DAS AMTLICHE ORGAN DES DEUTSCHEN HOCKEY-BUNDES Erscheint 40 Mal im Jahr Nr. 27 - 28. August 2006 zeit hockeyDIE NEWS Hamburg Masters Deutschland verpatzt WM-Generalprobe Grünes Band Auszeichnungen für RRK und Gladbach HAMBURG MASTERS Die deutschen Herren standen bei der Siegerehrung diesmal nicht im Rampenlicht. Nach acht Erfolgen reichte es beim Hamburg Masters nur zu Platz vier. Der guten Laune der UHC-Helfer (rechts) tat dies keinen Abbruch. Deutschland missglückt die WM-Generalprobe itelverteidiger Deutschland musste im letzten Test vor der BDO Weltmeisterschaft in Mönchengladbach einen T herben Dämpfer einstecken. Bei der zwölften Auflage des Hamburg Masters auf der Anlage des Uhlenhorster HC belegte die Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters nach drei Niederlagen nur den vierten und letzten Platz. Den Turniersieg sicherten sich wie 2005 – und auch vor einigen Wochen bei der Champions Trophy in Terrassa – die Niederländer. Damit bestätigte der Olympiasieger von 1996 und 2000 noch einmal seine Favoritenrolle für die Welttitelkämpfe. „Ich mache mir trotzdem keine großen Sorgen. Wir haben in den letzten zwei Jahren eine so positive Entwicklung mit dieser Mannschaft durchgemacht, da spielen diese Ergebnisse jetzt keine große Rolle. In Gladbach geht es für alle Mannschaften bei Null los, weil die Rahmenbedingungen dort ganz anders aussehen werden”, zeigte sich Peters trotz der Pleiten nicht verunsichert. Strafeckenplus von 6:3 blieb vor allem die bei ihren Kontern von Beginn an zu viel Freitag, 25. 08. 2006 deutsche Kreativabteilung vieles schuldig. „Ich Raum. Daraus resultierte in der neunten Mi- kann mir auch nicht erklären, warum heute nute die erste Strafecke, die Spezialist Sohail Pakistan – Deutschland einige wie mit angezogener Bremse gespielt Abbas auf der Handschuhseite von Keeper 2:1 (1:1) haben”, so Bundestrainer Bernhard Peters. Ulrich Bubolz in den Winkel setzte. Das deut- Deutschlands Herren starteten alles an- „Wir können das normaler Weise viel bes- sche Team mühte sich und erarbeitete sich dere als optimal in die WM-Generalprobe ser.” auch einige Chancen, blieb aber im Abschluss beim Hamburg Masters. Gegen einen – im Ohne Pechvogel Eike Duckwitz, der nach ineffektiv. Vergleich zur Champions Trophy Ende Juli – überstandener langwieriger Adduktoren- Youngster Moritz Fürste startete einige deutlich verbesserten Rekord-Weltmeister verletzung nun von einem Magen-Darm-In- gute Soli, setzte die Torschüsse aber jeweils Pakistan gab es eine verdiente 1:2-Niederla- fekt aus dem Verkehr gezogen wurde, ließ das etwas zu überhastet über das Tor. Christopher ge. Trotz größerer Spielanteile und einem deutsche Team der pakistanischen Offensive Zeller scheiterte mit mehreren Strafecken am starken Salman Akhbar im pakistanischen Tor. Die beste Chance hatte Justus Scharowsky, der aus drei Metern von der rechten Seite neben das Tor schlenzte. Pakistan konterte immer mal wieder gefährlich, aber Bubolz spielte gut mit und unterband mehrere ge- fährliche Flanken. Mit dem Pausenpfiff wur- de die engagierte Leistung der deutschen Mannschaft belohnt, als Zeller die dritte Straf- ecke flach links unten zum 1:1 ins Tor setzte. Doch nach dem Wechsel setzte Deutschland die Aufholjagd nicht fort. Im Gegenteil: Abbas hatte bei der zweiten Strafecke die Führung bereits wieder auf dem Schläger, scheiterte jedoch an der Latte (37.). Im nächsten An- griff war es dann aber passiert. Der