Green New Deal INFORMATIONEN DER HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG

Green New Deal INFORMATIONEN DER HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG

Das Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung Ausgabe 1, 2009 Green New Deal INFORMATIONEN DER HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG Der besondere Tipp Transatlantische Konferenz Blogs Campus-Tour Green New Deal – Investieren in die Zukunft Baustellen der Globalisierung Wissen, was wirkt. Campustour 2009 7. Mai 2009, 11 bis 18 Uhr www.baustellen-der-globalisierung.blogspot.com 23. April – 26. Juni 2009 Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung Rainer Falk nimmt im Blog «Baustellen der Globa­ An rund 25 Hochschulen in ganz Deutschland Gibt es gemeinsame Ziele, Strategien und politi­ lisierung» – eine Koproduktion des Informations­ macht die Campustour halt. Die Themen sind viel­ sche Instrumente für Europa und die USA, um briefs Weltwirtschaft & Entwicklung (W&E) und fältig: Klimawandel und Energieversorgung, Fi­ nachhaltige Antworten auf die multiplen Krisen zu der Heinrich-Böll-Stiftung – u. a. die Unterregulie­ nanzkrise, Demokratie und europäische Integration. finden? Wie könnte ein transatlantischer « Green rung der globalen Finanzmärkte und die mangelnde Wissenschaftler/innen, Studierende, Prominente New Deal » aussehen? Mit Gästen aus Obamas demokratische Legitimität in internationalen Insti­ aus Politik und Wirtschaft kommen miteinander ins Thinktank CAP, Washington D.C. tutionen wie der UN oder der Welthandelsorganisa­ Gespräch – bei Workshops, Diskussionen, Partys tion in den Blick. u.v.m. Publikation Infos unter www.boell.de/campustour Klima – eine Gerechtigkeitsfrage? Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung www.klima-der-gerechtigkeit.de der Gemeingüter. Hrsg. von Silke Helfrich und Aktuelle Entwicklungen rund ums Klima beobach­ 1989 – Europa im Aufbruch Heinrich-Böll-Stiftung im oekom Verlag, München ten Lili Fuhr, Referentin für Internationale Klima- Veranstaltungen, Ausstellungen, Texte und 2009, 288 Seiten, 24,90 Euro und Ressourcenpolitik der Heinrich-Böll-Stiftung, Publikationen rund um den Jahrestag auf Der Sammelband zeigt die Vielfalt unserer Ge­ und der Ökologieexperte Jörg Haas in dem Blog www.boell.de/1989 meingüter und welch ungeheures Potenzial in ihnen «Klima der Gerechtigkeit» steckt. Mit Beiträgen u. a. von David Bollier, Elinor Eingebrannte Bilder Ostrom, Richard Stallman, Sunita Narain, Pat Russlandblog 29. Mai – 2. Juli 2009 Mooney und Peter Barnes. www.russlandblog.boell.de Ausstellung von Ernst Volland im Foyer der Jens Siegert, Büroleiter in Moskau, analysiert und Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin Dossier auf www.boell.de kommentiert in seinem Blog das russische (meist Eröffnung am 29. Mai um 18 Uhr, politische) Leben Mo – Fr von 9 – 20 Uhr Wege aus der Weltwirtschaftskrise Die Heinrich-Böll-Stiftung verfolgt den Verlauf der Finanz- und Wirtschaftskrise, beleuchtet mögliche Unsere Themenportale im Netz Frauen- und Geschlechterpolitik Ursachen und Folgen aus nationaler und internatio­ Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Internationale Konferenz: Religion Revisited naler Perspektive und sucht nach Lösungen. Geschlechterdemokratie 6. – 7. Juni 2009 www.gwi-boell.de Frauenrechte