Erfahrungsbericht Zum Auslandsstudium

Erfahrungsbericht Zum Auslandsstudium

Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium WS17/18 und SS18 Aufenthalt an der Universitetet i Oslo, Norwegen Master Psychologie im Schwerpunkt KPEP (Klinische Psychologie und Experimentelle Psychopathologie) Vorbereitungen Ich hatte mich im Rahmen meines Bachelorstudiums bereits auf einen der beiden beliebten Erasmus-Plätze in Oslo beworben, habe aber leider auf Grund der hohen Bewerberzahl keinen Platz bekommen. Mein Wunsch ein Jahr in Norwegen zu studieren wurde deshalb jedoch nicht geschmälert, sondern ganz im Gegenteil noch weiter bestärkt, weswegen ich mich dazu entschlossen habe im Rahmen meines Masterstudiums einen zweiten Versuch zu starten. Auf Grund der ersten Absage im Bachelor war mir jedoch klar, dass auch im kommenden Jahr die Bewerberzahl nicht wesentlich geringer ausfallen würde, weswegen ich bei diesem Versuch genug Zeit in die Vorbereitung investieren wollte. Der Hauptteil meiner Vorbereitung bestand darin im Vorfeld bereits möglichst viel Norwegisch zu lernen. Mein Glück versuchte ich zunächst bei den Sprachkursen des AStA - hatte dort jedoch kein Glück, da ausgerechnet im Jahr vor der Erasmus-Bewerbung der Norwegisch Lehrer abgesprungen ist. Nach etwas Recherche fand ich dann zunächst nur einen „Wochenend-Kurs“ in Münster, bei dem man an einem Wochenende die nötigsten Sprachkenntnisse für einen Kurzurlaub in Norwegen beigebracht bekommt. Auch wenn dies nicht unbedingt die Art von Sprachkurs war, die ich mir vorgestellt hatte, habe ich mich für diesen Wochenendkurs angemeldet um zumindest schon einmal einen ersten Fuß in der Tür zu haben. Wie erwartet blieb der Lernerfolg nach diesem Wochenende überschaubar, bestätigte aber mein Interesse an skandinavischer Kultur und Sprache. Da neben mir noch viele der anderen Teilnehmer an einem intensiveren Norwegisch Kurs interessiert waren, hat sich die Lehrerin alle Kontaktdaten von potentiellen Interessenten notiert um möglicherweise einen längeren Sprachkurs anbieten zu können. Nur kurze Zeit später erhielt ich dann eine E- Mail von besagter Norwegisch Lehrerin und konnte so direkt an einem rund einjährigen Sprachkurs an der VHS teilnehmen. Zur Info: Dieser Kurs war mit relativ hohen Kosten (rund 150 Euro) verbunden, fand einmal in der Woche für circa 1,5 Stunden statt und bestand aus einer bunt gemischten Gruppe aller Altersklassen in der ich die einzige Studentin war. Rückblickend kann ich sagen, dass der Kurs mir zwar geholfen hat ein erstes Sprachgefühl zu entwickeln und das nötige Vokabular geboten hat um vor Ort erste Smalltalk-Versuche zu starten, aber vom Tempo her zu langsam und zu wenig intensiv war, um tiefgehende Sprachkenntnisse zu erwerben. Als dann nach meiner Bewerbung beim Erasmuskoordinator tatsächlich die positive Rückmeldung über den Erhalt eines Platzes in Oslo kam, begann der zweite Teil der Vorbereitung. Auf der Plattform Søknadsweb musste ich mich online für einen Studienplatz an der Uni Oslo bewerben, was relativ unkompliziert und einfach ablief. Außerdem habe ich mich vorab auf dem Portal Studentweb online auf meine gewünschten Kurse beworben. Um nicht mit einem Norwegisch Kurs für Einsteiger zu beginnen habe ich außerdem einen sogenannten „placement- test“ online bearbeitet der mir den Einstieg in den Level 2 Kurs ermöglichte. Da man sich über Studentweb allerdings zum Großteil nur auf Bachelorkurse bewerben konnte, musste ich Eines der Wahrzeichen Oslos: das Operahuset. meine Masterkurse im