
Masterprüfung Musik E U R O V I S I O N S O N G C O N T E S T Judit Bünter SR10 November 2014 Abstract Diese Arbeit befasst sich mit dem grössten Musikwettbewerb der Welt, dem Eurovision Song Con- test (ESC). Dabei wird der Fokus auf die Siegersongs aus den Jahren 1974 (Waterloo), 1993 (Rock'n'Roll Kids) und 1994 (In your Eyes) gelegt. Das Arrangement von In your Eyes ist so konzi- piert, dass alle Schülerinnen und Schüler (SuS) gewisse Elemente (instrumentale Begleitung) um- setzen können. Das Thema biet sich für alle Klassen jeglicher Niveau- und Jahresstufe an. Es wur- den bewusst auch weniger bekannte und ältere Songs ausgesucht, um den SuS bis zu einem ge- wissen Grad die Entwicklung des Contests, sowie der Musik im Allgemeinen aufzuzeigen. Das bei- gelegte Unterrichtsmaterial beschränkt sich ausschliesslich auf den fächerübergreifenden Unter- richt. Dies begründe ich damit, da das Fach Musik mit einer Wochenlektion bereits an Stellenwert verloren hat. Mit dem fächerübergreifenden Unterricht versuche ich dieser Fehlentwicklung ent- gegenzuwirken und den SuS, mit Hilfe der Musik und des ESC, lustvolles und abwechslungsreiches Lern- und Übungsmaterial zur Verfügung zu stellen. Judit Bünter, Eurovision Song Contest Seite 2 Inhaltsverzeichnis Sach- und Begründungsanalyse ………………………………….......................................................... 3 Unterrichtssituation …………………………………………………………………………………………………........... 6 Ideenpool ………………………………………………………………………………………………………………………….. 7 Lieder / Songs ……………………………………………………………………………………………………...……………. 8 Arrangement ……………………………………………………………………………………................................... 9 Bewegungsanleitung ……………………………………………………………………………………………............ 10 Unterrichtsmaterial …………………………………………………………………………................................... 10 Weiterführendes Material …………………………………………………………………………………………………. Anhang Quellenverzeichnis ………………………………………………..………………………………………………………….. Judit Bünter, Eurovision Song Contest Seite 2 Sach- und Begründungsanalyse Sachstruktur Der Eurovision Song Contest (ESC) wurde 1956 in Lugano zum ersten Mal durchgeführt. Damals nahmen gerade mal sieben Länder am Wettbewerb teil. Doch seither wächst der Contest stets an. Die teilnehmenden Länder müssen Mitglied der European Broadcast Union (EBU) sein und sich nicht etwa zwingend auf dem europäischen Kontinent befinden. Dies erklärt, weshalb Länder wie Israel, Aserbaidschan, Georgien oder Armenien regelmässig teilnehmen. Die nordafrikanischen Staaten sind ebenfalls Mitglied der EBU und dürften eigentlich ebenfalls partizipieren. Die Länder liessen jedoch verlauten, dass sie nicht am Contest teilnehmen solange Israel teilnimmt. Diese Ein- stellung ist sicherlich gegen die eigentliche Philosophie des Wettbewerbs gerichtet nämlich, dass man unabhängig seiner politischen Überzeugungen einen musikalischen Beitrag beisteuern kann. Da die betroffenen Länder jedoch nebst politischen auch von finanziellen und sozialen Herausfor- derungen stehen, entscheiden sich diese praktisch jedes Jahr gegen eine Teilnahme am ESC. Für viele Leute ist der Eurovision Song Contest eine eher etwas verstaubte Unterhaltungssendung mit unzähligen Transvestiten, zu kurzen Röckchen, zu dünnen Stimmchen dafür umso mehr Schminke und Bling Bling. Kurz gefasst: der reinste Trash. Leider vergessen jene Leute jedoch die ursprüngliche Idee weshalb der Song Contest Jahr für Jahr über unsere Bildschirme flimmert. Eu- ropa war von den zwei Weltkriegen gezeichnet. Die Menschen bemühten sich ihre jeweiligen Län- der, Regionen, Städte und Dörfer wieder auf Vordermann zu bringen. Doch es tat sich eine weitere Kluft zwischen Ost- und Westeuropa auf. Um der Misere für einige Stunden zu entschwinden, ver- suchte man mit einem einzigartigen TV-Format Europa zumindest musikalisch zu vereinigen. Dies klappt zugegebenermassen nicht immer. Die russischen Sängerinnen von diesem Jahr wurden bei- spielsweise nach ihrem Auftritt ausgepfiffen. Das Publikum wollte ein Statement bezüglich der Krim-Krise und der Politik in Moskau setzen. Ausserdem erntete die Gewinnerin, Conchita Wurst, bereits im Vorfeld heftige Kritik seitens homophober Seilschaften ein. Über deren Inhalt wird auf- grund menschenverachtender Bemerkungen gar nicht erst eingegangen. Der ESC ist ein langlebiger Wettbewerb, welcher sich immer wieder neu erfunden hatte. Die Erst- ausstrahlung von 1956 in Lugano in schwarz-weiss, die überschaubare Bühne mit einem eigenen Orchester sowie zurückhaltenden und teils gar biederen Darbietungen zeigt, wie sehr sich der Contest gewandelt hat. Doch obwohl die Show im kommenden Jahr ihr 60 jähriges Jubiläum feiert, so haben es die wenigsten Künstler geschafft, dauerhaft in den Köpfen der Leute eingebrannt zu sein. Es gab jedoch einzelne Sänger/Bands und Songs, die den internationalen Durchbruch