Aktuelles Aus Dem Kreisverband

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Aktuelles aus dem Kreisverband Ausgabe 2015.12 Kreisverband Westerwald e.V. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Kameradinnen und Kameraden, dieser NEWSLETTER steht ganz im Zeichen des Themas, welches uns seit Wochen und Monaten mehr als voll beschäftigt, der Flüchtlingshilfe. Jeder kennt aus Zeitung und Fernsehen die Bilder der Massen an Menschen, die auf der Suche nach Hilfe in Richtung Deutschland ziehen. Es obliegt uns als dem DRK dabei nicht zu bewerten, ob jeder einzelne Flüchtling nach Asylrecht berechtigt bei uns eintrifft oder nicht, ob es sich um Kriegsflüchtlinge handelt oder um sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Darum hat sich die Politik zu kümmern. Wir, das DRK, haben dort zu helfen, wo Menschen in Not sind. Und darum helfen wir auch diesen Flüchtlingen. In diesem Jahr sind nach Deutschland mehr als 900.000 Flüchtlinge eingereist, bis zum Jahresende werden es wohl mehr als eine Million sein. Sie werden in Erstaufnahmelagern direkt an der deutschen Grenze für eine oder zwei Nächten aufgenommen und dann in AfAs (Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende) auf die Bundesländer verteilt. Für Rheinland-Pfalz findet in Manheim die Verteilung auf die AfAs nach Trier und Ingelheim statt. Nach Rheinland -Pfalz werden nach dem Königssteienr Schlüssel rd. 4,8% der Einreisenden verteilt. Derzeit sind dies zwischen 300 und 500 Personen täglich. Gleichzeitig können jedoch nur etwa 200 Personen in die kommunale Obhut weiter verteilt werden. Dies bedeutet, dass die Zahl der in AfAs zu beherbergenden Personen täglich um ca. 200 ansteigt. Dies ist nicht zu bewerkstelligen, ohne dass Außenstellen der großen AfAs errichtet werden, die, je nach Größe, später zu weiteren AfAs umfunktioniert werden. Im Sommer 2015 wurden zur Unterbringung der Menschenmassen Zeltstädte als Außenstellen aufgebaut. Nun, im November / Dezember, ist eine Beherbergung in diesen teilweise nicht heizbaren Zelten, nicht mehr zu verantworten. Daher sucht das Land nach geeigneten Gebäuden. Sporthallen und Fabrikhallen werden mit hunderten Personen in einem einzigen Raum belegt - Hauptsache, die Menschen sind trocken und warm untergebracht. Inzwischen geht man immer mehr dazu über, Kasernen zu nutzen. Kasernen verfügen im Allgemeinen über eine geeignete Logistik und sind groß genug, oft weit mehr als 1.000 Personen aufzunehmen. Auch im Westerwaldkreis wurden zwei Außenstellen der AfA Ingelheim gegr ündet, die, wie nahezu alle Flüchtlingsunterkünfte in Rheinland-Pfalz, durch das DRK betreut werden. Die Einrichtungen sind ab Ende Oktober bis Mitte November in den Betrieb gegangen und sind derzeit bereits zum größten Teil bewohnt. Die Reaktion der örtlichen Bevölkerung war im Vorfeld des Betriebes sehr zwie gespalten. Es waren wohl kaum grundsätzliche Gegner der Errichtung von Notunterkünften auszumachen. Trotzdem wurden in Informationsgesprächen zwischen Vertretern des Landes, Vertretern der kommunalen Politik, uns als Dienstleister, der Polizei und den zahlreichen Anwohnern viele Ängste offenbart und Fragen zur Sicherheit und Ordnung gestellt. Die Ausführungen der Podi- umsteilnehmer konnten zwar nicht alle Nachbarn beruhigen, trotzdem war es schön zu beobachten, dass dem "Unvermeidbaren" mit Offenheit entgegen- getreten wurde. Bereits nach den ersten Tage des Betriebes zeigt sich, dass die geäußerten Ängste unbegründet waren - zumindest bisher ist es zu keinen Störungen oder Zwischenfällen gekommen, vor denen sich so mancher Nachbar gefürchtet hatte. Ich möchte hiermit im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführung unseres Kreisverbandes den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern unseres Verbandes danken, die sich während des Aufbaus der Unterkünfte in Ruppach -Goldhausen und Herschbach engagiert oder sich in den ersten spannenden Tagen des Betriebes mit unglaublichem persönlichen Aufwand zum Gelingen des Betriebsstartes beigetragen haben. Unsere Flüchtlingsunterkünfte in Ruppach-Goldhausen und Herschbach Die Flüchtlingsunterkunft liegt im Industriegebiet von Ruppach-Goldhausen. Das Gebäude hatte zuvor die Funktion eines Berufsbildungswerkes, stand jedoch die letzten Jahre leer. In der Mitte des Gebäudes sind Schulungsräume, Lager- und Sanitärräume, um diese Schulungsräume herum wurden 5 Hallen zur praktischen Berufsausbildung errichtet. Die ursprünglichen Schulungsräume nutzen wir nun als Kleiderkammer und Kinderspielzimmer, Lagerräume wurden zu Sanitätszimmer, Teeküche und Wäscherei umfunktioniert. Die Werkshallen dienen als Schlafräume für die Flüchtlinge, die wir als unsere Gäste bezeichnen. Eine zentral gelegene Halle wird als Speise- und Gemeinschaftsraum genutzt, dort wurde ein Raum zur eine Speisenausgabe erstellt. Die Unterkunft kann bis zu 250 Personen in doppel- stöckigen Betten beherbergen. Es