
präsentiert Der Geschmack von Rost und Knochen Drehbuch und Regie: Jacques Audiard Mit Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts, Armand Verdure, Corinne Masiero, Celine Sallette Kinostart: 11.Jänner 2013 Presseheft VERLEIH POLYFILM VERLEIH Margaretenstraße 78 1050 Wien [email protected] 01 581 39 00 - 20 PRESSEBETREUUNG Sonja Celeghin [email protected] 0680 55 33 593 Technische Daten Originaltitel: De Rouille et d'Os Land: Frankreich/Belgien, 2012 Länge: 120 Minuten Format: Cinemascope Tonformat: Dolby Digital Kinostart: 11. Jänner 2013 2 CAST Stéphanie MARION COTILLARD Ali MATTHIAS SCHOENAERTS Sam ARMAND VERDURE Louise CELINE SALLETTE Anna CORINNE MASIERO Martial BOULI LANNERS Richard JEAN-MICHEL CORREIA CREW Regie JACQUES AUDIARD Drehbuch JACQUES AUDIARD THOMAS BIDEGAIN Nach der Buchvorlage von CRAIG DAVIDSON, “Rust And Bone” Produktion MARTINE CASSINELLI PASCAL CAUCHETEUX Kamera STEPHANE FONTAINE Szenenbild MICHEL BARTHÉLÉMY Kostüm VIRGINIE MONTEL Maske FRÉDÉRIQUE NEY ALICE ROBERT MYRIAM ROGER Ton BRIGITTE TALLANDIER Schnitt JULIETTE WELFLING Musik ALEXANDRE DESPLAT 3 KURZINHALT Alles beginnt im Norden von Frankreich. Plötzlich findet sich Ali (Matthias Schoenaerts) mit einem fünf Jahre alten Kind in seiner Obhut wieder. Sam ist sein Sohn, doch er kennt ihn kaum. Mittellos und ohne Freunde sucht Ali Zuflucht bei seiner Schwester Anna (Corinne Masiero) an der Côte d‘Azur. Sie bringt die beiden in ihrer Garage unter und nimmt das Kind unter ihre Fittiche, während Ali für eine Sicherheitsfirma arbeitet. Bei einer Schlägerei in einem Nachtclub trifft Ali das erste Mal auf Stéphanie (Marion Cotillard), die im Marineland Killerwale trainiert. Als eine ihrer Shows in einer Tragödie endet, bringt sie ein nächtlicher Anruf erneut zusammen. Als Ali sie wieder sieht, hat die vorher selbstbewusste Frau alle Illusionen verloren. Ali beginnt ihr einfach zu helfen, ohne Mitgefühl oder Mitleid. Und beide finden dadurch zurück ins Leben… PRESSENOTIZ Gleichzeitig kraftvoll und sensibel erzählt DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN, der 2012 in Cannes begeisterte Kritiken erhielt, von den Extremen der menschlichen Existenz. Bereits mit seinem viel beachteten Film EIN PROPHET (2009) profilierte sich Regisseur Jacques Audiard als Spezialist für eine besondere Art von Antihelden. In großartigen Bildern schildert sein neuer Film eine Liebesgeschichte voller Licht und Schatten, Rückschlägen und Chancen. Zwei vom Leben schwer verletzte Menschen bilden eine Schicksalsgemeinschaft und bewegen sich langsam aus ihrer Isolation: In den präzisen Charakterportraits glänzen Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard („La Vie En Rose“, „The Dark Knight Rises“) und Matthias Schoenaerts („Bullhead“). Ihr nüchternes und doch emotional überzeugendes Spiel macht den Film zu einer außergewöhnlich intensiven Studie über Vertrauen und die Notwendigkeit, Verbindungen aufzunehmen – zueinander, aber vor allem auch zu sich selbst. 