ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 10/11 DIGITAL EDITION Nr. 293 - Juni 2011 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 10/11 (Nr. 293) Juni 2011 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, schlecht. Denn der Slasher wurde hat allerdings die Freigabe erst ab liebe Filmfreunde! von der FSK mit einer Freigabe ab 18 Jahren weiterhin Gültigkeit – Es darf wieder geschwitzt werden 16 Jahren durchgewinkt. Dabei ist zurecht. in deutschen Landen! Der Sommer, die darin gezeigte Brutalität nicht so scheint es, hält in diesem Jahr anders als im allerersten Teil der Falls Sie sich mittlerweile fragen schon früher Einzug als erwartet. erfolgreichen Serie. Und der wurde sollten, warum wir ausgerechnet Darunter leidet momentan nicht nur seinerzeit nicht nur erst ab 18 Jah- LIMITLESS (deutscher Verleih- die Natur, sondern auch wir. Da ren freigegeben, sondern zusätzlich titel: OHNE LIMIT) auf die Titel- sich unsere neuen Büroräume im auch noch durch die Bundes- seite dieses Newsletters gestellt obersten Stockwerk des Gebäudes prüfstelle auf den Index gesetzt. haben, dann dürfte Sie ganz sicher befinden, sind 25 Grad Celsius Verkehrte Welt? Und ob! Denn vor folgender Blogbucheintrag unseres (Tendenz steigend) bei solchem zwei Wochen nahm die Bundes- Filmbloggers Wolfram Hannemann Wetter schon fast zur Normalität prüfstelle den ersten SCREAM auf interessieren, den er im Anschluss geworden. Da ist dann die zusätzli- Antrag des Lizenzinhabers Kino- an die Pressevorführung im März che Wärmeentwicklung, die unsere welt endlich wieder vom Index her- getätigt hat: “Einen derart PC-Systeme produzieren, noch gar unter. Und um es komplett zu ma- schwindelerregenden Einstieg in nicht eingerechnet! Nichtsdesto- chen wurde der erste Teil jetzt so- einen Film hat man seit Jahren trotz schlagen wir uns ganz tapfer gar mit einer 16er-Freigabe be- nicht mehr gesehen! Da zoomt die in unserer Sauna, damit wir Ihnen lohnt. Damit passen jetzt zumindest Kamera dank modernster Digital- trotz der etwas widrigen Umstände SCREAM 1 und SCREAM 4 wie- technik von der Spitze des Hoch- wieder einen neuen Newsletter der harmonisch ins Gesamtbild. hauses in irrwitzigem Tempo auf präsentieren können. Und der ist Doch ein etwas bitterer Nachge- die Straße nach unten und dann jetzt im wahrsten Sinne des Wortes schmack bleibt. Denn derart brutale immer weiter geradeaus. Diese noch ganz warm ;-) Messerabschlachtereien, wie sie schier unendlich lange und ge- Wes Craven in diesen Filmen zele- nauso schnelle Kamerafahrt sym- Behördenmühlen mahlen bekannt- briert, sollten unserer Meinung bolisiert besonders schön Eddies lich langsam - aber sie mahlen. Als nach nicht jugendfrei sein. Übri- Leben auf der Überholspur, das wir uns jüngst den vierten und bis- gens hat die Bundesprüfstelle zwi- aufregend und tödlich zugleich lang letzten Teil der SCREAM- schenzeitlich auch Brian De Pal- zu sein scheint. Die Bildgestal- Reihe von Wes Craven im Kino an- mas Gangsterepos SCARFACE tung überzeugt auch in den jetzt geschaut haben, staunten wir nicht offiziell vom Index gestrichen. Hier folgenden 105 Minuten und gibt stets klar zu erkennen, ob Eddie unter Drogeneinfluss steht oder nicht. Um seinen Drogenkonsum herum entwickeln die Filmema- cher eine spannende Story, die in ein genreübliches Blutbad mündet und immer nur eines sein möchte: cool. Wem actionreiches Kino mit technischer Raffinesse liegt und sich weniger um Authentizität schert, dem sei OHNE LIMIT grenzenlos empfohlen.” Wer den Film im Kino verpasst hat, der kann ihn sich demnächst als DVD oder Blu-ray nach Hause holen. In den USA ist der Film ab dem 19. Juli verfügbar, in Deutschland erst ab 08. September. Wir wünschen Ih- nen schon jetzt viel Spaß damit! Ihr Laser Hotline Team Nach Jahren endlich vom Index gestrichen: SCREAM und SCARFACE LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 10/11 (Nr. 293) Juni 2011 Killer Girls Die Superheldenflut in Hollywood bricht nicht ab. Aber in lywood hier von seiner perfiden, sexistischen Seite. diesem Ozean aus Muskeln, bunten Kostümen und au- Eine Frau ist einem Mann generell unterlegen, körper- ßergewöhnlichen Fähigkeiten scheint sich ein neuer Or- lich und geistig. Ist sie das mal nicht, wird sie sofort zur ganismus gebildet zu haben, der all diese “Klischees” Heldin. Sie muss bewundert und gelobt werden, weil sie verhöhnt. Dieser Organismus ist eine kleine Riege pu- beweist, dass auch Frauen mal was auf dem Kasten bertierender Mädchen, deren Welt ihrem ganz eigenen haben können. Takt folgt. Diese Mädchen heißen Hanna, Mattie, Hayley oder auch Ree. Ihr (Super-) Heldentum liegt Insofern sind “klassische” Superheldinnen wie Lara nicht immer in physischen Begebenheiten, sondern vor Croft, Wonder Woman, Tank Girl