4306 DKT.Pdf

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.- r--..., '" ," JAHRBUCH Vorarlberger Landesmuseumsverein Freunde der Landeskunde 1991 G ~~ tSuJ..-a- b1L 2.-~~~d L" 1/0 ra..,( .bu:J " s. j\\- 328, ;~ ~lr ~q11 \1rc '-- " Die Zinngießer in Vorarlberg Georg Wacha Erwin Maria Auer, der am 6. August 1989 verstorbene Erste Direktor des Kunst­ historischen Museums in Wien,l hat durch viele Jahre der Arbeitsgemeinschaft der Museumsbeamten und Denkmalpfleger Österreichs Leben eingehaucht. »Durch Publikationen über Standes fragen/ durch Organisation von Tagungen, etwa dei Landes- und Stadtmuseen, und durch persönlichen Einsatz hat er jahrelang für das Wohl der Menschen und Institute gearbeitet.«3 Er hat es verstanden, die Leiter der Landes- und Stadtmuseen zu gemeinsamen Sitzungen mit Erfahrungsaustausch zusammenzubringen, Verzeichnisse der österreichischen Museumsbeamten mit Bibliographie sind von ihm angeregt worden! Aus den in verschiedenen Bundes­ ländern abgehaltenen Treffen entstand auch für mich die Bekanntschaft mit dem Leiter und (ab 1962) Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, HR Univ.-Prof. Dr. Elmar Vonbank. Das Stadtmuseum Linz war vor und während der Tätigkeit im eigenen H ause (Nordico, ab 1973) bemüht, seine Bestände auch an anderen Orten auszustellen und entwickelte eine intensive Ausstellungstätigkeit: zu den insgesamt mehr als 450 Ausstellungen im Stadtmuseum in Linz' kamen 52 an ver­ schiedenen anderen Orten hinzu." Ein wichtiger Stützpunkt, von wo in hervorra­ gender Zusammenarbeit archäologische und kultLirgeschichtliche Ausstellungen Nachruf ..... on M. Kratochwil in: Wiener Geschichtsblätter 44, 1989, S. 101 und Jahrbuch des Ver­ eins für Geschichte der Stadt Wien 46, 1990, S. 5. K. Fischer, Bibliographie Erwin M. Au er, Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 46, 1990, S. 195 - 203. G. Kugler, ZUIll Tod von Erwin M . Auer, Wien, MMÖ (= Mitteilungsblatt der Museen Öster• reichs) NF 8, 1989, Heft 32, S. 47f. A. Mais, Die hauptamtlichen Museumsbeamten Österreichs im wissenschaftlichen Dienst, Wien 1956 (= MMÖ, Ergänzungsband 6), bes. S. 103 (Vonbank); dasselbe als Neubearbeitung, Wien 1965 (= MMÖ, Ergänzungsband 8), bes. S. 261 ~ 264 (Vonbank). "unter gleichem Titel erschien auch die vom ÖstelTeichischen MuseuJl1sbund herausgegebene Neuauflage, redigiert von H. Haupt, Wien 1981, bes. S. 97 (Vonb~nk). Vgl. das Verzeichnis von 439 Ausstellungen in: P. Kraft - E. Pröll, 15 Jahre Nordico, Sonder­ druck 1988. Alle Ausstellungen des Stadtllluseullls Linz sind im Berichtsteil des Jahrbuches des Oberösterreichischen Musealvereines, im Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Linz und in der Kulturchronik der Stadt Linz verzeichnet. (G. Wacha), Mehr als 500 Ausstellungen des Stadtmuseums (mit Übersicht: Ausstellungen an ver­ schiedenen Orten, 52 Nummern 1962 - 1989), Nordico-Mitteilungen. Aus dem StadtmuseuIll Linz 396, 1989. 