ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Der Orchideenkurier Jahr/Year: 2006 Band/Volume: 6_2006 Autor(en)/Author(s): diverse Artikel/Article: Der Orchideenkurier 2006/6 1 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Nov./Dez. 6/06 Vereinsblatt der Österreichischen Orchideengesellschaft Orchideen rund um die Niagarafälle Außerdem: Laelia – eine Pflanzenporträts Maxillaria dillonii, Spiranthes spiralis, fragwürdige Gattung Kulturerfahrungen, Buch- Die heimischen besprechungen und mehr Titel: Platanthera leucophaea Ophrys-Arten (Foto Norbert Baumbach) ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at KONTAKTADRESSEN ZU DIESER AUSGABE ÖSTERR. ORCHIDEEN- Wieder geht ein Jahr zu Ende. Und so halten Sie jetzt schon jetzt GESELLSCHAFT unsere letzte Ausgabe 2006 in Händen. Wir freuen uns, auch hier wieder mit jeder Menge interessanter Artikel aufwarten zu können. PRÄSIDENT Norbert Baumbach, der Lesern der „Orchidee“ nicht unbekannt Kurt Opitz, 2604 Theresienfeld, sein dürfte, hat für uns einen Bericht über die Orchideen in der Birkeng. 2, [email protected], Nähe der Niagarafälle verfasst. Matthias Svojtka setzt seine Serie Tel./Fax: 02622/713 69, über die Pollinien heimischer Orchideen fort und widmet sich den MITGLIEDERSERVICE bei uns vorkommenden Ophrys-Arten. Und Walter Bauer befasst Für den Zweigverein Wien: sich in dieser und in der nächsten Ausgabe mit einem umstrittenen Monika Ahl, Maschlgasse 28, Thema: der Umgestaltung der Gattung Laelia – um nur drei Höhe- 1220 Wien,Tel.: 01/282 55 68, punkte dieses Heftes zu nennen. Wie immer möchten wir Sie bitten, auch weiterhin aktiv bei uns Fax: 01/282 55 68 15. mitzuarbeiten. Mit Leserbriefen, Artikelvorschlägen oder der Vor- E-Mail: [email protected] stellung einer Ihrer Pflanzen. Wir freuen uns über jedes E-Mail und Für die restlichen Zweigvereine: jeden Brief! Erika Tabojer, Birkeng. 3, 2601 Und weil es ja die letzte Ausgabe des Jahres ist, wünscht die Sollenau, Tel. & Fax: 02628/472 09, ganze Redaktion schon jetzt frohe Weihnachten und ein gutes E-Mail: [email protected] neues Jahr! LESERPOST REDAKTION OK Ich bin sehr interessiert, mehr über heimische Orchideen in Dipl.-Ing. Werner Blahsl, Obere Erfahrung zu bringen. In der Südweststeiermark auf 1000 m Amtshausg. 10–12/26, 1050 Seehöhe habe ich eine ca. 5000 m2 große Knabenkrautwiese, die Wien, Tel./Fax: 01/952 07 74 ich seit 10 Jahren vorsichtig extensiv nutze. Heuer musste ich erst- [email protected] mals bemerken, dass eklatant weniger Exemplare geblüht haben . Weitere Kontaktadressen finden Dafür gab es eine rasante Vermehrung des Klappertopfs. Können Sie auf Seite 22 und auf unserer sie mir weiterhelfen, um ein weiteres Abnehmen der Anzahl von Homepage. Knabenkraut zu verhindern? Mit lieben Grüßen aus St. Katharina in der Wiel, Gerhard Melme www.orchideen.at Sehr geehrter Herr Melme, Redaktionsschluss für Heft Ihr Problem hört sich nach einer interessanten Fragestellung an! 1/07: Montag, 11.12.06 Dazu fällt mir Folgendes ein: Als Erstes drängt sich mir die Frage auf, wie Sie die Wiese vorsichtig extensiv nutzen. Wenn Sie sie mähen, wie ich vermute, wäre interesssant zu wissen, warum gera- de der Klappertopf so sehr davon profitiert. Führen Sie das Mähgut ab? Wäre vielleicht ein anderer Mähzeitpunkt vorzuziehen, um den Klappertopf wieder zurück zu drängen? Meines Wissens sind die Klappertöpfe Halbschmarotzer, die andere Kräuter anzapfen, um ihre Versorgung aufzubessern. Ich weiß allerdings nicht, wie sich ihre Anwesenheit auf die Orchideenbestände auswirkt. Im Übrigen können die Letzteren von einem Jahr zum anderen stark schwanken. Sie können sogar bei ein und derselben Art im KLEINANZEIGEN selben Jahr an verschiedenen Standorten komplett unterschiedlich Hier könnte Ihre Kleinanzeige stehen. sein. In feuchteren Jahren werden vielleicht wieder mehr Wir bieten allen Mitgliedern der ÖOG Jungpflanzen heranwachsen. die Möglichkeit, gratis eine solche zu Auf jeden Fall würde ich Ihnen empfehlen, mit einer Interessenge- schalten. Haben Sie etwas zu tau- meinschaft, die sich mit heimischen Orchideen befasst, Kontakt schen oder zu verkaufen? Suchen aufzunehmen und Ihr Problem dort vorzutragen. Eventuell könnten Sie vielleicht eine bestimmte Pflanze? Sie Herrn Dr. Paulus kontaktieren (siehe Seite 23) Schicken Sie uns einfach einen mög- Es würde mich auf jeden Fall interessieren, was sich noch als mög- lichst kurzen Text! Eine Einschrän- liche Ursachen findet! kung gibt es allerdings: Mit Viel Erfolg bei den Nachforschungen und schöne Grüße aus Wien, Orchideen sollte Ihre Kleinazeige in Walter Bauer irgendeiner Form zu Tun haben. 