Soestmagazin 1 5 1 Titel: Anzeige Echoes Liebe Leserinnen und Leser, 5 Naturschutz die einen freuen sich das ganze Jahr drauf, die anderen kön- mit Kamera nen dem Treiben so gar nichts abgewinnen – die Rede ist vom Karneval. Dem Westfalen wird im Allgemeinen vorge- 9 Zweisamkeit worfen, dass er zum Lachen in den Keller geht und mit dem närrischen Treiben nichts am Hut hat, während die Rheinlän- zu Valentin der als Frohnaturen gelten. Ganz so einfach lassen sich die Trennlinien aber nicht ziehen. Denn auch die Westfalen kön- nen kräftig Karneval feiern. 17 11 Das Alter Allerdings nicht überall. Beispielhaft mag da der Kreis Soest vorbereiten sein, der sowohl Karnevalshochburgen wie Warstein, Welver, Lippborg oder Möhnesee zu bieten hat und gleichzeitig auch 15 Ausbildung: eine närrische Diaspora ist, wie zum Beispiel die Kreisstadt selbst. Woran liegt’s? Sicherlich nicht nur an den Konfessio- bewerben nen, auch wenn in vorwiegend katholischen Gegenden mehr Karneval gefeiert wird. Wahrscheinlich ist es einfach eine Frage der Tradition. Wer den närrischen Bazillus schon mit der 21 18 Helau in Muttermilch aufgesogen hat, kann sich ihm auch im Alter nicht entziehen. Das beweisen nicht zuletzt die großen Um- Körbecke züge in Warstein, Belecke, Rüthen, Lippborg, Werl und Kör- becke. Während dort ausgelassen gefeiert wird, geht das Le- 19 Lippborger ben in anderen Orten seinen gewohnten Gang. Wer aber in der karnevalistischen Diaspora lebt und dennoch richtig fei- ern möchte, muss dafür nicht bis ins Rheinland fahren, son- Karneval dern einfach nur in die Nachbargemeinden. Dort beweisen die Westfalen, dass sie zum Lachen nicht in den Keller, son- 21 Welvers Narren dern auf die Straße gehen. feiern Das gilt auch bei vielen anderen Festen. Nicht umsonst gilt 28 die Soester Allerheiligenkirmes auch als fünfte Jahreszeit – 25 Bauen: nur eben mit Karussells statt Kostümen. Und wer mit dem Karneval so gar nichts anfangen kann, für den gibt es einen Trost: Am Aschermittwoch ist wie immer alles vorbei. Solarenergie Zumindest bis zum 11. November. 28 Viel los: Ver- Das Team vom SOESTMAGAZIN wünscht viel Spaß – mit oder ohne Karneval. anstaltungen 2 Soestmagazin Soestmagazin 3 Die Kolumne des Bürgermeisters: Mit meinen Augen... Planung stehen die Aspekte „Wohnen“ und „Arbeiten“. In einigen Alte und neue Bausubstanz soll Naturschutz Wäldern hier eine attraktive Symbiose Europas jagt eingehen. Verknüpft wird die- die Graueule ses zukünftige Geschehen mit mit der Kamera noch. der bewegten Geschichte des Ortes. So soll ein Kultur- und Markus Mauthe entführt in „Europas wilde Wälder“ – Verlosung Kreativquartier entstehen, das Noch gibt es in Europa unbe- vilisation wächst in immer in ihrem natürlichen Zustand des Öfteren in Fotoverstecke ein Zeugnis ist für die vitale rührte Waldgebiete durch die schnelleren Maße weit über wachsen und jene die vom zurückgezogen um Adler, Urbanität unserer Stadt. Braunbären streifen oder die die Kapazitäten, die uns der Menschen in naturnahem Bären, Wölfe aber auch Das Projekt der zukünftigen Graueule auf die Jagd geht. Planet in Form seiner natür- Zustand bewirtschaftet wer- Eichhörnchen und Vögel vor Gestaltung und Nutzung der Mit dem städtebaulichen