311 übernommen bzw. dorthin weitergegeben werden konnten, war d;--rorarlberger Schmid heiratete 1614 P -- arbeitete in Bregenz bis 1631 als Zinngießer. Im sel­ Landesml1S eum in Bregenz. Hervorgehoben sei besonders die Prasentation der ben Jahr folgt ihm Hans Jannet (geb. 1591 im Mailändischen), der schon 1635 Linzer Spielkartensanmllung,' die ein weites Medienecho im Bodenseeraum und stirbt, worauf ein anderes Mitglied der großen Familie an sei'ne Stelle tritt (J ohann am Oberrhein f.,md 8 Ein Ergebnis des engen Kontaktes war das freundliche Ent­ Baptist Jannet 1637/38). Aus Überlingen kam Martin Schüelin, der 1638 M eister gegenkonmlen des Vorarlberger Landesmuseums, die gesamten Bestände an Zinn­ geword ~ n war und von di esem Jahr an auch die Zimentierung (Eichen oder gegenständen zu fotografieren. Diese Hilfe "var mir bei eigenen Nachforschungen Pfächten der ZinngeBiße) in Bregenz übernahm.'; Er war bis 1673/74 tätig. zu einer Übersichtsdarstellung über Zinn und Zinngießer in Österreich; beson­ Erwähnt sei an dieser Stelle, daß ein anderer österreichischer Zinngießer aus ders aber bei der Buchveräffentlichung über Zinn und Zinngießer in den Ländern Bregenz stammte., Caspar Mül!ner (geb. 1640 in Bregenz) lernte in St. Pölten und Mitteleuropas'o besonders von Nutzen und brachte als Nebenfrucht die Erfor­ erhielt 1663 von Richter und Rat der dortigen Stadt ein sogenanntes »Interzessi­ schung der Bregenzer Zinngießer." Zur Ausarbeitung eines Führers durch die onsschreiben« wegen des mütterlichen Erbteils.'" Bregenzer Zinnbestände'2 ist es leider nicht gekommen, wahrscheinlich war die Wilhelm (Johann?) Tromer/Dromer (ges t. 1692) hat di e Jahreszahl 1674 in Lösung vieler Detailfragen bei der großen räumlichen Entfernung doch zu sein Meisterzeichen aufgenonmlen, im selbenjahr legte er den Schenkmaßeicher­ umständlich. Für diese Festschrift mächte ich aber als Dank für kollegiales Zusam­ eid ab. Verschiedene Zinngegenstände von ihm haben sich in Museumsbesitz menwirken eine Übersicht über »Zinngießer in Vorarlberg« beisteuern. erhalten (Teller, Tintenf:1ß, Streusandbüchse) , in der Stadtpfarre Bregenz sind die' Gefäße für die heiligen Öle von W .l.D. (= Dromer) noch heu te in Vervvendung.17 Wahrscheinlich war auch Peter (Anton?) TromeriDromer (P.A.D.) »aus dem Bregenz Mayländer Gebieth« (gest. 1692 in Bregenz) als Zinngießer tätig. In den Steuer­ büchern von 1693 bis 1695 wird Joseph (Anton) Greissing als Zinngießer ange­ In drei Teilen konnte ich in den Jahren 1979 bis 1987 eine Übersicht über die führt, der später in Salzburg als Hofzümgießer wichtige Werke schuf »Zinngießer in Bregenz« vorlegen. ' 3 Hier soll nur eine kurze Zusammenfassung Nach diesem Intermezzo mit einem deutschsprachigen Zinngießer treten wie­ gegeben werden. der Mitglieder der Familie Dromer/Tromer/TrumeteriTamborino auf Johann Die Nachrichten über Bregenzer Zinngießer beginnen mit »Melch(ior) Kan­ Tamporino 1694 bis 1724, zugleich auch sein Bruder Peter Anton (gest. 1720) ab tengießer«, der 1494 und 1495 genannt wird. '4 In den Steuerbüchern von 1574 bis 1705, Wilhelm Tamborino/TrumeteriTrometer 1725 - 1735 und sein Verwand­ 1585 wird Meister Rochius Schuecher auch als »Kantengießer« bezeichnet. Wahr­ ter Giovanni Battista Beret1735. 