Fine Art Jubiläum 2019 Finejubiläum Art 2019

Fine Art Jubiläum 2019 Finejubiläum Art 2019

Jubiläum 2019 fine art fineJubiläum art 2019 9. September bis 31. Oktober 2019 Galerie Kovacek & Zetter GmbH Stallburggasse 2 A-1010 Wien Telefon +43/1/512 86 36 Telefax +43/1/512 86 36-36 [email protected] www.kovacek-zetter.at Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 18 Uhr Sa 11 – 14 Uhr Im Herbst 1999 gründeten wir zwei Cousinen un- kriegszeit geben. Wir haben die letzten drei Jahre sere eigene Galerie, die sich in den letzten Jah- intensiv gesammelt und recherchiert, um Ihnen ren vom kleinen Ecklokal in der Stallburggasse zu eine repräsentative Werkschau der wichtigsten einer der größten Galerien Österreichs mit über österreichischen Künstler jener Zeit zeigen zu 300 m2 Schaufläche entwickelt hat. können. Mit zwei umfangreichen und hochkarätigen Aus- Es ist gelungen, interessante Bilder der großen stellungen wollen wir heuer dieses Jubiläum feiern Malerinnen des Stimmungsimpressionismus, Tina und Ihnen für Ihre jahrelange Treue und Ihr Ver- Blau, Olga Wisinger-Florian (ihr wird vom 24. Mai trauen Danke sagen! bis 21. Oktober 2019 eine Retrospektive im Leo- pold Museum in Wien gewidmet) und Marie Vorwort Waren wir die ersten drei Jahre noch zu Egner in die Ausstellung zu integrieren. zweit, unterstützt uns mittlerweile ein eingespieltes und tolles fünfköpfiges Das große Dreigestirn der österrei- Team. Bei Euch allen möchten wir chischen Kunstgeschichte, Gustav uns an dieser Stelle ganz herzlich Klimt, Egon Schiele und Oskar für Euer großes Engagement be- Kokoschka, das schon lange welt- danken. weit in großen Ausstellungen für Furore sorgt (Gustav Klimt zuletzt Die Intensität an Ausstellungen, Pub- im Tokyo Metropolitan Art Museum) likationen und Messen hat in den letz- ist mit interessanten Werken zu sehen. ten Jahren nicht nur bei uns, sondern im gesamten Kunstbetrieb, stark zugenommen. So Zuletzt sei noch der Schwerpunkt auf Arbeiten stehen Sie als Kunstinteressierte und Sammler von Alfons Walde zu erwähnen, auf die wir sehr einer ungemeinen Fülle an Angeboten gegenüber, stolz sind. Wir zeigen sechs besondere Bilder von aus der Sie auswählen können, was in der Folge Alfons Walde, darunter die berühmten „Trattalmen“ auch uns immer neu herausfordert. und „Einsamer Berghof“, zwei archetypische Bilder dieses so bedeutenden österreichischen Wir wollen Ihnen mit dieser Ausstellung in Weiter- Malers. führung unseres Programms der letzten 20 Jahre einen Überblick über die österreichische Kunst Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch und möch- des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der Zeit des ten darauf hinweisen, dass der Verkauf wie ge- Secessionismus und der Malerei der Zwischen- wohnt schon ab Versand des Kataloges beginnt. Claudia Kovacek-Longin und Sophie Zetter-Schwaiger von links nach rechts: Bianca Kleinbichler Stefan Rodler Sophie Cieslar Sophie Zetter-Schwaiger Claudia Kovacek-Longin Jenny Reiter Kathrin Macht Index BERG WERNER 51 BLAU TINA 3-6 BRAUER ARIK 55 BRESSLERN-ROTH NORBERTINE 49 EGGER-LIENZ ALBIN 10 EGNER MARIE 7 ENDER THOMAS 9 FLOCH JOSEF 38 GURSCHNER HERBERT 37 HAUSER CARRY 52 HELBERGER ALFRED HERMANN 25 JUNGNICKEL LUDWIG HEINRICH 23, 24 KLIMT