und die politische Veranstaltungen zur Instrumentalisierung von Religion. Website zu Migration/Integration/Diversitiy Wirtschafts- und Finanzkrise Infos unter: www.gwi-boell.de www.migration-boell.de In der Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung 28.4. Buchvorstellung: Bericht zur Lage der Kommunalpolitische Infothek Gender Happening Welt 2009 www.kommunale-info.de Love me Gender – Gender is Happening 30.4. Krisengespräche: Investitionen in die Zu­ 6. – 11. Juli 2009 kunft oder Schuldenmacherei? Weiterbildungsakademie Green Campus Unter diesem Motto veranstaltet das Gunda-Wer­ 7.5. Internationale Tagung: Green New Deal www.greencampus.de ner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung eine Art 25.5. Krisengespräche: Lets Make Money – Happening rund um Geschlechterfragen. In Diskus­ Film und Gespräch sionen und Workshops, Tanz, Theater, Film und 9.6. Internationale Tagung: Paradiese in der Videopräsentationen werden Lebenskonzepte, Le­ Krise. Transparenz und neue Regeln für bensweisen, Visionen und Utopien mit Genderbezug Regulierungs- und Steueroasen präsentiert, diskutiert, kritisiert und zelebriert. 17.6. Podiumsdiskussion/Studienvorstellung: Infos unter www.gwi-boell.de Grüne Wege aus der Autokrise Mehr Infos unter www.boell.de Umschlag: Fancy/Veer/Corbis EDITORIAL 3 Green New Deal Lesefrüchte auf dem Rückfl ug von Washington: In inmitten einer Transformationskrise des Kapitalismus. Diese der Financial Times beschreibt Paul Kennedy die Ausgabe von Böll.Thema leuchtet aus, wie die Weichen Richtung Umrisse des « Neokapitalismus nach dem Exzess »: Zukunft gestellt werden können. « Wir werden ein höheres Maß an staatlicher Im Zentrum steht die Idee eines « Green New Deal », die weltweit Intervention in die Märkte erleben und höhere als Antwort auf die Doppelkrise von Wirtschaft und Umwelt Steuern. Die animalischen Kräfte des Marktes diskutiert wird. So unterschiedlich die Konzepte auch sein mögen, werden künftig von einer Vielzahl nationaler und internationaler die unter diesem Titel segeln, so haben sie doch einen gemeinsamen Zoowärter überwacht und gezähmt. » Einen Trost immerhin hält das Kern: Erstens geht es um einen großen Sprung in Richtung einer Zentralorgan der Londoner City für seine erschreckten Leser bereit: nachhaltigen Ökonomie. Darunter fallen der Ausbau des öffentli­ « Der Kapitalismus wird modifi ziert, aber er wird nicht verschwinden. chen Verkehrs, die ökologische Sanierung von Gebäuden, eine breit Wie die Demokratie hat er ernste Gebrechen, aber alle anderen angelegte Förderung erneuerbarer Energien und umweltfreund­ Systeme sind schlimmer. » Ein weiterer Leitartikel fordert eine licher Technologien. Zweitens geht es um mehr Chancengleichheit « globale Politik zur Rettung des globalen Kapitalismus »: Globalisie­ und soziale Teilhabe, vor allem durch massive Investitionen in rung verlange eine kohärentere internationale Regulierung. Bildung und berufl iche Qualifi zierung. Und schließlich geht es In der Washington Post entdeckt Harold Meyerson das « Modell darum, den globalen Kapitalismus in ein globales Regelwerk Deutschland » als Vorbild für einen « besseren Kapitalismus »: hier einzubetten und den Rückfall in Protektionismus und Nationalismus dominiere immer noch die Industrie über den Finanzsektor, langfris­ zu verhindern. tige