- 1 - Schulchronik Kalenborn transkribiert und kommentiert von Peter Leuschen Stand: 17. November 2016 - 2 - Vorbemerkung Im Archiv der Grundschule Gerolstein wird als "Schulchronik Kalenborn" ein Satz von Dokumenten geführt, der ursprünglich in der Schule Kalenborn verwahrt wurde und die Jahre von 1.5.1919 bis zum 1.8.1973 umfasst, zu welchem Datum die Schule aufgelöst wurde und die Unterlagen an die Rechtsnachfolgerin übergingen, nämlich die Grundschule Gerolstein. Deren Hausmeister, Herr Dahm, stellte die Originale dankenswerterweise zur Einsicht zur Verfügung. Als ich meinen erwachsenen Kindern die älteren Bände zeigte, gab es nur verständnisloses Kopfschütteln – die Sütterlinschrift1 ist größtenteils schon für meine Generation nicht mehr entzifferbar. Insofern hätte ein einfaches Einscannen der Hefte zwar deren visuellen Zugang vorerst gesichert, aber keinesfalls deren Rezipierbarkeit. Daher entschloss ich mich zu der zeitraubenden Prozedur, die Texte zu transkribieren und digital für das Internet zugänglich zu machen. Bei der Texterfassung wurde deutlich, dass die Fülle des Materials durch Orts-2, Personen-3 und Sachregister4 erschließbar gemacht werden sollte, woraus folgerte, dass die sechs Einzelteile zu einem Gesamtband zusammenzufassen sind, damit die von der Software zur Textverarbeitung bereitgestellte automatische Indexierung Seitenreferenzen über den Gesamttext erstellen kann. Andererseits sollte der Seitenlauf beibehalten werden, damit an jeder Stelle zitierbar ist, um welche Seite aus welchem der sechs Teile es sich handelt. Daher enthält in der Endfassung jede Chronik-Seite eine Kopfzeile mit der automatisch erzeugten Seitennummer über den Gesamtband (diese wird in den Verzeichnissen referenziert), und in der ersten Zeile die Referenz auf den Band, z.B. (2) [1921] 1 (rechtsbündig, weil ungerade Seitenzahl = rechte Seite) bzw. 78 [1971 - 1972] (6) (linksbündig, weil gerade Seitenzahl = linke Seite), wobei die Zahl in runden Klammern (x) die Heft-/Kladdennummer darstellt, die (Jahres-)Zahl in eckigen Klammern [19xx] den auf der Seite behandelten Zeitraum, die ungeklammerte Zahl die Seitennummer innerhalb des Originalteils. Die Entscheidung, für jede Seite der Quelle auch eine in der Zieldatei zu reservieren, hat auch den Vorteil, dass die Anmerkungen am Ende der gleichen Seite untergebracht werden und nicht - störend bei der Lektüre - an das Ende verschoben werden müssen. An wenigen Stellen war die Handschrift mir nicht eindeutig lesbar; diese sind ?kursiv gekennzeichnet. Offensichtliche Auslassungen des jeweiligen Chronisten sind in [] ergänzt; seine Flüchtigkeits-, Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind übernommen und nur gelegentlich kommentiert, wobei trotz sorgfältiger Korrekturlesung nicht auszuschließen ist, dass solche erst durch die Abschreibetätigkeit entstanden sind. Vor allem in den älteren Bänden werden Begriffe und Personen, die besonders jüngeren Lesern vielleicht nicht mehr geläufig sind, in Anmerkungen erläutert. Häufigste Quelle dafür sind Internet-Recherchen, wobei jeweils bei Angabe der Fundstelle am Ende das Zugriffs- und Kopierdatum der Zitatstelle (Format Tag.Monat.Jahr) genannt ist (besonders bei Wikipedia - hauptsächlich