Voll Freude Jesus Entdecken

Voll Freude Jesus Entdecken

Nr. 19 I Donnerstag, 9. Mai 2019 Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt ELKE LENZ Jesus - unser Schatz, lautete das Thema der Erstkommunion heuer in Schwarzach. Den Voll Freude vier Jungs ist die Freude an diesem Tag ins Ge- sicht geschrieben. Denn dieser Tag gehört ih- nen. Sie werden von ihren Familien selbst als Schatz gefeiert - kostbar und einmalig, behü- Jesus entdecken tet und geschützt. „Du bist mein Schatz!“ Wer diesen Satz in seiner ganzen Fülle begreifen lernt, wird auch den Weg zu jenem Schatz n- den, der durch Jesus gegenwärtig ist: das be- Erstkommunionfeiern im ganzen Land führen Kinder zur Eucharistie. dingungslose Geliebt-Sein durch Gott. Die Eucharistie ist ein guter Weg dorthin, ein Übungs- und Kraftweg. PB 2 Thema 9. Mai 2019 Vorarlberger KirchenBlatt AUF EIN WORT Erwachsenenfirmung Mutters Tag Firmung mit 35 Am Sonntag ist Muttertag. Als Kinder haben wir drei Ge- schwister an diesem Sonn- Wer sich im Erwachsenenalter für die „Der Glaube ist überall, viele Entscheidun- tag immer das Frühstück Firmung entscheidet, lässt sich auf eine gen haben mit dem Glauben zu tun“, erklärt gemacht - Mama konnte aus- besondere Auseinandersetzung mit dem Landowski. „Es geht darum, wie man sich schlafen. Es war auch für uns Glauben ein. Dass diese sehr bereichernd mit einem Thema beschäftigt, wie man an Frühstücksmacher/innen ein sein kann, davon erzählt Nicholas Landow- ein Problem herangeht. Glaube ist Rückhalt, schöner Tag - weil es anders ski. Er wird kommenden Samstag gefirmt. Kraft und Hoffnung.“ war als sonst und wir Eifer und Freude an den Tag legten PATRICIA BEGLE Keine Zugangsbedingungen. Vom Firm- beim Decken des Tisches und kurs war der junge Mann sehr überrascht. beim Wecken der Mutter. Der Umzug seiner Familie von Südafrika „Ich habe gedacht, ich müsste die Bibel gele- ins Osttirol war der Grund, warum Nicho- sen haben, die Zehn Gebote und wichtigsten Natürlich blieb dieser Service las Landowski als Jugendlicher nicht germt Kirchengebete auswendig können und ana- durch uns Kinder ein Einzel- wurde. Der christliche Glaube nahm in sei- lysiert haben - aber es gab kein Mindestwis- fall im Lauf des Jahres, und nem Leben zwar einen ganz selbstverständ- sen als Zugangsberechtigung. Vor allem war ich weiß auch nicht mehr, lichen Platz ein, doch die Firmung war dann es nicht urteilend, nicht wertend. Und ich wie lange wir diese Tradition lange Zeit einfach kein Thema mehr. hatte nie das Gefühl, es sei eine Bekehrung insgesamt aufrechterhielten. oder Indoktrination“, stellt der Firmkandi- Aber was immer auch pas- Mit Fragen konfrontiert. Als er vergan- dat fest. sierte nach dem Auszug von genes Jahr dann einen Bericht über die Er- daheim, an Mutters Tisch wachsenenrmung las, war für ihn klar: Das Anregender Austausch. An zwei Abenden konnten wir immer zurück- ist die Gelegenheit! Die Auseinanderset- und zwei Samstagnachmittagen traf sich kehren, genauso wie mein El- zung mit Glaubensfragen hatte in den letz- die sechsköpge Gruppe zur Vorbereitung. ternhaus für mich persönlich ten Jahren an Bedeutung gewonnen. In sei- Begleitet wurde sie von P. Pepp Steinmetz, wohl immer noch der einzig nem Freundeskreis ging es oft um Fragen geistlicher Begleiter im Bildungshaus St. Ar- wirklich „sichere“ Rückzugs- wie „Sollen wir heiraten?