Tätigkeitsbericht 2015 Weiße Rose Stiftung E.V

Tätigkeitsbericht 2015 Weiße Rose Stiftung E.V

Tätigkeitsbericht 2015 Weiße Rose Stiftung e.V. Inhaltsübersicht 1 Zur Einführung 5 2 Chronik und Ausstellungskalender 7 3 Prof. Dr. Wolfgang Huber berichtet 10 4 Joachim Baez in Weingarten 11 5 Nachrufe 12 6 Wanderausstellungen 16 Die Weiße Rose in Deutschland 16 Die Weiße Rose in Israel 19 Die Weiße Rose in Frankreich 23 Die Weiße Rose in Italien 25 Die Weiße Rose in Mittel- und Osteuropa 26 Die Weiße Rose in den USA 30 Die Weiße Rose in Brasilien 34 7 DenkStätte Weiße Rose München 36 Erneuerung der Dauerausstellung in der DenkStätte 40 8 DenkStätte Weiße Rose Ulm 41 9 Historisch-pädagogische Projekte 42 Lehrerfortbildung 42 Auf den Spuren des Nationalsozialismus in München 45 Ein Tag zu Sophie Scholl in Garmisch 46 Das Dritte Reich – für Kinder erklärt 47 SchülerArbeiten zur Zeitgeschichte 49 Spurensuche – Verlorene Jugend in der NS-Diktatur 50 10 Veranstaltungen 51 Weiße Rose Orgelkonzert zum 18. Februar 1943 51 Konzert mit Lesung „Die Gedanken sind frei“ 52 In Erinnerung an Eugen Grimminger 53 Mozes Ancselovics – Eine Gedenkveranstaltung in Ergoldsbach 54 Werkschau: Sophie Scholl – So entsteht die Comic-Biographie 55 Vortrag: Thomas Mann, Alfred Neumann und die Weiße Rose 57 11 Homepage und Social Media 58 12 Neuerscheinungen 59 13 Kurznachrichten um die Weiße Rose 60 14 Die Weiße Rose Stiftung e.V., ihre Organe und MitarbeiterInnen 65 Die Weiße Rose Stiftung e.V. dankt herzlich allen öffentlichen und privaten Förderern sowie allen Spendern für ihre Zuwendungen. Impressum Weiße Rose Stiftung e.V. Ludwig-Maximilians-Universität Geschwister-Scholl-Platz 1 80539 München Tel. 089 / 2180-5678 / -5359 Fax 089 / 2180-5346 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.weisse-rose-stiftung.de Facebook: www.facebook.com/WeisseRoseStiftung Redaktion: Ursula Kaufmann M.A., Dr. Hildegard Kronawitter V.i.S.d.P.: Dr. Hildegard Kronawitter Bildnachweis: Moritz Angel, Marcus Antritter, Bayerischer Volksbildungsverband e.V., Angela Bottin, Verena Brenneisen, Ghetto Fighters' House, Google Maps, Michael Hein, Catharina Hess, Heike Huslage- Koch (Creative Commons), IMAGO/GEZETT, Initiative Gedenken in Harburg, Max-Josef-Stift München, Barbara Müller, Prof. Dr. Dorothee Ostmeier, Karsten de Riese, Farina Simbeck, Christoph Tubbesing, Uni- versity of Portland, Weiße Rose Stiftung e.V. Schriftsatz: AS-Texte, München Druck und Herstellung: OrtmannTe@m GmbH, Ainring © 2016 Weiße Rose Stiftung e.V. 1 Zur Einführung Dieser Bericht dokumentiert das arbeitsintensive und ereignisreiche Jahr 2015. Sie, sehr geehrte Lese- rinnen und Leser, sind herzlich eingeladen, sich einen Überblick über unsere verschiedenen Aufgabenfelder zu verschaffen und die jeweiligen Aktivitäten einzu- ordnen. Für unsere Erinnerungsarbeit ist nach wie vor der Gründungsauftrag der Weiße Rose Stiftung e.V. maßgebend: den Widerstand der Weißen Rose im In- und Ausland bekannt zu machen und aus die- ser Erinnerung Impulse für Toleranz, Mitmenschlich- keit und persönliches Engagement in der Gegenwart zu setzen. Diese Zielsetzung schließt unser Engage- ment gegen Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Intoleranz ein, wie wir es im Bayerischen