Wett- Zweieinhalb Jahre war der lichen Ressourcen zur Verfü- den. Mit dem neuen Projekt die Kamera zu bekommen. ehemaligen Adam-Kaserne im bewerb hat die Stadt Soest Fotograf Markus Mauthe im gung stellen kann. Heute ist wollen wir beweisen, dass Soester Westen steht seit eini- einen weiteren Schritt getan, Auftrag von Greenpeace man als Reise- bzw. Natur- alle Zutaten früherer Pracht Du arbeitest seit acht Jahren ger Zeit ganz oben auf der um sich mit diesem Projekt unterwegs, um die Artenviel- fotograf vielerorts Zeuge von noch vorhanden sind, zum Thema Wald. Was bedeu- Liste der bedeutsamen Vorha- für die tatsächliche Förderung falt und Schönheit dieser Le- diesen Veränderungen. Ich wenngleich oft in erschre- ten Dir persönlich Wälder? ben in der städtebaulichen durch die „Regionale“ zu qua- bensräuume mit der Kamera fotografiere Tiere und Pflan- ckend geringem Ausmaß. M.M.: Ich empfehle Jedem Entwicklung von Soest. In lifizieren. Zwei Stufen (soge- einzufangen. In der Multime- zen von denen ich oft nicht mindestens einmal im Leben diesem Frühjahr werden die nannter erster und zweiter diaschau „Europas wilde sicher sein kann, ob sie in Was ist auf Deinen Fotos, die an einem regnerischen Früh- Weichen gestellt. Die Stadt Stern) waren bereits erreicht. Wälder“ zeigt Markus Mau- fünfzig Jahren noch existie- für das Projekt entstanden lingstag in einen naturnahen Soest hat das Projekt zur „Re- Nun kommt es darauf an, die the das Ergebnis seiner Ar- ren werden. Als Zyniker sind, zu sehen? Buchenwald zu wandern. gionale 2013“ angemeldet. finanzielle Tragfähigkeit des beit in mitreißenden Bildern könnte man sagen, wir doku- M.M.: Durch die große geo- Dabei die klare Luft einzuat- Wir sind davon überzeugt, dass Projektes für die Stadt und die und faszinierenden Geschich- mentieren mit unserer Arbeit grafische Ausdehnung Euro- men, dem Klang der Vögel bei einer Realisierung unserer Nutzer festzustellen. Wenn ten. Zu sehen ist die Schau am nur noch eine sterbende Welt. pas bietet sich die Möglich- zu lauschen und das ungeheu- Pläne hier ein vorzeigbares auch hier ein positives Votum Samstag, 11. Februar, um 20 Soweit bin ich aber nicht. keit, ein faszinierendes Sam- er intensive Grün zu betrach- Objekt entsteht, das für unse- abgegeben werden kann, sind Uhr im Alten Schlachthof. Solange es noch etwas gibt, melsurium verschiedenster ten – während Nebelschwa- re ganze Region zum Beispiel die Voraussetzungen für die Der Eintritt ist frei. Als Ape- für dessen Erhaltung sich ein Lebensräume darzustellen. den durch das Unterholz zie- gereicht. Soest könnte einmal Erteilung des dritten Sterns ritif zu der Schau ein Inter- Einsatz lohnt, möchte ich Mir war wichtig, die Vielfalt hen. Jeder, der solch eine in- mehr zum Vorbild für andere geschaffen. Dieses Qualitäts- view mit Markus Mauthe. mitmischen. Mir geht es da- der Waldarten zu fotografie- tensive Sinneserfahrung ge- Kommunen werden. Für un- kriterium ist entscheidend für rum Begeisterung für die Na- ren. Innerhalb Mitteleuropas macht hat, wird verstehen, sere Stadt selbst wäre es ein eine finanzielle Unterstützung Deine Tätigkeit beschreibst tur zu wecken. Nur wer emo- ist klimatisch bedingt die Bu- dass mir die Wälder