Eine Projektstudie für die Regionale 2016 WASSERWEGE STEVER Wie in allen gesellschaftlichen Pro- jekten gilt es auch im Rahmen der Regionale 2016, die unterschiedli- chen Sichtweisen und Lebenssitu- ationen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. In der Wortwahl dieser Broschüre werden deshalb geschlechtsneutrale Formulierungen bevorzugt oder beide Geschlechter gleichberechtigt erwähnt. Wo dies aus Gründen der Lesbarkeit unterbleibt, sind ausdrücklich stets beide Geschlechter angesprochen. IMPRESSUM Herausgeber Regionale 2016 Agentur GmbH Projekträger Gemeinde Senden Münsterstraße 30 48308 Senden (In Vertretung der Kommunen Nottuln, Lüdinghausen, Nordkirchen, Selm, Olfen und des Kreises Coesfeld) Text und Redaktion Horschler Kommunikation GmbH Gestaltung und Satz Horschler Kommunikation GmbH Diese Broschüre entstand auf Grundlage einer Studie, die durch das Planungs- büro Koenzen im Auftrag der Projekt- partner erstellt wurde. 2 WASSERWEGE STEVER INHALT WasserWege Stever: Die Wege des Wassers und ein Weg am Wasser entlang . 5 Die Idee(n) . 5 Ein Ziel ist schon erreicht: Sieben Partner machen sich auf den Weg . 5 Viel mehr als die Summe der Projekte: Die Projektziele . 7 Wasserwege und Wasserkreislauf . 7 Themenfelder: Sechs Fragen zum Thema Wasser . 8 Von der Quelle an: Die Projekte . 11 Nottuln und Seppenrade: Quellen und Siepen . 12 Nottuln: SteverGeschichte . 14 Senden: Steverstufen – Lebendige Stever . 16 Nordkirchen: Vom Dach in den Bach . 18 Selm und Olfen: WasserZwischenräume . 20 Der Rahmen ist gesteckt: SteverAuenWeg . 22 Rundherum: Kooperationen mit anderen Projekten . 23 Stand der Vorbereitungen | Die Projektpartner . 25 Der Zeitplan . 26 Beschluss des Lenkungsausschusses der Regionale 2016 . 27 3 4 WASSERWEGE STEVER WASSERWEGE STEVER DIE WEGE DES WASSERS UND EIN WEG AM WASSER ENTLANG DIE IDEE(N) Es ist das Leitmotiv für das Projekt: Welchen Weg nimmt das Wasser vom Regen- tropfen an? Besser, welchen Weg kann es nehmen? Denn die Möglichkeiten sind vielfältig. So vielfältig wie die Ansätze, die den einzelnen Bausteinen von Wasser- Wege Stever zu Grunde liegen. Grob unterteilt geht es um zwei Zyklen. geben. Es geht darum, Wasser als Res- gleich noch viele weitere Ideen mit brei- Einen natürlichen und einen, der durch source zu schützen und den Menschen ter Vielfalt: Was als Projekt für ein Regen- Eingriffe des Menschen zur Trinkwasser- die zum Teil sehr komplexen Zusam- rückhaltebecken gestartet ist, umfasst gewinnung oder Flächenversiegelung, menhänge entlang der Stever bewusst nun auch ökologische Aspekte, Ansätze durch Hochwasserschutz oder Kanali- zu machen. zum demogra�schen Wandel und am sierung beein�usst wird. WasserWege Ende einen komplett neugestalteten Stever widmet sich diesen verschiede- Nicht zuletzt diese Vermittlungsleistung Dorfpark im Ortsteil Capelle. nen Zyklen und den daraus resultieren- zum Thema ist ein herausstechendes den Themenfeldern und Problemlagen Merkmal, betrachtet man das Gesamt- Das verspricht spannend zu werden, in in ganz unterschiedlicher Weise und an projekt: Mittels eines umfassenden di- Nordkirchen-Capelle und an den ande- mehreren Orten. Denn genau genom- daktischen Konzepts sollen die wichtigs- ren Standorten