Vbn 44-1.Pdf

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Herausgeber Niedersächsische Ornithologische Vereinigung e. V. (NOV), Goslar Schriftleitung Peter Südbeck, Gropiusstr. 11, D-26127 Oldenburg, Tel.: 0441-8000613, [email protected] Redaktion Thomas Brandt, Im Ellernbusch 16, D-31718 Pollhagen, [email protected] Hannelore Butz, Lerchenring 22, D-38272 Burgdorf, [email protected] (Übersetzungen) Axel Degen, Elsa-Brandström-Straße 4, D-49076 Osnabrück, [email protected] Dr. Johannes Kamp, Institut für Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Heisenbergstr. 2, D-48149 Münster, [email protected] Thorsten Krüger, Bei den Erlen 28, D-26125 Oldenburg, [email protected] Jürgen Ludwig, Mühlenstraße 9, D-21755 Hechthausen, [email protected] (DTP/Layout) Stefan Pfützke, Adam-Stegerwald-Straße 6, D-28329 Bremen, [email protected] Gundolf Reichert, Lindenstraße 90, D-26123 Oldenburg, [email protected] Die Vogelkundlichen Berichte aus Niedersachsen erscheinen etwa halbjährlich. Die Zeitschrift veröffentlicht Origi - nal arbeiten und kurze Mitteilungen aus allen Bereichen der Vogelkunde, vorzugsweise Beiträge zu Biologie, Ökologie, Verbreitung, Populationsbiologie, Wanderungen sowie zum Schutz der Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen. Manuskripte werden auf elektronischem Wege erbeten. Manuskriptrichtlinien s. www.ornithologie-nie der sach sen. de/vbn/vbn.html. Schrift leitung und Redaktion bera ten die Autoren auch gern bei der Erstellung ihrer Manuskripte. Autoren erhalten zwei Beleghefte sowie eine digitale Fassung ihrer Arbeit. Sonderdrucke können zusammen mit der Umbruch korrektur gegen Berechnung bestellt werden. Bezug: Für Mitglieder der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung e. V. ist der Bezug der Vogel kund li chen Be rich te aus Niedersachsen im Mitgliedsbeitrag enthalten. Anträge auf Mitgliedschaft nimmt der Vorstand entgegen. Jährlicher Mitgliedsbeitrag 30,- €; Schüler, Studenten, Auszubildende usw. 10,- €. Bankverbindung: Post giro konto Hannover 42 08-304 (BLZ 250 100 30), IBAN: DE40 2501 0030 0004 2083 04, BIC: PBNKDEFF Niedersächsische Ornithologische Vereinigung e. V. (NOV) 1. Vorsitzender: Herwig Zang, Oberer Triftweg 31 A, D-38640 Goslar, [email protected] 2. Vorsitzender: Frank-Ulrich Schmidt, Zum Ahlftener Flatt 42, D-29614 Soltau, [email protected] Schatzmeister: Gerhard Hasse, Oststr. 22, D-37603 Holzminden, [email protected] Schriftführer: Kerrin Obracay, Am Suletal 48, D-27232 Sulingen, [email protected] Beisitzer: Jürgen Ludwig, Mühlenstr. 9, D-21755 Hechthausen, [email protected] Dr. Markus Nipkow, Staatliche Vogelschutzwarte, NLWKN, Göttinger Chaussee 76A, D-30453 Hannover, [email protected] Lars Wellmann, Im Winkel 26, D-29525 Uelzen, [email protected] Avifaunistische Kommision für Niedersachsen und Bremen (AKNB) Anschrift: c/o Henning Kunze, OAG/BUND Bremen, Am Dobben 44, D-28203 Bremen, [email protected]; Mitglieder: Axel Degen, Dr. Volker Dierschke, Martin Fichtler, Detlef Gruber, Gerd-Michael Heinze, Henning Kunze (Koordination), Dr. Oliver Nüssen, Dr. Gerd Rotzoll Foto auf dem Umschlag: Großer Brachvogel Numenius arquata. Foto: Stefan Pfützke/Green-Lens.de Druck: druckpartner hemmoor, Stader Straße 53, D-21745 Hemmoor © Niedersächsische Ornithologische Vereinigung e. V. