ZEITSCHRIFT FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN UND IHRE SONDERORGANISATIONEN BONN • OKTOBER 1970 • 18. JAHRG. • EINZELH. 2,50 DM VEREINTE NATIONEN UN • IAEA ILO • FAQ UNESCO WHO - BANK IFC - IDA FUND • ICAO UPU • ITU WMO • IMCO TA • SPF ECE • ECAFE ECLA • ECA UNHCR UNiCE HERAUSGEBER: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FUR DIE VEREINTEN NATIONEN (DGVN VERLAG: MÖNCH-VERLAG • KOBLENZ • POSTFACH 1560 DEUTSCHE GESELLSCHAFT FUR DIE VEREINTEN NATIONEN BONN INHALTSVERZEICHNIS Präsidium : Frau Theanolte Bähnisch, Staatssekretärin a. D., Hannover Prof. Dr. Paul Barandon, Gesandter a. D., Hamburg Dr. Rainer Barzel, MdB, Vorsitzender der Zum 25jährigen Bestehen der Vereinten Nationen CDU-Fraktion, Bonn Fritz Berg, Präsident des Bundesverbandes Botschaft von Generalsekretär U Thant 133 der Deutschen Industrie, Köln Bundeskanzler Willy Brandt Georg von Broich-Oppert, Botschafter a. D., Kooperation und Konflikt in einer gefährdeten Welt 134 Thomasberg/Siebengebirge Dr. Werner Dankwort, Botschafter a. D., 25 Jahre Vereinte Nationen Harwich/USA Landesbischof D. Hermann Dietzfelbinger, von Dr. Hilmar Werner Schlüter München Felix von Eckardt, MdB, Staatssekretär a. D., Grußbotschaften des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers Bad Godesberg Bundesminister Dr. Erhard Eppler, Bonn zum 25jährigen Bestehen der Vereinten Nationen 137 Prof. Dr. Ludwig Erhard, MdB, Bundeskanzler a. D. Ministerpräsident a. D. Heinrich Hellwege, Von den tVier Weltpolizisten< zu den >Fünf Veto-Mächten< 141 Neuenkirchen/NE Dr. Lorenz Kardinal Jaeger, Erzbischof, Paderborn F. D. Roosevelt und das Problem der Friedenssicherung Prof. Dr. Erich Kaufmann, Heidelberg von Dr. Hans Jörg Ehler Dr. Kurt Georg Kiesinger, MdB, Parteivorsitzender der CDU Prof. Dr. Herbert Lewin, Die völkerrechtliche Anerkennung Heusenstamm-Basten wald Dr. Martin Löffler, Rechtsanwalt, Stuttgart und die Mitgliedschaft in der UNO 148 Prof. Dr. Hermann Mosler, Max-Planck-Institut, Heidelberg Zu einem Teilproblem der Pläne für die Aufnahme Ludwig Rosenberg, ehemaliger Vorsitzender des DGB beider deutscher Staaten in die UNO Bundesminister Helmut Schmidt, Bonn Vizekanzler Walter Scheel von Dr. Dietrich Frenzke Erwin Schoettle, MdB, Stuttgart Dr. Gerhard Schröder, MdB, Bundesminister a. D., Bonn Die Diskussion um die Reform der internationalen Währungsordnung 15Bundesministe4 r Käte Strobel, Bad Godesberg ökonomische und politische Gesichtspunkte Herbert Wehner, MdB, Vorsitzender der SPD-Fraktion, Bonn von Dr. Dieter Tiegel Dr. Hermann Weinkauff, Präsident des Bundesgerichtshofes a. D., Karlsruhe Prof. Dr. C. F. Frhr. v. Weizsäcker, Hamburg Aus dem Bereich der Vereinten Nationen 159 Hans-Jürgen Wischnewski, Bundesgeschäftsführer der SPD, Bonn Entschließungen des Sicherheitsrats: Apartheid und Namibia (Südwestafrika) 163 Vorstand : Frau Annemarie Renger-Loncarevic, MdB, Neuss (Vorsitzende) Dr. Walter Klein, Senatsdirektor a.D., Berlin (Stellv. Vorsitzender) Dr. Erhard Klotz, Bürgermeister, Neckarsulm (Stellv. Vorsitzender) Dr. Karl Schutz, Generalkonsul, Bonn Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn. (Schatzmeister) Prof. Dr. Eduard Wahl, Heidelberg Chefredakteur: Kurt Seinsch, 53 Bonn, Simrockstraße 23, Fernruf 22 35 40 / 22 47 66. (Ehrenvorsitzender) Oskar Bartheis, Oberregierungsdirektor, Stuttgart Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht ohne William Borm, MdB, Berlin weiteres die des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Otto Dibelius, Oberkirchenrat, Bonn Dr. Klaus Hüfner, Dipl.