • Schwandorf der Universität Tübingen im Zeitraum 2014/2015 fügung – letztlich also ein halber Tag pro Woche. angefertigt wurde, eine Studie zum Thema Leer- Dies erstaunt, wird doch die Leerstandssituation • Maxhütte-Haidof standsmanagement erstellt. Als Leerstand wurden von mehr als jeder dritten Kommune als „be- dabei ehemals gewerblich genutzte Immobilien – drohlich“ definiert. Auch die finanziellen Mittel chstätt v.a. Ladenlokale – in Erdgeschosslage definiert. (Sachkosten, ohne Personalkosten) für ein Leer- Kelhe im Berücksichtigt wurden Leerstände ausschließlich standsmanagement sind limitiert: Etwa jede zwei- • Deggendorf in Innenstädten. Als Leerstandsmanagement wur- te Kommune gibt weniger als 1.000 Euro im Jahr Dorfen den alle Aktivitäten zur (kooperativen) Bekämp- hierfür aus. Allen 141 Kommunen stehen durch- fung von Leerständen definiert. schnittlich insgesamt 3.200 Euro pro Jahr für das ng Thema zur Verfügung. Fürstenfeldbruck Die Studie basiert im Wesentlichen auf einer de- taillierten Online-Befragung von 141 Städten zwi- << Aufstieg Leerstandsmanagement • Burgkirchen schen 10.000 und 100.000 Einwohnern in den in den 2000er Jahren. >> vier Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, • Traunstein Hessen und Rheinland-Pfalz. Das Gros der teilneh- Waren die 1990er Jahre beim (Innen)Stadtmarke- • Feldkirchen-Westerham menden Kommunen (42%) hat zwischen 10.000 ting eher Event-orientiert (1. Generation), kam in und 20.000 Einwohner. Insgesamt waren 642 den 2000er Jahren auch empirisch nachweisbar Kommunen angefragt worden (Beteiligungsquote eine 2. Generation des (Innen)Stadtmarketing auf, also 21%). Darauf aufbauend wurden Zwischen- nämlich mit der stärkeren Berücksichtigung des ergebnisse in zwei Workshops mit insgesamt acht Themas Leerstände. Die folgende Grafik zeigt die Modellkommunen (jeweils zwei pro Bundesland) erhebliche Zunahme von Leerstandsmanage- diskutiert und bewertet. mentprojekten vor allem seit 2001. www.imakomm-akademie.de imakomm KONKRET | 2015 | 3 StrateGISCHE KOMMUNALENTWICKLUNG Grafik links [absolute Angaben]: 52% aller 141 befragten Einführung Leerstandsmanagement in den Innenstädten in Süddeutschland Kommunen in Süddeutschland setzen ein Leerstandsmanage- 60 ment ein. Dabei waren die „Boomjahre“ der Einführung eines solchen Leerstandsmanagement vor allem in den 2000er Jah- 50 ren, ab etwa 2001. Doch die Studie der imakomm AKADEMIE zeigt auch: De facto handelt es sich bei über der Hälfte dieser 40 Ansätze um Maßnahmen, die zwar regelmäßig aber ohne kla- res Konzept (49%) oder nur unregelmäßig (10%) angewendet werden. 30 20 10 Forderungen aus der Praxis: Diese Rahmenbedingungen
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