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 44 (2014) 1 Bestand und räumliche Verbreitung ausgewählter Gastvo- gelarten in der Leda-Jümme-Niederung (Landkreis Leer) im Winter 2013/14 Helmut Kruckenberg KRUCKENBERG, H. (2014): Bestand und räumliche Verbreitung ausgewählter Gastvogelarten in der Leda-Jümme-Niederung (Landkreis Leer) im Winter 2013/14. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 44: 1-22. Das Leda-Jümme-Gebiet bei Leer (Ostfriesland, Niedersachsen) ist Teil eines großen Rast- platzkomplexes für Gastvögel mit dem Dollart als Zentrum. Während des Winterhalbjahres 2013/14 wurden wöchentliche Zählungen durchgeführt, aus denen hier die Bestandsphäno- logie und räumliche Verteilungen ausgewählter, besonders weit räumlich verteilter Zugvo- gelarten vorgestellt werden: Gänse und Schwäne, Kiebitz, Goldregenpfeifer, Kampfläufer, Sturmmöwe und Silberreiher. Weiterhin werden die Maximalbestände der Wasser- und Wat- vögel in den Kontext bislang vorliegender Informationen aus den Vorjahren gestellt. Die Ein- ordnung weist das Gebiet als ein Rastgebiet mit sehr hoher naturschutzfachlicher Bedeutung als Lebensraum für diese Wasser- und Watvögel aus. H. K., TourNatur Wildlife Research, Am Steigbügel 3, D-27283 Verden (Aller), helmut.kru- [email protected] Einleitung zur Industrialisierung mehr und mehr zurück. Das Gebiet galt seither als weitgehend von Gastvögeln Im 19. Jahrhundert zeichneten sich die ostfriesischen verwaist (GERDES 2000). Insgesamt liegen nur wenige Niederungen der Unterems und ihrer Nebenflüsse Daten über Gastvögel aus den 1990er Jahren vor, durch einen außerordentlichen Reichtum an Wat- wenngleich das Gebiet aufgrund seiner Wiesen- und Wasservögeln aus (STRAITINGH & VENEMA 1855, vogelvorkommen als Important Bird Area (IBA) MANSHOLT 1865, LEEGE 1905, 1930). Noch bis in die identifiziert wurde (vgl. MELTER & SCHREIBER 2000). 1960er Jahre war das Leda-Jümme-Gebiet ein Erst im Zuge der Einrichtung eines Hochwasser- Feuchtgebiet mit einem reichen Vogelleben, von und Naturschutzpolders bei Holte („Holter Hamm- dem vor allen Dingen die Offiziere der britischen rich/Altes Tief“) wuchs das ornithologische Interesse Besatzungsarmee umfangreich berichten (HARRISSON für die Leda-Jümme-Niederung erneut (WENDEBURG 1952, 1954; ATKINSON-WILLES 1961). Nach dem 2. & REICHERT 2012). Nachdem der Landkreis Leer Weltkrieg reisten auch amerikanische Offiziere in 2012 erstmalig systematische Erfassungen zur Avi- Sonderzügen an, um von Filsum und Barge aus zu fauna sowie Auswertungen vorhandener Daten Jagdausflügen aufzubrechen (GERDES 2000). Von des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU, großen Zahlen rastender Schwäne und Gänse in Kreisgruppe Leer) aus den 2000er Jahren für einen den 1950er Jahren berichtet auch K. OLTMER (MORITZ Teilbereich der Niederung für die Aufstellung der 1997). Nach dem Ausbleiben der jährlichen Über- 1. Änderung des Regionalen Raumordnungspro- flutung nach Bau des Leda-Sperrwerkes 1954 ver- grammes beauftragt hatte (KRUCKENBERG 2012, schwanden auch die winterlichen Vogelscharen 2013), wurde auf private Initiative im Winter und – wie überall in Norddeutschland – ging der 2013/14 das Gebiet wöchentlich flächendeckend Bestand der Brut- und Gastvögel einhergehend in vergleichbarer Intensität zu den benachbarten mit der landwirtschaftlichen Intensivierung, bis hin Vogelschutzgebieten (vgl. KRUCKENBERG 2014) erfasst. 