zitiert, weil dort extreme Meinungen gewöhnlich eingeebnet sind - werden Artikel häufig verändert). In den Berichten über Forbildungsveran- staltungen sind häufig andere Volksschullehrer der Umgebung als Vortragende genannt, deren Lebensdaten häufig in der DIPF- Datenbank5 nachvollziehbar sind. Die Link-Angaben in den Quellen sind sensitiv, können also bei bestehender Internetverbindung mit Drücken der Ctrl- oder Strg-Taste und gleichzeitigem Mausklick sofort aufgerufen werden. Eingescannte Partien, vor allem längere eingeklebte Zeitungsausschnitte, sind - aus Platzgründen - meistens in den Anhang verschoben, worauf an der betreffenden Stelle der Chronik verwiesen wird (z.B. "s. Anhang 1-1", wobei die erste Zahl den Teilband, die zweite die Seite darin bezeichnet). Im Einzelnen besteht die Chronik aus folgenden Teilbänden: 1. Schulchronik 1919 – 1920 3 fadengeheftete unlinierte Doppelblätter 33 * 21 cm, die der Kladde mit Teil 2 im Vorsatz beigelegt sind. Da ein "altes Schulhaus" seit "1830-40" existierte6 und die Führung einer Schulchronik in Preußen seit 1873 Pflicht eines Schulleiters war7, der bisher aufgefundene Teil aber erst mit 19198 einsetzt, ist zu vermuten, dass diese 12 Seiten nur einen Ausschnitt des 1 vgl. Anm. 225 2 "Calenborn" bzw. "Kalenborn" ist dort nicht aufgenommen, weil so gut wie jede Seite zu referenzieren wäre. 3 Warnung hierzu vorab: Im dörflichen Rahmen sind gleiche Nachnamen häufig, auch die Vornamen werden auf spätere Generationen übertragen. Auf eine Individualisierung - Zuordnung zu einer eindeutigen Person mit Lebensdaten - wird (selbst wo sie möglich gewesen wäre) im Sinne des Datenschutzes verzichtet, sofern nicht eine konkretere Angabe in der Chronik selbst (z.B. Beruf, Totenzettel) vorliegt. 4 Angaben zu Wetter, Ernte(verlauf) und dadurch bedingter "Urlaubsanträge" für die mithelfenden Kinder, Ertrag, Preisen etc. werden häufig in der Chronik erwähnt und sind daher in den Index aufgenommen. 5 http://bbf.dipf.de/kataloge/archivdatenbank/hans.pl. Dazu ausführlicher Anm. 27. 6 Lt. Einlegeblatt in Teil 2, s. Anhang 2-00-Einlegeblatt (S. 384). 7 Vgl. Barthel, Annekethe: Feste, Feiern, Freudentage. Die besonderen Ereignisse eines Schülerlebens. In: Arbeitskreis Eifeler Museen (Hg.): Tafel, Griffel, Rutenstock. Meckenheim: Warlich 1989. S. 151-178, hier S. 151, ferner http://www.regionalgeschichte.net/regionen/weitere- regionen/region-trier/schulchroniken.html (= Müller, Rudolf: Schulchroniken als historische Quellen zur Klima- und Wirtschaftsgeschichte der Region Trier - Am Beispiel der Eifeldörfer Hofweiler und Ittel (Gemeinde Welschbillig)). — Die ordnungsgemäße Führung der Schulchronik wurde bei jeder Visitation des Schulrats geprüft und quittiert mit Datum und Unterschrift, gelegentlich verbunden mit Lob oder Tadel. Häufig berichtet der nächste darauf folgende Eintrag vom Besuch des Schulrats. 