Ausgabe:18 Jahr:1990

Ausgabe:18 Jahr:1990

LM k I - f!esfaniJ M t:. enb"·g,s:!ie L~mdesc,bl1othek Schwer in MECKLENBU ER Unabhängige Wochenzeitung in Mecklenburg und Vorpommern · Nr. 18 · 16. Mai 1990 · 80 Pf Neues Agrarmonopol ·nMecklenburg aGeund Nordfleisch wollen DR.Agrarbetriebebis Juni gewinnen KJEUSCHWERIN. Die Raiffei­ Dann wird es auch höchste Zeit. n·Genossen stehen vor einem Möglichst bis zum 15. Juni sollen oßen Wurf. Die schleswig•ho l­ jedenfalls im Bezirk Schwerin die teinische Hauptgenossenschaft schriftlichen Zustimmungserklä• aGe/Kiel) - Firmenfarbe grün - rungen der einzelnen LPG und m in Me11klenburg und Vor­ BHG für die Beteiligung an der mmern gemeinsam mit der HaGe eingeholt werden. Am 15. ordfleisch (Hamburg) ,.tätige Juni findet in Flensburg die dies­ ilfe" leisten . Die 1200 landwirt­ jährige Hauptversammlung der haftlichen Produktions- und schleswig-holsteinischen Raiffei­ andelsgenossenschaften (LPG sen-Hauptgenossenschaft statt. d BHG)sollen für eine Beteili­ Die bisherigen HaGe-Mitglieder g gewonnen werden. sollen, so sieht es die Tagesord­ Nach einem Vorstands papier nung vor , über eine Erhöhung des er HaGe können sich die LPG Aktienkapitals (durch Beitritte it 50Mark je Hektar oder mit 70 der LPG und BHG) beschließen. ark je Großvieh-Einheit, die Eine Verdoppelung der HaGe­ HG mit einer Einlage von drei Größe ist damit möglich. In romillevom Umsatz an der Ha­ Schleswig-Holstein werden 1,1 e in Kiel beteiligen. 20 bis 27 Millionen Hektar landwirtschaft­ illionenDM, so verlautete, kön• lich bewirtschaftet, in Mecklen­ n als Beteiligungskapital zu­ burgN orpommern sind es 1,5 Mil­ mmenkommen. Während die lionen Hektar . ieler Hauptgenossenschaft ein­ Selbst von einem LPG-Direktor ·geWarenz entral e für Schleswig­ wird kritisiert , daß die agrarindu­ o/stein und MecklenburgNor­ striellen Strukturen der DDR - mmern bleiben soll, will die infolge der brutalen Zwangsent­ ordfleisehei ne zweite Vieh- und eignung der freien Bauern bis eischzentrale für den Norden 1960 - jetzt „in die Marktwirt­ r DDR aufbauen , bestätigte schaft eingeschmuggelt" werden. rdfleisch-Vorstandsmitglied Die HaGe-Kiel sieht die LPG e Terkhorn . und BHG als „natürliche Partner " ie Raiffeisen-Genosse n haben an. Die erheblich größeren Be­ Donnerstagabend einen greif­ triebseinheiten seien eine „Chan• ren Erfolg erzielt: Der Vorstand ce" hinsichtlich der Produktions­ s Landwirtschaftlichen Genos­ kosten. Die Hauptgeno ssenschaft schaftsverbandes Schwerin möchte verhindern, daß in der schloß eins timmi g. seinen Mit­ DDR aus „kleinräumlichem Den­ edern, also den LPG und BHG, ken " heraus Investitione n an fal­ n Beitritt zur HaGe und Nord­ schen Standorten und in falschen isch zu empfehlen. Auch die Dimens ionen entstehen. Die Ha­ triebe der Nahrungsgüterwirt• Ge will sich dann, wie Traulsen aft sollen einbezoge n werden. sagte, tatkräftig am Aufbau einer ereits vor einigen Tagen war guten Infra struktur beteiligen. LPG Pampow im Bezirk Partner der Ha Ge und der Nord­ hwerin vorgepresc ht. Sie nahm fleisch werden nicht - wie in Angebot der HaGe in Kiel an. Schleswig-Holstein - über zehn­ e Vorstände des Landwirt­ tausend freie Bauern sein, son­ aftlichen Genossenschaftsver­ dern