Diplomarbeit

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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Zwei Sprachen - ein Autor: Begründungen für die Sprachwahl kastilisch-katalanischer Autoren. Ein Vergleich zwischen Eduardo Mendoza und Pere Gimferrer Verfasserin Tamara Garčević angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 236 352 Studienrichtung lt. Studienblatt: Diplomstudium Spanisch Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Georg Kremnitz Danksagung und Widmung Bevor ich einigen Personen meinen Dank ausspreche, möchte ich diese Arbeit meinem Vater widmen, der viel zu früh von uns ging und solche großen Augenblicke leider nicht mehr mit mir teilen kann. In erster Linie gebührt mein Dank meiner Mutter und meinem Bruder, die mir dieses Studium überhaupt erst ermöglicht haben, ohne sie wäre diese Arbeit niemals zustande gekommen. Ich danke auch meinem Freund, der unzählige Tage mit mir in der Bibliothek verbrachte und mir damit stets Kraft zum Weiterschreiben gab. Ein großer Dank gilt auch jenen, die mir mit ihren Korrekturen enorm halfen und jenen, die mir bei technischen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite standen. Zu guter Letzt, aber nicht auch am wenigsten, möchte ich einen ganz besonderen Dank an meinen Betreuer, Georg Kremnitz, richten. Ihm habe ich nicht nur meine Themenwahl und eine großartige fachliche Beratung zu verdanken, sondern auch die Benutzung essentieller und kostbarer Bücher, die er mir aus seiner privaten Bibliothek zur Verfügung stellte. Ohne seinen Einsatz hätte ich einen großen Teil meiner Diplomarbeit womöglich gar nicht erst verfassen können. Vorwort………………………………………………………………………………. 1 Einleitung……………………………………………………………………………. 2 1. Historischer Abriss zum Katalanischen…………………………………………… 6 1.1. Die Diktatur unter Franco……………………………………………………. 6 1.1.1. Das Bildungswesen……………………………………………………... 8 1.1.2. Katalonien unter Franco………………………………………………… 8 1.1.3. Die Studentenrevolten und der Aufstand gegen den Caudillo………….. 10 1.1.4. Das oppositionelle Katalonien………………………………………..… 11 2. Sprachenpolitische Aspekte…………………………………………………..…… 13 2.1. Franquistische Sprachenpolitik………………………………………….…… 13 2.2. Die Unterdrückung des Katalanischen…………………………………….… 15 2.2.1. Die Anfänge der Repression auf das Katalanische……………………... 15 2.2.2. Die Besatzung Barcelonas……………………………………………….16 2.2.3. Die Unterdrückung des Katalanischen mit Beginn der Diktatur……..… 19 2.2.4. Zum Verbot des Katalanischen in den Medien……………………….… 22 2.2.4.1. Das Zensurwesen unter Franco……………………………………. 22 2.2.4.2. Presse und Rundfunk…………………………………………… 23 2.2.4.3. Kino und Theater…………………………………………………... 24 2.2.4.4. Das Verbot katalanischer Bücher und die Literaturproduktion…… 25 2.3. Der Kampf um die katalanische Sprache…………………………….……… 29 3. Soziolinguistische Aspekte………………………………………………..……… 31 3.1. Sprache und Identität………………………………………………………… 31 3.2. Sprache und kollektive Identität…………………….……………..………… 33 3.2.1. Sprache als Werkzeug des Nationalismus……………………………… 35 3.2.2. Zur Rolle der sprachlichen Identität bei ethnischen Minderheiten…...… 37 3.3. Katalanismus und die Bedeutung der Sprache………………………….…… 41 3.3.1. Der kastilisch-katalanische Sprachkonflikt………………………..…… 45 3.3.2. Barcelona als zweisprachiges Literaturzentrum?..................................... 52 3.3.2.1. SchriftstellerInnen im kastilisch-katalanischen Sprachkonflikt…... 54 3.3.2.2. Das Problem der kastilisch-schreibenden Katalanen - ein Identitätskonflikt?..................................................................... 57 3.3.2.3. Der Umgang mit der Zweisprachigkeit – Techniken zur Beschreibung der catalanidad ……………………………………. 62 3.3.2.4. Zur Wahl des Katalanischen als Literatursprache während der Diktatur……………………………………………………….. 64 3.3.3. Aufbruch zu einer multikulturellen Literatur? …………………………. 67 4. Die Autoren…………………………………………………………………….…. 71 4.1. Theoretische Ansätze zur Sprachwahl ………………………………….…… 71 4.2. Eduardo Mendoza …………………………………………………………… 74 4.2.1. Biographie, Familie und Werk……………………………………….…. 74 4.2.2. Mendoza, katalanischer Nationalismus und die Zweisprachigkeit……... 79 4.2.3. Der Ausdruck der catalanidad in Mendozas Werk………………..…… 83 4.2.3.1. Mendoza und „seine“ Stadt……………………………………...… 83 4.2.3.2. Elemente der catalanidad in La verdad sobre el caso Savolta….… 84 4.2.4. Zur Sprachwahl des Autors…………………………………………..… 88 4.2.4.1. Mendoza und seine Sprachen …………………………………...… 88 4.2.4.2. Sprachwahl aufgrund „objektiver“ und „subjektiver“ Kriterien…………………………………………………………… 91 4.3. Pere Gimferrer…………………………………………………………..…… 95 4.3.1. Leben und Werk…………………………………………………..…….. 95 4.3.2. Literarischer Werdegang ……………………………………………….. 99 4.3.3. Zur Funktion der Sprache in seiner Poesie……………………..……..... 