2 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Die Niagarafälle Auf Orchideensuche am Südufer des Eriesees NORBERT BAUMBACH besuchte beeindruckende Standorte einiger der vielleicht schönsten Orchideen Nordamerikas. Die zugkräftigste Besucherattraktion in ganz Nord- Potenz verloren, seit von ihrem Wasser 50 bis 75 amerika sind die Niagarafälle, die jährlich mehr als Prozent für die Energiegewinnung abgezweigt wer- 14 Millionen Besucher anlocken. Die Nordameri- den. Um die Touristenattraktion dennoch am Leben kaner zählen sie zu den „Sieben Weltwundern“, zu erhalten, haben die USA und Kanada 1950 be- und tatsächlich hinterlassen die gewaltigen Wasser- schlossen, die Wassermenge fortan rationiert zuzu- kaskaden einen großen Eindruck. Als „donnerndes teilen; von den ursprünglichen 58 Millionen Litern Wasser“, wie die Indianer es nannten, stürzt hier je Sekunde werden im Sommer 28 Millionen Liter der Niagara River auf seinem Weg vom Lake Erie je Sekunde tagsüber, und magere 14 Millionen Liter zum Lake Ontario über eine fast 60 Meter hohe je Sekunde nachts und im Winter zugeteilt. Der Stufe und bildet mit seinen drei Kaskaden eine positive Effekt ist die Verringerung der Erosion. Wasserfront von mehr als 1000 Metern. Zwei der Während die Wassermassen noch bis ins ausgehen- Kaskaden, die American Falls und die kleineren de 19. Jahrhundert mehr als einen Meter Gestein Bridal Veil Falls, liegen auf US-Territorium und der von der Kante frästen, beträgt die Erosion durch die gewaltige Horseshoe Fall (Hufeisenfall) auf kanadi- Umleitung des Wassers heute nur noch wenige scher Seite. Mit fast 90 Prozent der Wassermenge Zentimeter pro Jahr. bildet der Horseshoe Fall mit seinem Halbrund Die Niagarafälle sind ein klassisches Ziel für einen tobenden Höllenkessel. amerikanische Hochzeitsreisende, die gerne im An- Tatsächlich aber haben die Fälle beträchtlich an gesicht der rauschenden Wassermassen ihre Flitter- 3 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Cypripedium pubescens am Naturstandort wochen verbringen. Ausflugsboote wagen sich bis lucida, Corallorhiza trifida und Coeloglossum viri- fast ins Zentrum der gigantischen Naturdusche, die de var. virescens. man nur mit wasserdichten Mänteln trocken über- Aber auch eine interessante Fauna beherbergen steht. die Sümpfe und Teiche, so z. B. die Northern Water An den Niagara Fällen beginnt unsere Orchi- Snake, Schnappschildkröten, zahlreiche Frösche deenreise im Süden des Eriesees zunächst nach und Kröten und Biber. Ihre Burgen sind weithin gut Osten. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreicht sichtbar. man den kleinen Ort Bergen südwestlich von Eine sehr interessante Species ist Spiranthes luci- Rochester/New York. Hier gibt es ein privates da (H. H. Eaton) Ames. Im Gegensatz zu den Schutzgebiet der Bergen Swamp Preservation anderen Mitgliedern der recht großen amerikani- Society, den Bergen Swamp, ein Feuchtgebiet aus schen Spiranthes-Gruppe blüht sie bereits Ende Mai Sümpfen und Teichen, das mit einer ganzen Reihe bis Anfang Juni und ist durch ihre leuchtend gelbe verschiedener Orchideenarten aufwartet. Die Lippe sehr auffällig und gut zu erkennen. Sie bevor- attraktivste ist Cypripedium candidum, die aber zugt feuchte Standorte an Teichufern und Bächen. sehr zeitig im Mai blüht und während unserer Reise Trotz ihrer geringen Größe von maximal 15 cm bereits verblüht ist. Allerdings ist es recht schwierig, gelingt es uns, einige Exemplare dieser recht selte- sich in diesem Gebiet zu bewegen, da es kaum nen Art zu entdecken. Weitere Standorte von Wege gibt und die meisten davon sehr sumpfig und Spiranthes lucida gibt es in Pittsburgh/PA, im morastig sind. Neben Cypripedium candidum fin- Cuyahoga Valley/Ohio und in Cleveland/Ohio. det man mit etwas Glück Cypripedium pubescens, Aber auch die „Big Yellow´s“, die großen gelben den resultierenden Naturhybriden Cypripedium Frauenschuh-Orchideen (C. pubescens) sind recht xandrewsii sowie Cypripedium acaule, Spiranthes häufig und in großen Gruppen eine Augenweide. 4 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Cypripedium acaule am Naturstandort Schnappschildkröte Gelegentlich findet man sie in Horsten mit bis zu weise kalkarme Böden in Misch- und Nadel- hundert Pflanzen. Sie sind recht anpassungsfähig wäldern. Doch im Gegensatz zu den meisten ande- und kommen in den unterschiedlichsten Habitaten ren nordamerikanischen Cypripedien bevorzugt es vor. Ihre Verbreitung erstreckt sich über den gesam- eher trockene bzw. schnell abtrocknende Standorte. ten nördlichen Bereich des Kontinents, von der Ost- Meistens stehen die Pflanzen einzeln oder in kleinen küste bis zur Westküste. Bis
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