2 KRUCKENBERG: Bestand und Verbreitung ausgewählter Gastvogelarten in der Leda-Jümme-Niederung Abb. 1: Untersuchungsgebiet mit geografischen und Ortsnamen (fett). – Study area with geographical names (regular) and names of places (bold italic). Diese Ergebnisse dieses Winters sollen im Folgenden derung“ sowie Teile von „Aper Tief“ (vgl. MELTER & für einige ausgewählte Gastvogelarten vorgestellt SCHREIBER 2000). und in den Kontext bekannter Daten aus den Vor- jahren gesetzt werden. Im Gebiet sind die Bodentypen der Fluss- sowie der Moormarschen auf Niedermoor prägend. Der Untersuchungsgebiet zentrale Bereich des Gebietes, der Jümmiger Hamm- rich, der Nortmoorer Hammrich, der Breinermoorer Die Leda-Jümme-Niederung liegt im östlichen Land- und Schatteburger Hammrich werden noch annä- kreis Leer und ist eine offene, weitläufige Hamm- hernd vollständig als Grünland bewirtschaftet, richlandschaft, die von zahlreichen Gräben und wenngleich auch hier der Maisanbau deutlich fort- Tiefs durchzogen ist. Die Niederung wird durch schreitet. Die Nutzung der Grünlandflächen ist mit den Verlauf der Flüsse Leda und Jümme geprägt bis zu drei Schnitten und einer Nachbeweidung und reicht damit bis in die Landkreise Cloppenburg (Mähweiden) sehr intensiv (AKFW 2005). Acker- und Ammerland hinein. Das Untersuchungsgebiet flächen sind vor allem in den Randbereichen und umfasst nur den Leeraner Teil der Niederung vom im Osten und Südosten des Gebietes anzutreffen, Stadtrand Leers (Bundesstraße B70 Papenburg- wo heute großflächig Maisanbau stattfindet. Das Leer) bis an die Kreisgrenze. Im Norden wird das Gebiet ist dünn besiedelt und größere Ortschaften Gebiet durch den Geestrand Uplengens, im Süden liegen zumeist an den Rändern des Gebiets auf durch die Wallheckenlandschaft Rhauderfehns und der Geest. Es stellt einen ruhigen, verkehrsarmen Ostrhauderfehns begrenzt. Durch das Gebiet verläuft und unzerschnittenen ländlichen Raum dar (REICHERT von Potshausen nach Detern zudem die B72 in 2012) und umfasst eine Gesamtfläche von rund Nord-Süd-Richtung (Abb. 1). Dabei umfasst das 10.500 ha. Untersuchungsgebiet das IBA „Leda-Jümme-Nie- Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 44 (2014) 3 Material und Methode tenbank genaue Bestandszahlen einzugeben sind, wurden diese gerundet, um einem generellen Zähl- Quantitative Erfassungen von Rastvogelbeständen fehler Rechnung zu tragen und keine Genauigkeit dienen sehr unterschiedlichen Zielsetzungen. Deshalb von Daten zu suggerieren, die methodisch nicht ist es wichtig, dem Zusammenhang von Zählintervall begründbar ist. Dies geschah nicht bei Arten, wenn und Aussagekraft bereits in der Planungsphase diese individuenweise ausgezählt wurden (z. B. eines Projektes Rechnung zu tragen (BIBBY et al. Zwergschwan, Silberreiher; Näheres zur Methodik 1995). von Vogelzählungen vgl. HOWES [1989],

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