Birka Deutsch

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Die verschneiten Grabhügel von Birka zeichnen sich gegen die Wintersonne ab. Umschlagphoto und übrige Luftaufnahmen: Jan Norrman. Vom Füh­ rungsstab der Streitkräfte (Försvarsstaben) zur Veröffentlichung freigegeben. Photo: Der Verfasser, Sören Hallgren, Nils Lagergren, Finn Martner, SHM (Staatliches Museum für Geschichte), ATA (Topographisches Archiv des Zentralamts für Denkmalpflege), Kungliga biblioteket (Kgl. Bibliothek). Zeichnungen: Flemming Bau, Lennart Torstensson, Bo A. Zachrisson. Karten und Diagramme: Annika Boklund, Inger Kåberg. Risbergs Tryckeri AB Uddevalla 1994 ISBN 91 7192 738 7 Inhalt Birka auf Björkö Die Mission und Birka. Ansgar Die Quellen und die Identifizierung des Platzes, an dem Birka lag Forschung über Birka Die vorgeschichtlichen Stätten Die Landhebung und die Strandlinien Die Funde Die Chronologie von Birka — Anfang und Ende Helgö — Birka Das Umland — Birka — die FFandelssysteme Birka und das internationale Muster der Städte Verwaltung und Bodenpflege Weitere lesenswerte Schriften Birka 1981. Links das Gräberfeld Hemlanden. Rechts vom ehemaligen Stadtgebiet Svarta Jorden liegen die Garnison und Borg. Birka auf Björkö 30 km westlich von Stockholm liegt Der Südteil besteht aus Felsen und eine Insel im Mälarsee, die Björkö Moränenhügeln und kann landwirt­ heisst. Sie liegt im Kirchspiel Adelsö schaftlich nicht genutzt werden. Die der Gemeinde Ekerö. Die Grösse der nördliche Hälfte dagegen ist eher Insel beträgt heute etwa 4x1,5 km, flach mit mehreren mit Lehm gefüll­ und sie wird von einer tiefen Bucht in ten Tälern, in denen Ackerbau be­ der Mitte fast in zwei Teile geteilt. trieben werden kann. Hier liegt auch 5 ein Dorf, Björkö by, dessen Anfänge bis ins Mittelalter, und vielleicht Die Mission und auch bis ans Ende der vorgeschichtli­ chen Zeit zurückverfolgt werden Birka. Ansgar können. Im 19. Jahrhundert bestand das Dorf aus einer Reihe von Höfen, Die Ursache dafür, dass der Name die die Gemarkung unter sich in ver­ Birka in diesen Texten überhaupt er­ schiedene Äcker, Ackerstreifen und wähnt wird, ist seine Rolle in der Weiden aufgeteilt hatten. Missionsgeschichte. Im 8. Jahrhun­ Auf dem Nordteil der Insel liegt dert hatte sich die politische Lage in Schwedens vielleicht grösste be­ Westeuropa durch die Entstehung kannte vorgeschichtliche Stätte mit des Karolingerreiches stabilisiert. Bodenfunden, mehreren grösseren Am Weihnachtstag des Jahres 800 oder kleineren Gräberfeldern, einem wurde dann Karl der Grosse vom grossen mit Schwarzerde bedecktem Pabst in Rom zum Kaiser ausgerufen. Gebiet, auf dem die Bauern von Zu dieser Zeit hatte das Frankenreich Björkö zu allen Zeiten beim Pflügen direkten Grenzkontakt mit den Dä­ bemerkenswerte Gegenstände ans nen und übte einen gewissen Druck Tageslicht befördert haben, sowie ei­ auf diese aus. Wenn dänische Könige ner vorgeschichtlichen Burg und ei­ durch Familienfehden aus ihrem ner Wallanlage. Das von Schwarzer­ Land vertrieben worden waren, wur­ de bedeckte Gebiet innerhalb des den sie oft auch im Frankenreich auf­ Walls umfasst etwa 7 ha und hat eine genommen und erhielten dort be­ Mächtigkeit von einem bis zu ein deutende Unterstützung, obwohl sie paar Metern. noch Heiden waren. Ein Gegenstück zu dieser grossen Die Beziehungen zwischen den vorgeschichtlichen Stätte, die aus­ westeuropäischen Reichen und den serdem auf einer sehr kleinen Insel Skandinaviern verschlechterten sich gelegen ist, gibt es auf der ganzen jedoch schnell. Die Raubzüge der skandinavischen Halbinsel nicht — Wikinger, die Ende des 8. Jahrhun­ und vor allem nicht in den nördli­ derts mit dem Überfall auf das Klo­ chen Teilen des Ostseegebiets. Es hat ster Lindisfarne in Nordengland im deshalb schon immer grosses Interes­ Jahre 793 begonnenhatten, nahmen se auf sich gezogen, und bereits im immer grösseren Umfang an. Es wur­ 17. Jahrhundert wurden hier die er­ de immer schwieriger, sich vor die­ sten archäologischen Untersuch­ sen plündernden und sengenden see­ ungen durchgeführt. fahrenden Haufen zu schützen. Der Platz ist seit dem Mittelalter Als deshalb der vertriebene däni­ auch mit einem Ort identifiziert sche König Harald nach seiner Taufe worden, der in ein paar kirchlichen kurz nach 820 nach Dänemark zu­ Schriften aus der Wikingerzeit er­ rückgeschickt wurde, suchte Kaiser wähnt