Protokoll-Nr. 18/50 18. Wahlperiode Ausschuss Digitale Agenda Wortprotokoll der 50. Sitzung Ausschuss Digitale Agenda Berlin, den 11. November 2015, 16:00 Uhr 11011 Berlin, Konrad-Adenauer-Str. 1 Sitzungssaal: PLH E.200 Vorsitz: Jens Koeppen, MdB Tagesordnung - Öffentliche Anhörung Tagesordnungspunkt 1 Seite 07 Öffentliches Fachgespräch zum Thema: Digitalisierung in der Finanzwirtschaft a) Geänderte Liste der Sachverständigen Ausschussdrucksache 18(24)SB21neu b) Fragenkatalog Ausschussdrucksache 18(24)SB22 18. Wahlperiode Seite 1 von 30 Ausschuss Digitale Agenda Mitglieder des Ausschusses Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder CDU/CSU Beermann, Maik Hornhues, Bettina Durz, Hansjörg Lange, Ulrich Jarzombek, Thomas Schön (St. Wendel), Nadine Koeppen, Jens Tauber, Dr. Peter Nick, Dr. Andreas Wanderwitz, Marco Schipanski, Tankred Wendt, Marian Schwarzer, Christina Whittaker, Kai SPD Esken, Saskia Bartol, Sören Flisek, Christian Dörmann, Martin Klingbeil, Lars Heidenblut, Dirk Reichenbach, Gerold Stadler, Svenja Zimmermann, Dr. Jens Träger, Carsten DIE LINKE. Behrens, Herbert Korte, Jan Wawzyniak, Halina Pau, Petra BÜNDNIS 90/DIE Janecek, Dieter Beck (Köln), Volker GRÜNEN Notz, Dr. Konstantin von Rößner, Tabea 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 2 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 3 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 4 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 5 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 6 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda Tagesordnungspunkt 1 aber gerade zu diesem Thema haben wir in dieser Woche eine sehr wichtige Entscheidung getroffen. Öffentliches Fachgespräch zum Thema: Der Vorstand des Bankenverbandes hat am Mon- Digitalisierung in der Finanzwirtschaft tag eine Satzungsänderung in die Wege geleitet, Der Vorsitzende: Die Sitzung ist eröffnet. Liebe nämlich den Verband für FinTechs zu öffnen, was Kolleginnen und Kollegen, ich begrüße Sie ganz für einen altehrwürdigen Verband eine spannende herzlich zu unserem heutigen Fachgespräch mit Sache ist. Da kann ich gleich noch etwas zu sagen. dem Titel „Digitalisierung der Finanzwirtschaft“. In der Reihe von Workshops und anderen Arbeits- Das ist gleichzeitig die 50. Sitzung des Ausschus- formen in den letzten anderthalb Jahren haben wir ses Digitale Agenda. Herzlich Willkommen hier Einiges zu besprechen gehabt. Deswegen war es im Saal und natürlich auch denjenigen, die den nur folgerichtig, irgendwann einmal zu entschei- Stream verfolgen. Ich begrüße sehr herzlich un- den, wie man diese Zusammenarbeit institutiona- sere heutigen Sachverständigen zu diesem Fach- lisieren soll. Die außerordentliche Mitgliedschaft gespräch. Zum einen Herrn Andreas Krautscheid im Bankenverband ist ein erster Schritt dahin. vom Bundesverband der Deutschen Banken, Also, wenn Sie so wollen, mehr als nur Symbolik. Herrn Stephan Czajkowski von der Fidor Bank Wir haben Ihnen sehr umfangreich die 18 Fragen AG, Herrn Dirk Elsner, Unternehmensberater IN- beantwortet. Vielleicht zum Nachlesen ganz inte- NOVECS GmbH und Herrn Karsten Wenzlaff vom ressant, weil da auch einige Entwicklungen, Stich- Institut für Kommunikation und in sozialen Me- wort Disruption im Bankensektor, etwas ausführ- dien. Herr Georg Fahrenschon vom Deutschen licher beschrieben werden. Wir haben einige Sta- Sparkassen- und Giroverband e.V. verspätet sich tistiken und Charts eingebaut, die ich hier heute etwas, da er noch im Stau steht. Ich sage noch et- nicht durchgehen will. Sie sehen, Digitalisierung was zum Verfahrensablauf. Wir werden es so hal- ist eigentlich keine besonders neue Entwicklung. ten, dass die Sachverständigen zu Anfang die Ge- Nur die Wucht und die Schnelligkeit der letzten legenheit haben, in einem fünfminütigem State- Jahre ist eben besonders beeindruckend. Ich ment ihre Positionen zum Thema darzulegen. Da- möchte Ihnen kurz beschreiben, auf welche Art nach gibt es eine Fragerunde. Anschließend wer- und Weise wir, sprich tradiertes Bankensystem, den dann der entsprechende Sachverständige oder und FinTechs uns begegnen. Das sind sehr unter- die entsprechenden Sachverständigen antworten. schiedliche Teilrollen, wenn Sie so wollen. Ich Es besteht die Möglichkeit für die Abgeordneten, stelle fest, dass sich in der Branche, aber auch bei jeweils zwei Fragen an einen Sachverständigen zu uns privaten Banken, die Körperhaltung in den stellen oder jeweils eine Frage an zwei Sachver- letzten anderthalb bis zwei Jahren doch ganz mas- ständige. Die Fragen werden in der ersten Runde siv verändert hat. Wenn man vor zwei Jahren über gesammelt. In der zweiten Runde werden die Fra- das Thema gesprochen hat, war da sehr viel Skep- gen