ehrlich großer Schritt voran. des Objektes im Rahmen des Du als „Naturschutz mit der tional involviert ist, wird sich che der „natürliche Platz- am Herzen liegen. Neben den Strukturförderprogramms der Kamera“. Was kann man sich aufraffen, um sich zu enga- hirsch“ in unseren Wäldern. Ozeanen sind sie die Lebens- Dabei müssen wir ja keines- „Regionale“ des Landes darunter vorstellen? gieren oder seine Gewohnhei- Allein in Deutschland unter- räume mit der größten Arten- wegs von vorn anfangen. Ganz Nordrhein-Westfalen. Wenn Markus Mauthe: Ich erfahre ten zu ändern. Ich möchte den scheiden wir neun Waldtypen vielfalt auf unserer Erde. Wir im Gegenteil: Seitdem die wir mit der Zuerkennung des das Privileg, unsere Erde als Menschen zeigen wie wunder- die zwischen der Nord- und brauchen intakte Wälder für letzten belgischen Einheiten dritten Sterns den Durch- Fotograf entdecken zu dürfen schön der Organismus Erde ist Ostsee und der Alpenkette unser Weltklima, um langfris- die frühere Kaserne verlassen bruch schaffen, kann es mit und deren Schönheiten mit und dass es durchaus Lösun- wachsen. Ein Hartlaubwald tig halbwegs menschenwür- haben, sind einzelne Teile der der Umsetzung der Planung meiner künstlerischen Sicht- gen aus der momentanen Mi- in Spanien mit seinen Kork- dig überleben zu können. Zu Gebäude von ganz unter- losgehen. Es sind mehrere weise wiederzugeben. Daraus sere in Form des Klimawan- eichen ist etwas völlig ande- sehen, wie wir unsere letzten schiedlichen Gruppen und Bauabschnitte vorgesehen. In erwächst eine Verantwortung, dels und Artensterbens gibt. res als ein typischer Fichten- Urwälder dem kurzfristigen Organisationen genutzt wor- rund zehn Jahren sollte die der ich mich nicht entziehen Birkenmischwald, der in der Profit opfern, macht mich den. Insofern ist es nur kon- Entwicklung vonstatten ge- möchte. Wir leben in Zeiten Was sind „wilde Wälder“? russischen oder finnischen traurig und wütend. Die Ar- sequent, wenn im Rahmen der hen. Ab 2013 / 2014 soll der großen Wandels. Unsere Zi- M.M.: Europa ist heute zum Taiga wächst. Außerdem beit in den Waldgebieten der Planung für die ehemalige erste Bauabschnitt angegan- allergrößten Teil mit Forst- habe ich versucht, den Cha- Erde hat mir so viele unver- Kaserne vorhandene und po- gen werden. wäldern gesegnet, welche uns rakter der Jahreszeiten ange- gessliche Erlebnisse beschert, tentielle zukünftige Nutzer Menschen in erster Linie zur messen in die Bildergeschich- dass ich wohl auf alle Zeiten mit eingebunden sind. Alle, die mit der bisherigen Holzgewinnung dienen. Die- ten zu platzieren. Ob schnee- emotional mit ihnen verbun- Planung befasst waren, sind se haben mit den ursprüngli- bedeckte Landschaften in den den sein werde. Gerade ist der städtebauliche davon überzeugt, dass unser chen Naturwäldern meist Schweizer Alpen, feuriges und freiraumplanerische Wett- Projekt „Adam-Kaserne“ nicht viel gemein. Sie wach- Herbstlaub in Kroatien oder Mehr Infos zu Markus Mau- bewerb zur weiteren Entwick- den Menschen bei uns und in sen eher in Monokulturen und frisches Frühlingsgrün der the im Internet unter lung der früheren Kaserne ab- der Region großen
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