“ oder „Sollen wir bogast, und Birgit Huber, Verantwortliche ort auf der ganzen Welt ist. unser Kind taufen?“. „Vielleicht beschäf- für Glaubensbildung im Pastoralamt. Die tige ich mich auch mehr mit essentiellen Gruppe war ein bunter Mix verschiedener Die Rollenbilder in Familie Dingen, seit ich Arzt bin“, überlegt er im Menschen, sodass im Philosophieren über und Gesellschaft haben sich Gespräch. Als Assistenzarzt für Frauenheil- Werte und im Erfahrungsaustausch darü- seit meinen Kindheitstagen kunde steht er ständig zwischen Leben und ber, was hoffen lässt, alle voneinander ler- gewandelt. Die Erziehungs- Tod. Er nimmt an der Freude der Geburten nen konnten. Landowski machte dabei die arbeit wird heute von vielen ebenso teil wie an der Ratlosigkeit bei der Erfahrung, dass jede und jeder einen Zugang Eltern gemeinsam getragen, Diagnose „Brustkrebs“ oder beim Tod eines zum Glauben nden kann - unabhängig von mal mehr, mal weniger. Neugeborenen. Gibt es einen Gott? Warum Alter oder Bildungsstand. Man könnte darum sowohl schaut er nicht auf mich? Solche und ähnli- Mutter- als auch Vatertag ger- che Fragen kommen dann auf ihn zu. Am Weg bleiben. Für den Arzt ist der ne auch als „Elterntage“ fei- Kurs eine gute Basis, auf der er nun aufbau- ern. Gleichzeitig bleibt die en kann. Denn Wissen gehört für ihn zum Mutter immer die, die ein Glauben dazu. „Für mich bedeutet die Aus- neues Leben in sich heran- einandersetzung mit dem Glauben so et- wachsen lässt und die dann was wie ‚am rechten Weg bleiben‘“, überlegt ein neues Menschenkind Landowski. „Es gibt so viele Versuchungen, auf und in die Welt bringt. so viel Ablenkung und Reizüberutung - da ist es wichtig, immer runterzukommen und sich zu besinnen - was ist essentiell bzw. nicht essentiell.“ « u Firmgottesdienst mit Bischof Benno Elbs. Sa 11. Mai, 19 Uhr, Dom St. Nikolaus, Feldkirch. u Die Vorbereitung Erwachsener auf die Fir- mung ist sowohl in Einzelbegleitung als auch in DIETMAR STEINMAIR Dr. Nicholas Landowski hat sich auf die Auseinandersetzung einer Gruppe möglich. Nähere Infos: [email protected] mit seinem Glauben eingelassen - am Samstag wird er germt. E [email protected] oder BEGLE www.kath-kirche-vorarlberg.at/firmung Vorarlberger KirchenBlatt 9. Mai 2019 Thema 3 Diskutierten mit Moderator Mag. Thomas Matt und dem Publikum: Dipl.-Ing. Irmi Salzer, Mag. Franz Nauschnigg, Erwin Mohr und Mag. Herbert Bösch (oben links, v.l.). Franz Nauschnigg von der Österreichischen Nationalbank (oben Mitte) erklärte die Finanzkrise 2008 und ihre Überwindung. STEINMAIR (4) Gesellschaftspolitischer Stammtisch zu den bevorstehenden Europarats-Wahlen Die europäische Verwobenheit Ist die Europäische Union eine Wirtschafts- litik. Die beste Sozialpolitik ist für ihn üb- Ökologisch und sozial allerdings gebe es das macht, eine soziale Hochburg oder am rigens das Streben nach Vollbeschäftigung, gemeinsame Europa noch nicht. Gerade zu besten doch beides? Dieser Frage ging am wenn also möglichst viele Menschen Arbeit den sozialen Standards fehlen ihm momen- Montag dieser Woche der Gesellschaftspo- haben. Die