Bündnis für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde sowie im entsprechenden Münchner Bündnis einbringen. Bedauerlicherweise enthält unser Bericht auch Nachrufe auf die Zeitzeugen der Weißen Rose, wie auf Franz J. Müller und Heiner Guter von der Ulmer Schülergruppe, auf Karin Friedrich, die als 18-Jährige zusammen mit ihrer Mutter das sechste Flugblatt hunderte Male abschrieb und in Berlin verteilte, auf Prof. Dr. Jürgen Wittenstein, der die ikonografisch gewordenen Fotos im Freundeskreis der Weißen Rose aufnahm, sowie auf den großen Zeithistoriker Prof. Dr. Hans Mommsen und den Mitinitiator der Weiße Rose Stiftung e.V. Prof. Dr. Michael Wyscho- grod. Franz J. Müller war von 1987 bis 2004 Vorsit- zender der Weiße Rose Stiftung e.V. und wurde in dieser Funktion maßgeblich von seiner Frau Britta Müller-Baltschun unterstützt, die jahrelang die Ge- schäftsführung unserer Institution wahrnahm. Auch ihren Tod beklagen wir im Jahr 2015. Schon in den letzten Jahren konnten Ausstellungs- präsentationen und Führungen in der DenkStätte nicht mehr wie früher mit authentischen Zeitzeu- gengesprächen ergänzt werden. Die Vermittlung des unmittelbaren Eindrucks von damals Beteiligten wird künftig über Dokumentationen in Filmen und Hör- stationen erfolgen. Neue Wege gingen wir im Berichtsjahr erstmals in Israel: Aus Anlass des Jubiläums „50 Jahre diploma- tische Beziehungen zwischen Israel und Deutsch- land“ gelang ein Weiße-Rose-Projekt mit Ausstellung und Workshops im Ghetto Fighters‘ House nahe Akko. Deutsche und israelische Zeitungen berichte- ten anlässlich der Ausstellungseröffnung am 17. No- vember 2015 wohlwollend über die Widerstands- gruppe und interpretierten ihre humane Botschaft aus heutiger Sicht. Das Ghetto Fighters‘ House, unser israelischer Partner, zeigt die verkürzte Wei- ße Rose-Ausstellung in Hebräisch und Arabisch bis Ende 2016 und bezieht den Widerstand der Weißen Rose in das fortlaufende Bildungsprogramm mit ein. In anderen Ländern wurde dank der unersetzlichen Mithilfe von Ausstellungspartnern die Präsentation unserer jeweiligen landessprachigen Ausstellung „Die Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler 1942/43“ fortgeführt. Wiederum machte die Ausstellung in zwei großen russischen Städten Station, die von der gemeinnützigen Stiftung Eurasia in Orenburg und Winfrid Vogel im Auftrag der Weiße Rose Stiftung e.V. betreut wurden. Um die Ausstellungen in Lettland und Litauen kümmerte sich Dr. Werner Rechmann namens der Friedrich- Ebert-Stiftung und in den USA koordinierte wiede- rum Angie Kretschmann den Verleih mit dortigen 5 Partnern. Dankbar registrierten wir nerungsgeschichte der Weißen Rose auch die Hilfestellung des Deutschen in der SBZ bzw. der frühen DDR. Bitte Generalkonsulats in Bordeaux für informieren Sie sich in Kapitel 9 über Ausstellungen in Frankreich sowie weitere schulpädagogische Aktivitäten die von Raoul Mille (Institut Français, und in Kapitel 10 über unsere thema- München). Näheres zu unserer inter- tischen Veranstaltungen. Hier spreche nationalen Erinnerungsarbeit kann hier ich lediglich die Konzertlesung „Die ebenso nachgelesen werden wie zu Gedanken sind frei. Widerspruch den erfolgreichen Präsentationen in und Widerstand“ an, die ein beden- Deutschland. Mit