Mittelfranken

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Regierungsbezirk MITTELFRANKEN 26. Wettbewerb 2016 bis 2019 Die Chance „Unser Dorf hat Zukunft – für unser Dorf! Unser Dorf soll schöner werden“ Abschlussbericht Impressum der Bewertungskommission Redaktion: Herbert Grunwald Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth für den Regierungsbezirk Gartenbauzentrum Bayern Mitte, Jahnstraße 7, 90763 Fürth Layout: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Mittelfranken Abteilung Landespflege, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim Fotos: im Jahr 2017 Luftbilder: Geodaten © Bayerische Vermessungsverwaltung, 2017 Bildnachweis: Mitglieder der Bewertungskommission sowie teilnehmende Städte und Gemeinden Druck: Farbendruck Brühl GmbH, 97340 Marktbreit Papier aus nachhaltiger, zertifizierter Waldbewirtschaftung http://www.dorfwettbewerb.bayern.de 26. Wettbewerb 2016 bis 2019 „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ Abschlussbericht der Bewertungskommission für den Regierungsbezirk Mittelfranken 2017 http://www.dorfwettbewerb.bayern.de 1 INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorwort 3 Anzahl der Teilnehmerorte in den Regierungsbezirken Bayerns im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 4 Anzahl der Teilnehmerorte in den Landkreisen Mittelfrankens im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 5 Kreissieger im Bezirksentscheid Mittelfranken im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 5 Teilnehmerorte Bezirksentscheid Mittelfranken 2017 6 Ergebnisübersicht Bezirksentscheid Mittelfranken 2017 7 Berichte (in alphabetischer Reihenfolge) Binzwangen, Markt Colmberg 8 Ettenstatt, Gemeinde Ettenstatt 14 Furth, Markt Schwanstetten 20 Geißlingen, Gemeinde Oberickelsheim 26 Kleinweisach, Markt Vestenbergsgreuth 32 Pfofeld, Gemeinde Pfofeld 38 Thannhausen, Gemeinde Pfofeld 44 Bewertungskommission 50 Bewertungsbogen 52 Mittelfränkische Preisträger in den Landes- und Bundesentscheiden 1961 bis 2016 54 Medaillenspiegel der bayerischen Landkreise an Preisträgern bei den Bundesentscheiden 1961 bis 2016 55 Teilnehmerentwicklung 1961 bis 2016 in Mittelfranken im Vergleich zur Gesamtbeteiligung in Bayern 56 2 Vorwort Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ kann nach seinem 50-jährigen Bestehen im Jahre 2011 ein gleichbleibendes Interesse in Mittelfranken verzeichnen, denn es hatten sich letztes Jahr 43 Orte – nur drei Orte weniger als im Jubiläumsjahr – zum 26. Kreisentscheid angemeldet. Damit stellt unser Regierungsbezirk in Folge die drittstärkste Teilnehmer- gruppe Bayerns. Daraus hatten vergangenes Jahr sechs Kreis- kommissionen insgesamt zehn mittelfränkische Orte als Kreis- sieger für den diesjährigen Bezirksentscheid weitergemeldet. Nach dem Motto des Wettbewerbes „Mitmachen. – Dabei sein. – Gewinnen!