ehemali- ge Harvestehuder Ahmed Waseem stand nach einem schnellen Konter über links am lan- gen Pfosten frei und vollendete zum 2:1 (38.). Der Bundestrainer peitschte sein Team von außen immer wieder an, aber es war Sand im Getriebe. Als dann auch noch Niklas Meinert wegen absichtlichen Stoppens über Schulterhöhe für fünf Minuten auf die Straf- Matthias Witthaus konnte in dieser Szene die pakistanische Abwehr nicht überwinden. bank musste, eröffneten sich den Gästen in 2 hockeyzeit HAMBURG MASTERS Überzahl weitere Möglichkeiten. Zwar erar- beiteten sich auch die Deutschen weitere Chancen – so verpasste Nevado am rechten Pfosten, einen Lupfer von Scharowsky über die Linie zu drücken –, doch auch Zeller schaffte es mit weiteren Ecken nicht mehr, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Tore: 1:0 Sohail Abbas (KE, 9.), 1:1 Christopher Zeller (KE, 35.), 2:1 Ahmed Waseem (38.). KE: Pa- kistan 3 (1 Tor) / Deutschland 6 (1 Tor). SR: Rob ten Cate (NED) / J.M. Requena (ESP). Spanien - Niederlande 1:3 (1:1) Die Iberer erwischten den besseren Start und hatten bei drei Strafecken mehrfach die Chance, in Führung zu gehen. Doch Spezialist Santiago Freixa scheitere entweder an Torhüter Guus Vogels (3. und 7.) oder am Pfosten (7.). So blieb es den cleveren Oranjes vorbehalten, gleich mit der ersten Möglichkeit zuzuschlagen. Karel Klaver verwertete ein Zuspiel seines Bloemendaaler Vereinskameraden de Nooijer aus vier Metern im Fallen. Aber Spanien zeigte sich wenig beeindruckt und schlug schon fünf Minuten später in Form von Eduard Tubau zu- rück, der eine Flanke von Pol Amat über die Linie drückte. Kurz darauf sorgte dann aber Roderick Weusthoff für die erneute Führung der Holländer (29.). Nach dem Wechsel legten die Mannen von Roelant Oltmanns sofort nach, als Rob Reckers einen Freischlag von der lin- ken Seiten herrlich unter die Latte abfälschte. Spanien versuchte in der Folge zwar zum An- schluss zu kommen, scheiterte aber immer wieder an der starken Abwehrreihe des frisch UHC-Stürmer Carlos Nevado im Duell mit Hollands Kapitän Jeroen Delmee. Am gebackenen Champions Trophy-Siegers. So re- Ende hatten die „Oranjes“ knapp die Nase vorn. sultierten aus zwei herrlichen Konterangriffen sogar noch zwei weitere Tore Hollands: (20.). Nachdem Klaver auf der einen und Tore: 1:0 Rob Reckers (16.), 2:0 Rob Reckers (17.), Zunächst erhöhte Weusthoff per argen-tinischer Abbasi auf der anderen Seite gute Chancen 2:1 Sohail Abbas (KE, 20.), 3:1 Rogier Hofman (45.), 3:2 Rehan Butt (KE, 50.), 4:2 Jeroen Delmee Rückhand auf 4:1 (65.), dann sorgte de Nooijer ungenutzt ließen, blieb es zur Pause beim 2:1. Nach dem Wechsel sahen die 2.000 Zuschau- (55.), 4:3 Sohail Abbas (KE, 61.), 5:3 Matthijs auf Zuspiel von van der Horst für den End- Brouwer (62.), 6:3 Rogier Hofman (67.), 6:4 Sohail er am Wesselblek zunächst eine relativ zer- stand. Abbas (KE,68.). KE: Niederlande 2 (1 Tor)/Pakis- fahrene Partie, bevor Rogier Hofman mit ei- tan 7 ( 4 Tore). SR: Christian Blasch (GER)/Andy nem abgefälschten Rückhandschuss nach 45 Tore: 0:1 Karel Klaver (19.), 1:1 Ed-uard Tubau Mair (SCO). (24.), 1:2 Roderick Weusthoff (29.), 1:3 Rob Reckers Minuten für das 3:1 sorgte. In der Folge lau- (41.), 1:4 Roderick Weusthoff (65.), 1:5 Teun de erte die Holländer geschickt in der eigenen Deutschland - Spanien Nooijer (67.). KE: Spanien 5 (kein Tor)/Niederlan- Hälfte auf Konter und ließen kaum noch kla- 2:5 (2:2) de 0. SR: Christian Blasch (GER)/Andy Mair (SCO). re Feldchancen der „Greenshirts” zu. So muss- Nach einer ausgeglichenen ersten Halb- te eine Eckenvariante her, um den erneuten zeit reichte Europameister Spanien am zwei- Samstag, 26. 