Evangelische Kirche in Zerbst/Anhalt Gemeindebrief Juni / Juli 2020 2 Guten Tag Gottesdienste - es gibt sie wieder! Liebe Gemeindebriefleser und -leserinnen, bitte nicht über die Listen, in denen mit großer Freude haben wir in eini- wir alle Anwesenden erfassen. Es ist gen Gemeinden die Möglichkeit ge- sicher ungewohnt. Nach vier Wochen nutzt, wieder miteinander Gottes- unter Verschluss wird aber alles ver- dienste zu feiern und wollen das wei- nichtet. Es gibt Desinfektionsmit- ter tun. Dabei wird in unseren Kirchen telspender am Kircheneingang, Ein- gleich am Eingang ein Plakat auf die wegmundschutz auf Wunsch, wir tun, notwendigen Schutzmaßnahmen hin- was wir können und lassen, was nicht weisen. Auch wenn wir hoffen dürfen, zu verantworten ist. Die Gemeindekir- dass die Menschen in unserer Region chenräte tragen dabei ein großes von Corona-Infektionen weiterhin Stück Verantwortung und werden im weitestgehend verschont bleiben, ist Einzelfall Regelungen treffen. Letztlich Vorsicht geboten. Die Nachrichten aus ist jedoch jeder Einzelne aufgerufen, Frankfurt zeigen, wie schnell eine Ge- zu prüfen, was er sich und anderen meinde bei mangelnder Sorgfalt nicht zutrauen kann. „Ich habe keine nur zur Ausbreitung der Krankheit Angst!“ ist ein schöner Satz. Das Ge- beitragen kann, sondern zudem auch genüber hat aber vielleicht größere durch die Gefährdung von Menschen Sorge. Das gilt es stets zu akzeptieren. Kritik und Zorn auf sich ziehen kann. Schwierig ist die Feier des Heiligen Wiederholt verwiesen in den zurück- Abendmahls. Hier sind einige Dinge liegenden Monaten Anhänger ver- zu bedenken, bevor auch dieser Teil schiedener Religionen auf den Schutz unseres gottesdienstlichen Lebens Gottes und lehnten Beschränkungen wieder erlebt werden kann. Wer es ab. Jesus selbst hat zu dieser Haltung gern möchte, kann sich gern ein Haus- eine klare Antwort gegeben: abendmahl wünschen. Wiederum steht auch geschrieben Ich bitte zuletzt um Ihr Verständnis (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, dei- für alles, was Sie vielleicht anders ent- nen Gott, nicht versuchen.«“ (Mt 4,7). schieden hätten, was sie vermissen Gottvertrauen erweist sich in der Hoff- oder ganz falsch finden. Wir leben alle nung auf Bewahrung, nicht im Wider- aus Vergebung. Gott segne Sie! stand gegen die Vernunft. Ihr Albrecht Lindemann Wir wollen Nähe spüren, Gemein- schaft untereinander und Gott in un- serer Mitte. Damit dies möglich bleibt, I M P R E S S U M müssen wir weiterhin Beschränkun- Herausgeber: Pfarrämter St. Nicolai & St. Trini- gen akzeptieren. Die Kirchen sehen tatis, St. Bartholomäi / St. Marien, Lindau und zum Teil eigenartig aus. Viel Raum, Steutz. Für den Inhalt sind die Herausgeber verantwortlich. sich zwischen die Stühle zu setzen. Auflage: 2600 Dennoch ist Nähe erfahrbar, indem Redaktion: Franziska Behrendt, Agnes-Almuth wir miteinander Hören, Beten und Griesbach, Marco Groebe, Albrecht Lindemann, (wenn auch weniger) singen. Salome Quos Kontakt: Wie so oft, erweist sich die Musik in [email protected] diesen Tagen als wunderbare Gabe. In und über das Regionalpfarramt Zerbst-Lindau den offenen Kirchen und auch auf Druck: Gemeindebriefdruckerei.de Friedhöfen haben Orgel und Bläser