![UID 1972 Nr. 25, Union in Deutschland](https://data.docslib.org/img/3a60ab92a6e30910dab9bd827208bcff-1.webp)
Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, 29. Juni 1972 GESELLSCHAFTS- Solidarität POLITIK Auf dem DGB-Kongreß in mit Vertriebenen Berlin verlangte Dr. Barzel im Sinne der parteipolitischen Unabhängigkeit des DGB eine Das Präsidium der CDU unter Dr. Rainer Barzel und des faire Wertung und eine Wertung BdV unter Dr. Herbert Czaja und Sprecher ostdeutscher mit gleichen Maßstäben gegen- Landsmannschaften erörterten am 26. Juni 1972 in Bonn die über allen Parteien und allen politische Lage, die sich beim jetzigen Stand der Ostpolitik Regierungen durch den DGB. für die Anliegen der vertriebenen Mitbürger ergibt. Die Stabilität müsse endlich wiederhergestellt werden, weil Dr. Barzel verwies darauf, daß die Partei auf Grund der sonst den Arbeitnehmern durch gemeinsamen Entschließung des Bundestages vom 17. 5.1972 die Geldentwertung sehr bald im In- und Ausland nach wie vor den Standpunkt vertritt, daß wieder genommen werde, was die Verträge keine Rechtsgrundlagen für Gebietsabtretungen Tariferhöhungen einbringen. und für die Anerkennung von Grenzen in Deutschland schaf- Seite 7 fen. Gerade die gemeinsame Entschließung macht deutlich, m VERMÖGENS- daß die deutsche Frage bis zu einer friedlichen Vertragsrege- • BILDUNG lung für ganz Deutschland offen bleibt. Durch einen eigenen Mit 45 % Staatsanteil am Entschließungsentwurf bekräftigte die CDU/CSU ihren bis- Bruttosozialprodukt, überbetrieb- herigen Standpunkt, daß die Verwirklichung des Rechtes auf lichen Vermögensfonds und die Heimat und auf freie Selbstbestimmung im Sinne völker- einem Spitzensatz von 60 % rechtlicher Grundsätze und in friedlicher Politik auch für die Einkommensteuer projektiert die Vertriebenen durch die Vertragsgesetze weder behindert SPD kalte Sozialisierung und Kollektiveigentum. Die CDU setzt werden kann noch darf. dagegen: Eigentum für jeden. Die Gesprächspartner waren sich einig, daß es keine wei- Elmar Pieroth MdB erklärt wie. tere Vertiefung der deutschen Teilung geben darf und daß Dokumentation die volle Verwirklichung der Menschen- und Gruppenrechte n VERÄNDERTE der Deutschen in den Oder/Neiße-Gebieten gefordert werden ERSCHEINUNGS- muß. Es ist Pflicht jeder deutschen Regierung, sich gegen einen amtlich gelenkten antideutschen Nationalismus in den WEISE In den Monaten Juli und Heimatgebieten der Vertriebenen und gegen die ideologische August, während der Sommer- Aufspaltung in „gute und böse Deutsche" zu verwahren. Die pause des Parlaments, erscheint Gesprächspartner lehnten weiterhin jede Einmischung von „Union in Deutschland" nur alle außen in die Gesetzgebung und Verwaltung unseres Landes 14 Tage. Die nächsten Erschei- ab. nungsdaten: 13. Juli, 27. Juli, (Fortsetzung auf Seite 2) 10. August und 24. August. Union In Deutschland - Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Redaktion: Karl Hans Roos, Anton Georg Grützner, Dr. Peter We lie rt. 53 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus, Tel. 20 21 Informationen Gebrauch der Begriffe „deutsch" dem wir einige Passagen kom- Weiskirch: „Drüben und „Deutschland" in der DDR mentarlos veröffentlichen: wird Deutschland selbst dort, wo er zur Zeit noch demontiert!" unumgänglich sei, durch die amt- Im März 1972 unterhielt ich liche Benutzung der Abkürzung mich mit dem noch amtierenden umgangen werden solle. Bei- Oberbürgermeister von München, In der DDR wird die Demon- spielsweise werde die Bundes- Dr. Hans Jochen Vogel. Wir er- tage der Begriffe „deutsch" und republik Deutschland in der Pres- örterten die Lage in der SPD „Deutschland" mit größter Akri- se Mitteldeutschlands nur noch und waren uns einig, daß die bie fortgesetzt. Am Wochenende als „BRD" zitiert. Der CDU-Spre- Kräfte, die den Rechtsstaat ins wird nun auch der Journalisten- cher glaubt Anhaltspunkte dafür Zwielicht geraten lassen, in verband dem Beispiel anderer zu haben, daß auch am Zentral- München an Einfluß gewonnen Organisationen folgen und sich organ der SED der „Kahlschlag haben. Plänen, eine neue „rech- von der unzeitgemäßen Bezeich- nicht vorbeigehen" werde. Weis- te" sozialdemokratische Partei nung „deutsch" trennen müssen. kirch wörtlich: „Das .Neue zu bilden, trat Dr. Vogel nach Die ehedem „deutschen Journa- Deutschland' wird eher über kurz längeren Überlegungen und ver- listen" gehören fortan dem „Ver- als über lang seinen Namen än- schiedenen Gesprächen nicht bei, band der Journalisten der DDR" dern. Weil es für die SED kein weil er unter anderem glaubte, an. Der Sprecher der CDU, Willi Deutschland mehr gibt, kann es daß die dafür notwendigen Mil- Weiskirch, wies in Bonn darauf auch kein .Neues Deutschland' lionen nicht aufzubringen seien hin, daß dieser „mit System be- geben." und sich über die „Spalter" eine triebene Ausverkauf in deutsch" Welle der