4 INHALT Den Anfang markiert eine Odyssee: Ali und sein fünfjähriger Sohn Sam befinden sich auf einer Reise von Norden nach Süden. Sie kennen sich kaum, Unsicherheit prägt ihren Umgang. Gemeinsam irren sie durch Tag und Nacht, durch Zugabteile, Mitfahrgelegenheiten und hilflose Versuche, sich aneinander zu gewöhnen. Sie essen, was andere Reisende zurück lassen, und schlafen da, wo sie die Müdigkeit überwältigt. Ihr Ziel ist die Hoffnung auf ein besseres Leben. Bei Alis Schwester Anna in Antibes angekommen, sieht es auch danach aus: Vater und Sohn können in der Garage übernachten. Anna, ihr Mann und ihre Nachbarn nehmen Sam unter ihre Fittiche, während der mit der Erziehung überforderte Ali verschiedene Jobs als Wachmann und Türsteher findet. Als ein Streit in einem Club außer Kontrolle gerät, macht er die Bekanntschaft von Stéphanie, einer verführerischen, aber labil wirkenden Schönheit mit einem erstaunlichen Beruf: Sie trainiert im Marineland Killerwale und kann mit einer einzigen Handbewegung riesige Orkas aus dem Wasser springen lassen. Ali fährt sie nach Hause, es bleibt bei einer kurzen Begegnung zweier Menschen, die die Unverbindlichkeit schätzen. Wenig später kreuzen sich ihre Wege erneut, allerdings im Zeichen einer Tragödie. Nach einem Unfall während ihrer Wal- Show sitzt Stéphanie im Rollstuhl. Vom hilflosen Mitleid ihres Umfelds überfordert und aller Lebensfreude beraubt, scheint ihr Alis vermeintliche Ungerührtheit die einzig mögliche Unterstützung, sich dem Leben wieder stellen zu können. Tatsächlich nähert sich der bullige Mann ihrer Situation von der praktischen Seite: Er nimmt sie mit zum Schwimmen und bietet ihr sogar Sex an – damit sie sehen kann, ob es überhaupt noch funktioniert. So werden Ali und Stéphanie zu einer Schicksalsgemeinschaft, der eine emotional verschlossen, die andere körperlich eingeschränkt. Sein lakonischer Pragmatismus hilft ihr tatsächlich, ihren Zustand besser anzunehmen. Um sein Einkommen zu verbessern, übernimmt Ali zwei Jobs, die ihn an den Rand der Kriminalität bringen. Im Supermarkt, wo er auf Annas Vermittlung als Wachmann arbeitet, installiert er Überwachungsanlagen, um Mitarbeiter auszuspionieren. Als ehemaliger Kickboxer nimmt er ebenfalls das Angebot des zwielichtigen Martial an, sich in illegalen Faustkämpfen mit anderen Männern zu prügeln. Stéphanie fühlt sich auf seltsame Weise zu dieser Demonstration männlicher Brutalität hingezogen und begleitet Ali zu den Wetteinsätzen. Auch sonst gelingt es ihr, ihre Isolation zu verlassen. Mit Hilfe einer Prothese kann sie wieder laufen und besucht sogar das Aquarium, die Stätte ihres Unfalls. Dass ihr Ali trotz ihrer platonischen Abmachung immer wichtiger wird, will sie sich zunächst nicht eingestehen und lässt ihn weiterhin andere Frauen treffen. Er scheint an keiner tiefen Verbindung interessiert, weder zu ihr noch zu seiner Familie. Als Martial wegen seiner Verwicklung in die Mitarbeiterspionage das Land verlassen muss, übernimmt Stéphanie Alis „Management“ bei den Faustkämpfen. Aber auch Ali fliegt auf und verschwindet über Nacht spurlos. Anna und Stéphanie sind tief getroffen. Erst viel später erhält Annas Mann wieder Kontakt zu ihm. Ali lebt inzwischen in einer anderen Stadt und ist auf dem Weg, sich wieder als Kickboxer zu etablieren. Als Stéphanie von ihm hört, hat sich jedoch erneut ein Unfall ereignet: Bei einem Besuch von Sam ist dieser beim Spielen auf dem zugefrorenen See ins Eis gebrochen und fast gestorben. Ali, der mittlerweile auf einem guten Weg war, sich seinem Sohn anzunähern, ist zutiefst verzweifelt. Über diese Trauer gelingt es ihm, sich Stéphanie zu öffnen und sich einzugestehen, dass er sie liebt. Gemeinsam nehmen sie einen neuen Lebensabschnitt in Angriff. Wie er gelingt, wird die Zeit zeigen. Eine weitere Reise beginnt. 