Masterarbeit

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Masterarbeit Titel der Masterarbeit Veganismus: Die grüne Revolution? Der Entscheidungsprozess für eine vegane Lebensführung und die neuen VeganerInnen in Österreich Verfasserin Sarah Wohlfarter, B.A. angestrebter akademischer Grad Master of Arts (M.A.) Wien, 2015 Studienkennzahl lt. Studienblatt: 066/905 Studienrichtung lt. Studienblatt: Masterstudium Soziologie Betreuerin: Univ.-Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer Danksagung Danke in erster Linie an meine Eltern, die mir das Studium ermöglichten, an meine Familie, meine Freunde und Kolleginnen für ihre beständige Unterstützung und Ermutigung während des Studiums. Vielen Dank an Julia für die zahlreichen gemeinsam verbrachten Tage in der Bibliothek sowie an Erwin und Uwe für die Motivation und konstruktive Kritik. Mein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer und Dr. Tilo Grenz für die angenehme und wertschätzende Zusammenarbeit. Weiters möchte ich mich bei allen InterviewpartnerInnen bedanken, die das Zustandekommen dieser Arbeit erst ermöglicht haben. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Fragestellung ................................................. 1 2. Problemrelevanz und Themeneingrenzung ........................... 5 2.1. Veganismus und die „neuen“ VeganerInnen ........................... 7 2.2. Die Lage in Österreich ............................................................... 10 2.3. Soziales Umfeld und Sozialisation ............................................ 12 3. Stand der Forschung und ausgewählte Studien ..................... 14 4. Definition und soziologische Begriffsklärung ........................ 23 4.1. Alternative Ernährungsformen ................................................. 23 4.2. Definition von Veganismus ....................................................... 24 4.3. Soziologische Begriffsfindung ................................................... 25 4.4. Alltägliche Lebensführung ........................................................ 28 5. Hintergründe und historische Ursprünge .............................. 29 5.1. Wortursprung und die Vegan Society ....................................... 30 5.2. Institutionalisierungsprozesse .................................................. 30 5.3. Die Vegane Gesellschaft Österreich .......................................... 32 6. Dimensionen und Motive des Veganismus ............................. 33 6.1. Tierrechte und Tierethik ........................................................... 34 6.2. Gesundheit ................................................................................. 35 6.3. Ökologie ...................................................................................... 36 6.4. Menschenrechte, Globalisierung und Ökonomie .................... 38 6.5. Religiosität und Spiritualität ..................................................... 39 7. Das Mensch-Tier-Verhältnis, die Tierrechtsbewegung und die Human-Animal Studies .................................................... 40 8. Theoretischer Bezugsrahmen................................................. 45 8.1. Konsumgesellschaft und Konsumsoziologie (Makroebene) ... 45 8.1.1. Soziologie der Ernährung ..................................... 48 8.1.2. Fleisch als Symbol ................................................. 51 8.1.3. Ideologien und „Ismen“ ........................................ 54 8.2. Szenendarstellung und Vergemeinschaftung (Mesoebene) .... 60 8.3. Doing Veganism und das Trägheitsmodell (Mikroebene)....... 67 9. Der qualitative Forschungszugang ......................................... 74 9.1. Qualitative Sozialforschung ...................................................... 74 9.2. Datenerhebungs- und Datenauswertungsmethoden ............... 76 9.2.1. Das problemzentrierte Interview nach Witzel ..... 76 9.2.2. Das ExpertInneninterview .................................... 80 9.2.3. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ...... 81 9.3. Der Forschungsprozess ............................................................. 84 9.3.1. Themenfindung ..................................................... 84 9.3.2. Feldzugang ............................................................. 86 9.3.3. InterviewparterInnen ............................................ 86 i 9.3.4. Interviewdurchführung ......................................... 86 9.3.5. Transkription ......................................................... 86 9.3.6. Auswertung ............................................................ 88 10. Darstellung der Ergebnisse .................................................... 88 10.1. Die Vegane Gesellschaft Österreich .......................................... 89 10.1.1. Persönliches ........................................................... 90 10.1.2. Veganismus in Österreich ..................................... 