Wertsteigerung über die Jagd nach kurzfristigem Profi t. Die Die ungeheuren Summen, welche jetzt die Regierungen zur Vertretung der Beschäftigten in den Aufsichtsräten sorge für eine Ankurbelung der Wirtschaft mobilisieren, müssen genutzt werden, ausgewogenere Unternehmenspolitik, die Einkommen seien um die Fundamente für ein zukunftsfähiges Wirtschafts- und gleichmäßiger verteilt, die soziale Sicherung großzügig bemessen – Sozialmodell zu legen. Wird diese historische Gelegenheit verpasst, und dennoch (oder gerade deshalb) seien deutsche Unternehmen erben die folgenden Generationen außer horrenden Staatsschulden auf dem Weltmarkt ausgesprochen wettbewerbsfähig. Als zweites auch noch einen riesigen Berg ungelöster Probleme. Dieser Appell Referenzmodell dient Skandinavien mit seinem gut ausgebauten richtet sich nicht nur an Regierungen und Parlamente. Wir brauchen Dienstleistungssektor, in dem gut qualifi zierte Arbeitskräfte gutes einen großen gesellschaftlichen Aufbruch, wenn wir die Krise Geld verdienen. Auch wenn das Bild vom deutschen stakeholder nutzen wollen, um den Kapitalismus zu erneuern und die Welt zu capitalism etwas zu hell strahlt, ist die Umkehrung der Maßstäbe verbessern. bemerkenswert, an denen die Zukunftsfähigkeit wirtschaftlicher Systeme gemessen wird. Nimmt man noch die grüne Welle hinzu, die gegenwärtig durch --- die USA rollt – Ausbau erneuerbarer Energien und Förderung umweltfreundlicher Technologien in großem Stil –, zeichnen sich Ralf Fücks Foto: Ludwig Rauch die Umrisse eines Paradigmenwechsels ab. Wir befi nden uns Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung 4 INHALT 1/09 RALF FÜCKS REINHARD BLOMERT SEITE 4 SEITE 14 Seit 1996 Vorstandsmitglied der Hein­ Sozialwissenschaftler am WZB, Leiter rich-Böll-Stiftung und Mitglied der der Redaktion des Leviathan. Er lehrt Grundsatzkommission von Bündnis 90/ Wirtschafts- und Finanzsoziologie in Die Grünen. Veröffentlicht regelmäßig Graz, Paris und Berlin. Jüngste in Tages- und Wochenzeitungen. Veröffentlichung: « Wie aus der Sub- prime-Krise eine richtige Wirtschaftskri­ se wird », in: Jensen/Schröter/Stehr, « Mehrwertiger Kapitalismus », 2009. CHRISTOPHER FLAVIN & ROBERT ENGELMAN SEITE 6 GOING GREEN Christopher Flavin ist Präsident des UDO E. SIMONIS Worldwatch Institute Washington, Ro­ SEITE 18 bert Engelman Vizepräsident. Schwer­ Zeitenwende Forschungsprofessor für Umweltpolitik 4 — Was vergeht und neu entsteht punkte der Arbeit: Demographie, Um­ beim WZB. Mitglied des Wissenschaftli­ Von Ralf Fücks welt, zivile Konflikte. chen Beirats der Bundesregierung für 6 «Der Klimawandel ist die atemberaubende Chance, die sich als globale Umweltver änderungen. unlösbares Problem maskiert» Von Christopher Flavin und Robert Engelman 9 Der Karottenmob — Durch Kaufkraft zum Klimaschutz Von Till Kötter TILL KÖTTER 10 Die erschöpften Begriffe SEITE 9 Text und Zeichnung von Johannes Stüttgen ARNE JUNGJOHANN Seit 2008 Projektkoordinator der Trans­ SEITE 19 atlantic Climate Policy Group im Washingtoner Büro der Heinrich-Böll- Seit 2007 Leiter der Programme für BLICK IN DIE GESCHICHTE Stiftung. Umwelt und Globalen Dialog im Washingtoner Büro der Heinrich-Böll- 12 Wie 1929 … oder grundverschieden? — Was die Stiftung. Jüngste Veröffentlichung: Weltwirtschaftskrise vom

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