Fach Psychologie mit den zuständigen Sachbearbeitern des Department of Psychology per E-Mail abklären. Nachdem meine Kurswahl feststand, war das Ausfüllen des Learning Agreements eine weitere schnell erledigte Formalität. Zuletzt habe ich mich dann noch online auf einen Platz im Studentenwohnheim beworben, was mich direkt zum nächsten Punkt zum Thema „Unterkunft“ führt. Unterkunft Als internationaler Student hat man an der Universität Oslo eine Garantie auf ein möbliertes Einzelzimmer in einem der von SiO (Studentsamskipnaden i Oslo og Akershus) betriebenen Studentenwohnheimen. Auf Grund dieser Absicherung und der unfassbar hohen Preise für private Unterkünfte in der Innenstadt habe ich mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim entschieden. Die beiden größten „Studentenstädte“ sind Sogn und Kringsjå, wobei jedes der beiden seine Vor- und Nachteile hat. Sogn liegt näher an der Innenstadt und hat mit zwei nahegelegenen Bushaltestellen (Blindern vgs. und Solvang) und einer (je nach Gebäude) etwas weiter entfernten T-bane Station (Ullevål stadion) eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, während Kringsjå lediglich eine T-bane Station (Kringsjå) und eine ziemlich weit entfernte Bushaltestelle (Kongleveien) vorzuweisen hat. Von Sogn aus braucht man circa 5 bis maximal 10 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Blindern Campus, welcher jedoch auch in 15 Minuten fußläufig erreichbar ist, und durch drei verschiedene T-bane Linien auch nur circa 15 Minuten mit der Bahn bis in die Innenstadt. Da von der Haltestelle Kringsjå aus nur eine T-bane Linie fährt, braucht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Campus schätzungsweise 15 Minuten, und entsprechend noch ein wenig länger bis in die Innenstadt. Weswegen es trotz der minimal weiteren Entfernung dennoch viele Studenten nach Kringsjå verschlägt liegt daran, dass das Studentenwohnheim genau neben dem Sognsvann, einem wunderschönen großen See liegt, von dem viele Wanderwege in die Nordmarka (ein großes Waldgebiet nördlich von Oslo) führen und man je nach Stockwerk und Glück aus seinem Fenster einen guten Blick auf den Oslofjord hat. Einige meiner Freunde wohnten in anderen Studentenwohnheimen (Nydalen, Carl Berner, Vestgrensa) und waren damit auch zufrieden, wenngleich alles etwas kleiner und ruhiger war und nicht jedes der kleineren Wohnheime einen Supermarkt in unmittelbarer Nähe hat, wie es in Sogn und Kringsjå der Fall ist. Ich habe mich auf Grund der Lage letztendlich für Sogn entschieden und es keine Sekunde lang bereut. Wenn man seinen Schlüssel (bzw. seine keycards) bei SiO am Campus abholt, wird mehr oder weniger zufällig entschieden in welcher Wohnung man landet. Man kann zwar angeben ob man im in einem günstigeren, älteren Gebäude oder in den teureren Neubauten wohnen möchte, sowie entscheiden mit wie vielen Mitbewohnern man zusammenwohnen möchte. Aber abgesehen von Stockwerk, potentieller Aussicht und Entfernung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln erfährt man vorab nichts. (An der Stelle noch ein Tipp: Das Erdgeschoss wird in Norwegen bereits als erstes Stockwerk bezeichnet – wenn man also nicht möchte, dass jeder Passant einem in die Fenster gucken kann sollte man sich mindestens für den zweiten Stock entscheiden ☺). Da ich gehört habe, dass in den größeren Wohnungen häufiger Partys stattfinden, habe ich mich für eine etwas teurere Vierer-WG, statt einer Fünfer- bis Achter-WG entschieden. An dieser Stelle hatte ich unglaublich großes Glück, da alle