Nadine Herold Facharbeit Mai 2000 Klingenberg a.Main – Die goldenen Jahre Inhalt Nadine Herold ..................................................................................................................................... 1 Facharbeit Mai 2000 ............................................................................................................................ 1 1. Darstellung des Themas ..................................................................................................................... 2 2. Geschichtliche Einordnung der "Goldenen Jahre" ............................................................................. 2 3. Wirtschaftliche Situation Klingenbergs während der "Goldenen Jahre" ........................................... 3 3.1. Wirtschaftliche Aspekte der Zeit u. a. Hintergrund der Industrialisierung ................................. 3 3.2. Finanzielle Situation Klingenbergs ................................................................................................ 3 3.2.1. Einnahmequellen ................................................................................................................... 3 4. Die Infrastruktur Klingenbergs und ihre Entwicklung ......................................................................... 7 4.1. Anbindung Klingenbergs an die Eisenbahn .................................................................................. 7 4.2. Veränderungen bei der Schifffahrt ............................................................................................... 8 4.3. Bau des Elektrizitätswerkes und Installation der Straßenbeleuchtung ....................................... 8 4.4. Bau der Wasserkanalisation und Verbesserung der Wasserversorgung ................................... 10 5. Gesellschaftliche Situation der Bürger Klingenbergs ........................................................................ 10 5.1. Arbeitsplätze............................................................................................................................... 10 5.2. soziale Absicherung der Einwohner am Beispiel der Arbeiter des Tonbergwerkes ................... 11 5.3. Bürgergeld .................................................................................................................................. 11 5.4. Bildungswesen ............................................................................................................................ 11 5.5. Gesundheitswesen ..................................................................................................................... 12 5.6. Kirchenleben ............................................................................................................................... 12 5.7. Bevölkerungsentwicklung in Klingenberg .................................................................................. 13 6. Veränderung des Stadtbildes von Klingenberg ................................................................................. 14 6.1. Errichtung von Gebäuden und Einrichtungen durch die Stadt .................................................. 14 6.1.1. Gesamtübersicht ................................................................................................................. 14 6.1.2. Beispiele .............................................................................................................................. 15 6.2.Gebäude, die von den Bürgern errichtet wurden und Gründe für die Art des Bauens .............. 17 6.3. Gebäude, die von der Stadt umgebaut oder renoviert wurden ................................................ 19 6.3.1. Übersicht ............................................................................................................................. 19 6.3.2. Beispiel: Kirche .................................................................................................................... 19 7. Schlussbemerkung ............................................................................................................................. 20 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 20 Empfehlung für einen Rundgang durch Klingenberg am Main ............................................................. 21 Wegbeschreibung .................................................................................................................................. 