-Volkswirt, Berlin Verlag: Mönch-Verlag, 54 Koblenz, Postfach 1560. Verlagssitz: 5401 Waldesch über Dr. Karlheinz Knauthe, Rechtsanwalt, Berlin Koblenz, Hübingerweg 33, Fernruf (0 26 28) 766 und 767 Jens Naumann, M. A., Berlin Postscheckkonto: Ludwigshafen 3949. Bankkonto: Dresdner Bank Koblenz 13266 — Manfred H. Obländer, Bonn Kreissparkasse Koblenz 6080. Dr. Gerd Poetschke, Privatdozent, München Heinz Putzrath, Bonn Alle Rechte, auch die der fotomechanischen Wiedergabe, sind vorbehalten. Für Waldemar Reuter, Mitglied des Bundesvorstandes fotomechanische Vervielfältigung zum innerbetrieblichen Gebrauch sind pro Foto• des DGB, Düsseldorf kopierblatt 10 Pf vom fotokopierenden Unternehmen in Wertmarken an die In• Rudolf Werner, MdB, Hannover kassostelle für Fotokopiergebühren beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Frau Dr. Hildegard Wolle-Egenolf, in Frankfurt a. M. zu entrichten, gemäß dem zwischen dem BDI und dem Börsen• Rechtsanwältin, Wiesbaden verein abgeschlossenen Rahmenabkommen vom 14. 6. 1958. Otto Bach, Senator a. D., Vorsitzender Landesverband Berlin Anzeigenverwaltung : Mönch-Verlag, 54 Koblenz, Postfach 1560, Walter Gaßmann, Direktor, Fernruf (0 26 28) 766 und 767. Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg Druck : Peter Buchbender, 53 Bonn, Breite Straße 13—15, Fernruf 31721. Dr. Philip Frhr. von Brand, Vorsitzender Landesverband Bayern Erscheinungsweise: zweimonatlich. — Preis: Jahresabonnement (6 Hefte) 12,— DM; bei Zustellung durch den Verlag (Inland) 14,80 DM; für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen beträgt der Bezugspreis jährlich 9,— DM (zuzüglich Portospesen 2,80 DM); Einzelheft 2,50 DM. Die Bezugszeit gilt Generalsekretariat: ganzjährig mit weiterer Verlängerung, falls nicht einen Monat vor Ablauf des Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Kalenderjahres gekündigt wird. Bezug durch den Verlag und den Buchhandel. 53 Bonn, Simrockstraße 23, Telefon 22 47 66. Zum 25 jährigen Bestehen der Vereinten Nationen Botschaft von Generalsekretär U Thant Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit die Lenker einer erschöpften und ausgebluteten Welt ein aus den Leiden und Ängsten des Krieges erwachsenes Dokument unterzeichneten. Diese Charta der Vereinten Nationen, deren Annahme zu den denkwürdigsten Augenblicken der Geschichte zählt, stellt eine Welt in Aussicht, in der Frieden, Wohlstand und Frei• heit durch gleiche Rechte für Männer und Frauen und für alle Nationen — ob große oder kleine, alte oder junge — erlangt werden sollen. Die aus der Charta hervorgegangene Organisation der Vereinten Nationen hat gute Arbeit geleistet, aber sie hätte noch mehr leisten sollen. In einem gewissen Sinne ist die Organisation ein großes Parlament der Menschheit, das sich mit den Nöten, den Ungerechtigkeiten und mit den Sehnsüchten der Menschen befaßt. Die Vereinten Nationen haben mit• gewirkt zu verhindern, daß örtliche Konflikte