
Ausarbeitung Moritz Philip Recke Startup-Finanzierung und Anzeichen einer neuen dot-com-Blase Fakultät Technik und Informatik Faculty of Engineering and Computer Science Department Informatik Department of Computer Science Moritz Philip Recke Startup-Finanzierung und Anzeichen einer neuen dot-com-Blase Ausarbeitung eingereicht im Rahmen der Ringvorlesung “InnovationCity 2030” im Sommersemester 2015 im Studiengang Master of Arts - Next Media am Department Informatik der Fakultät Technik und Informatik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Betreuender Prüfer : Professor Dr. Kai von Luck Abgegeben am 11.05.2015 Fakultät Technik und Informatik Faculty of Engineering and Computer Science Department Informatik Department of Computer Science Autor Moritz Philip Recke Thema der Ausarbeitung Startup-Finanzierung und Anzeichen einer erneuten dot-com-Blase Stichworte Accelerator, Akquisition, Angel, Angel Investor, Boom, Börsengang, Business Angel, crowdfunding, dot-com-Blase, Exit, Finanzierung, Family & Friends, Finanzkrise, Förderung, Gründer, Inkubator, Investitionen, Investor, IPO, Micro Startup, Niedrigzinsphase, Phasen, Regulation Fair Disclosure, Regulierung, Risiko, Sarbane-Oxley, Seed, Series A, Skalierung, Startup, Startup Monitor, Startup Phasen, Unternehmensbewertung, Venture Capital, VC, Verkauf, Wirtschaftskrise Abstract Startups und ihr hohes, innovatives Potential (vgl. Bundesregierung 2013, bundesregierung.de) werden aufgrund der medialen Aufmerksamkeit, schier unglaublich erscheinender Skalierungseffekte und daraus resultierenden Unter- nehmensbewertungen als wichtiger Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem in den USA, Asien und Europa, betrachtet (vgl. Austin, Canipe, Slobin 2015, wsj.com). Diese Ausarbeitung soll einen ersten Überblick über die Möglichkeiten der internationalen Startup-Finanzierung verschaffen und aktuelle Entwicklungen hinsichtlich der Befürchtung einer erneuten dot-com-Blase betrachten. Fakultät Technik und Informatik Faculty of Engineering and Computer Science Department Informatik Department of Computer Science Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ...................................................................................5 2 Phasen der Startup Finanzierung ............................................5 2.1 Gründungsphase: Idea & Co-Founder Stage, Family & Friends ...........7 2.2 Seed Round ..........................................................................................8 2.3 Series A .................................................................................................9 2.4 Börsengang oder Verkauf ....................................................................10 3 Wesentliche Veränderungen in der Startup-Finanzierung ..11 3.1 Anzeichen einer erneuten dot-com-Blase ............................................11 3.2 Unterschiede zur dot-com-Blase von 2000 .........................................13 4 Fazit & Ausblick ......................................................................15 5 Literaturverzeichnis ................................................................16 6 Abbildungsverzeichnis ...........................................................19 Fakultät Technik und Informatik Faculty of Engineering and Computer Science Department Informatik Department of Computer Science !5 1 Einleitung Der Begriff “Startup” ist spätestens seit der dot-com-Blase um das Jahr 2000 die gängigste Bezeichnung für junge, neu gegründete Unternehmen. Startups sind charakterisiert durch wenig Startkapital und dem Ziel eine innovative Geschäftsidee zu verwirklichen (vgl. Bundesregierung 2013, bundesregierung.de) und versuchen ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln, das sich also wiederholbar replizieren lässt (vgl. Blank 2012, steveblank.com). Für ein besseres Verständnis der möglichen Entwicklung eines Startups kann der Ansatz des Deutschen Startup Monitors, initiiert vom Bundesverband Deutsche Startups e.V. (BVDS), herangezogen werden. Hier werden 5 Phasen unterschieden: die “Seed-Stage” als Konzeptionsphase, die “Startup-Stage” mit funktionierendem Produkt und ersten Umsätzen/Nutzern, die “Growth-Stage” mit ausgereiftem Produkt und starkem Wachstum und die “Later-Stage” mit einem geplanten Verkauf oder Börsengang sowie die mögliche “Steady-Stage” als Stagnationsphase (vgl. DSM 2014, S. 14, Kohlmann 2011, S. 90 ff., Ripsas 1997, S. 133 ff.). Abb. 1: 5 Entwicklungsphasen eines Startups nach DSM 2014 Die skalierungsfähige Geschäftsidee bildet somit den Mittelpunkt der Gründung und muss hinsichtlich der Erfolgspotentiale geprüft und mit möglichst geringem finanziellen Aufwand realisiert werden, um die Hypothese des Geschäftsmodells zu verifizieren. Gelingt dies, ist der Erfolg von der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Geschäftsmodells für die Gegebenheiten im Markt abhängig. Hierzu wird i.d.R. eine deutlich umfangreichere Finanzierung benötigt (vgl. Kollmann 2011, S. 90 ff.). 