AZ 3900 Brig Samstag, 11. Februar 2006 Auflage: 26 849 Ex. 166. Jahrgang Nr. 35 Fr. 2.— WIR FEIERN, SIE PROFITIEREN! Garage • Carrosserie WYSSEN 3983 Filet-Mörel Automobile Franzen, Visp www.walliserbote.ch Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40 Spektakulär, gediegen, farbenfroh Das olympische Feuer brennt – Stimmungsvolle Eröffnungsfeier – Spiele unter schärfsten Sicherheitsbestimmungen nungsfeier im Wallis durchge- führt worden. Stattdessen blickten bis zu zwei Milliarden weltweit vor dem Fernsehen nach Turin, wo IOC- Präsident Jacques Rogge die Teilnehmer dazu aufforderte, «diesen Spielen die Magie zu geben, die wir alle wünschen, und zwar nicht nur durch ihre Leistung, sondern auch durch ihr Verhalten». Die Schweizer, angeführt von Snowboard-Olympiasieger Phi- (Si) Die 20. Olympischen Win- lipp Schoch als Fahnenträger, terspiele wurden in einer far- hinterliessen in ihren weissen benfrohen Feier voll italieni- Anzügen mit roten (oder Pelz-) scher Lebensfreude in Turin er- Mützen und roten Halstüchern öffnet. Kurz nach 22.00 Uhr einen guten Eindruck. Die sprach Italiens Staatspräsident Schweiz gehörte zu den grossen Carlo Azeglio Ciampi die tradi- Teams der insgesamt 80 ein- tionelle Eröffnungsformel. marschierenden Nationen. Während der stimmungsvollen Bis wenige Stunden vor Beginn und spektakulären, aber gleich- der Eröffnungsfeier hatte noch zeitig auch gediegenen und Uneinigkeit geherrscht, wer das einfachen Zeremonie vor olympische Feuer entzünden 35000 Zuschauern im Stadio soll. Schliesslich erhielt Stefa- Olimpico wurden Erinnerun- nia Belmondo gegenüber Al- gen wach: Hätte das Internatio- berto Tomba den Vorzug. Den nale Olympische Komitee olympischen Eid sprach der ita- (IOC) vor sieben Jahren die lienische Slalom-Star Giorgio Spiele an den Favoriten Sitten Rocca als Vertreter der rund vergeben, wäre die Eröff- 2500 Aktiven. Seiten 24/25 Die Schweizer Delegation mit Fahnenträger Philipp Schoch hinterliess beim Einmarsch einen guten Eindruck. Foto Keystone Psychiater wird suspendiert Vorwurf des unkorrekten beruflichen Verhaltens B r i g. – (wb) Der Leiter des Psychiatriezentrums ist gestern per sofort suspendiert worden. Er soll sich beruflich unkorrekt verhalten haben. Konkret soll der Arzt mit einer am PZO in Brig in Behandlung stehenden Patientin eine Bezie- hung aufgebaut haben. Gestern ging nun Staatsrat Thomas Bur- gener in die Offensive. Der Vor- steher des Gesundheitsdeparte- ments des Kantons Wallis hat entschieden, dem Chef des Psy- chiatriezentrums Oberwallis die Berufsausübungsbewilligung provisorisch und mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit zu entziehen. Diese dringliche Massnahme Grosses geleistet. Den Mitgliedern des Vereins «Oberwallis hilft Oberwallis» gebührt Respekt. Foto wb erfolgte laut Staatsrat Thomas Burgener in erster Linie im In- teresse der Patientinnen und Pa- 1053005 Franken gesammelt tienten und natürlich auch mit dem Ziel, das gute Funktionie- ren des Psychiatriezentrums «Oberwallis hilft...» unwettergeschädigten Kantonen Oberwallis weiter zu gewähr- V i s p. – (wb) Im vergangenen Herbst hat der Verein «Oberwallis hilft Oberwallis» die Spendenaktion leisten. «Unwetter