91 10.2. Kurzdarstellung der InterviewpartnerInnen ........................... 96 10.2.1. Interview 1: Kampfgeist ........................................ 96 10.2.2. Interview 2: Das Experiment ................................ 96 10.2.3. Interview 3: Facebook ........................................... 97 10.2.4. Interview 4: Der perfekte Veganismus ................. 97 10.2.5. Interview 5: Fakten ............................................... 98 10.2.6. Interview 6: Recht ................................................. 99 10.2.7. Interview 7: Der positive Weg .............................. 100 10.2.8. Interview 8: Recherche ......................................... 101 10.2.9. Interview 9: Trend ................................................. 101 10.3. Entscheidung ............................................................................. 103 10.4. Umstellung ................................................................................. 110 10.5. Alltag ........................................................................................... 114 10.6. Soziales Umfeld .......................................................................... 128 11. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse ................... 136 11.1. Diskussion und Reflexion .......................................................... 144 11.2. Conclusio und Ausblick ............................................................. 145 Anhang ........................................................................................... 151 Literaturverzeichnis .............................................................................................. 151 Abbildungsverzeichnis .......................................................................................... 162 Interviewleitfaden ................................................................................................. 164 Kategoriensystem .................................................................................................. 168 Transkripte ............................................................................................................ 175 Abstract .................................................................................................................. 264 Lebenslauf ............................................................................................................. 265 Eidesstattliche Erklärung ..................................................................................... 266 ii 1. Einleitung und Fragestellung „Die möglichen Nebenfolgen 1 einer industrialisierten Lebensmittelproduktion für Mensch und Umwelt treten zunehmend in das Blickfeld und verunsichern KonsumentInnen. Mediale Berichte über Lebensmittelskandale, Praktiken in der Tierzucht, die industrielle Herstellung von Lebensmitteln, subventionierte Überproduktion usw. tragen dazu bei, dass die bisher weitgehend der Öffentlichkeit entzogenen Prozesse und Entscheidungen im Ernährungssystem zunehmend öffentlich diskutiert werden und einen Einfluss auf die Ernährungspraktiken der Menschen ausüben “ (Brunner 2006: 1). In der Literatur sowie in der Öffentlichkeit ist die Rede von einem gegenwärtigen Wandel im Ernährungsverhalten und in der Esskultur (vgl. Brunner 2008; Gruber 2013; Rützler/Reiter 2010). Vegetarismus und Veganismus befinden sich im Zuge dessen derzeit vermehrt im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs und gelten bereits als „a blossoming field of study“ (Ruby 2012). Die verstärke Aufmerksamkeit, die diesem Themenfeld gilt, ist oftmals von hitzigen Diskussionen begleitet, wobei gerade hierdurch die Relevanz und Emotionalität dieser Thematik zum Ausdruck kommt. Der Begriff Vegan(-ismus) taucht aktuell nicht nur immer häufiger in den Massenmedien 2 auf, sondern scheint auch völlig neue Bedeutung zu gewinnen. Häufig ist die Rede von einem „Lifestyle“, einem „Trend“ und einem regelrechten „Boom“. Veganismus ist scheinbar populärer denn je, was unter anderem anhand des zunehmenden veganen Angebots 3 deutlich wird. Gleichzeitig wird diese Entwicklung jedoch auch von verschiedenen Seiten her scharf kritisiert. Unbestreitbar ist allerdings, dass für VeganerInnen und Interessierte mittlerweile ein breites Angebot an Produkten, speziellen Supermärkten, rein veganen Gastronomiebetrieben sowie Mode besteht und weiterhin laufend neue Konsumalternativen auf dem Markt entstehen. Wie ist diese Entwicklung aus soziologischer Perspektive zu bewerten? Veganismus wird häufig unter anderem als Lebensstil, Trend, Konsumverweigerung, Gesellschaftskritik, Ideologie, Extremismus oder gar Anarchismus deklariert. Innerhalb der veganen „Szene“ gibt es unterschiedlich motivierte Gruppen, weshalb es sich um ein heterogenes Feld handelt, in dem ungleiche Auffassungen

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