2 Phasen der Startup Finanzierung In den unterschiedlichen Lebensphasen ist ein Startup also auf verschiedene Arten der Finanzierung angewiesen. Zusätzlich zu rein finanziellen Aspekten sind hierbei auch nicht-monetäre Arten der Unterstützung wie z.B. durch Beratung, Networking oder Zugang zu Märkten etc. entscheidend. Darüber hinaus sind die Partikular- Interessen der Beteiligten, wie z.B. Gründer, Mitarbeiter, Investoren, Banken etc. zu berücksichtigen (vgl. Ripsas 1997, S. 133 ff.). !6 Ein Startup durchläuft in seinem Lebenszyklus diverse sog. Finanzierungsrunden um jeweils die nächste Entwicklungsstufe und somit Unternehmensphase im Sinne des Deutschen Startup Monitors zu erreichen. Idealtypisch lassen sich diese Runden in “Seed Round” und “Angel Round”, welche auf die Gründungsphase folgen, sowie “Series A Round”, welche die Skalierung in Richtung eines möglichen Börsengangs oder Unternehmensverkaufs ermöglichen soll, unterteilen (vgl. Graham 2005, paulgraham.com). Berücksichtigt man in den Phasen die jeweiligen Gesellschafter des Startups, ergibt sich daraus ein Prozess der sich kontinuierlich verändernden Beteiligungsstruktur, der sich in den möglichen Phasen “Idea Stage”, “Co-Founder Stage”, “Family & Friends” und “Seed Round”, “Series A” sowie “IPO” beschreiben lässt (vgl. Vital 2013, foundersanddounders.com). Abb. 2: How Startup Funding Works !7 2.1 Gründungsphase: Idea & Co-Founder Stage, Family & Friends Wie in Abb. 2 dargestellt, setzt sich ein Startup zunächst aus den Gründern zusammen, welche meist zu gleichen Anteilen die Beteiligungsstruktur des Startups bilden. Der erste, i.d.R. niedrig fünfstellige Kapitalbedarf wird entweder aus eigener Tasche, über private Bankkredite, innerhalb der Familien oder des persönlichen Netzwerkes gedeckt. Sollte sich das Startup dafür entscheiden, Kapital nicht in Form von Darlehen aufzunehmen, ergibt sich hieraus eine neue Beteiligungsstruktur, bei welcher “Family & Friends” als erste Investoren in das Unternehmen einsteigen. Dies kann aufgrund der oft unzureichenden Erfahrung der Beteiligten als Investoren im weiteren Verlauf zu Problemen führen. Dennoch ist es eine durchaus übliche Form der Erstfinanzierung (vgl. Graham 2005, paulgraham.com). Eine Alternative hierzu bieten sog. Accelerator-Programme, welche es Startups ermöglichen, für eine geringe Beteiligung von oft 5-7% und eine fünfstellige bis maximal niedrig sechsstellige Anschubfinanzierung im Rahmen eines zeitlich begrenzten Programms von meist 3 Monaten gezielt auf die nächste Finanzierungs- runde vorbereitet zu werden (vgl. Altman 2014, ycombinator.com und Springer 2015, axelspringerplugandplay.com). Hierbei werden u.a. Räumlichkeiten, Coachings, Branchen-Insights und Workshops für das Gründerteam angeboten. Nach Ablauf des Programms und einem “Demo Day” zur Präsentation des Produktes verlässt das Startup den Accelerator. Die Plätze in den Programmen sind stark begrenzt, so dass hier oft anspruchsvolle Bewerbungsverfahren üblich sind. Accelatoren sind meist private Unternehmen, deren Manager oft auch selbst Angel Investoren sind (vgl. Cohen 2013). Die wesentlichen Accelatoren (vgl. The Economist 2014, economist.com) im internationalen Vergleich sind neben vielen anderen Y Combinator (USA, ycombinator.com), TechStars* (USA, techstars.com), AngelPad (USA, angelpad.org), 500startups (USA, 500.co), Seedcamp (UK, seedcamp.com) und Startupbootcamp (EU, startupbootcamp.org). In Deutschland gibt es u.a. Accelatoren von Axel Springer (axelspringerplugandplay.com) und ProSiebenSat.1 (p7s1accelerator.com) sowie den Next Media Accelerator (nma.vc) und den German Accelerator (germanaccelerator.com). Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, Unterstützung aus öffentlichen Mitteln zu erhalten. Die Anzahl der Förderprogramme ist dabei umfassend, allein in der EU !8 und in Deutschland gibt es über 2000 Förderprogramme (vgl. FÜR-GRÜNDER.DE 2015, fuer-gruender.de). Hierbei ist zwischen Darlehen, Fördergeldern, Investitionen und Sachleistungen zu unterscheiden. So vergibt u.a. die Förderbank KfW günstige Gründerkredite, unterstützt mit Zuschüssen für Beratung oder ermöglicht den Zugang zu Beteiligungskapital (vgl. KfW 2015, kfw.de), z.B. über den High-Tech Gründerfonds, den auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und 18 deutsche Unternehmen mit finanzieren (vgl. High-Tech Gründerfinds 2015, high- tech-gruenderfinds.de). Darüber hinaus gibt es Existenzgründerzuschüsse, das EXIST-Gründerstipendium und regionale Förderungen in den Bundesländern. Die diversen Fördermöglichkeiten bieten Unterstützung für die jeweilige Unternehmens- phase und werden im weiteren Verlauf
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