der einzelnen Projekt- men sind es insgesamt acht Projektbau- ten Bestandteile und Wechselwirkungen bausteine. Im besten Fall verbindet ein steine, die entlang des gesamten Fluss- des Wasserkreislaufs vermittelt werden. abwechslungsreicher und lehrreicher laufs positioniert die regional wichtigen Pfad an den Ufern der Stever diese Aspekte des Wassers aufgreifen. Wie das gehen kann und wie viele Mög- Standorte. Ein Weg, der die lokalen Pro- lichkeiten das bietet, wird am konkre- jekte verbindet, an historischen und na- Die Ziele dabei sind klar formuliert und ten Beispiel deutlich: Vom „Dach in den turhistorischen Orten vorbei führt, dazu jedes einzelne Projekt muss sich daran Bach“ nennt die Gemeinde Nordkirchen die Besonderheiten aufzeigt und dabei messen lassen. Es geht darum, Lebens- ihren Beitrag zu WasserWege Stever. Da immer ganz dicht dran ist – am Wasser. räume zu schützen und doch den Men- beschreibt schon der Titel, wo es lang schen die Nähe zum Wasser wieder zu geht. Und doch verbinden sich hier EIN ZIEL IST SCHON ERREICHT: SIEBEN PARTNER MACHEN SICH AUF DEN WEG Es ist ja keine Selbstverständlichkeit, Projektbausteine zu einem Ganzen, ent- dass sich Nachbarn untereinander ab- lang gemeinsamer Zielsetzungen und sprechen oder gar gemeinsam ihre Vor- entlang des SteverAuenWeges. Das ist haben angehen und planen. Das ist im vorbildlich und ganz im Sinne der Regio- Projekt WasserWege Stever von Beginn nale 2016 – ZukunftsLAND. an anders. Von den Quellen an über die Zu�üsse bis zu den Stauseen um Haltern am See verbindet WasserWege einzelne 5 Der Kreislauf des Wassers 6 VIEL MEHR ALS DIE SUMME DER PROJEKTE VIEL MEHR ALS DIE SUMME DER PROJEKTE DIE PROJEKTZIELE Mit den Arbeiten und Veröffentlichungen zum Grundlagenprojekt Gesamtperspekti- ve Flusslandschaften hat die Regionale 2016 wertvolle Vorarbeiten geleistet und ei- nen Werkzeugkasten zur Entwicklung von Projekten entlang der Flüsse und Bäche in der Region geliefert. Beteiligt an der Entwicklung waren auch viele der Akteure, die heute das Projekt WasserWege Stever tragen. Auf dieser Grundlage basieren das Gesamtprojekt und seine einzelnen Bausteine. Und mit den in Flusslandschaften (www.�usslandschaften.info) entwickelten Instru- menten wurde und wird in den einzelnen Abschnitten gearbeitet. Schon heute ist klar zu sehen: WasserWege Stever hat seine Wurzeln im ZukunftsLAND. WASSERWEGE UND WASSERKREISLAUF Das kennen die meisten von uns noch: Mehr oder weniger verborgen in unseren Erinnerungen liegen unsere schulischen Kenntnisse über den Kreislauf des Wassers von der Wolke, über den Regen, das Grund- und Ober�ächenwasser in Bächen, Flüs- sen, Seen und Meer bis hin zur Verdunstung und Wolkenbildung. Die Wolke, der Re- gen,… …der natürliche Weg des Wassers, ein immerwährender Kreislauf. Nur: Streng genommen �ndet er so unbeein�usst in unseren Breiten kaum noch statt. Denn tatsächlich sind die Ein�üsse des Menschen auf seine Umwelt enorm und sie spiegeln sich wider in den Wegen, die das Wasser nimmt. Wir sprechen von Flächenversiegelung durch Straßen und Gebäude, von mehr oder weniger intensiver Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. Wir sprechen auch von Wassernutzung und Wasserverschmutzung, Abwasserreinigung und der Trinkwasser- gewinnung, vom Hochwasserschutz und der Regenwasserretention. 