ge- schafft haben. Zu nennen wären ABBA, Céline Dion oder Udo Jürgens. Der Russe Dima Bilan ist nach wie vor in den ehemaligen Sowjetstaaten ein Superstar. Seine Landsfrauen der Band t.A.T.u schafften es 2003 auf den dritten Platz und feierte daraufhin mehrere internationale Erfolge. Judit Bünter, Eurovision Song Contest Seite 3 Es gab jedoch auch mehrere Schweizer Beiträge, welche nationale und internationale ESC- Geschichte geschrieben haben. Die wohl nennenswertesten Beiträge stammen von der Band Pe- ter, Sue and Marc. Sie vertraten die Schweiz insgesamt vier Mal. Mit den Songs Djambo, Djambo und Io senza te belegten sie je die Plätze 4. Io senza te ist bis heute der einzige ESC-Song auf Räto- romanisch. Bedeutung der Thematik für die SuS Gegenwartsbedeutung Alle Jahre wieder, Mitte Monat Mai heisst es; 'Good evening Europe. Are you ready?'. So wird je- denfalls der ESC von den Moderatoren des entsprechenden Gastlandes eingeläutet. Eingefleischte Fans fiebern vor den Fernseher mit, erstellen Rankings und rätseln, wer das Rennen wohl dieses Jahr machen wird. Im Gegensatz zu anderen Musikveranstaltungen wie den MTV-Award-Shows, sind die Genres jedoch vielfältiger. Der ESC reicht von Folklore über Hardrock, Balladen, Eurodan- ce, Musical, Singer-Songwriter bis hin zu Operngesängen. Für jeden Geschmack sollte etwas vor- handen sein. Diese alljährliche Präsenz des Contests mit seinen unterschiedlichsten Genres, macht das Thema für SuS aktuell. Zudem bieten sich immer wieder neue Themen, nebst der Musik, über die man sprechen kann. Bühnenauftritt und skurrile Teilnehmer sind da nur der Anfang. Zukunftsbedeutung Es ist sehr unterschiedlich, ob SuS in einer Klasse den ESC sich jeweils anschauen oder nicht. Das Behandeln im Unterricht kann jedoch so oder so positive Einflüsse haben. Sicherlich werden ge- wisse SuS auf vereinzelte Künstler oder Bands aufmerksam, welche sie ohne den ESC nie kennen- gelernt hätten. Zudem kann der Contest auch einen Horizont erweiternden Einfluss auf interkultu- relle Aspekte ausüben. Den SuS kann durch gezieltes Einsetzen von Medien gezeigt werden, dass Europa nicht mit der Grenze zu Polen, Tschechien oder Kroatien endet, sondern dass der Konti- nent noch viel weiter gegen Osten verläuft. Mit zunehmender Distanz zur Schweiz verändert sich dementsprechend aber die Kultur mit ihren musikalischen Eigenheiten. Den SuS können unbe- kannte Instrumente gezeigt werden (bsp. eine Cifteli aus Albanien) oder sie kommen mit anderen Tonsystemen in Kontakt (Zigeunertonleiter der Roma). Mit Hilfe von Musik können interkulturelle Schranken zwar nicht beseitigt werden aber sie ist massgeblich daran beteiligt diese abzubauen. Exemplarische Bedeutung Der ESC widerspiegelt im gewissen Sinne unsere Gesellschaft. So war es beispielsweise in den 50er und 60er Jahren noch die Französische Sprache, welche als besonders hip gegolten hatte. Spätes- tens gegen Mitte der 70er wurde sie jedoch vom Englischen ersetzt. Englisch ist bis dato auch die Hauptsprache des ESC, wobei man die Punktevergabe offiziell auch auf Französisch durchgeben kann. Dies ist jedoch ein historisches Überbleibsel. Interessant ist, dass sich anhand des ESC immer wieder Trends abzeichnen. Seit dem Sieg von Marija Serifovic für Serbien im Jahr 2008 sind Texte, welche in einer Landessprache gesungen werden, wieder besser vertreten. Für mich persönlich ist Judit Bünter, Eurovision Song Contest Seite 4 dies eine erfreuliche Entwicklung. Für den schulischen Alltag heisst dies, dass man auch mal einen Song in der Muttersprache eines Mitschülers einüben kann, sofern der Text dafür geeignet ist. Einbettung in den Lehrplan Singen Die SuS können den arrangierten Song 'In your Eyes' korrekt singen. Durch die zu- sätzliche instrumentale Begleitung und das Entdecken von wahrscheinlich unbe- kannten Musikstücken, soll das Singen positiv beeinflusst werden. Musikhören Der ESC 'beherbergt' unterschiedlichste Musikstile. Das sechste Grobziel im Bereich Musikhören (Musik verschiedener Stilbereiche bewusst hören lernen) bietet sich hierfür gut an. Musizieren Die SuS werden lernen, wie man ein Musikstück im Klassenverband begleiten kann. Dabei sollten alle SuS, unabhängig davon ob sie den Instrumentalunterricht besu- chen oder nicht, einfache Begleitpattern übernehmen können. Bewegen Musik steht in unmittelbarer Beziehung zu Bewegung, respektive Tanz. Das elfte Grobziel 'Bewegung und Ausdruck erfahren' greift diese Thematik wieder auf. Die Choreografie des ausgesuchten Songs 'Fairytale' (Siegersong von 2009), soll mit den relativ einfachen und doch effektvollen Bewegungen die Freude am Tanzen we- cken. Judit Bünter, Eurovision Song Contest Seite 5 Unterrichtssituation Klasse Meine fiktive Klasse 2B besteht aus 20 Schülern. Die Schüler
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