vielleicht 1000 Betriebsleiter . Rathaus und Kirche In Gadebusch. Foto: Wohlfahrt des der Bezirke Neu branden­ Bisher haben sich nur wenige rg und Rostock, hofft man in LPG-Mitglieder entsch lossen, GereizteStimmung: 1,werden in der nächsten bzw. wieder freie Bauern zu werden. rnächsten Woche auf den an- „Wir können diesen Prozeß nicht renden Raiffeisen-Zug auf- abwarten", sagt Uwe Terkhorn. ROD ERICH STINTZING Bauernprotest,Cola-Lawine, Lehrerstreiks Die Zeit der deutsch-deutschen Trunk verschmähen weil zu teuer , duktion schmerzlich zu verarbei­ noch etwas für sich Neues , dann Umarmungen unter Freudenträ• zu bitter, zu schal. ten. können sie weiter unsere Kinder nen ist vorbei. Alltag, Katerstim ­ Es wäre nun an der Zeit, mit An Sabotage grenzen nun schon unterrichten. Der Ruf nach Verbe­ mung nach dem großen Fest der Nüchternheit an die Arbeit zu ge­ die Verkaufsstrategien unserer amtung, nach Beibehalten der pri ­ nter dem Motto nationalen Gefühle. hen, denn sie ist gewaltig, fordert noch DDR-Einkaufsketten. Wenn vilegierten Altersversorgung und, Da läßt der Fahrer eines Audi unseren vollen Einsatz. Für uns der Trend anhält und die In­ man höre und staune, nach 70 remierenfür UNICEF" 100 an einer Lübecker Ampel­ wäre es ein großes Verhängnis, landsprodukte weiter blockiert Prozent der Bezüge der bundes ­ kreuzung sein Fenster lässig her­ wenn die gereizte Stimmung uns werden, der Markt mit Coke, Kon­ deutschen Berufskollegen (d. h. • • hat sich das Puppentheater sche idend e Aktionen von UNI­ unter , eine wedelnde Handbewe­ weiter beherrschte. Dann bliebe serven, Milch und Fleisch made in das dreifache ihrer jetzt relativ Rostocker Volkstheaters dem CEF sind zum Beispiel solche, die gung: .,Trabifahrer müßte man nur noch ein Ausweg: Wir suchten West-Germany überschwemmt hohen Gehälter!) sollte verstum­ liegen der UNICEF verschrie­ eine gesunde Wasserversorgung von der Straße jagen! " - An einer einen Industriekapitän, schanzten wird, dann vernichten wir - die men. Man stelle sich einmal vor, . Die Erlöse werden den Kin­ in die Dörfer bringt. Tankstelle in Grenznähe kommt ihm ein J ahrtausendgeschäft zu Käufer - selbst unsere eigenen die Arbeiter von Buna, in den n in Not gewidmet. Seit Frei­ In Umbruchzeiten wie den un ­ es fast zu einer Prügelei, weil ein und bauten eine Mauer - ich Arbeitsplätze! LPGs kämen mit solchen Forde­ Trabantfahrer seine Wut nicht zu­ ' dem 4. Mai 1990, gibt es nun seren geraten Menschen in Not fürchte, es würde sich jemand fin­ Auch an Lehrerproteste werden rungen; alle Welt würde sich an leicht aus dem Blickwinkel. Auf rückhalten kann: Vor ihm ein den zu so einem schändlichen wir uns gewöhnen, denn Protest­ den Kopf fassen! ICEF als ein eigenstä ndiges Mercedes, der noch mal volltankt, .,Werk" - 1961 war es auch Im­ aktionen sind ein Prüfstein eines Wir alle, aber besonders die Po­ tionskomitee in Mecklenburg der Gründungsversammlung für 50 Pfennig je Liter. Wortge­ portdraht aus der Bundesrepu­ demokratischen Gemeinwesens. litiker hüben und drüben, mü ssen d Vorpommern. Die Aktivität wurde darauf verwiesen, daß wir fechte an einem Obststand, weil blik, der uns einpferchte! Die Lehr erproteste der letzten jetzt lernen , behutsam an das g