unserer Einzelaus- kenswertes geistiges Band von den stellung und einigen thematischen Comedian Harmonists über die Swing Veranstaltungen erfuhr Hans Leipelt Jugend zur Weißen Rose schlug. zum 70. Todestag am 29. Januar in Hamburg ein würdiges Erinnern. Alle Erneut hoffen wir, dass unsere Akti- Ausstellungseröffnungen wurden mit vitäten Zustimmung der „Städtege- historischen Fachvorträgen, Diskussio- meinschaft Weiße Rose“ erhalten; nen und Führungen ergänzt, um eine in diesem Verbund unterstützen vertiefte Auseinandersetzung mit der München, Hamburg, Saarbrücken, Widerstandsgruppe zu erreichen. Ulm, Freiburg, Berlin und Gräfelfing unsere Arbeit ideell und finanziell in In der DenkStätte Weiße Rose am Höhe einer Vollzeitstelle. Herzlichen Lichthof der Ludwig-Maximilians- Dank dafür und für ihr Bekenntnis als Universität zählten wir zum zweiten „Weiße-Rose-Stadt“. Mal über 30.000 BesucherInnen aus dem In- und Ausland, die sich in Grup- Die Ludwig-Maximilians-Universität pen oder als Einzelpersonen am Ort fördert die Weiße Rose Stiftung e.V. der Verhaftung von Hans und Sophie in vielfacher Weise: mit der Überlas- Scholl über die Widerstandsgruppe sung der DenkStätte, den zahlreichen informierten. Viele Interessenten technischen Hilfen bei deren Betrieb, nutzten auch unser Führungsange- mit zwei Büroräumen und vielen bot, andere informierten sich anhand Handreichungen bei Veranstaltungen. der Ausstellungstafeln bzw. mit Hilfe Für all diese Unterstützung geht unser des mehrsprachigen Audio Guides. großer Dank stellvertretend an Herrn Großen Dank schulden wir dem Team Präsidenten Prof. Dr. Bernd Huber. der Ehrenamtlichen, das die Erinne- Mein Dank wäre unvollständig, bezö- rungsstätte betreut, sowie den Mit- ge er nicht die vielen Menschen mit arbeiterInnen, die auf Wunsch durch ein, ohne deren Mitwirkung die Weiße die DenkStätte führen. Nach 20 Jah- Rose Stiftung e.V. keine Stätte der Er- ren bedarf unsere Dauerausstellung innerung und Vermittlung sein könnte. jedoch einer zeitgemäßen und mu- Herzlicher Dank deshalb an den Kreis seumsdidaktischen Erneuerung. Eng- der Freunde und Förderer, der Vereins- lischsprachige Texte, mehr digitales mitglieder und an die vielen Ehren- Angebot und weniger Textlastigkeit amtlichen im Ausstellungsverleih, sind ein „Muss“ für die neu gestalte- in der DenkStätte, in Vorstand und te Ausstellung, an der bereits intensiv Beirat. Ein besonders herzliches Dan- gearbeitet wird. keschön gilt unseren Angestellten und Für unsere schulpädagogische Arbeit freiberuflich Tätigen, die mit ihrem Ein- erhielten wir von der Bayerischen satz den Alltag unserer Erinnerungs- Landeszentrale wiederum Zuspruch, und Vermittlungsarbeit realisieren. fachlichen Rat und hilfreiche finanzi- Sie alle zusammen teilen eine tiefe elle Unterstützung. Die in Kooperation Empathie für die Weiße Rose und mit ihr veranstaltete Lehrerfortbildung ein besonderes Engagement für den erfuhr erneut großen Zuspruch. Mit bleibend richtigen Auftrag „aus der dem Kurt-Huber-Gymnasium – als Geschichte lernen“. weiteres Beispiel aus diesem Ar- beitsbereich – veröffentlichten wir das vierte Heft „SchülerArbeiten zur Zeitgeschichte“. Die neue Ausgabe thematisiert

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