Landkreis Anhalt-Zerbst

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Landkreis Anhalt-Zerbst Ein Ratgeber in sozialen Angelegenheiten 4. Auflage www.sen-info.de Grußwort Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, diese Broschüre ist für all diejenigen gedacht, die Rat in sozialen An- alen Angelegenheiten“ als Wegweiser bei der Lösung der verschie- gelegenheiten suchen. denen Fragen eine Hilfe im Alltag sein wird. Die Bundesrepublik Deutschland als ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat gewährleistet insbesondere durch die Sozialversiche- rungsgesetze die wirtschaftliche Absicherung bei Krankheit, Erwerbs- unfähigkeit, Arbeitslosigkeit und Pflegebedürftigkeit sowie im Alter und für die Hinterbliebenen. Geraten Menschen trotz alledem in eine Notlage, werden weitere gesetzliche soziale Leistungen wirksam, die aus Steuergeldern finan- ziert werden. Mit freundlichen Grüßen In den nachfolgenden Ausführungen werden die rechtlichen Grund- lagen für Beratungsangebote und Hilfen durch örtliche Behörden, Ihr Träger der freien Wohlfahrtspflege und andere private Dienstleister vorgestellt. Ebenso wird auf die Freizeitangebote für junge Menschen aufmerksam gemacht. Klaus Hajek stellv. Landrat Die Mitglieder des Kreistages sowie die Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter der Kreisverwaltung hoffen, dass Ihnen der „Ratgeber in sozi- Zerbst im Juli 2006 Inhaltsverzeichnis Seite Seite 1. Einführung 4 14. Sozialpsychiatrischer Dienst 24 2. ALG II Amt 56 5 15. Betreuungsbehörde 24 3. Sozialhilfe Amt 50 8 16. Kulturelle Angebote 25 4. Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz 16 17. Bürgerämter 25 �� Entgegennahme von Anträgen 5. Leistungen nach dem Wohngeldgesetz 6 �� Familienerholung �� Erziehungsgeld 6. Unterhaltssicherungsleistungen 7 �� Befreiung von Rundfunk- und Fernsehgebühren �� Fahrgelderstattung für Schüler 7. Ausgleichsleistungen nach dem des Landkreises Anhalt-Zerbst Beruflichen Rehabilitierungsgesetz 7 18. Verbände und Vereine 27 8. Schuldnerberatung 8 18.. Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit 27 18.2. Seniorenbegegnungsstätten 27 9. Versicherungsamt 8 18.3. Mahlzeitendienste 27 18.4. Kreisseniorenrat 27 10. Familienwirksame Leistungen Amt 5 9 18.5. Behindertenbeirat des Landkreises 27 10.. Hilfe zur Erziehung 9 18.6. Anlaufstellen bei häuslicher Gewalt 27 10.2. Unterhaltsberatung 9 18.7. Beratungsstellen für Spätaussiedler und Ausländer 29 10.3. Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz 20 18.8. Telefonseelsorge 29 10.4. Betreuung in Kindertageseinrichtungen 20 18.9. Hilfe in Schwangerschaftskonfliktsituationen 30 10.5. Ausbildungsförderung nach dem BAföG 20 19. Übersicht über die Beratungsdienste des Landkreises 11. Amtsärztlicher Dienst Amt 53 22 20. Anschriftenverzeichnis 3 12. Kinder- und Jugendärztlicher Dienst 22 2. Feuerwehr-, Einsatz- und Rettungsleitstelle 39 13. Angebote der Hygiene 24 2 Branchenverzeichnis Seite Seite Altenheime U2, 2, 4, 23, U4 Pflegedienst 23 Apotheken U2, 37 Pflegeheime U2, 2, 4, 23, U4 Begegnungsstätte 37 Physiotherapie 37 Bestattungen 40 Seniorenbetreuung 9 Häusliche Krankenpflege 9 Senioreneinrichtungen 2, 4 Krankenpflege 23 Sozialstation 37 Lebenshilfe 37 Sparkasse 3 Ihre Stadt. Ihr Leben. Ihre Seite. Konzerte, Ausstellungen Alle