Schweiz» gestartet – mit grossem Erfolg, wie sich herausstellte. Das Sammelergebnis be- Der Departementschef hat auch läuft sich auf stolze 1,053 Millionen Franken. Mit dem Geld werden Projekte in den Kantonen Bern, das Strafuntersuchungsamt Uri und Obwalden unterstützt. Bisher wurden bereits knapp 60 Prozent ausbezahlt. Insgesamt fliessen Oberwallis über die Angelegen- Dem Chefarzt der Psychiatrie ist gestern die Bewilligung entzogen mehr als 730000 Franken ins benachbarte Berner Oberland. Seite 13 heit informiert. Seite 7 worden. Foto wb WALLIS WALLIS SPORT Genormte Schneebälle Wirtschaft und Raumentwicklung 1:1 nach dem ersten Tag Olympia hat im Wallis zu ei- Im Rahmen der kommenden Die Davis-Cup-Partie zwi- ner unerwarteten Neuerung Bundesgesetzgebung (Neuer schen der Schweiz und Aust- geführt. Die erste Schneeball- Finanzausgleich, Neue Regio- ralien steht nach dem ersten maschine der Welt erblickte in nalpolitik) plant der Kanton Tag – nicht unerwartet – 1:1. den Hallen der Metallbaufir- seine Wirtschaftspolitik, die Lammer (Bild) gewann gegen ma Movimax Metal SA in Si- aus Sicht von Staatsrat Jean- Luczak zwar den ersten Satz, ders das Licht der Welt. Im Michel Cina (Bild) zwingend schaffte bei seinem Debüt im Bild deren Reissbrettdisposi- mit der Raumentwicklung zu- Davis Cup den Exploit aber tiv. In Auftrag gegeben wurde sammengehört. Was im Ober- gleichwohl nicht. Wawrinka sie von den Organisatoren der wallis in Sachen Regionspoli- hingegen hielt der Belastung Schneeballmeisterschaft im tik diskutiert wird, ist für ihn als neuer Teamleader stand Rahmen von «Sion 2006 klar: Eine Region Oberwallis und gewann gegen Guccione quand même». Seite 10 reicht. Seite 14 in vier Sätzen. Seite 22 AUSLAND Walliser Bote Samstag, 11. Februar 2006 2 NOTIERT Bislang grösste «Streit verkauft sich» Proteste VW will massiv M a n i l a / K o p e n h a g e n. sparen Auflage europäischer Zeitungen steigt nach Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen – (AP) In Asien ist es am W o l f s b u r g. – (AP) Euro- Freitag zu den bislang gröss- pas grösster Autobauer P a r i s. – (AP) Die dänische ten Protestkundgebungen ge- Volkswagen will in seinen «Jyllands-Posten» hat mit der gen die umstrittenen Moham- deutschen Werken kräftig auf Veröffentlichung der zwölf med-Karikaturen gekommen. die Kostenbremse treten. Mohammed-Karikaturen ei- Tausende Menschen gingen VW-Chef Bernd Pischetsrie- ne beispiellose Welle von ge- nach den traditionellen Frei- der kündigte am Freitag in waltsamen Protesten in der is- tagsgebeten in Pakistan, Ma- Wolfsburg ein tief greifendes lamischen Welt hervorgeru- laysia, Bangladesch, Indien Umstrukturierungsprogramm fen. Für die Tageszeitung in- und Sri Lanka auf die Stras- für die Kernmarke VW an, teressieren sich seitdem nicht sen. Auch in der Türkei und von dem bis zu 20000 Mitar- mehr Leser als zuvor – ande- in Mazedonien versammelten beiter betroffen sein können. ren Blättern in Europa, die sich tausende Muslime zu Es gehe «nicht darum, 20000 die umstrittenen Zeichnun- Protestkundgebungen, kleine- Stellen abzubauen», sagte er. gen nachgedruckt haben, hat re Demonstrationen gab es in Man wolle aber die Produkti- die Veröffentlichung dagegen