GUSTAV 22 KOKOSCHKA OSKAR 15-18, 50 LASKE OSKAR 40-47 LITTROW LEONTINE VON 8 MOLL CARL 33, 34 NIKODEM ARTUR 13, 14 NOLDE EMIL 35 OPPENHEIMER MAX 39 PECHSTEIN MAX 36 SCHIELE EGON 19-21 STOITZNER JOSEF 11, 12 THÖNY WILHELM 48 WALDE ALFONS 26-32 WEILER MAX 53, 54 WISINGER-FLORIAN OLGA 1, 2 Olga Wisinger-Florian, die Grande Dame des ös- Wie schon die niederländischen Maler des 17. terreichischen Stimmungsimpressionismus, wurde Jahrhunderts, lenkt sie die Aufmerksamkeit des 1844 in Wien geboren. Von 1868 bis 1873 war sie Betrachters auf die Schönheit der Welt im Kleinen, als Pianistin europaweit sehr erfolgreich. Aufgrund auf viele versteckte Motive, die das Betrachten eines hartnäckigen Handleidens konnte sie diese so unterhaltsam, aber auch lehr- und abwechs- Karriere nicht weiterverfolgen und wandte sich der lungsreich machen. Kennen wir alle Blumen die- Malerei zu. Frauen waren zu dieser Zeit an der ses Straußes? Wann blühen sie? Wo sind sie Akademie nicht zugelassen, so nahm sie Privatun- heimisch? Und was sind das für Schmetterlinge, terricht bei Melchior Fritsch und August Schaeffer. für die dieser Strauß ein anziehender Ort zu sein Wirklich geprägt hat sie aber Emil Jakob Schindler, scheint? Sind diese flatternden Schönlinge nicht der sie gemeinsam mit Marie Egner und Carl Moll auch vertraute Allegorien für Verwandlung, Blühen unter seine Fittiche nahm und mit der jungen und Vergehen? Künstlerin zahlreiche Studienreisen unternahm. Somit wurde in diesen frühen Jahren ihr Malstil Aber die Malerin kopiert nicht die Alten Meister, sie wesentlich von den virtuosen Naturdarstellun- sucht nach neuen malerischen Ausdrucksmitteln, gen Schindlers bestimmt, die in Anlehnung an um die Natur zu fassen. Immer mehr löst sie sich die französische „paysage intime“ im Umkreis von linearen Details, wohl abgestimmter Ton in der Ecole de Barbizon die österreichische Land- Tonmalerei und vom Glätten der Pinselstriche. Sie schaftsmalerei entscheidend beeinflusste. Rasch will „ehrlich“ malen, ihre Energie, ihre Impulsivität gelang es ihr aber aus dem Schatten des großen und ihr Verständnis der Natur mittels vehementer, Lehrmeisters hervorzutreten und sich als eigen- kurzer Pinselzüge erkennbar machen, und wagt ständige Künstlerpersönlichkeit zu etablieren. Die es, mit wenigen Farbtupfern, die Erscheinungen öffentlichen Anerkennungen, die ihr zuteil wur- der Natur ins Bild zu fassen und dem fast abstrak- den, belegen den Erfolg, den sie mit ihrer Malerei ten, dunkel gemalten Hintergrund einen großen hatte. 1888 erhielt sie die „Mention honorable“ in Raum des Bildes zu belassen. Paris, 1891 in London, 1897 wurde ihr die Kleine Goldene Staatsmedaille verliehen, 1891 die bayri- Mit diesem neuen künstlerischen Begreifen der sche Ludwigsmedaille und 1893 die Medaille der Natur rückte Wisinger-Florian ab Mitte der 1880er Weltausstellung in Chicago. 