sofort vom Sachverständigen beantwortet. sis, Vorsicht, vielleicht Angst bei dem einen oder Dazu hat der Abgeordnete dann wieder drei Minu- anderen. Viele große Banken haben mittlerweile ten und der Sachverständige ebenfalls drei Minu- eigene Labs eingerichtet. Viele FinTechs sind ten. Es wird natürlich ein Wortprotokoll angefer- mittlerweile Kooperationspartner von Banken und tigt. Dazu bitte ich Sie, dann jeweils immer die deswegen sind die zukünftigen Rollen und Aufga- Mikrofone zu öffnen und, damit es keine Rück- ben, die FinTechs im Bankensektor haben, je nach kopplung gibt, danach wieder auszuschalten. Gibt Geschäftsmodell sehr verschieden. Es können es dazu Fragen? Nein, dann werden wir so verfah- Wettbewerber sein, die sich zum Teil in unsere ren. Ich gebe als erstes das Wort an Herrn Andreas Wertschöpfungskette hineinsetzen, weil sie Krautscheid für sein fünfminütiges Statement. schneller, interessanter sind, mehr Convenience bieten. Es können aber auch FinTechs sein, die sich weiterentwickeln und dann Teil der Wertstel- SV Andreas Krautscheid: Herr Vorsitzender, ge- lungskette als Partner sind. Das ist eine sehr inte- ehrte Abgeordnete, verehrte Gäste, ich bedanke ressante, vielfältige Entwicklung. Wir haben Ihnen mich für den Bankenverband ganz herzlich, dass hier nur ein paar Beispiele genannt, wo und auf wir zu diesem spannenden Thema heute auch ein- welche Weise FinTechs heute schon in der Wert- geladen worden sind. Ich vermute, die Terminie- schöpfungskette von Banken sehr erfolgreich aktiv rung war auf beiden Seiten nicht ganz absichtlich, 18. Wahlperiode Protokoll der 50. Sitzung Seite 7 von 30 vom 11. November 2015 Ausschuss Digitale Agenda sind. Wichtig oder interessant ist vielleicht für Punkt, nämlich, neudeutsch „level playing field“. Sie, wer eigentlich was zu bieten hat, wer welche Wie geht man zum Beispiel aus Sicht der Regulie- Vorteile hat. Denn das muss man analysieren, um rung mit FinTechs um? Wir wissen, und da wer- zu wissen, wer welche Stellung in zehn Jahren in den wir heute sicherlich auch Beispiele für fin- diesem Finanzdienstleistungssektor haben kann. den, dass es eine Reihe von FinTechs gibt, die ver- Es wird gelegentlich die Bankenseite unterschätzt, suchen, ihre Geschäftsmodelle um die Regulie- die einen sehr hohen, sehr entwickelten Kunden- rung herumzubauen. Aber es gibt eben auch ei- schutzstandard, Sicherheitsstandard, und die enge nige, die sagen, ich komme doch dann irgendwo Kunde-Bank-Beziehung hat. Das ist immer noch in Regulierungskontakt und dann brauche ich etwas Besonderes. Auch wenn viele Leute mittler- eine Bank als Partner. Spannend ist für uns das weile etwas lockerer mit dem Thema umgehen. Thema: „Same risks, same rules“. Wer das Gleiche Aber wir wissen aus den Kundenbefragungen aller tut wie eine Bank, und wo es gute Gründe gibt, Banken, dass den Kunden in diesem besonderen Banken zu regulieren, Stichwort „Sicherheit der Verhältnis das Thema Datensicherheit und Um- Finanzmärkte“, da muss dann auch ein FinTech, gang mit Kundendaten, mit vertraulichen Informa- wenn es das Gleiche tut wie eine Bank, reguliert tionen, extrem wichtig ist. Es handelt sich häufig werden. Wir haben das Beispiel Robo-Advice. Ja, auch um sehr langfristige, langjährig bestehende wenn es zu viel Advice ist, dann ist es klassisches persönliche Beziehungen, die sicherlich ein Asset Beratungsgeschäft. Und da sind wir hart reguliert, sind. Das breite Produktangebot aus einer Hand ist da möchten wir natürlich Gleichbehandlung. Aber ein weiteres Asset. Aber wir sehen uns natürlich das ist ein spannender Fall und ein Thema, in das Anbietern gegenüber, die auch etwas zu bieten ha- sich die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs- ben. Das ist die innovative Schnelligkeit, die ein- aufsicht (BaFin) auch so nach und nach hineintas- deutig höher ist als im klassischen Bankensektor. tet. Das ist auch nicht ganz einfach. Da werden Deshalb versuchen Banken, zwar unter ihrem wir alle lernen müssen. Aber wir sind sehr dafür, Dach, aber in eigenen Labs, Innovationen zu be- dass wir diese Lernkurve gemeinsam hinkriegen. fördern. Der Fokus auf dem Kundennutzen ist Wir sind offen für Kooperationen und freuen uns, ohne Zweifel häufig unschlagbar, weil die Denk- dass uns das eine oder andere FinTech nicht nur weise, die Herangehensweise, bei FinTechs oft mit Schnelligkeit begleitet und uns flott macht, eine ganz andere ist. Sie sind vielleicht, wenn sondern auch mit tollen Ideen. Vielen Dank zu- man es mit Amerika vergleicht, in Deutschland et- nächst. was weniger technologiegetrieben, mehr von den Geschäftsmodellen her denkend. Aber das Thema Kundennutzen ist absolut der primäre
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