“ ist der Gemein- sinn ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Er motiviert Bürgerinnen und Bürger, sich gemein- schaftlich näher mit ihrem Wohnort beschäftigen und Entwicklungen anstoßen zu wollen. Der Blick von außen auf das Dorf durch eine fachkundige Kommission kann hierbei wichtige Impul- se geben. Dieser Blick richtet sich einerseits auf die sozialen und kulturellen Netzwerke der Dorfgemeinschaft, andererseits auf das Erscheinungsbild von Dorf und Landschaft in der Bau- und Grüngestaltung. Die Kommission macht auf Besonderheiten und Stärken des Dorfes eben- so aufmerksam wie auf Schwachpunkte, für die es gilt, sie nach und nach in Projekten aufzuar- beiten. In diesem breiten Aufgabenfeld wird nichts verordnet, sondern nur empfohlen. Der einzelne Bürger wird ermutigt, veränderungswürdige Details im eigenen Anwesen oder im öf- fentlichen Bereich anzugehen und diese im ehrenamtlichen Einsatz – am besten gemeinsam mit Gleichgesinnten – zu verbessern. Dass eine stolze Zahl solcher Details erfolgreich verwirk- licht oder auf den Weg gebracht werden konnte, hat die Bezirksbewertungskommission auf ih- rer dreitägigen Bereisung im Mai dieses Jahres anerkennend feststellen können. Das Resultat der Anstrengungen wurde mit zwei Gold-, zwei Silber- und drei Bronzeplaketten sowie zwei Sonderpreisen gewürdigt. Dennoch finden sich bei jedem Preisträger Bereiche, bei denen es sich lohnt, sie nach dörflichen Maßstäben weiterzuentwickeln. Hierzu geben die Jurymitglie- der aus den verschiedenen Fachsparten ihre Anregungen im vorliegenden Abschlussbericht. Zum Abschluss des mittelfränkischen Bezirksentscheides gratuliere ich jeder Ortschaft nicht al- lein zu ihrer Auszeichnung, sondern besonders zu ihren qualitätssteigernden Projekten. Bür- gerinnen und Bürger haben hier Vorbildliches geleistet, was auch andere inspirieren möge. Ich bedanke mich bei allen Aktiven der Dorfgemeinschaften und wünsche viel Erfolg beim Umset- zen weiterer Aktionen. Hierzu sollen die Juryempfehlungen als „konstruktive Kritik“ Hilfestel- lung leisten. Ich ermuntere Sie, dem Wettbewerb auch künftig treu zu bleiben und Ihren Ort nach den Richtlinien weiterzuentwickeln. Fürth, den 16. September 2017 Josef Hofbauer Vorsitzender der Bewertungskommission 3 Anzahl der Teilnehmerorte in den Regierungsbezirken Bayerns im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 Oberfranken Unterfranken 85 22 Mittelfranken 43 Oberpfalz 44 Niederbayern 23 Schwaben 13 Oberbayern 7 4 Anzahl der Teilnehmerorte in den Landkreisen Mittelfrankens im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 Anzahl der angemeldeten Orte Landkreis Gruppe A Gruppe B Gesamt (bis 600 Einw.) (601-3.000 Einw.) absolut % Ansbach 1 - 1 2 Erlangen-Höchstadt 9 4 13 30 Fürth - - - - Neustadt a. d. Aisch- 4 - 4 10 Bad Windsheim Nürnberger Land 8 3 11 26 Roth 2 - 2 4 Weißenburg-Gunzenhausen 10 2 12 28 Mittelfranken 34 9 43 100 Kreissieger im Bezirksentscheid Mittelfranken im laufenden Wettbewerb 2016 bis 2019 Gruppe A Gruppe B Landkreis (bis 600 Einwohner) (601-3000 Einwohner) Ansbach Binzwangen Erlangen-Höchstadt Kleinweisach Forth* Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim Geißlingen Roth Furth Nürnberger Land Münzinghof* Offenhausen* Ettenstatt Weißenburg-Gunzenhausen Pfofeld Thannhausen Gesamt 6 4 * keine Teilnahme am Bezirksentscheid 5 Teilnehmerorte Bezirksentscheid Mittelfranken 2017 Kleinweisach LK Erlangen- Höchstadt Geißlingen LK Neustadt a. d. Aisch Bad Windsheim Binzwangen Furth LK Ansbach LK Roth Thannhausen Pfofeld Ettenstatt LK Weißenburg- Gunzenhausen 6 Ergebnisübersicht Bezirksentscheid Mittelfranken 2017 Die Reihung der Ortschaften erfolgt alphabetisch (A) = bis 600 Einwohner; (B) = 601-3000 Einwohner und stellt