von einigen wenigen aus, sie gerade jetzt gerufen sind, das Not­ die Bananen in Rostock 1 DM Wir haben schwere Monate vor Woche muten nun allerdings et­ Machbare zu gehen , dann haben wickelten mit Phantasie und wendige zu tun. mehr kosten als in Hamburg, we­ uns . Es wäre jetzt verantwor­ was merkwürdig an. wir die Chance, daß friedlich 1 Einsatz Aktionen für Kreativität ist gefragt! Aktive gen der hohen Transportkosten tungslos, davor die Augen zu ver­ Viele Lehrer haben in den zu­ bleibt , was im Herbst so friedlich ICEF. UNICEFS starten in der nächsten (50 Pfennig!). schließen. Wir müssen uns darauf rückliegenden Jahren unter den begann. REGINE MARQUARDT rzte und Schwestern des Süd• Zeit Veranstaltungen, auf die wir Der einfache Mann auf der Stra ­ einstellen, daß Arbeitskämpfe, Repressalien einer „sozialisti• dtkrankenhauses machen zum im einzelnen hinweisen werden. ße irgendwo in der Bundesrepu­ Streiks an der Tagesordnung sein schen" Bildungspolitik gelitten, blik ist sauer, weil die aus dem viele haben es dennoch als ihre ispiel eine Fahrradtour nach Eine sei schon jetzt genannt: Am werden, denn die Gruppe unserer Aus demInhalt Osten so unverschämte Forderun­ Bevölkerung, die unter großen Aufgabe angenommen, die heran­ emark, sie planen kleine Auf­ 1. Juni findet auf dem Theatervor­ gen stellen, wir seien undankbar. Entbehrungen, unter oftmals ge­ wachsende Generation zu erzie­ Besuch in Rüterberg S.2 te, um die Werbetrommel zu platz in Rostock ein Kinderfest Das meint auch mancher Politiker sundheitsgefährdenden Umwelt­ hen. Doch die überwiegende ren. Daß dies bitternötig ist, statt . in Bonn und Berlin! Dabei sind belastungen, unseren Lebensstan­ Mehrzahl von Pädagogen unseres Zwangsaussiedlungen S.3 eist die Tatsache , daß nach Die Kinder dieser Welt brau­ wir doch alle Landsleute! Dabei dard realisierte, die Arbeiter von Landes hat sich ohne spürbare vor täglich fast 40 000 Kinder chen uns. UNICEF bittet alle um haben wir doch vier Jahrzehnte Buna und Leuna, von Stern Radio Scham vor den Karren der Macht Mit Zins und Zinseszins S.4 der Weit sterben, Sie sterb en Hilfe: Es werden Spenden auf das davon geträumt, an derselben und Sachsenring werden es nicht gespannt. Sie waren Erfüllungs• Tankstelle zu stehen, wir Br Jder hinnehmen, daß wir wieder ein­ gehilfen der Diktatur , ohne die ngers und mangels medizini­ Konto 6651-33-400 erbeten! Zivildienst auf dem er Versorgung. Die Mehrzahl Wer Auskünfte über die Arbeit und Schwestern! mal die Zeche allein bezahlen Indoktrination von Kindesbeinen Die Stimmung ist gereizt. Die an wäre die Bevölkerung nicht in Sachsenberg S.5 von UNICEF in Mecklenburg er­ müssen . ser Kinder könnte leben wenn Hoffnungen eilten dem Machba­ Die Bauernproteste werden sich so festem Griff gewesen. Darum - sie Kosten aufgebracht wür- halten möchte , wende sich bitte ren voraus. Kaum ein Politiker verschärfen, wenn erst einmal das es wäre gut, wenn sich die Lehrer Laute Dissonanzen S.6 • die gering sind gemessen an an: fand es für nötig, dem Volk reinen ganze Ausmaß der Teilhabe am still verhielten, zeigten, sie haben Unsummen, die für die Rü­ Joachim Hoppe Wein einzuschenken, wohl aus EG-Markt

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