Null-Zins-Strategie der EZB tra- tan die Schlagzeilen, so wie Bösch überhaupt litische Stammtisch der Katholischen Kirche ge dazu bei. Diese habe die Konsumenten zu das bescheidene Niveau des derzeitigen EU- Vorarlberg im Kolpinghaus Dornbirn nach. Ausgaben und die Wirtschaft durch günstige Wahlkampfes beklagte. Kredite zu Investitionen motiviert. DIETMAR STEINMAIR Kontinentale Verwobenheit. Gerade in Globale Herausforderungen. Irmi Sal- Wirtschafts- und Steuerfragen aber ist das Bei den letzten EU-Wahlen 2014 betrug die zer ist Mitarbeiterin des steirischen EU-Ab- bislang praktizierte Einstimmigkeitsprinzip Wahlbeteiligung in Vorarlberg 39 Prozent. geordneten Thomas Waitz (Grüne). Die di- problematisch. Für Großkonzerne steuerlich Auch beim Stammtisch in Dornbirn war der plomierte Agraringenieurin wies darauf hin, attraktive Länder - wie Irland, Luxemburg, Publikumszuspruch dieses Mal überschau- dass in der EU trotz aller Erfolge immer noch Malta, Zypern, aber auch Österreich und die bar. Erstaunlich, ist die Europäische Uni- Kinder hungern und im Mittelmeer immer Niederlande - stimmen einer Einschränkung on - politisch und global betrachtet - eines noch üchtende Menschen ertrinken. Im ihrer Steuervorteile aus nationalem Interesse der erfolgreichsten Projekte aller Zeiten. Nir- globalen Wettstreit der Kontinente sollte niemals zu, wie Erwin Mohr deutlich mach- gends in der Welt gibt es seit so vielen Jah- Europa nicht immer nur Erster sein wollen, te. Aber auch das „Europa der Regionen“ ren keinen Krieg mehr zwischen so vielen sondern vielmehr als Vorbild und Beispiel- berge Gefahren. Damit Europa - siehe kata- aneinandergrenzenden Nationen. Und nir- geber vorangehen. Das ist auch Salzers Bot- lanische Unabhängigkeitsbewegung - durch gends in der Welt gibt es so große soziale Si- schaft zur bevorstehenden EU-Wahl am 26. Regionen-Nationalismus nicht in 300 Regio- cherheiten für so viele Menschen. Darüber Mai. Es gehe darum, die Menschen zu über- nen zerfalle, brauche es den Föderalismus als waren sich die Diskutant/innen in Dornbirn zeugen, dass es anders werden kann - und „gut verstandenen Regionalismus“. auch einig - in den Detailbewertungen gin- muss. Die im Augenblick medial sehr prä- Über Europa kann man nicht diskutieren, gen die Meinungen wie immer auseinander. sente Klimakrise zeige das deutlich. als stünde man außerhalb. Europäer/innen Auf die globalen Herausforderungen wies waren schon immer miteinander verwoben Finanzkrisen. Franz Nauschnigg war bis zu auch Erwin Mohr (ÖVP) hin. Er war 24 Jahre und haben sich immer schon ausgetauscht, seiner Pensionierung dieser Tage Leiter der lang Bürgermeister von Wolfurt und als Ver- wie Moderator Thomas Matt deutlich mach- Abteilung für Integrationsangelegenheiten treter der Kommunen im Ausschuss der Re- te: Selbst Jodok Fink, später bedeutender Po- und internationale Finanzorganisationen in gionen tätig, u. a. im Präsidium dieser bera- litiker auf Bundesebene und Vizekanzler in der Österreichischen Nationalbank. In sei- tenden Einrichtung der EU. Die USA, China der Frühzeit der 1. Republik, hat einmal ei- nem Impulsreferat erklärte er die Mechanis-

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