Sportveranstaltungen, Restaurants, Biergärten, Bring- dienste, Sportstudios, Kartbahnen Infos Schwimmbäder, Saunen, Vereine, Hotels, Campingplätze über Ferienwohnungen, Museen Ihre Theater, Stadtpläne, Wetter, Routenplaner, Radarfallen Stadt Fabrikverkäufe, Immobilien, Jobs … 3 . Einführung Bereits im Grundgesetz Artikel 20 Absatz ist definiert, dass die Bun- Nachfolgend ist aufgeführt, wo unter welchen Voraussetzungen wel- desrepublik Deutschland ein demokratischer sozialer Bundesstaat ist. che gesetzlichen Leistungen im Landkreis beantragt werden können. Mit diesem Sozialstaatsgebot als ein tragender Grundsatz unserer Gleichzeitig wird auf Beratungs- und Freizeitangebote, über Dienste, Verfassung ist eine soziale Ordnung zu entfalten mit dem Ziel, die Dienstleistungen und Kontaktstellen von Behörden verwiesen. Prinzipien der Individualität und der Solidarität zur bestmöglichen Wirkung zu bringen. Dies geschieht vor allem durch die Sozialversi- Dazu gehört auch die Verpflichtung des Landkreises: cherungsgesetze. �� über Sozialleistungen umfassend zu informieren, Die Sozialversicherung ist für unser heutiges Dasein etwas Selbstver- ständliches, sie ist das Kernstück der sozialen Sicherung. �� die Bürgerinnen und Bürger in allen sozialrechtlichen Fragen zu beraten, Da die soziale Gesetzgebung viele unterschiedliche Bereiche umfasst – vom Familienleistungsausgleich bis zum Rentenrecht – wurde sie zu �� der Bürgerin bzw. dem Bürger die für ihn zuständigen Stellen zu einem Gesetzbuch zusammengeführt, dem Sozialgesetzbuch (SGB). nennen, Das SGB mit seinen 2 Büchern fasst nahezu das gesamte Sozialrecht �� Anträge an die zuständigen Stellen weiterzuleiten, zusammen und macht es dadurch einfacher, einheitlicher und über- schaubarer. Es enthält neben dem allgemeinen Teil (SGB I) die Grund- �� eng mit anderen Leistungsträgern und deren Verbän- sicherung für Arbeitsuchende (SGB II), die Arbeitsförderung (SGB III), den zusammenzuarbeiten, Initiativen zu entwickeln und Verwal- die Sozialversicherung (SGB IV), die Krankenversicherung (SGB V), tungsverfahren zu beschleunigen, damit die der Bürger- die Rentenversicherung (SGB VI), die Unfallversicherung (SGB VII), in oder dem Bürger zustehenden Leistungen schnell gewährt das Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII), die Rehabilitation und werden können, Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX), das Verwaltungsverfahren (SGB X), die soziale Pflegeversicherung (SGB XI) und die Sozialhilfe �� die Wünsche der Betroffenen im Rahmen der gesetzlich vorgese- (SGB XII). henen Möglichkeiten angemessen zu berücksichtigen. Der Allgemeine Teil des SGB (SGB I) regelt unter anderem den Zu- Im 0. Buch des SGB (SGB X) ist das Verwaltungsverfahren geregelt, gang zu den Sozialleistungen. das möglichst einfach und zweckmäßig durchzuführen ist. 4 2. Grundsicherung für Arbeitssuchende Mit der Zusammenführung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grund- eine minderjährige erwerbsfähige Person 265,− EUR (ab .7.2006 sicherung für Arbeitsuchende am . Januar 2005 bestehen vor allem für 276,− EUR) und für ein Kind bis zur Vollendung des 4. Lebensjahres langzeitarbeitslose Menschen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, 99,− EUR (ab 0.07.2006 207,− EUR). bessere Möglichkeiten der Betreuung und Eingliederung