5 JAQUES AUDIARD UND THOMAS BIDEGAIN ZU IHREM FILM Craig Davidsons Kurzgeschichtensammlung „Rust and Bone“ hat uns von Anfang an in ihren Bann gezogen: Wir empfinden sie als Darstellung einer zweifelhaften, modernen Welt, in der das Leben des einzelnen Menschen jederzeit von dramatischen, zufälligen Umständen aus den Angeln gehoben werden kann. Davidsons Stories zeigen die USA als ein rationales Universum, in dem sich das Körperliche nur gewaltsam seinen Platz verschaffen kann. Diese Buchvorlage gehört inzwischen zum sehr frühen Stadium unseres Filmprojekts. Ali und Stéphanie, die wir als Protagonisten gewählt haben, kommen in den Kurzgeschichten nicht vor. Die rohe Wucht der Geschichte und unser Wunsch, dramatisch – sogar melodramatisch – zu erzählen, um die Kraft der Charaktere zu verstärken, haben jedoch ihre Wurzeln in diesen Erzählungen. Bereits zu Beginn unserer Adaption konzentrierten wir uns auf eine Art der Filmsprache, die wir mangels eines passenderen Begriffs „expressionistisch“ nennen. Wir wollten die Ausdrucksstärke von sachlichen, brutalen und kontrastreichen Bildern, um das Melodrama zu intensivieren. Dabei half uns die Ästhetik der Großen Depression, von Jahrmarkt-Filmen, deren bizarre Bildkomposition eine Realität veredelt, in der Gott „das Lauwarme erbricht“. Diese Form von Ästhetik war unser Leitfaden bei der Drehbucharbeit und bildet das Fundament der Liebesgeschichte. Sie ist die eigentliche Heldin unseres Films. Sie zeigt uns die Welt durch die Augen eines verunsicherten Kindes. Sie unterstreicht die Größe unserer Charaktere in einer Welt, die durch die wirtschaftliche Abwärtsspirale gewalttätig geworden ist. Und sie respektiert Alis und Stéphanies hartnäckige Versuche, ihren jeweiligen Zustand zu verändern. Jacques Audiard (Regie, Drehbuch) & Thomas Bidegain (Drehbuch) 6 „Väter, Boxer, Antihelden“ INTERVIEW MIT REGISSEUR UND AUTOR JAQUES AUDIARD (Quelle: The Hollywood Reporter, 17.5.2012) Woher stammt die Idee zu DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN? Jacques Audiard : Grundlage ist eine Kurzgeschichte von Craig Davidson. Sie war vor allem ein literarischer Genuss, ich hatte seit langem keine Story mehr gelesen, die mich so berührt hat. Zu dieser Zeit arbeitete ich an meinem Film „Ein Prophet“ und sprach mit meinem Autor auch über diese Geschichte. Genau dann wurde sie zu einem Filmprojekt. Jeder meiner Filme hat die Tendenz, den nächsten hervor zu bringen. Nach der Männerwelt in „Ein Prophet“, der Gefängnisatmosphäre, minimalistischer, dunkler Ausstattung und ohne Frauen wollten wir nun eine Liebesgeschichte erzählen, voller Licht und Raum. Der Film konzentriert sich auf die Figuren, die von Marion Cotillard und Matthias Schoenaerts verkörpert werden. Warum haben Sie diese Schauspieler ausgewählt? Ich wusste, dass ich eines Tages mit Marion zusammenarbeiten würde und habe es mir immer
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