wird. Dieser Ort wird in den Ludwig der Fromme einen Geistli­ lateinischen Texten Birca genannt. chen, der als Missionar mit nach dem heidnischen Dänemark reisen könn- 6 Ein Kreuz zum Gedächtnis an Ansgars ersten Besuch wurde 1834 errichtet. te. Die Wahl fiel auf einen Mönch Die Reise wurde schwieriger, als aus dem norddeutschen Kloster Cor­ man sich gedacht hatte. Denn auf vey, einer Filialgründung des grossen halbem Wege wurden die Missiona­ Klosters Corbie in Nordfrankreich. re, die auf einem Kauffahrteischiff Der Name des Mönchs war Ansgar. über die Ostsee reisten, von Seeräu­ Ansgar wurde aus Dänemark zu­ bern überfallen und verloren alles, rückgerufen, als Sendbotenvon dem was sie bei sich hatten, u.a. 40 mittelschwedischen Stamm der Sve­ Bücher. Sie kamen mit knapper Not ar eintrafen und darum baten, man an Land und machten sich dann auf möge Missionare zu diesen noch wei­ dem Landweg und über „hemmende ter entfernt wohnenden Völker­ Meeresbuchten, die auf ihrem Weg schaften entsenden. Ansgar nahm lagen” nach der Hafenstadt Birka den Auftrag, sich auf diese gefährli ­ auf, wo sie von König Björn empfan­ che Reise zu begeben, an. Er bekam gen wurden und die Erlaubnis erhiel­ einen, wahrscheinlich aber mehrere ten, das Christentum in Birka zu Mithelfer mit, wurde mit Büchern verkünden. und anderen kirchlichen Gegenstän­ Man ist der Auffassung, dass dies den versehen und erhielt eine Bot­ im Jahre 829 geschah, und Ansgar schaft vom Kaiser an den König der blieb eineinhalb Jahre an dem Ort, Svear mit. wo er grosse Erfolge erzielte. Dort 7 gab es schon viele christliche Kauf­ nach Bremen wurde die Gemeinde leute, Handwerker und Gefangene, von einem seiner zurückgelassenen und auch gewisse einheimische Män­ Mithelfer geleitet. ner wie der Vorsteher, praefectus, der Ansgar starb 865. Seine Lebensbe­ Stadt mit Namen Hergeir wurden schreibung wurde kurz danach von schnell für das Christentum gewon­ seinem Nachfolger Rimbert in der nen. Als Ansgar 830-31 wieder in Vita Ansgańi niedergeschrieben. Wir seine Heimat zurückkehrte, wurde verdanken also Rimbert die erste Er­ seine Rolle als Geistlicher in Birka wähnung eines besonderen Ortes in von Bischof Gauzbert übernommen. Schweden, Birka. Die Vita Ansgańi Dieser wurde jedoch nach etwa sie­ und andere Archivalien im Dom­ ben Jahren von der Bevölkerung in archiv von Bremen lagen dann der Birka vertrieben, und lange Zeit fehl­ um 1070 von einem Magister Adam te jede Möglichkeit, die Gemeinde niedergeschriebenen Geschichte des aufrechtzuerhalten. Erzbistums Hamburg-Bremen zu­ In der Zwischenzeit war Ansgar grunde. zum Bischof des neuerrichteten Bis­ Adam berichtet von einem weite­ tums Hamburg ernannt worden. Die ren Versuch, zwischen 930 und 940, Kirche und die Anlagen dort wurden die Mission in Birka wiederzuerrich­ im Jahre 845 von den Wikingern nie­ ten. Der damalige Erzbischof Unni dergebrannt, und Ansgar musste flie­ begab sich selbst nach dort. Er hatte hen. Er erhielt jedoch im Laufe der offenbar gewisse Erfolge, starb je­ Zeit die zusammengelegten Bistü­ doch am Ort und Wurde dort in ei­ mer Hamburg und Bremen als Basis nem Grabhügel begraben. Sein Kopf fürseine fortgesetzte Missionsarbeit. wurde nach Bremen zurückgesandt, Kurz nach 850 machte er danneinen und das Grab, das man für diesen neuen Versuch, kirchliche Tätigkeit benutzte, wurde bei den Untersu­ in Birka aufzuziehen. Es war jetzt chungen unter dem heutigen Dom in schwieriger, die Erlaubnis zur Ver­ Bremen in Form einer kleinen Stein­ kündung des Christentums zu erhal­ kiste gefunden. ten. In der Beschreibung seines Le­ Adam berichtet auch über die wei­ bens, Vita Ansgańi, wird jedoch leb­ tere Entwicklung der Mission in haft über die verschiedenen Runden Schweden im 11. Jahrhundert. Meh­ bei den Verhandlungen berichtet, rere Bischöfe wurden damals er­ sowohl vor dem örtlichen Stadtthing nannt. Sie hatten jedoch teilweise wie auf einem übergeordneten Thing bedeutende Schwierigkeiten, vor al­ an einem anderen Ort. lem in Mittelschweden. Bischof Auch diesmal gelang es letzten En­ Adalward d.J., der um 1060 als Bi­ des, eine Erlaubnis zum Predigen zu schof nach Sigtuna kam, dachte z.B. erhalten. Ansgar erhielt ein Grund­ daran, den heidnischen Tempel im stück, wo er eine Kirche bauen konn­ nahegelegenen Uppsala niederzu­ te, und kaufte selbst ein

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