erfolgt keine Trennung nach Nationalitäten, Religionen und nach Geschlecht. Es werden lediglich die alleine reisenden Männer getrennt von zusammen reisenden Familien getrennt untergebracht. Die Verpflegung erfolgt über einen Caterer, die Reinigung von Duschen, Toiletten, Sanitätsraum und Mitarbeiterberei- chen aus Hygienegründen durch eine Hausreinigungsfirma, das waschen der Bettwäsche durch eine Textilreinigung, das waschen der Privatkleidung durch die Gäste selbst, ebens o wie die Reinigung der Schlafhallen. Das Gesundheitsamt kommt 2 x wöchentlich zu Erstunter- suchungen gemäß Infektionsschutzgesetz in die Unterkunft. Ärztliche Behandlungen werden durch ehrenamtliche Ärzte 2 x wöchentlich geleistet - dafür meinen herzlichen Dank. Kinderspielzimmer als Spende der Kleiderkammer, die Vorsortierung wur- Duschen und Toiletten befinden sich in Kindergärten Alpenrod und Rehe de in Westerburg eingerichtet, nun steht Containern außerhalb des Gebäudes dafür eine Halle vor Ort zur Verfügung Die Unterkunft in Herschbach befindet sich im ehemaligen Landschulheim mitten in einem Wohngebiet. Hier können bis zu 220 Personen untergebracht werden. Dazu stehen Schlafräume von 2 bis zu 10 Personen zu Verfügung. Im Keller gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Tischtennis- platte, Billardtischen und Kickern - alles Spenden. Das Haus befindet sich in einer ansprechenden Parkanlage. Natürlich verfügt die Unterkunft in Herschbach auch über eine Kleiderkammern, ein Spielzimmer für Kinder und einen Sanitäts- und Behandlungsraum. Im Rahmen der Erstbesichtigung des Gebäudes und des Geländes wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, in einem späteren Schritt Wohncontainer für bis zu 180 Personen hinter dem Gebäude aufzustellen. Derzeit wird dav on nicht mehr gesprochen. Die Gäste bleiben ca. 3 - 6 Wochen in der Unterkunft und sollen dann an die Kommunen verteilt werden. Dabei ist es wahrscheinlich, dass die Gäste nicht im Westerwaldkreis bleiben. Die Mitarbeiter der Unterkünfte Zum Glück war unser Kreisverband nicht der erste Verband in Rheinland -Pfalz, der eine solche Unterkunft zu betreuen hatte. Einrichtungen wir auf dem Hahn, Bittburg, Birkenfeld, Trier, Ingelheim, Diez und Kusel wurden bereits vor uns durch den DRK Landesverband gemeinsam mit den örtlichen Kreisver- bänden aufgebaut und sind in den Betrieb gegangen. In etlichen Gesprächen und die ehrenamtliche Mitarbeit vieler unserer Aktiven in bestehenden Unterkünften konnten wir lernen, wie man es macht bzw. nicht machen sollte. W ir sind dem Rat unser Kollegen gefolgt und haben bereits frühzeitig hauptamtliches Personal eingestellt und auch aus unseren stationären Einrichtungen abgezogen, sodass wir von Anfang an über Aufbaupersonal verfügen konnten. Ergänzt wurden diese neu eingestellten Mitarbeiter durch ehrenamt- liche Helfer aus unseren Bereitschaften und unseren Matthias Böhm, Unterkunftsleiter in Ruppach-Goldhausen Pflegeeinrichtungen. Somit konnten beide Unterkünfte innerhalb einer Vorlaufzeit von nur wenigen Tagen aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Dabei haben alle einen erheblichen Zeit- und Kraftaufwand eingebracht und wochenlang bis spät in die Nacht und auch an jedem Wochenende gearbeitet. Nun verfügt unser Verband durch die beiden Unterkünfte über 22 neue hauptamtliche Mitarbeiter: Kindergärtner, Rettungsas- sistenten, Krankenschwestern, Leitungs- und Verwaltungs- kräfte, Hausmeister und Flüchtlingshelfer. Anbei Bilder von einigen Mitarbeitern. Christoph Görg und Oliver Talk sind gemeinsam Unterkunftsleiter in Herschbach Die ehrenamtliche Übersetzergruppe aus Rennerod kam uns bisher zu jeder Aufnahme von neuen Gäste zur Hilfe Der Wachdienst von SECO-Security gewährleistet Sicherheit dreimal täglich kommen die Damen vom Catering und und macht nachts die Babyfläschchen warm. verpflegen die Gäste Arbeitseinsätze im Rahmen der Aufbauarbeit Mega-Code-Training Der DRK Kreisverband Westerwald bietet ab dem 01.12.2015 ein Mega- Code -Training an. Unter dem Begriff "Mega-Code" versteht man das stan- dardisierte Vorgehen bei Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Ziel dieses Trainings ist es, medizini- sches Fachpersonal in der kardiopul- monalen Reanimation (CPR) zu unterweisen und dessen Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Hierzu dienen die Leitlinien der European Heart Association (ERC) als Grund- lage. Diese Leitlinien werden alle 5 Jahre überarbeitet und veröffentlicht. Inhalt des Training ist das Erlernen erstes Treffen vom 27. -29. 11.2015 in der Basismaßnahmen (BLS = Basic Life Support) und den erwarteten Versorgungs- den Räumen des OV Bad Marienberg maßnahmen (ACLS = Advenced Cardial Life Support) während einer Reanimation. In der BLS Unterweisung werden den Teilnehmern die Grundlagen der Reanimation erläutert. Diese sind u.a. die suffiziente Herzdruckmassage

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