weltweite Ausmaße annahmen. Sie haben einer Milliarde Menschen zur Unabhängigkeit verholfen, sie haben die unveräußerlichen Rechte der menschlichen Person verkündet; sie haben die großen wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede, die auf der Welt herrschen, aufgezeigt und zu mindern geholfen. Sie haben jede Form von Kolonialismus, Diskriminierung und unterschiedlicher Bewertung der Rassen verworfen und be• kämpft. Sie haben die Würde des Menschen und die Umwelt des Menschen geschützt, und sie haben vorausblickend die Nationen und Menschen vor weltumfassenden Gefahren gewarnt. Aber mit all dem ist noch nicht genug getan. Daß sich uns heute noch so viele Probleme der Vergangenheit stellen und daß durch sie umfangreiche Kräfte und Mittel in Anspruch genommen werden, die dringend für höhere Zwecke erforder• lich sind, ist unverzeihlich: Anstatt die Entwicklung auf der Welt zu fördern, findet ein erschreckender und sinnloser Rüstungswettlauf statt; statt Freiheit und Brüderlichkeit herrschen Reste von Kolonialismus, Rassendiskriminierung und Verletzungen der Menschenrechte; statt friedlicher Koexistenz leben Herrrschafts- und Machtträume fort; wo Universa• lismus sein sollte, sehen sich noch große menschliche Gemeinschaften von der weltweiten Zusammenarbeit ausge• schlossen; anstelle einer gegenseitigen Bereicherung in der Kunst, die Welt so zu regieren, daß die Menschen trotz aller Unterschiede in Frieden miteinander leben können, wird versucht, den Einflußbereich von Ideologien zu erweitern; statt freundschaftlicher Zusammenarbeit kommt es immer wieder zu lokalen Konflikten. Während diese überholten Begriffe und Einstellungen fortleben, bringen rasche Veränderungen um uns neue Probleme mit sich, die die ganze Aufmerksamkeit und den vollen Einsatz der Weltgemeinschaft erfordern: Die ständig wachsende Kluft zwischen den reichen und den armen Nationen, der wissenschaftliche und technische Rückstand, die Bevölke• rungsexplosion, die Umweltzerstörung, die Übervölkerung der Städte, das Rauschgiftproblem, die Entfremdung der Jugend, der maßlose Verbrauch von Hilfsquellen durch unersättliche Gesellschaften und Institutionen. Das Oberleben einer zivilisierten Menschlichkeit scheint auf dem Spiel zu stehen. Die Welt ist eingezwängt in ihre engen politischen Fesseln. Das Verhalten vieler Länder ist offensichtlich den neuen An• forderungen, die unser kleiner, sich rasch verändernder Planet an sie stellt, nicht angemessen. Die internationale Zu• sammenarbeit läßt viel zu wünschen übrig. Die Vereinten Nationen — diese von den Staaten mit Zurückhaltung und fast widerstrebend hingenommene Institution für Weltfrieden und Einigkeit — können nur dann erfolgreich sein, wenn ihre Mitglieder sie unterstützen, an sie glauben, sich voll für sie einsetzen und ihren Erfolg ernsthaft wollen. Sie werden scheitern, wenn die Regierungen sie mißachten und weiterhin ihre eigenen, getrennten und selbstsüchtigen Wege gehen. Ist es nicht höchste Zeit, daß die führenden Männer dieser Welt radikal die Irrtümer der Vergangenheit abstoßen und erkennen, daß gegenseitiges Verstehen, Liebe und Toleranz die besten Mittel für unseren kleinen Planeten, auf dem alles
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