SUISA INFO Mitgliederzeitschrift 2.09 World Copyright Summit: Das Problem mit dem Web Seite 6 Im Fokus: Musik im Film Seite 8 – 12 Studie zu P2P: Getauscht wird, was gekauft wird Seite 22 SUISA info 2.09 INTERN 4 Die Generalversammlung stimmt Namensänderung zu INTERNATIONAL 6 Heftige Diskussionen am 2. World Copyright Summit SCHWERPUNKT 8 Um Film und Musik herum muss vieles geregelt werden SUISA-STIFTUNG FÜR MUSIK 13 Erfolgreiche Premiere an der 8 Jazzahead MUSIK UND FILM NACHRICHTEN VIELE WEGE FÜHREN ZUM PASSENDEN 15 Ausgezeichnete Schweizer und SOUNDTRACK internationale Wettbewerbe GUT ZU WISSEN 18 Verteilungsregeln für die neuen gemeinsamen Tarife 2b und 3c 20 gfs-Studie: Das Schweizer Volk steht hinter dem Urheberrecht 22 Britische Studie: Auch im Web überwiegen die Ladenhüter 11 TERMINE 24 Eine Vorschau auf kommende KLINGENDE BILDER Messen und Veranstaltungen DAS FILMFESTIVAL LOCARNO HORCHT AUF Zum Beilageblatt «Musik- szene Schweiz» 22 Wenn rund 40 bekannte Musik- journalisten einen Portraitband über die Musiklandschaft der Schweiz verfassen, dann ist uns das einen Hinweis wert. «Musikszene Schweiz» berichtet, ohne Anspruch auf Vollstän- digkeit, in Reportagen und Interviews über das nationale Musikschaffen. Ohne Einfl uss auf Auswahl oder Inhalt unterstützt die SUISA die Promotion des kurzweiligen Werks mit dem beiligenden Flyer und wünscht viel K(L)EINE REVOLUTION Spass bei der Lektüre. VIELE LADENHÜTER IM DIGITALEN MUSIKMARKT IMPRESSUM Redaktionsleitung Martin Wüthrich Design www.crafft.ch Druck Mattenbach AG, Aufl age 20 600 Ex. SUISA Bellariastrasse 82, Postfach 782, 8038 Zürich, T. +41 44 485 66 66, F. +41 44 482 43 33 SUISA 11bis, av. du Grammont, 1007 Lausanne, T. +41 21 614 32 32, F. +41 21 614 32 42 Fotos: Fotofestival Pedrazzini, SUISA Centro San Carlo, Via Soldino 9, 6903 Lugano, T. +41 91 950 08 28, F. +41 91 950 08 29 SUISA, istockphoto.com www.suisa.ch, [email protected] Foto Titelseite: Cobra Films NAPSTER, 10 JAHRE SPÄTER Es war einmal ein Student, der erfand ein System, um Dateien zu tauschen. Sein Programm Napster durchsuchte die Computer seiner Anwender nach MP3­Dateien. Ging eine Suchanfrage ein, so ver band Napster den suchenden und den anbieten­ den Rechner miteinander: Die Peer­to­Peer­Kom­ munikation (P2P) war erfunden. Innert Kürze hatte Napster Millionen von Nutzern. Während der Student sich im Märchen wähnte, entwickelte sich Napster zum Alptraum für eine ganze Industrie. Mit P2P entstand ein futuristisches Vertriebsmodell für Musikdateien, das physische Datenträger wie die CD im Prinzip überfl üssig machte. Der weitere Verlauf der Geschichte ist bekannt. Napster wurde geschlossen, andere Tauschbörsen traten an seine Stelle, und die CD­Verkäufe brachen ein. Die Musikindustrie fand kein Gegenmittel. Erst Apple schaffte mit iTunes ein taugliches Modell für legalen Musikvertrieb im Web. Das Problem dabei: Musik ist verhältnismässig billig, teuer sind iPod und iPhone. Der so erwirtschaftete Profi t von Apple scheint der Öffentlichkeit jedoch egal zu sein. Lieber legt man sich wegen einer bescheidenen Vergütung mit der SUISA an. Am Erfolg von iTunes und Co. partizipieren jedoch gerade die Musikurheber nur bedingt. Zum einen sind die