08. 2006 Anschluss zu erzielen. Spezialist Abbas be- ten Spieltag eine kurze Phase der Unaufmerk- diente Rehan Butt auf der rechten Seite, der samkeit im deutschen Team, um von 2:2 auf Niederlande - Pakistan die Kugel mit einem harten Schlag ins Ge- 4:2 davonzuziehen. Gegen Ende kam das 6:4 (2:1) häuse beförderte. Dass auch die Niederlan- Peters-Team zwar noch einmal auf, zeigte aber Pakistan wirkte nach dem Sieg über de die Ausführung dieser Standards – trotz auch zu viele ungewohnte technische Fehler, Deutschland anfangs sehr selbstbewusst und des Ausfalls ihres Spezialisten Taeke Taekema um die Spanier noch einmal ernsthaft in Be- erspielte sich durch Shakeel Abbasi (7. und – beherrschen, bewiesen sie zehn Minuten drängnis zu bringen. Am Ende konnte Pol 10.) auch zwei gute Möglichkeiten, doch der später: Jeroen Delmee traf mit einem knall- Amat mit einem späten Kontertor sogar noch schnelle Stürmer verpasste mit seinen Ste- harten Flachschlenzer. In der Schluss- seinen Hattrick vollenden. chern jeweils knapp das Gehäuse. Besser viertelstunde entwickelte sich ein offener Nach offenem Beginn und ein zwei gu- machte es nur kurz darauf Rob Reckers auf Schlagabtausch, der den Zuschauern noch ten Paraden von Torhüter Christian Schulte, der anderen Seite, als er - herrlich frei gespielt vier weitere Treffer bot. Zunächst traf Abbas der sein 100. Länderspiel im Nationaltrikot von Teun de Nooijer – die Kugel ins linke mit einem Eckenschlenzer genau in den Win- absolvierte, erarbeitete sich das deutsche obere Eck schlenzte. Nur eine Minute später kel (61.), dann machten Brouwer (62.) und Team ein Übergewicht. Christopher Zeller war Reckers erneut zur Stelle, diesmal nach Hofman (67.) aber endgültig den Sieg der nutzte gleich die erste Strafecke zur 1:0-Füh- Vorarbeit von Klaver. Doch Pakistan zeigte Oranjes perfekt. Abbas´ drittes Eckentor zwei rung (4.). Sein Schlenzer landete halbhoch sich nicht geschockt und schlug per Strafecke Minuten vor dem Spielende diente nur noch rechts im spanischen Tor. Danach blieb das von Sohail Abbas schon kurz darauf zurück der Ergebniskosmetik. Spiel ausgeglichen. Pol Amat schoss einmal hockeyzeit 3 HAMBURG MASTERS über das Tor von Schulte, aber auch das deut- sche Team tauchte mehrfach gefährlich vor dem Tor von Franzisco Cortez auf. Resultat war unter anderem die zweite Strafecke, bei der Cortez stark gegen den Ablage-Schlenzer von Weß hielt (14.). Danach machte es auf der anderen Seite Spezialist Pau Quemada besser. Sein zwei- ter Strafeckenschlenzer landete halbhoch rechts zum 1:1 (16.) im Tor. Und die Straf- ecken blieben das Mittel der Wahl. Santiago Freixa gelang zwei Minuten später mit der selben Standardsituation die Führung – diesmal durch einen Schlenzer ins Schläger- eck von Schulte. Freixa hatte danach nach einem Konter, bei dem er Montag und Crone vernaschte, die Chance zum 3:1, scheiterte aber an Jubilar Schulte. Pech für Zeller bei der dritten Strafecke, als sein Schlenzer ganz knapp über das Tor ging (25.). Es gab noch weitere Chancen per Strafecke, mit der fünf- ten hatte Zeller noch Pech, bei der sechsten konnte Cortez den flachen Ball nur noch zum 2:2 (30.) hoch ins eigene Tor ablenken.
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