Verleumdung ergießen die Bundesrepublik Deutschland würde. Er sah eine letzte Chance zu um so größerer Sorgfalt im in einem Kampf innerhalb der Umgang mit den nationalen Müller: „Erfahrungen SPD. Wenn man diejenigen, die Kennzeichnungen und Symbolen eine andere Republik wollen, verpflichte, „als die Zwei-Staa- aus einem Kommunal- nicht zurückdrängen könne, wür- ten-Theorie der Bundesregierung Wahlkampf" die Einheit der deutschen Nation den die nächsten Bundestags- wahlen die letzten freien Wahlen ohnehin fragwürdig gemacht und Der ehemalige SPD-Bundes- angekratzt" habe. in der Bundesrepublik sein. tagsabgeordnete Dr. Günther Weiskirch erklärte, es lägen Müller richtete am 26. Juni einen Wie wahr diese Feststellung Anzeichen dafür vor, daß der Leserbrief an die „Welt", aus war, zeigte der Wahlkampf für den Münchner Stadtrat, der kurz darauf voll entbrannte. Der Ver- such gemäßigter Sozialdemo- kraten und Parteiloser, mit der Solidarität mit Vertriebenen Liste einer Wählergemeinschaft (Fortsetzung von Seite 1) „Soziale Demokraten 72" eine Alternative zur SPD bei der Die bisher erfolgreichen Bemühungen um wirtschaftliche Stadtratswahl zu bieten, mußte und soziale Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge von Anfang an mit ungeheuren müssen fortgesetzt werden; der Lastenausgleich und die Ren- Schwierigkeiten verbunden sein. tengesetzgebung müssen weiterhin verbessert werden. Beson- Da nun die Wählerliste zuge- dere Aufmerksamkeit ist den Aussiedlern zuzuwenden. lassen war, mußte die SPD alle publizistischen Möglichkeiten Das Präsidium der CDU betonte die menschliche und poli- ausnutzen, um die Gruppe „So- tische Solidarität der Christlich Demokratischen Union mit den ziale Demokraten 72" zu diffa- Heimatvertriebenen und Flüchtlingen und deren Verbänden. mieren. Das publizistische Links- Ihnen müssen Meinungs- und Koalitionsfreiheit sowie die kartell funktionierte reibungslos. Gleichbehandlung aller Mitbürger in Staat und Gesellschaft Wenn es schon in einer Frak- auch weiterhin gewährleistet bleiben. tionsmitteilung der SPD in Bonn offiziell hieß, Dr. Müller „sei in Das Präsidium der CDU will für eine angemessene Vertre- einem Zustand offensichtlicher tung der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge durch Personen Verwirrung, die ihn zu einem ihres Vertrauens in den politischen Organen des Staates bedauernswerten Menschen ebenso wie in der eigenen Partei eintreten. macht", so konnte der Münchner Informationen SPD-Vorstand mit der Behaup- ich auf einer Pressekonferenz tung, hier handelt es sich um darauf hinwies, daß ein großer einen „Amokläufer", nicht nach- Teil der Linksradikalen im öffent- Barzel: Deutschland stehen. Offensichtlich nach so- lichen Dienst in Oberbayern bei braucht wieder wjetischem Vorbild versuchte der Stadtverwaltung München man hier, politisch Andersden- beschäftigt ist, wurde dies als stabile Verhältnisse kende als „geisteskrank" abzu- „ungeheuerlicher Vorwurf" zu- stempeln. Ein Jungsozialist rückgewiesen. Hätte man meine Nachdem Bundeskanzler sprach öffentlich von dem „größ- sachlichen Angaben überprüft, Brandt am Wochenende end- ten Verbrecher Deutschlands", hätte man zugeben müssen, daß lich seine Bereitschaft bekun- Herbert Wehner von einem städtische Freizeitheime von det hat, den Weg zu Neu- „Arschloch" und „Schuft", und Mitgliedern der kommunistischen wahlen freizugeben, gab der Bayerns Landesvorsitzender Dr. SDAJ geleitet werden, daß dort CDU-Bundesvorsitzende Dr. Vogel, der ja noch etwas werden die betreuten Jugendlichen zur Rainer Barzel die folgende will, drückte sich etwas gewähl- Anfertigung von Transparenten Erklärung ab: ter aus, wenn er vom „Haus- für politische Demonstrationen „Endlich hat der Bundes- burschen" und sein Vertreter angeleitet werden, und daß der kanzler die notwendigen Kon- vom „Stallknecht" sprach. verhaftete Kommunarde Kunzel- mann bei seiner Verhaftung in sequenzen aus dem Scheitern Verleumdung war das eine Berlin die Papiere eines Heim- der Politik seiner Regierung Ziel des Wahlkampfes, der von leiters eines städtischen Freizeit- und der Koalition gezogen. der SPD und seinen publizisti- heimes bei sich trug. Die CDU/CSU hat seit langem schen Hilfstruppen geführt die Auffassung vertreten, daß wurde; Vernichtung der gegne- Zusammengefaßt kann festge- der beste Weg zur Lösung rischen Wahlaufklärung das stellt werden, daß Dr. Vogels andere. Behauptung, die nächsten Bun- aus der entstandenen Krise destagswahlen könnten die letz- Neuwahlen seien, und daß Jede Nacht wurden die Plakate ten freien Wahlen in der Bundes- der Bundeskanzler den Weg der Sozialen Demokraten 72 von republik werden, nicht ganz von dazu freimachen solle. Die Juso-Kommandos überklebt und der Hand gewiesen werden kann. Union ist jederzeit zu Neu- zerstört. Besonders sinniger- weise wurden die
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