Preise und damit die Tantiemen im Internet eher tief. Zum andern tun sich viele Nutzer immer noch schwer damit, ihre Angebote korrekt zu lizenzieren. Und nicht zuletzt sind auf Druck der EU mühselige Lizenzierungspraktiken entstanden, bei denen kleinere Gesellschaf­ ten wie die SUISA oft das Nachsehen haben. Nicht nur das Musikgeschäft geht unberechenbare Wege. Seit Kurzem wird auf politischer Ebene kräftig am Gerüst der Urheberrechte gerüttelt. Die Piraten­ partei hat sich aufgemacht, um «das Urheberrecht zu seinen Ursprüngen zurückzuführen». Unter dem Deckmantel der Befreiung der Kultur fordert sie das zu legalisieren, wofür bereits Napster stand: den kostenlosen Austausch von urheberrechtlich geschützten Werken. Ihren Werken und denen ihrer Berufskolleginnen und ­kollegen. Für uns ist das der falsche Weg. Musik soll möglichst vielen Menschen zugänglich sein UND die Urheber sollen fair bezahlt werden – unabhängig davon, in welchem Medium ihre Werke gespielt und verbreitet werden. Dafür stehen wir von der SUISA. Wir können nicht zurück in ein Zeitalter vor P2P. Doch wir können uns dafür einsetzen, dass die Rechte der Urheber nicht unterhöhlt werden. 10 Jahre nach Napster ist dieser Einsatz wichtiger denn je. Martin Wüthrich SUISA info 2.09 Intern_3 Generalversammlung der SUISA DIE SUISA ERHÄLT EinEN NEUEN NamEN Astrid Davis-Egli Die SUISA trägt die Gesellschaftsform «Genossenschaft» neu in ihrem Namen, nachdem die Generalversammlung dem Änderungsantrag zu gestimmt hat. Jahr esbericht und Jahresrechnung wurden einstimmig genehmigt. ie Generalversammlung 2009 vom 21. Juni wurde von Rechtsform enthalten ist, dass also das Wort «Genossenschaft» den Granitzlern eröffnet. Die Gruppe junger Volks­ erscheint. Für uns bedeutete dies, das Wort «Gesellschaft» durch musiker liess volksmusikalische Klänge frisch da­ «Genossenschaft» zu ersetzen. Die Gelegenheit wurde gleich­ herkommen, was ältere Jahrgänge bewog, die Musik zeitig dazu genutzt, den Firmennamen zu kürzen, war doch der Dals «experimentelle Volksmusik» zu bezeichnen. Nach dem mu­ vorherige Firmennamen (Schweizerische Gesellschaft für die sikalischen Auftakt leitete Präsident Hans Ulrich Lehmann über Rechte der Urheber musikalischer Werke) sehr lang und somit zu den statutarischen Geschäften. Diese gingen zügig voran, und schwer zu merken. Der Vorstand schlug in seinem Antrag folgen­ die Generalversammlung genehmigte Jahresbericht und Jahres­ den Namen vor: rechnung 2008 einstimmig. SUISA – Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik SUISA – Coopérative des auteurs et éditeurs de musique SUISA – Cooperativa degli autori ed editori di musica SUISA – Cooperativa dals auturs ed editurs da musica Die Generalversammlung stimmte dem Antrag des Vorstands einstimmig zu. Neues Mitglied der Verteilungs- und Werkkommission Traktandiert war überdies die Ersatzwahl in die Verteilungs­ und Werkkommission. Auch hier folgte die Generalversammlung der Empfehlung des Vorstands und wählte Jérôme Thomas – Saxo­ fonist, Flötist, Komponist, Arrangeur und Band­Leiter im Bereich Die Granitzler verbreiten gute Laune an der SUISA-Generalversammlung. Jazz – in die Kommission. Dieser ersetzt den austretenden George Robert. Das