8 Eine teilweise Erklärung für das Fehlen der Teile vor 1919 findet sich im letzten Satz der Ehrenchronik von Lehrer Kohn, verfasst 1930: Aber - 3 - Schlussteils eines ehemals vollständigen bis Ende 1920 reichenden Bandes darstellen, aus dem sie herausgelöst wurden, zumal Teil 2 mit den Worten beginnt: "Fortsetzung der Schul- und Ortschronik Calenborn 1921". Die Seitennummerierung dieses ersten Teils ist als vorläufig zu betrachten für den Fall, dass der Bericht für die vorhergehenden Jahre und fehlenden Monate 1920 noch gefunden werden sollte. Ein Beleg für die Existenz der restlichen Seiten bis mindestens zum Jahre 1940 ist ein expliziter Bezug "Schulchronik Band 1 unter 25. Juli 18" in Kladde 3, S. 34, der frühestens am 9.6.1940 eingetragen wurde. Beiträger: • Schulamtsbewerberin Susanna Roden (1. und 22.5.1919, S. 1) Gestochene (gut lesbare) Sütterlin. • Schulamtsbewerberin Elisabeth Kelter (Juni 1919 – Januar 1920, S. 1 – 7). Gut lesbare Sütterlin. • Schulamtsbewerber August Stroh (16. - 25.1.1920, S. 8) Gut lesbare Sütterlin. • Schulamtsbewerber Vonolfen (Februar – April 1920, S. 8 - 12) Gut lesbare Sütterlin. 2. Schulchronik 1921 – Ostern 1934 Kladde 32 * 21,5 cm, schwarzmelierter Pappeinband mit schwarzem Leinenrücken, Etikett rechteckig abgeflacht mit Aufschrift "Schule Calenborn" in schwarzer Tinte und "1" in Kugelschreiber 198 linierte Seiten (+ Einklebeblatt = S. 199); Rückseite Vordereinband: 12.00 [RM, mit Bleistift, = Anschaffungskosten] "Eigentum der Schule Calenborn Inv. Nr. 94" [durchgestrichen: 188]; durchgestrichen: "Nummer des Sonderinventars D 1."] Im Vorsatz beigelegt • eine in Bleistift handgeschriebene Liste (verfertigt spätestens 1950 vom späteren Bürgermeister Alois Died[erichs]) mit Namen von Lehrern in Calenborn (1895 – 1950) und Pfarrern in Roth (1888 – 1950) • das oben als Schulchronik 1 1919 – 1920 behandelte Fragment Beiträger: • Schulamtsbewerber / Lehrer Vonolfen (1921 – 31.10.1926, S. 1 – 114) Gut lesbare Sütterlin. • Hans Kirsch (1.11.1926 – 13.6.1927, S. 115 - 122) Recht gut lesbare Sütterlin. • Vertreter Lehrer Loch aus Müllenborn (Sept. 1926, S. 114; Mai 1927, S. 121; 14.6.1927, S. 122) Gut lesbare Sütterlin. • Schulamtsbewerber / Lehrer Matthias Kohn (15.6.1927 – 30.9.1930, S. 123 - 165) Recht gut lesbare Sütterlin. • Schulamtsbewerber / Lehrer Walter Franke (21.10.1930 – 30.4.1934, S. 166 - 199) Gut lesbare Lateinische Sütterlin- Schrift. 3. Schulchronik Ostern 1934 – 1942 Kladde 34 * 21 cm, brauner Pappeinband mit schwarzem Leinenrücken Vorderseite (s. Anhang 3-00-Buchdeckel, S. 413): Etikett der Firma Brunnen ("stilisierter Brunnen mit einem „H“ für Heilbronn"9, Produkt-Nr. 102 R 3), rechteckig abgerundet, Aufschrift "Schulchronik von Kalenborn Kreis Daun 1934 – 1942" in blauer Tinte und "2" in Kugelschreiber; unten links ein grüner quadratischer Aufkleber 6 * 6 cm der Druckerei Dörfler, Fürth mit Aufschrift "Archiv der Gemeinde [gedruckt] "Pfaffenhofen"10 [gestempelt] Nr. "B 24" (schwarze Tusche), mit Kugelschreiber durchgekreuzt Innenblatt links Stempel "Leitung der Volksschule Kalenborn Kreis Daun" Das lateinische Sprichwort "Habent sua fata libelli" kennzeichnet das Schicksal dieses Bandes sehr zutreffend, lautet doch das Vorsatzblatt (s. Anhang 3-01 Vorsatzblatt, S.414): "Vermutlich von einem Flüchtling hierher verbracht. Hannakam"11 Jahre später auch einige stark revolutionäre Geister waren vorübergehend in unserer Schule einquartiert. Der 1. Teil der Schulchronik musste herhalten. Sie wurde
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages456 Page
-
File Size-