7 VIEL MEHR ALS DIE SUMME DER PROJEKTE THEMENFELDER: SECHS FRAGEN AM WASSER ENTLANG All dies nimmt Ein�uss auf die Wege des Wassers und wirft eine Reihe von Fragen auf: • Wie kann der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser gefördert werden? Wir leben in einer niederschlagsreichen Region. Man mag das bei einem ver- regneten Sommertag bedauern, lernt es aber zu schätzen, wenn dann doch in Trockenperioden Bäche und Quellen trocken fallen, der Grundwasserpegel sinkt. Der bewusste Umgang mit dem Wasser beginnt im Kleinen und ist in der Summe ein Beitrag zum Klimaschutz. • Wie lassen sich Gewässer und Auen, ihre Artenvielfalt und Lebensgemein- schaften schützen? Die Stever und ihre Zu�üsse bieten vielen unterschiedlichen Tier- und P�anzenar- ten Lebensräume, teilweise in einzigartiger Weise. Sie zu bewahren und wertzu- schätzen ist gar nicht uneigennützig: Naturnahe und intakte Gewässer bieten meist gute Wasserqualitäten, auch zur Trinkwassergewinnung. • Wie lässt sich dies mit dem Hochwasserschutz verbinden? Manchmal ist es nicht einfach, diese ökologischen Belange mit den Anforde- rungen des Hochwasserschutzes zu verbinden. Und nicht selten sind Bäche und Flüsse in ein enges Korsett gezwängt. Beides zu verbessern ist eine der wesentli- chen Herausforderungen. • Welchen Raum geben wir dem Bedürfnis der Menschen nach Erholung und Freizeit am Wasser? Radfahren, Wandern, Sport und Entspannung, das alles kann ein Flusslauf bieten. Für die Stever und ihre Zu�üsse ein Thema von enormer Bedeutung, denn nicht nur die Anrainer auch die Besucher aus dem nahen Ruhrgebiet drängen an ihre Ufer. • Wie kann ein Ausgleich der Interessen zwischen den notwendigen Ein- griffen der Wasserwirtschaft, der ökologischen Verträglichkeit und der Akzeptanz der Bevölkerung geschaffen werden? Auf der anderen Seite kann nur mit eben dieser Nähe des Menschen zum Fluss auch das Bewusstsein geschärft und die Akzeptanz für die Belange des Natur- schutzes und der Wasserwirtschaft gestärkt werden. • Und wie haben sich diese Fragestellungen im Laufe der Zeit geändert, welche Antworten fanden die Generationen vor uns? Ein Blick in die Geschichte hilft, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. In der Region beidseitig der Stever lässt sich die Bedeutung des Flusses für die Menschen auch heute noch an historischen Wegmarken wie Burgen, Müh- len, Gräben und Gräften ablesen und erklären. 8 VIEL MEHR ALS DIE SUMME DER PROJEKTE Diesen Fragen stellt sich das Projekt Auch wenn die einzelnen Bausteine nicht WasserWege Stever. Angesprochen sind alle Themenfelder aufgreifen können, Themenfelder wie Gewässerökologie, kein Baustein widmet sich isoliert nur ei- Siedlungs- und Landschaftsentwicklung, ner Fragestellung und in der Summe bie- Tourismus, Siedlungswasserwirtschaft ten sie angepasste, aber auch beispiel- und Geschichte. Hinzu kommt das um- hafte Antworten auf all diese Fragen. Das fassende Thema Bildung, das eine ent- wird zu sehen sein auf dem SteverAuen- scheidende Klammer des Projektes sein Weg, einem hochwertigen Radweg, der wird. die Planungsräume
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