1755 erscheint noch einmal kurzfristig Jacob scheinlich hat er um 1570 das Bürgerrecht erhalten, mußte ab er wegen auswärti• (oder Joseph) Anton Bereti »aus dem Mayländischen«.'8 ger Heirat 1579 neu aufgenommen werden und zahlte bis 1585 Steuer. Valentin In der Zeit, als italienische Zinngießer in Bregenz tätig waren, die meist nur einen Teil des Jahres am Bodensee verbrachten, im Winter aber in ihre H eimat­ dörfer zurückkehrten, wurde ein anderer Schenkmaßeicher bestimmt, der Küfer E. Kroppenstedt - D. HofIinann, Inventar-Katalog der Spielkarten-Sammlung des Stadtmuseums (Hans) Georg Hänlin (ab 1705). Linz, Ausstellung des Deutschen Spielkarten-Museums in Bielefeld, Bielefeld 1969. G. Wacha, Die Ausstellung der Linzer Spielkartensammlung in Bregenz, MMÖ 27, 1978, S. 19 - 22. G. Wacha, Zinn und Zinngießer in Österreich, alte und moderne Kunst 23 , 1978, H eft 157, S. 20 - 29 (Bibliographie S. 28, Abbildungen von Werken der Vorarlberger Zinngießer Johann ,; G. Wacha, Der Schenkmaßeichereid, in: G. Otruba (Red.), Acta Metrologiae Historicae, Tra­ Jacob Reiner, Bregenz undJoseph La turner, Feldkireh). vaux du III. CQngres International de la Metrologie Historique, organise par Comite Internatio­ ":" G. Wacha, Zinn und Zinngießer in den Lände.rn Mitteleuropas, München 1983 (= Keysas nal pour Ja Metrologie Historique, Linz 7. - 19. Oct. 1983, Linz 1985 (= Linzer Schriften zur Samnlierbibliothek), mit 13 Abb. vom Vorarlberger Landesmuseum. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Bd. 14), S. 462 - 478 , bes. S. 465. 11 G. Wacha, Zinngießer in Bregenz (16. und 17. Jahrhundert), JbVLM 1978/79, S. 278 - 296; 11, G. Wacha, Z inngießer in St. Pölten, Mitteilungsblatt des Kulturamtes der Stadt St. Pölten 26, ders. , Zinngießer in Bregenz (18. Jahrhundert), Jb VLM 1980/81, S. 139 - 168; ders., Zin.ngießer 1977, Folge 8, S. 31. in Bregenz im 19. Jahrhundert, JbVLM 1987, S. 163 -176. Z. T. danach das »Gießerverzeich- 17 G. Wacha, Zinn und Zinngießer in den Ländern Mitteleuropas, München 1983 (= Keysers 11is« bei H. Schneider - P. Kneqss , Zinn, Bd. 111: Die Zinngießer der Schweiz und ihre Marken, Sammlerbibliothek) , S. 85 nach E. Hintze, Die deutschen Zinngießer und ihre Marken, Bd. VII: Olten - Freiburg im Breisgau 1983, S. 61f. (Bregenz). Süddeutsche Zinngießer, Leipzig 1931. " Wie B. Thomas, Vorausabdruck aus dem Wegweiser durch das Vorarlberger Landesmuseum. IV I< Über italienische Zinngießer: A. Mais, Die »Katzelmacher«. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte WafTen, Bregenz o. J. einer handwerksgebundenen Volksgruppe, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in l.l Vgl. Anm. 11. Wien 87,1957, S. 37fT. Die Beretti usw. sind zusammengestellt in G. Wacha, Übersicht über ita~ " Die freundl. Mitteilung von Amtsrat Emmerich Gmeiner habe ich nachträglich in G. \Vacha, lienische Zinngießer nördlich der Alpen, Adler. Zeitschrift für Genealogie und H eraldik 12 (26), Zinngi'eßer in Bregenz (18. Jahrhundert), Jb VLM 1980/81, S. 139 Anm. 2 aufgenommen. 1980/81, S. 73 -77, S. 169 - 172, S. 207 - 210, S. 341 - 344, Nachträge, ebenda, 1982, S. 442fT. 312 313 Von 1736 an hatte Bregenz wieder einen deutschen Zinngießer ~"\a nz Joseph Werke durch die Kriegs! ' 11lablieferung sicher arg dezimiert worden. MitJoseph Heger (Häger), der 1748 sogar Ratsbürger w urde und schließlich am 20. März Steger starb am 13. Dezember 1890 der letzte Zinngießer in Bregenz." 1755 starb. Erstaunlich wenige Arbeiten von ihm haben die Zeiten überdauert. Nach seinem Tode versuchte,

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