somit keine Rangfolge innerhalb der (F) = Ort mit Dorferneuerung oder Städtebauförderung Medaillengruppen dar. GOLDMEDAILLE (A) Binzwangen (F) Markt Colmberg, LK Ansbach Gemeinde Pfofeld, VG Gunzenhausen, (B) Pfofeld (F) LK Weißenburg-Gunzenhausen SILBERMEDAILLE Gemeinde Oberickelsheim, VG Uffenheim (A) Geißlingen (F) LK Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim Gemeinde Pfofeld, VG Gunzenhausen, (A) Thannhausen LK Weißenburg-Gunzenhausen BRONZEMEDAILLE Gemeinde Ettenstatt, VG Ellingen (A) Ettenstatt (F) LK Weißenburg-Gunzenhausen (A) Furth Markt Schwanstetten, LK Roth Markt Vestenbergsgreuth, VG Höchstadt a. d. Aisch, (A) Kleinweisach (F) LK Erlangen-Höchstadt Zusätzlich hat die Bezirksbewertungskommission je einen Sonderpreis vergeben an: Geißlingen für „Vorbildliche Leistungen in der Bau- und Grüngestaltung“ Furth für „Sensibler Umgang mit Natur und künftiges >Grünes Klassenzimmer<“ 7 BINZWANGEN 8 GOLD 1. Entwicklungskonzepte Binzwangen und wirtschaftliche Initiativen Das vor vielen hundert Jahren gegründete Markt Colmberg Landkreis Ansbach Dorf liegt an der oberen Altmühl im Dreieck zwischen den Städten Ansbach, Rothenburg ob der Tauber und Bad Windsheim. In Binzwangen leben derzeit 185 Einwohner, das sind geringfügig weniger als zur Zeit der Gebietsreform im Jahr 1978. Es muss dem Wegzug junger Leute in die Städte mit quali- fizierter Beschäftigung auf dem Land begeg- net werden. In Binzwangen verwirklicht dies deutlich eine Schreinerei sowie Türen- und Fensterfabrik mit etwa 100 Arbeitnehmern. Zudem geben erschlossene Bauplätze jun- gen Familien hier Anreize zum Hausbau. Den ursprünglich rein bäuerlichen Dorfcharakter halten nach wie vor fünf Vollerwerbslandwir- Landrat: Dr. Jürgen Ludwig te und drei im Nebenerwerb aufrecht. Als Bürgermeister: Wilhelm Kieslinger dritte Erwerbssäule haben zunehmend Wan- der- und Radtouristen das Dorf für ihre Frei- Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege: Rudolf Ittner zeitaktivitäten entdeckt, der „Urlaub auf dem Bauernhof“ ist ein Renner. Derzeit werden bei Einwohnerzahl: 191 121 Gästebetten etwa 15.000 Übernachtun- Gemarkungsfläche: 1143 ha gen pro Jahr registriert. Weitere Arbeitsplätze Dorferneuerung / Städtebauförderung: ja für die Einheimischen wie attraktive Ausflugs- Betriebe in der Landwirtschaft ziele für die Urlauber finden sich im genann- Vollerwerbsbetriebe: 5 ten Städtedreieck. Nebenerwerbsbetriebe: 3 Betriebe in Industrie und Gewerbe: 19 Im 4 km entfernten Colmberg sind Kinder- garten und Grundschule eingerichtet. Die weiterführenden Schulen in Ansbach und Rothenburg ob der Tauber erreichen die Schüler mit öffentlichen Buslinien. Diese bei- den rund 20 km entfernten Städte bieten „Binzwangen hat den Strukturwandel in der Land­ wirtschaft erfolgreich gemeistert. Wo früher Trakto­ renlärm den Dorfrhythmus bestimmt hat, sind es heute ruheverwöhnte Urlauber im Biergarten, die in gelungen umgewidmeten Bauernhöfen nächtigen. Qualifizierte Gewerbearbeitsplätze im Dorf brem­ sen den Wegzug junger Leute in die Städte.“ 9 Ärzte, Läden und weitere Versorgungsein- Entwicklungen dorfverträglich steuern zu richtungen, während es Lebensmittel schon können. Eine derartige Leitlinie ließe sich in im benachbarten Colmberg

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