1900 stellte sie auf der Jahre zweifellos zur Avantgarde der Malerei des Olga Wisinger-Florian Pariser Weltausstellung aus. Olga Wisinger-Florian 19. Jahrhunderts vor und erzählt uns bis heute von setzte sich auch sehr für die Gleichberechtigung diesem immer wieder spannenden wie reizvollen ihrer weiblichen Kolleginnen ein und war Präsiden- Übergang von der gesehenen zur imaginierten tin des Vereins österreichischer Schriftstellerinnen Welt. und Künstlerinnen in Wien. Sie starb über 80-jäh- (Marianne Hussl-Hörmann) rig 1926 in Grafenegg. Mit einer neuen Bildgattung, den Blumenland- schaften, begann Olga Wisinger-Florian um 1885 ihren eigenständigen Weg als unabhängige, stets innovative und experimentelle Künstlerin. Heimische Wiesenblumen, fast achtlos auf einem Wegesrand geworfen, bilden den erzählerischen Rahmen dieses Genres. Sie erinnern nur mehr an die weiten Blumenwiesen und den romantischen Blick auf blühende Landschaften, wie sie es mit Schindler und seiner Malergruppe zunächst ken- nen und malen gelernt hatte. Nun aber zieht sie OLGA WISINGER-FLORIAN ihren Blick zurück, fokussiert auf Details, die wie (Wien 1844 - 1926 Grafenegg) 1 ein pars pro toto die Welt im Kleinen fassen. Wildblumenstrauß um 1885 Öl auf Holz 30 x 20 cm Signiert rechts unten: O. Wisinger-Florian Das Bild wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. Provenienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Vgl.: Marianne Hussl-Hörmann, Hans-Peter Wipplinger, Olga Wisinger-Florian. Flower Power der Moderne, Ausstellungskatalog, Leopold Museum, Wien 2019, S. 77; Gerbert und Marianne Frodl, Die Blumenmalerei in Wien, Wien 2010, S. 116 ff.; Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, Band 4, Wien 2000, S. 285 ff. Für Olga Wisinger-Florian war die Blume das zen- trale Motiv ihrer Kunst. Selbst eine große Liebha- berin und Kennerin der heimischen Flora, ließ sie sich regelmäßig Blumen in ihr Atelier bringen. Dort sah man sie, wie ein Kritiker begeistert berichtete, in großer Zahl „auf ihrem Fenster, auf Stellagen und in Töpfen“ als „Modelle für ihre Bilder […] gleich neben den Schöpfungen der Natur“. Der Fokus auf die Blume war aber auch ein geschick- ter Schachzug, um sich von der poetischen Land- schaftsmalerei ihres Lehrers und Mentors Emil Jakob Schindler zu lösen und sich deutlich davon abzugrenzen. Eine besondere Liebe hatte die Malerin für wohl arrangierte Blumenbouquets, die sie wie auf einer Bühne auf Tischen oder Fensterbrettern platzierte. Sie wählte dafür kleine, vorgrundierte Holztafeln, und benötigte für die Fertigstellung oft nicht län- ger als zwei Tage, da sie überaus konzentriert und schnell malte. Diese zarten, feinfühligen Kabinett- bilder folgten in ihrer Motivwahl dem Wechsel der Jahreszeiten und erfreuten sich größter Beliebtheit. Einen ganz besondereren Reiz besitzt auch die- ses neu entdeckte Rosenbildchen mit seinem wie zufällig an einem angedeuteten Wegesrand liegenden, sorgfältig gebundenen Strauß von drei weißen Rosen. Ein Vorhang aus dunkelgrün chan- Olga Wisinger-Florian gierenden Blättern im Hintergrund verleiht dem zarten Weiß der Blätter zusätzlich eine erhöhte Strahlkraft. Ihr weicher, fast melodischer Malstil, ihr lebhafter Wechsel zwischen frappierender Detail- genauigkeit und freien Pinselzügen setzt so die Tradition der Blumenmalerei des Biedermeier in moderner Weise fort. (Marianne Hussl-Hörmann) OLGA WISINGER-FLORIAN (Wien 1844 - 1926 Grafenegg) 2 Weiße Rosen 1895 Öl auf Holz 31,5 x 48 cm Signiert und datiert rechts unten: O. Wisinger-Florian (1)895 Das Bild wird in das in Vorbereitung

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