
Hauptförderung Förderung Supporters INHALT CONTENT 3 GRUSSWORT DES SENATORS FÜR KULTUR UND MEDIEN / WELCOME NOTE BY THE MINISTER OF CULTURE AND MEDIA 6 VORWORT DER FESTIVALLEITUNG / FESTIVAL DIRECTOR’S PREFACE 1 5 TRAILER Institutionelle Partnerschaften 1 7 WETTBEWERBE / COMPETITIONS 21 Jurys / Juries 27 Preise / Awards 29 Internationaler Wettbewerb / International Competition 47 Deutscher Wettbewerb / German Competition 59 Dreifacher Axel / Triple Axel 67 Mo&Friese Kinder Kurzfilm Festival / Create Converge Children’s Short Film Festival 85 LABOR DER GEGENWART / LABORATORY OF THE PRESENT 87 LAB 1 Gestimmtheiten – Das Kino und die Gesten Attunements – Cinema and Gestures 1 09 LAB 2 Afrotopia – In the Present Sense 1 24 LAB 3 Hamburger Positionen / Hamburg Positions 1 33 ARCHIV DER GEGENWART / ARCHIVE OF THE PRESENT 1 35 ARCHIV 1 CFMDC 1 42 ARCHIV 2 Vtape 1 51 OPEN SPACE Mo&Friese wird unterstützt von 1 59 WILD CARD 1 63 DISTRIBUTING 1 75 MORE HAPPENINGS 1 87 INDUSTRY EVENTS 1 97 ANIMATION DAY Medienpartnerschaften 209 KURZFILM AGENTUR HAMBURG 210 DANK / THANK YOU 212 REGISTER 222 BILDNACHWEISE / PICTURE CREDITS Mitgliedschaften 223 IMPRESSUM / IMPRINT 224 FESTIVALINFORMATION PROGRAMMPLAN / SCHEDULE U m s c h l a g / C o v e r 3 INTRO Grußwort des Kultur- senators der Freien und Hansestadt Hamburg: Carsten Brosda Was hält uns als Gesellschaft zusammen? Und um- gekehrt: Was trennt uns voneinander? Der große Theater- mann Max Reinhardt benannte schon 1928 ein vermeint- liches Paradoxon, indem er sagte: »Wir können heute über den Ozean fliegen, hören und sehen, aber der Weg zu uns selbst und zu unserem Nächsten ist sternenweit.« Das ist noch heute nicht ganz von der Hand zu wei- sen – und beschreibt eine ständige Herausforderung: Denn ohne gegenseitiges Vertrauen und gegenseitige Unter- stützung ist gesellschaftlicher Zusammenhalt nichts weiter als eine schöne Idee. Das 37. Kurzfilm Festival Hamburg setzt mit seinem Titel ein Statement: I AM BECAUSE WE ARE. Ich bin, weil wir sind. Dieses harmonische Weltbild des Miteinanders, angelehnt an die afrikanische Philosophie des Ubuntu, leuchtet gerade im Angesicht der pande- mischen Lebenswirklichkeit besonders hell. Kulturräume waren schon immer Orte, an denen sich Gemeinsinn entwickeln kann. Das macht Kulturerlebnisse gesellschaftlich so bedeutsam. Dass das Kurzfilm Festival dem Virus trotzt und neue Möglichkeitsräume des Zusammenseins erkundet, freut mich daher ganz besonders. Als hybride Ausgabe geplant, wird in diesem Jahr der digitale Raum als Festi- valsphäre erkundet, und es werden neue Formen des Miteinanders erprobt. Zentrum des diesjährigen Festivals ist auch in diesem Jahr wieder das einstige Paketsortierzentrum der Deutschen Post am Hamburger Diebsteich. Hier wird ein großer Teil des Festivals vorproduziert. Im Open Space kann – analog und digital – auch die Installation INTRO 4 5 INTRO »Dance to the End of Love« des libanesischen Künstlers festival will be pre-produced. In the Open Space, the Akram Zaatari erlebt werden, die das Verhältnis von installation »Dance to the End of Love« by Lebanese Privatem und Öffentlichem ins Scheinwerferlicht rückt. artist Akram Zaatari can also be experienced – analogue Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, or digital – which shines a spotlight on the relation- nah und fern, wünsche ich ein fulminantes Festival des ship between the private and the public. Miteinanders. I wish all participants, near and far, a brilliant festival of togetherness. EN Dr. Carsten Brosda Welcome Note by Carsten Brosda, Minister of Culture Senator für Kultur und Medien and Media Hamburg Minister of Culture and Media What holds us together as a society? And vice versa: What separates us from one another? The great man of theatre Max Reinhardt identified a supposed paradox as early as 1928 when he observed: »At the present time, we can fly and hear and see across the ocean, but the path to ourselves and to our neighbour is as distant as the stars.« Even today, this remains true – and de- scribes a constant challenge: Because without mutual trust and support, social cohesion is nothing more than a fine concept. The 37th Kurzfilm Festival Hamburg uses its title to make a statement: I AM BECAUSE WE ARE. I am because we are. This harmonious world view of togetherness, based on the African philosophy of Ubuntu, shines particularly brightly against the back- drop of the pandemic realities of life. Cultural spaces have always been places that allow a sense of community to develop. That’s what makes cultural experiences so socially significant. I am therefore particularly pleased that the Short Film Festival is defying the virus and discovering new poten- tial spaces for bringing people together. Planned as a hybrid edition, this year the festival sphere will explore the digital space