22 1. Darstellung des Themas Diese Arbeit handelt von der Stadt "Klingenberg am Main". Dabei beziehe ich mich hauptsächlich auf die Zeit des Kaiserreiches von 1871 bis 1918. Dieser Zeitabschnitt wird auch als die "Goldenen Jahre" von Klingenberg bezeichnet. In dieser Zeit wurde in Klingenberg ein Kraftwerk gebaut, die Stadt be- kam einen eigenen Bahnhof und baute aus eigenen Mitteln eine Mainbrücke. Die sogenannten "Gol- denen Jahre" begründen sich auf die Überschüsse aus dem Tonbergwerk durch die Klingenberg zu ungeahntem Reichtum gekommen war. Dabei möchte ich mich besonders auf die finanzielle Entwick- lung der Stadt in dieser Zeit und die daraus entstehenden Auswirkungen auf die Bevölkerung bezie- hen. Außerdem werde ich noch die Entwicklung der Infrastruktur und die Veränderung des Stadtbil- des behandeln, um einen möglichst umfassenden Eindruck von der besonderen Situation der Stadt Klingenberg in dieser Zeit zu vermitteln. Dabei habe ich auch eine Menge wichtiger Informationen von Frau Gudrun Berninger erhalten, die sich schon seit vielen Jahren mit der Geschichte der Stadt Klingenberg befasst. Auf diesem Wege möchte ich mich auch herzlich für ihre geduldige Unterstüt- zung bedanken. 2. Geschichtliche Einordnung der "Goldenen Jahre" Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 wurde am 18. Januar 1871 das Deutsche Kaiser- reich mit dem preußischen König Wilhelm I. als Deutscher Kaiser an der Spitze gegründet. Otto von Bismarck wurde erster Reichskanzler und war zudem Außenminister sowie preußischer Ministerprä- sident. Im sogenannten Dreikaiserjahr 1888 starb Wilhelm I., sein Nachfolger Friedrich III. regierte nur 99 Tage und Wilhelm II. wurde schließlich der dritte Kaiser des Deutschen Kaiserreiches. Im Jahre 1890 kam es aufgrund der Streitigkeiten um die Sozialgesetzgebung Bismarcks zu dessen Rücktritt. Durch die Außenpolitik Wilhelms II. kommt es zu einer Isolierung Deutschlands innerhalb von Europa mit der Ausnahme von Österreich-Ungarn. Bedingt durch die Ermordung des österreicherisch-ungari- schen Thronfolgers und dessen Frau kam es schließlich zur Julikrise und im Jahre 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Im Juli 1917 wurde der damalige Reichskanzler Bethmann Hollweg auf Ansuchen der Obersten Hee- resleitung entlassen, so dass diese eigentlich die Macht im Staat innehatte. Auf den Waffenstillstand mit Russland im November 1917 folgte im März 1918 der Frieden von Brest-Litowsk. Aufgrund der militärischen Lage wurde im September 1918 eine parlamentarische Regierung gebil- det, die unter der Führung von Prinz Max von Baden einen Waffenstillstand mit den Alliierten errei- chen sollte. Am 9. November 1918 wurde die Abdankung des Kaisers verkündet. Dieser ging ins Exil nach Holland und die übergab die Regierungsgeschäfte an Friedrich Ebert und am gleichen Tag wurde in Berlin die Deutsche Republik ausgerufen. 3. Wirtschaftliche Situation Klingenbergs während der "Goldenen Jahre" 3.1. Wirtschaftliche Aspekte der Zeit u. a. Hintergrund der Industrialisierung Die Industrialisierung begann in Großbritannien Ende des 18. Jahrhunderts. Die Industrialisierung war kurz gesagt die Umwandlung einer Agrargesellschaft in eine Industriegesellschaft. Ihre Kennzeichen waren schnelle Veränderungen auf den Gebieten der Produktion, Wirtschaft und Gesellschaft. Im 19. Jahrhundert setzte die Industrialisierung auch in Deutschland, den meisten anderen europäischen Staaten und in Japan und den USA ein. Die beiden führenden Länder waren bald schon Deutschland und die USA. Durch das in Kraft treten der Gewerbefreiheit, die jedem Unternehmen größere Freihei- ten in allen Bereichen der Wirtschaft ermöglichte, wurde das Zunftsystem abgeschafft. Die Politik war insgesamt stark von Wirtschaftsliberalismus geprägt. Technische Neuheiten vor allem im Transportwesen, wie zum Beispiel die Eisenbahn, trugen ent- scheidend zur Industrialisierung bei. Weltweit waren nun die Märkte untereinander verbunden, und der Handel blühte auf. Die sogenannte Gründerkrise in den Jahren 1874 bis 1879 waren die Prob- leme dieser Zeit. Es entwickelte sich eine Art Wettstreit der europäischen Industrienationen um Roh- stoffe und Absatzmärkte. 3.2. Finanzielle Situation Klingenbergs 3.2.1. Einnahmequellen Wie später noch erwähnt werden wird, verzichtete die Stadt Klingenberg auf die Erhebung von Steu- ern. Da diese natürliche Einnahmequelle einer Stadt somit in Klingenberg wegfiel, mussten andere an deren Stelle sein, die der Stadt genügend Geld einbrachten. Da wäre einmal das im Jahre 1897 errich- tete stadteigene Elektrizitätswerk zu nennen. Pro Kilowattstunde bekam die Stadt 50 Pf für Beleuch- tung und 20 Pf für den Betrieb von Motoren. Doch der ausschlaggebende Faktor für die finanzielle Lage Klingenbergs war das kurz hinter der Stra- ßengabelung Mechenhard – Schmachtenberg gelegene Tonbergwerk. Seit dem Regierungsbeschluss vom 29. November 1855 hatte die Stadtverwaltung von Klingenberg das Recht, das zuvor verpach- tete Bergwerk selbst zu betreiben. Die Blütezeit des Klingenberger Bergbaus vor allem in den Jahren 1860 bis zum Ausbruch
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