Titelbild: Sylvia Rothe Grafiken: sofern nicht anders benannt zuletzt große Freude bereitet und www.gemeindebrief.de Trost geschenkt. Wundern Sie sich Andacht 3 Umziehen heißt Loslassen Wir sind umgezogen. Raus aus der Stadt. zählen Geschichten aus vergangenen Ta- Hinein in ein Dorf bei Zerbst. In Steutz wol- gen. Erlebnisse, die zu mir und meinem len meine Frau und ich nun neue Heimat Leben gehören. Kann ich sie so ohne weite- finden. Ein Aufbruch zu neuen Ufern. Der res hinter mir lassen? Umzug fiel in eine schöne Zeit. Alles grünt und blüht. Die Felder wachsen und gedei- Am Anfang fiel es noch schwer, sich von hen. Mohnblumen säumen ihre Ränder. Ein diesem oder jenem zu trennen. Dann aber herrlicher Anblick. Dazu zwitschern die wurde es immer leichter. Beim Sortieren Vögel und trällern ihre Lieder. Das macht wurde mir bewusst, dass ich im Leben nur das Ankommen leicht. auf der Durchreise bin. Ich muss nicht alles krampfhaft festhalten. Reist es sich nicht viel angenehmer mit leichtem Gepäck? Je mehr man mitschleppt, desto anstren- gender wird es. Und ganz am Ende können wir ohnehin nichts mitnehmen. „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ sagt der Volks- mund ganz richtig. Also: Ballast abwerfen! Loslassen! Leben vereinfachen! Konzentrie- ren auf das Wesentliche! Das gilt nicht nur für den Umzug, sondern alle Tage des Le- bens. Ich wurde einmal zu Frau P. ins Pflegeheim gerufen. Sie war bereit aus der Welt zu scheiden. Von ihren Liebsten hatte sie sich mehr oder weniger schon verabschiedet. Im Gespräch mit mir wiederholte sie immer wieder, sie hätte nur noch eine Aufgabe: „Loslassen!“. Das ist mir sehr ans Herz ge- gangen. Wir müssen uns im Leben öfter verabschieden – von liebgewordenen Or- ten, von ans Herz gewachsenen Dingen und Foto: Annemarie Reimann von geliebten vertrauten Menschen. Manchmal wird uns etwas regelrecht ent- Umziehen ist eine Art Lebensschule. Was rissen. Ein andermal ist es ein schmerzhaf- nehme ich mit? Was brauche ich nicht ter und längerer Prozess des sich Verab- mehr? Unter dieser Fragestellung habe ich schiedens. Auch am Ende ist das so. Gebe es meine Sachen geordnet. Dabei habe ich Gott, dass wir dazu die entsprechende Ein- gemerkt, wie viele ich im Laufe meines Le- stellung finden. bens angesammelt habe. Ein Teil nach dem anderen ist mir beim Packen durch die Fin- Einen angenehmen Sommer wünscht, ger gekommen. An den meisten Dingen Ihr Lutz-Michael Sylvester hängen persönliche Erinnerungen. Sie er- 4 Informationen Denkmal in Not - Hilfe in Sicht nungspunkt: „Schließung der Kirche Kermen“. „Es kommt zur Abstim- mung. Die Frage lautet: Sind sie bereit, ihre Kirche für Gottesdienste, Taufen und Trauungen zu schließen, ihre Kir- che in eine Beerdigungskapelle umzu- wandeln, auf eine Eigenständigkeit zu verzichten und in Zukunft die Gottes- dienste mit der Gemeinde Eichholz in der Kirche zu Eichholz zu halten?“ Die versammelte Gemeinde und die GKR Kermen stimmten einstimmig für diesen Vorschlag. Anwesend waren 26 Gemeindeglieder. Am 15. Januar 1971 bestätigten beide Gemeindekirchenrä- te diesen Beschluss und damit die Fu- sion der beiden Kirchengemeinden. Die Fenster der Kirche werden mit Glasbausteinen verschlossen. 