Indonesien und auf den Phi- vität an den traditionellen eine deutliche Auflagensteige- lippinen. Die rund 2000 De- Standorten «auf das interna- rung beschert. monstranten in Istanbul for- tionale Mass bringen». Die derten die Regierung auf, alle Börse reagierte auf die An- Von Jamey Keaten Beziehungen zu Dänemark kündigung mit einem Kurs- abzubrechen. Die Polizei sprung der VW-Aktie von «Streit verkauft sich», diese alte nahm zehn Mitglieder einer knapp 8 Prozent. Devise gilt offenbar auch im radikalislamischen Gruppe Konflikt um die Karikaturen fest. Der malaysische Minis- Keine Hinweise auf des muslimischen Propheten. terpräsident Abdullah Ahmad Olympia-Anschlag «Ein Rat an alle Zeitungen, die Badawi erklärte, zwischen R o m. – Der italienische In- heute vor dem Ruin, Konkurs dem Westen und dem Islam nenminister Giuseppe Pisanu oder Zusammenbruch stehen: habe sich eine grosse Kluft sieht keine Anzeichen auf ei- Alles was ihr tun müsst, ist die Flemming Rose, Kulturchef von «Jyllands-Posten», welche den Karikaturenstreit ausgelöst hat. aufgetan. Ein Grund dafür sei nen geplanten Terroranschlag Muslime und den Islam zu be- Foto Keystone die Unzufriedenheit vieler bei den Olympischen Winter- leidigen», sagte Mohamed Be- Muslime mit der Politik des spielen in Turin. «Es gibt kei- chari vom französischen Rat für gen, und die Geschäftsführung in Windeseile ausverkauft, da- an Nutzern. Die norwegische Westens gegenüber dem Irak, ne Hinweise auf eine interna- den muslimischen Glauben der hofft natürlich auf einen dauer- bei hatte das wöchentlich er- «Magazinet», ein drei Mal pro Afghanistan und den Palästi- tionale terroristische Bedro- Nachrichtenagentur AP. Damit haften Zuwachs an Lesern: Der scheinende Blatt bereits 60000 Woche erscheinendes evangeli- nensern. Ein Muslim werde hung der Winterspiele», sag- könnten die Verkaufszahlen ra- Karikaturen-Streit könne das mehr gedruckt als üblich. Spre- sches Blatt, druckte die Zeich- im Westen als «geborener te Pisanu einige Stunden vor sant in die Höhe getrieben wer- Image von «France Soir» än- cherin Liliane Roudiere zufolge nungen am 10. Januar, was sich Terrorist» betrachtet, sagte der Olympia-Eröffnungsfei- den, sagte Bechari sarkastisch. dern, sagte Sprecher Philippe sollen nun 160000 Exemplare auf den Verkauf der Printausga- Abdullah auf einer Konferenz er. Improvisierte Anschläge Die meisten Leser in Frankreich Soing der AP. «Er zeigt, dass nachgedruckt werden. Im In- be allerdings kaum auswirkte. in Kuala Lumpur, wo rund von Einzeltätern könnten je- würden sich jedoch nur aus wir in der Lage sind, Knüller zu ternet-Auktionshaus eBay wur- Die Zugriffe auf die Online- 3000 Menschen demonstrier- doch bei den derzeitigen Neugier für die Karikaturen in- bringen – und dass wir den den für die «Charlie-Hébdo»- Ausgabe von «Magazinet» hät- ten. Zur grössten Kundge- Spannungen in der muslimi- teressieren und die Veröffentli- Kampf um die Pressefreiheit Ausgaben am Donnerstag be- ten sich jedoch mit 800000 bung in Pakistan kamen 5000 schen Welt nicht ausge- chungen nicht aus einer mus- anführen können», erklärte reits mehr als zehn Euro gebo- mehr als verdreifacht,
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