and try out new forms of togetherness. The centre of this year’s festival is once again located at the former Deutsche Post site in the Hamburg district of Diebsteich. This is where a large part of the INTRO 6 7 INTRO Vorwort der Festivalleitung die deutlich machen, dass Leben viel sein kann und vor allem darf. Wenn wir von den kommenden Geliebten unserer Kinder sprechen, spielt das Geschlecht keine Rolle. Wir sprechen von denen, die kommen dürfen. Es braucht die Praxis des Sprechens, Sehens, Verstehens – es braucht eine Praxis der Empathie, des Fühlens. Festi- vals geben diesen Raum. I AM BECAUSE WE ARE Interessant und beeindruckend ist, wie unkom- pliziert und solidarisch die Zusammenarbeit zwischen 1 den europäischen Festivals funktioniert, wenn es um die Ich bin, weil wir sind. Ich fühle, dass ich in Beziehung bin, gemeinsame Sache, die Präsentation der kurzen Form also bin ich, so ergänzt der Sozialwissenschaftler und geht. Das europäische Fördersystem für Festivals sollte Autor Johann Broodryk aus Pretoria den grundlegenden umgestellt werden, und lange erarbeitete Formen der Gedanken der südafrikanischen Ubuntu-Philosophie. Förderung der Präsentation des europäischen Kurzfilm- In Beziehung sein. Fühlen. Nachfühlen, sich einfühlen. schaffens wurden in den neuen Plänen ignoriert. Warum In was für Beziehungen stehen wir? Was beein- und wieso? Keiner hat es verstanden. Nur dank der flusst uns? Was sind Möglichkeiten der Inspiration, sehr engagierten, gemeinsamen Arbeit des formal noch um zu verstehen, was alles möglich ist, sein wird? Festi- nicht einmal gegründeten europäischen Filmverban- vals sind Orte, um sich einzufinden, um zu empfinden, des – einfach aus kollegialem Verständnis und Wissen um Nachhall zu erzeugen. Für Filmemacher:innen und um das große Gemeinsame – konnte nicht nur abge- Künstler:innen sind Festivals Orte des Wandels. Ihr wendet, sondern zurückgewendet werden, was eindeu- Leben selbst wird durch die Begegnungen reicher, und tig Quatsch war. umgekehrt schenken ihre Blicke anderen Einblicke, die sonst nicht möglich gewesen wären. Gerade durch 2 die vielen kurzen Filme sind mehr Begegnungen mög- »In einer Großstadt muss es immer auch Orte geben, an lich, die notwendig sind, um zu verstehen, um sich ein- denen Nutzungen Raum finden, die es andernorts so fühlen, eindenken zu können in die Geschichten und nicht gibt. Unser jetziger Rahmenplan steckt hierfür bis- Emotionen anderer. Die kurze Form ist schneller, durch- her eine räumliche Idee ab, lässt inhaltlich aber sicher lässiger, offener, neugieriger, diverser. Kurzfilm ist noch genug Offenheit, verschiedene konkrete Angebote Leidenschaft. Leidenschaft ist authentisch. Authentizität zu entwickeln«. (Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor ist der Schlüssel zum Verständnis. Ein Freund, Leiter der Freien und Hansestadt Hamburg) Wir brauchen Orte, einer großen deutschen kulturellen Institution, erzählt an denen Kultur niederschwellig zugänglich und viel- mir, wie schwer es ist, Wandel vom Wollen in die Praxis fältig abgebildet ist. Der Diebsteich, ähnlich wie der Gras- zu überführen. Wie schwierig dieser Gang durch die brook in Hamburg, ist ein zentraler Ort, an dem Men- Institutionen ist – wie das Organisieren von Prozessen schen einfach Zugang finden zu Kultur und damit zu Wan- machbar ist, wie diffizil es wird, wenn es um Inhalte geht. del. Das Postgelände auf dem Diebsteich wird seit Und umso mehr brauchen wir diese, durch den Kultur- Jahren vom Kurzfilm Festival als Ort bespielt. Offen für wandel ins Licht gestellten anderen Wirklichkeiten in mehr. Wie kann dieser unglaubliche Ort als Motor und unserem Alltag. Braucht es in den Schulen Situationen, Multiplikator ein Ort für viele werden? Wer darf mitspre- INTRO 8 9 INTRO chen, und wie kann Kultur von unten repräsentiert wer- siert. Eine Wiederholung der Bedrohung des – zumeist den? Wie Alt und Neu zusammenkommen? Im Rahmen jungen – weiblichen Körpers und damit einer unbewussten der Gespräche des FORUMS im LABOR DER GEGEN- Einschreibung von Gewalt als Möglichkeit, die einer WART 3 werden wir mit Franz-Josef Höing darüber spre- jungen Frau widerfahren kann. Die enormen Summen für chen, wie und von wem Kulturorte im 21. Jahrhundert die nach immer gleichem Muster konstruierten »Tat- mitgestaltet werden können. Der Diebsteich kann ein ort«-Folgen machen sie zu den teuersten Produktionen Sprech-, Denk- und Produktionsort – mobil, hybrid, wild, der Bundesrepublik und manifestieren ein Festhalten an beständig – sein und werden. Wer kann einen solchen etwas, das lange im Umbruch ist, sich aber an jedem Raum kuratieren, denken, gestalten? Bewegung ermög- Strohhalm versucht festzuhalten: einem dominierenden lichen und Beständigkeit als Grundlage legen? Patriarchat. Wer bestimmt
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