50 Jahre später öffnet sich wieder eine Tür für den Erhalt der Kirche. Wir wol- len sie nutzen. Herzliche Einladung zum vermutlich Fotos: Roland Rossner letzten Gottesdienst vor der Sanie- rung! Kermen, 29. Juni, 14 Uhr Albrecht Lindemann Gottesdienst an Peter und Paul Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat in der April-Ausgabe ihrer Zeit- schrift Monumente um Unterstützung für die Sanierung der Kirche Kermen geworben. Deutschlandweit gab es eine alle Hoffnungen übersteigende Resonanz. Die Sammlung ist noch nicht abgeschlossen, aber das mitge- teilte Zwischenergebnis macht große Hoffnung auf die Umsetzung der Pla- nungen. Zudem gab es eine ganze Rei- he schriftlicher und telefonischer Nachrichten von Menschen, die sich interessieren und engagieren. Das Protokollbuch des Gemeindekir- chenrates Kermen dokumentiert eine Gemeindeversammlung am 5. April 1970, 9.30 Uhr mit einem Tagesord- Gottesdienste und Veranstaltungen 5 Marienserenade 2020 Zerbst-Ankuhn, 12. Juli, 17 Uhr Kirche St. Marien Die Sängerinnen und Sänger unserer Chöre sind durch Kontaktverbot und die besonderen Bedingungen für das Singen in Gruppen zuletzt verstummt. Deswegen ist die Marienserenade 2020 auch kein fröhlicher Abschluss einer ereignisreichen Chor-Saison. Freuen wir uns stattdessen auf ein Zeichen des Aufbruchs. Unter dem Ankuhner Him- mel wird Vocal- und Instrumentalmu- sik zu hören sein, zur Freude von Musi- zierenden und Hörenden. Albrecht Lindemann Foto: Tobias Eger Konfirmanden Klasse 7 Lindau, 20. Juni, 10 Uhr Die Konfirmanden der 7. Klasse treffen sich vor den Sommerferien noch einmal in Lindau. Wir freuen uns auf euch und hoffen, wir können miteinander einen fröhlichen Vormittag verbringen. Salome Quos und Albrecht Lindemann Konfirmation 2020 Zerbst, 12. September, 13.30 Uhr tatiskirche als neuer Konfirmationster- Da Coronabedingt die Konfirmation min ausgewählt. Wir freuen uns sehr am Pfingstsonntag leider nicht statt- und hoffen, dass der Gottesdienst nun finden konnte, gibt es inzwischen ei- in festlichem Rahmen an diesem Ter- nen neuen Termin, an dem in einem min stattfinden kann. Seien Sie herz- Festgottesdienst 18 Konfirmandinnen lich dazu eingeladen. Die Konfirman- und Konfirmanden aus Zerbst und den dinnen und Konfirmanden freuen sich. umliegenden Dörfern konfirmiert wer- Für die Konfirmanden der Parochie den sollen. In Abstimmung mit den Lindau erfolgen die Absprachen derzeit Familien wurde Samstag, der 12. Sep- mit Pfarrerin Quos. tember 2020, 13.30 Uhr in der St. Trini- Matthias Kopischke Konfirmationsjubiläen Im September wäre der Zeitpunkt für laden. Die Jubilare der Konfirmations- das Fest der Konfirmationsjubiläen jahrgänge 1995, 1970, 1960 usw. wer- Leider kann unter den derzeitigen Be- den aber in den kommenden Tagen dingungen ein Tag fröhlicher Begeg- angeschrieben und noch einmal geson- nungen nicht verantwortet werden. dert informiert. Deshalb werden die Zerbster Kirchen- Albrecht Lindemann gemeinden im nächsten Jahr dazu ein- 6 Ankündigungen Willkommen im Regionalpfarramt! Nach langer Planungsphase hat im Mit Bianca Kranz ist eine vielen bereits Juni unser gemeinsames Pfarramt für vertraute Mitarbeiterin in unser Team
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