meine drei Mitbewohner gebürtige Norweger waren und eine meiner Mitbewohnerinnen zudem noch als Norwegisch Lehrerin tätig ist. Ich weiß, dass ich mich an der Stelle sehr glücklich schätzen kann, da die meisten meiner internationalen Freunde keinen bis maximal einen Einheimischen in der WG wohnen hatten. Trotz aller Klischees der „scheuen Norweger“ habe ich mich sehr schnell unglaublich gut mit meinen Mitbewohnern angefreundet, sodass wir regelmäßige Serienabende, Kochabende, Stadtausflüge oder gemeinsame Fitnessstudio (oder meistens eher Sauna…) Gänge veranstaltet haben. Auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland haben wir nach wie vor sehr regelmäßig Kontakt über Skype und facebook und werden uns mit Sicherheit in absehbarer Zukunft entweder in Oslo oder vielleicht sogar in Münster treffen. Ansonsten noch etwas zur Wohnung: mein Zimmer war etwa 12 qm groß, etwas länglicher geschnitten und mit dem nötigsten möbliert (großer Einbauschrank, kleines 90- cm Bett, großer Schreibtisch mit Bürostuhl, Regal sowie ein Sessel). Man hat zwar direkt Internet, benötigt dafür jedoch entweder ein Kabel oder einen Router, den man idealerweise mitbringen sollte. Außerdem sollte einem bewusst sein, dass keine Kissen oder Bettdecken bei Ankunft im Zimmer vorhanden sind. Toilette und Badezimmer waren voneinander getrennt und das Badezimmer sogar mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Der Treffpunkt und Blick ins Zimmer. gleichzeitig das kleine highlight der Wohnung war jedoch die Küche, die auf Grund ihrer Größe eher einer Wohnküche glich: Wir hatten zwei Kühlschränke, eine großzügige Arbeitsfläche, einen Tisch mit fünf Stühlen sowie eine große Sofaecke mit Fernseher, was das Zusammenleben sehr gemütlich machte. Studium an der Gasthochschule Da ich im klinischen Schwerpunkt in Münster studiere, habe ich mir vorab vorgenommen meine beiden nicht- klinischen Importmodule im Ausland zu belegen. Mir war von Anfang an klar, dass ich (neben den Psychologiekursen) meinen Fokus zum einen auf das Verbessern meiner norwegischen Sprachfertigkeiten sowie zum anderen auf fachfremde Kurse, die mich interessieren, legen wollte. Da ich in meiner Freizeit ein großes Interesse an Film und Kunst habe, wollte ich gerne Kurse aus diesen Fachbereichen belegen. Auch wenn wir im Studiengang Psychologie in der Faculty of Social Sciences sind, war das Belegen von Kursen aus anderen Fachbereichen nach persönlicher Absprache vor Ort kein Problem. Im Herbstsemester habe ich deshalb die folgenden drei Kurse belegt: "Norwegian for International Students level 2“ (NORINT0120), „Research Approaches in Work and Organizational Psychology" (PSY4401) sowie "Audiovisual Aesthetics“ (MEVIT1110) mit

View Full Text

Details

  • File Type
    pdf
  • Upload Time
    -
  • Content Languages
    English
  • Upload User
    Anonymous/Not logged-in
  • File Pages
    7 Page
  • File Size
    -

Download

Channel Download Status
Express Download Enable

Copyright

We respect the copyrights and intellectual property rights of all users. All uploaded documents are either original works of the uploader or authorized works of the rightful owners.

  • Not to be reproduced or distributed without explicit permission.
  • Not used for commercial purposes outside of approved use cases.
  • Not used to infringe on the rights of the original creators.
  • If you believe any content infringes your copyright, please contact us immediately.

Support

For help with questions, suggestions, or problems, please contact us