101 4.3.4. Gimferrer, seine Beziehung zu Sprachen und sein literarischer Sprachwechsel………………………………………………………..… 104 4.3.5. Die Sprachwahl Gimferrers………………………………………..……107 5. Zusammenfassende Gegenüberstellung: Mendoza – Gimferrer………………..… 112 6. Conclusio………………………………………………………………………..… 117 7. Resumen en lengua castellana……………………………………………..……… 120 8. Bibliographie……………………………………………………………………… 132 8.1. Primärliteratur……………………………………………………………...… 132 8.2. Sekundärliteratur………………………………………………………..…… 132 8.3. Internetquellenverzeichnis…………………………………………………… 139 Abstract…………………………………………………………….………………… 144 Curriculum Vitae………………………………………………..…………………… 145 Vorwort Die vorliegende Arbeit behandelt ein Thema, welches auf den ersten Blick ein literaturwissenschaftliches zu sein scheint: die literarische Sprachwahl eines Autors/einer Autorin. Setzt man sich jedoch etwas genauer mit diesem Gegenstand auseinander, so merkt man rasch, dass es sich ganz und gar um eine Problematik handelt, mit der sich die Sprachwissenschaft schon seit geraumer Zeit beschäftigt. Vor allem in Katalonien, einer offiziell zweisprachigen Region1, ist dieses Thema seit den späten sechziger Jahren, demnach noch während der franquistischen Diktatur, ein Brennpunkt. Die aus dem katalanischen Sprachgebiet stammenden SchriftstellerInnen sahen sich sowohl während des katalanischen Widerstandes, als auch nach Beendigung der Diktatur und der allmählich einkehrenden Normalisierung der katalanischen Sprache immerzu in einem Zwiespalt, der sowohl ihre Kompetenzen als AutorInnen, sowie ihr eigene Identität und damit auch die kulturelle und sprachliche Zugehörigkeit vehement in Zweifel stellte. Ausgehend davon, dass sie sich während der Diktatur Francos prinzipiell des Kastilischen bedienen mussten, standen sie dennoch schon zu Lebzeiten des Diktators und verstärkt nach seinem Tod, vor einer literarischen Sprachwahl: „el dilemma català o castellà“ (Heinemann 1996a). Die aus der franquistischen Repression auf die katalanische Sprache resultierte prekäre Situation zwischen dem Kastilischen und dem Katalanischen im Principat de Catalunya ist nach wie vor ein Problem mit welchem nicht nur auf Katalanisch und Kastilisch schreibende AutorInnen zu kämpfen haben. In folgender Arbeit werde ich versuchen, in Anlehnung an Kremnitz´ Typologie zu Begründungen der Sprachwahl bei zwei- oder mehrsprachigen AutorInnen aus seinem Buch Mehrsprachigkeit in der Literatur (2004), Gründe für die Wahl einer Literatursprache im kastilisch-katalanischen Kontext herauszuarbeiten. Ich beschränke mich bei meinem Vergleich auf die barcelonesischen Autoren Eduardo Mendoza und Pere Gimferrer, die beide unter der franquistischen Diktatur aufgewachsen sind, 1 Näheres zu dieser Regelung siehe in Artikel 6 des katalanischen Autonomiestatuts aus dem Jahre 2006, Online unter http://www.gencat.cat/generalitat/cas/estatut/titol_preliminar.htm#a6. 1 gemeinsam studiert haben und auch professionell gesehen immer in Zusammenarbeit standen. Dennoch aber ist die Wahl ihrer Literatursprache nicht parallel verlaufen. Welche Auswirkungen die Diktatur Francos auf das Katalanische hatte, inwiefern Sprache und Identität in Beziehung stehen, wie soziolinguistische und biographische Aspekte die Sprachwahl der Autoren beeinflusst haben, wie der kastilisch-katalanische Sprachkonflikt in den Texten verarbeitet wird, wie stark identitäre Aspekte zu berücksichtigen sind und zu welchem Grad auf Kastilisch publizierende AutorInnen in Barcelona im Diskurs des Sprachkonflikts akzeptiert werden, sind Fragestellungen, die das Gerüst dieser Arbeit bilden und im Zuge dessen verarbeitet und beantwortet werden sollen. Denn mein Erkenntnisinteresse liegt es darin, herauszufinden, weshalb ein Autor/eine Autorin die eine oder andere Sprache für sein literarisches Werk wählt, ob die Beweggründe biographischer Natur sind, an emotionale Gründe gebunden oder doch eher ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren sind. Die Mehrsprachigkeit lässt uns einerseits kreativ sein, sodass wir uns in mehreren sprachlichen Welten bewegen können, doch andererseits lässt sie uns in Konfliktsituationen an uns selbst zweifeln, an unserer Identität, sodass sie (unglücklicherweise) zu einer Bürde wird. Einleitung Die literarische Mehrsprachigkeit ist nicht etwa ein zeitgenössisches Phänomen, das sich im Zuge von Migration oder Fremdsprachenerwerb entwickelt hat, sondern lässt sich bereits auf das Mittelalter datieren, als das Lateinische in Westeuropa lange Zeit die einzige Schriftsprache gewesen ist, die Volkssprachen jedoch existent waren und aktiv gesprochen wurden. So schrieb Dante schon zwar seine wissenschaftlichen Texte ausschließlich auf Latein, um von einer größeren Leserschaft profitieren zu können, bediente sich jedoch in seinen literarischen Texten

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