oder Batgirl die besse- allem in ihrem Durchsetzungsvermögen, ihrer Sturheit, ren Vorbilder. Sie zeichnen sich nicht durch ihr Ge- ihren Überzeugungen, ihrer inneren Kraft und nicht zu- schlecht aus. Sie sind nicht besser, weil sie Frauen letzt ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz. Es liegt sind. Sie sind einfach weiblich und Heldinnen; nicht Hel- auch in ihrem Geschlecht. Die Bewunderung, die wir dinnen, weil sie weiblich sind. Ihre Aktionen wären, von Hanna & Co. zuteil werden lassen, ist nicht so verdient, einem Mann durchgeführt, genauso ehrenvoll und wie es auf den ersten Blick aussieht. Die positive Spitze schlau. Ihre körperliche Kraft ist das Ergebnis von Trai- des Eisbergs ist, dass die Supermädchen scheinbar ning (und manchmal Genetik), genau wie bei den Män- neue, interessante und originelle Vorbilder für die heuti- nern. In Aliens wird Jenette Goldsteins Figur Vasquez ge Frauengeneration sein könnten. Sie beweisen, wie gefragt, ob sie jemals mit einem Mann verwechselt wor- wichtig Bildung, Anpassungsvermögen und der Glaube den sei. Ihre Klimmzüge genüsslich absolvierend ent- an die eigenen Fähigkeiten und Werte sind. Mattie Ross gegnet sie ihrem Kollegen: “Nein, und du?” kann lesen und wickelt deshalb ihre Familienangelegen- heiten ab. Hanna schafft es dank ihrer Fähigkeiten von Vasquez hat es erfasst. Es geht nicht darum, wie es die Finnland über Marokko bis nach Deutschland ohne ei- Feministinnen wollten, dass Frauen wie Männer werden. nen einzigen Cent in der Tasche. Hayley Stark aus Hard Frauen sind keine Männer. Sie gebären die Kinder. Sie Candy nimmt das Gesetz (wie es ihrer Meinung nach sind anatomisch und emotional anders gestaltet. Nicht sein sollte) gekonnt selbst in die Hand, um zwei Pädo- schwächer, nicht schlechter, anders. Frauen sollten philen das Handwerk zu legen. Eigentlich hervorragende sich weder darauf konzentrieren, Gleichheit mit den Lektionen in Girlpower. Die Spice Girls wären bestimmt Männern zu erreichen (wobei hier natürlich nicht Rechte stolz. Oder? Werfen wir einen Blick auf den verborgenen gemeint sind) noch sich ständig bemühen, sich strikt Teil des Eisbergs. von den Männern abzusetzen. Da lebt frau nämlich nicht für sich, sondern definiert sich wieder nur über den Was hier als Geschichten cooler, intelligenter Mädchen Mann. Viel besser wäre es, so wie Lara Croft und Bat- beworben wird, ist eigentlich eine neue Form von subti- girl, sich mit der eigenen Weiblichkeit anzufreunden, sie lem Sexismus. Die heldenhaften, unglaublichen Stories nicht allzu sehr zu hinterfragen und das Beste aus ihr der jungen Damen würden, wären sie junge Herren, ju- zu machen. Dann entfaltet eine Frau nämlich ihr volles gendliche Psychopathen, Sadisten und Mörder zeigen. Potenzial, welches, wie auch immer geartet, großartig Bei Winter’s Bone bestenfalls einen Kontrollsüchtigen. sein kann. Hanna, Mattie, Hayley und Ree sollten nicht Wieso nehmen wir diese Filme nicht so wahr? Wieso gefeiert werden. In den Worten von Batgirl: “Chicks like unterstützen wir die Killermädchen den ganzen Film hin- you give women a bad name.” Denn im Umkehrschluss durch? Einen 14-jährigen Jungen, der einer CIA-Agentin ist ihre Existenz für die Männerwelt genauso sexistisch. das Genick bricht, würden wir als gewalttätig, verwerf- Dass die Mädchen vermeintlich männlichen Idealen lich, kurzum ein schlechtes Beispiel empfinden. Doch nacheifern oder “typische” männliche Eigenschaften zu wir sehen nur blutjunge, andersartige Heldinnen. Weil Tage legen, beweist nämlich, dass Hollywood Männer sie weiblich sind. Ihre Kämpfe, ihre mentalen wie physi- nur als gewaltbereite Actionsüchtige sieht. Auch das ist schen Fähigkeiten sind außergewöhnlich, weil wir von inakzeptabel. Mädchen (und Frauen) immer noch nicht erwarten, dass Anna Rudschies sie all das können und wollen. Eigentlich zeigt sich Hol- ([email protected]) LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 10/11 (Nr. 293) Juni 2011 Wolfram Hannemanns Film-Blog Dienstag, 24. Mai 2011 Max‘ Chiropraktiker und Vater seines Gruppentherapie Patenkindes, gesteht ihm seine Liebe Sich zweieinhalb Stunden im Kino ein. Derart aus der Bahn geworfen therapieren zu lassen ist nicht nur billi- steht der Urlaub für Max unter keinem ger als beim Psychologen, sondern guten Stern. Doch auch die anderen macht auch sehr viel mehr Spaß! Freundinnen und Freunde der nach außen hin fröhlichen Clique haben ihre KLEINE WAHRE LÜGEN (1:2.35, DD Geheimnisse, wenn es um ihre Bezie- 5.1) hungen geht... Regisseur und Dreh- OT: Les Petits Mouchoirs buchautor Guillaume Canet macht gar Verleih: Tobis keinen Hehl daraus, dass er für seinen Land/Jahr: Frankreich 2010 Film ein großes Vorbild hat: Lawrence Regie:
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