in Arbeit. Die Regelleistungen umfassen laufende und einmalige Bedarfe wie Nahrungsmittel, Bekleidung, Warmwasser, Strom, Einrichtungsge- Die Grundsicherung für Arbeitsuchende unterstützt alle Menschen genstände, Gesundheitspflegemittel u. a. zwischen 5 und 65 Jahren, die erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, In besonderen Lebenslagen, wie z. B. bei Schwangerschaft, Allein- sowie deren Angehörige. erziehung oder kostenaufwendiger Ernährung, kann zusätzlich zur Sie umfasst Dienst-, Sach- und Geldleistungen. Regelleistung ein Mehrbedarf gewährt werden. Leistungen für Unterkunft und Heizung werden in Höhe der tatsäch- Arbeitslosengeld II und Sozialgeld lichen Aufwendungen erbracht, soweit diese entsprechend den dies- Die Geldleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts für die erwerbs- bezüglich geltenden Richtlinien angemessen sind. fähigen Hilfebedürftigen heißt Arbeitslosengeld II. Nicht erwerbsfä- hige Hilfebedürftige, die mit erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in einer Ferner kann es beim Übergang vom Arbeitslosengeld ins Arbeitslo- Bedarfsgemeinschaft leben, erhalten Sozialgeld. sengeld II einen auf zwei Jahre befristeten Zuschlag geben. Erwerbsfähig ist, wer unter den üblichen Bedingungen des allgemei- nen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich arbeiten kann. Einkommen und Vermögen Nicht erwerbsfähig ist, wer wegen Krankheit oder Behinderung ge- Nach den gesetzlichen Bestimmung kann vorhandenes Einkommen genwärtig oder auf absehbare Zeit außerstande ist, mindestens drei und Vermögen die Geldleistungen mindern. Stunden täglich zu arbeiten. Hierbei werden bis auf einige Ausnahmen alle Einnahmen der Be- Hilfebedürftig ist jemand, der den notwendigen Lebensunterhalt darfsgemeinschaft in Geld oder Geldeswert als Einkommen berück- (Bedarf) aus eigenen Mitteln (Einkommen/Vermögen) oder mit Hilfe sichtigt. anderer nicht bestreiten kann. Für Erwerbseinkommen gelten Freibeträge, die bereits im untersten Einkommensbereich finanzielle Arbeitsanreize schaffen. Arbeit lohnt Bedarf sich also in jedem Fall! Der Bedarf ergibt sich aus der gesetzlich festgelegten Regelleistung bzw. dem Sozialgeld, einem eventuellen Mehrbedarf und den Kosten Die Vermögensanrechnung erfolgt ebenfalls unter Berücksichtigung der Unterkunft. von gesetzlich festgelegten Freibeträgen, wobei diese für ältere Men- Für die neuen Bundesländer beträgt die Regelleistung für eine allein- schen deutlich höher sind. stehende Person 33,− EUR (ab .07.2006 345,− EUR ), für miteinander in Bedarfsgemeinschaft Leben Verwandte oder Verschwägerte außerhalb der Bedarfsgemein- lebende Personen jeweils 298,− EUR (ab .7.2006 3,− EUR) für schaft mit SGB-II-Hilfeberechtigen zusammen, wird vermutet, dass 5 2. Grundsicherung für Arbeitssuchende hier eine finanzielle Unterstützung stattfindet, soweit diese nach de- Mögliche Förderungen sind z. B. die Realisierung einer Trainings- ren Einkommen und Vermögen erwartet werden kann. maßnahme, Förderung einer beruflichen Weiterbildung, Förderung Des Weiteren wird grundsätzlich bei jungen Hilfebedürftigen, die das der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben, 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, eine Unterhaltsprüfung

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