wichtigste Traktandum der diesjährigen Generalversamm­ lung war die Namensänderung der SUISA. Hierfür bedurfte es Bereits um 12.15 Uhr beendete der Präsident Hans Ulrich einer Statutenänderung. Die Namensänderung wurde infolge Lehmann die GV in Rekordzeit und lud wie jedes Jahr zu Apéro einer Revision des Obligationenrechts notwendig. Dieses ver­ und Mittagessen ein, das für ausgiebige Gespräche genutzt langt nun auch von Genossenschaften, dass im Firmennamen die wurde. ■ 4_Intern Foto: Beat Felber SUISA info 2.09 A us DEM SUISA-VORSTand Marco Zanotta, Alfred Meyer Im ersten Halbjahr 2009 beschloss der Vorstand über die Kostenabzüge 2009 und bereitete die Geschäfte der Generalversammlung vor. Mehrfach diskutiert wurde das Crossborder-Licensing, die Lizenzierung von grenzüberschreitenden Nutzungen bei Online- und Mobilediensten. Das Hauptgeschäft der Sitzung des Vor­ Kontrollsystems (IKS): Die Kommis­ nochmals über einzelne Punkte zu ver­ stands vom 7. / 8. April 2009 war die Vor­ sion betraut eine Delegation von zwei handeln. Im Bestreben, einen Konsens bereitung der Generalversammlung vom Vorstandsmitgliedern damit, zweimal zu finden, stimmte der Vorstand weite­ 21. Juni dieses Jahres (GV). Er verabschie­ pro Jahr zu prüfen, ob die Regeln des ren Verhandlungen mit den interessier­ dete zuhanden der GV IKS von der Geschäftsleitung und den ten Verbänden zu. – Jahresbericht, Jahresrechnung, Bilanz, Mitarbeitenden der SUISA eingehalten – drei eher redaktionelle Änderungen Bericht der Revisionsstelle, Wahl der werden. des Verteilungsreglements, über wel­ Revisionsstelle – über die Arbeiten der Kommission che im Info 2.09 berichtet wird. – Änderung des Firmennamens der O + K zum Personalstatut: Das Perso­ SUISA nalstatut enthält allgemeine Bedin­ Ferner diskutierte der Vorstand den um­ – Wahl von Jérôme Thomas in die Vertei­ gungen des Arbeitsvertrags zwischen fassenden Bericht der Revisionsstelle lungs­ und Werkkommission SUISA und ihren Mitarbeitenden und über das Geschäftsjahr 2008 und legte die wird in zahlreichen Punkten revi­ Schwerpunkte für die Revision 2009 fest. Ferner beschloss der Vorstand in seiner diert bzw. den Gesetzesänderungen Frühjahrssitzung angepasst. Und schliesslich liess sich der Vorstand – über die Kostenabzüge 2009: Der Ab­ – über die Lizenzierung von grenzüber­ insbesondere informieren zug auf Aufführungs­ und Senderechte schreitenden Nutzungen (internatio­ – über die Arbeiten der Kommission wird reduziert von bisher maximal nale Online­Mobile­Anbieter): Die Ge­ Tarife und Verteilung hinsichtlich der 19 Prozent auf maximal 17 Prozent, schäftsleitung hat verschiedene Fragen Verteilung der Einnahmen der Lokal­ andere Abzüge bleiben unverändert. dazu ihrer Aufsichtsbehörde, dem sender und der Erfassung der in Clubs – über den Mindestbetrag für die gezielte Eidgenössischen Institut für Geistiges von den DJs aufgelegten Musik. Einige Verteilung auf Programme der Lokal­ Eigentum, vorgelegt. SUISA­Mitglieder halten die gegen­ sender: Gemäss Verteilungsreglement wärtige Regelung für ungenügend und 4.2.3.1 bleibt es bei unverändert Muster-Verlagsvertrag bleibt haben entsprechende Anträge gestellt. 50
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