Managementplan Kurzfassung NATURA 2000

Managementplan Kurzfassung NATURA 2000

Managementplan Kurzfassung NATURA 2000 ESG 16 Demmerkogel-Südhänge, Wellinggraben mit Sulm-, Saggau- und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach Fachabteilung 13C Naturschutz ManagementplanKurzfassung Europaschutzgebiet „Demmerkogel“ Impressum Auftraggeber: Redaktionelle Bearbeitung u. Layout Kurzfassung: Amt der Steiermärkischen Landesregierung freiland Umweltconsulting, ZT-Gesellschaft für Land- Fachabteilung 13C Naturschutz schaftsplanung und Landschaftspflege Karmeliterplatz 2; A-8010 Graz Bergmanngasse 22, A-8010 Graz www.verwaltung.steiermark.at www.freiland.at Gebietsreferent: Bearbeitung Managementplan: Dr. Gerolf Forster Tel.Nr.: 0316 / 877 3172 Fax: 0316 / 877 3153 Dr. Hugo Kofler email: [email protected] Ziviltechnikkanzlei Traföß 20, 8132 Pernegg Fachbereich Botanik: www.zt-kofler.at Dr. Andrea Krapf Tel.Nr.: 0316 / 877 2654 Fax: 0316 / 877 4295 Ökoteam email: [email protected] Bergmanngasse 22, A-8010 Graz www.oekoteam.at Fachbereich Zoologie: Dr. Reinhold Turk Tel.Nr.: 0316 / 877 3707 Fax: 0316 / 877 4295 email: [email protected] Graz, Dezember 2006 Inhalt Natura 2000 4 Fotomaterial zur Verfügung gestellt von (jeweils von links nach rechts): Titelseite: freiland, Horvath, Büro Kofler, Zmölnig, Partl Gebietsbeschreibung 6 Seiten 2-3: Büro Kofler, freiland, Brunner, Partl, Maier, Büro Kofler Seiten 4-5: freiland, freiland, Komposch, freiland, Zmölnig, freiland Wald 8 Seiten 6-7: Partl, Büro Kofler, Proske, Maier, Proske, freiland, freiland Grünland 10 Seiten 8-9: Ökoteam, freiland, Partl, Partl, Partl, freiland, freiland Seiten 10-11: freiland, Partl, freiland, Büro Kofler, Bödendorfer, freiland, freiland Fließgewässer 12 Seiten 12-13: Maier, Maier, freiland, Zauner, Maier, Maier, Büro Kofler, Bödendorfer Seiten 14-15: Partl, Partl, Komposch, Büro Kofler, Gepp, Partl Stillgewässer 14 Seiten 16-17: Zmölnig, Brunner, Zmölnig, Brunner, Zmölnig, Brunner Seiten 18-19: Gepp, Komposch, Horvath, Paill, Ökoteam, Gepp Vögel 16 Seiten 20-21: freiland, Bödendorfer, Zmölnig, Partl, Gepp, Büro Kofler Insekten 18 Seiten 22-23: Büro Kofler, Gepp, freiland, Gepp, freiland, freiland Seiten 24-25: freiland, Partl, Bödendorfer, Büro Kofler, freiland, Bödendorfer Zustandsbewertung 20 Seiten 26-27: freiland, freiland, Gepp, Ökoteam, Partl, Bödendorfer Seite 28: Partl, Büro Kofler, Zmölnig, Partl, Partl Maßnahmen / Umsetzung 22 Bödendorfer = fotos©:www.boedendorfer.com Maßnahmengruppen 24 Managementplan Kurzfassung Europaschutzgebiet „Demmerkogel“ NATURA 2000 Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union sind für Sinne einer oder beider Richtlinien ausgewiesen werden. Für alle unser Land zwei EU-Richtlinien in Kraft getreten, die gegenwärtig gemeldeten Schutzgebiete existiert eine Berichtspflicht gegenüber die Säulen der europäischen Naturschutzpolitik bilden: Die Vogel- der EU, d. h. die Entwicklung der Natura 2000-Gebiete muss in schutz-Richtlinie („Richtlinie des Rates 79/409 EWG vom 2. April drei- bzw. sechsjährigen Abständen dokumentiert werden. 1979 über die Erhaltung wildlebender Vogelarten“; nachfolgend Vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung wurden unter VSch-Richtlinie genannt) und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie anderem „Demmerkogel-Südhänge, Wellinggraben mit Sulm-, Sag- („Richtlinie 92/43 EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebens- gau- und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach“ als Natura 2000- räume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ vom 21. Mai Gebiet (Nr. AT2225000) im Sinne beider Richtlinien nominiert. Aus 1992; nachfolgend FFH-Richtlinie genannt). Ziel dieser Richtlinien diesem Gebiet sind elf Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH- ist die Schaffung eines europaweiten Schutzgebietssystems für Richtlinie bekannt. Zudem leben hier 16 Tierarten des Anhangs II bestimmte bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie für bestimmte der FFH-Richtlinie und neun Vogelarten des Anhangs I der Vogel- seltene Lebensräume. Jeder Mitgliedsstaat der EU ist verpflichtet, schutzrichtlinie. unter dem Namen „Natura 2000“ ein Netz besonderer Schutzgebiete einzurichten. In der Steiermark werden diese als „Europaschutz- gebiete“ bezeichnet. Sie dienen der Wahrung bzw. Wiederher- stellung günstiger Erhaltungszustände der darin vorkommenden Arten und Lebensräume (nachfolgend „Schutzgüter“ genannt). Günstiger Erhaltungszustand bedeutet vereinfacht, dass die Flächenanteile bzw. Populationsgrößen der Lebensräume bzw. Arten zumindest konstant bleiben und die für den langfristigen Fortbestand notwendigen Strukturen und Funktionen ebenfalls in günstigem Zustand sind. Die Schutzgüter, für die diese Gebiete ausgewiesen werden müssen, werden in Anhängen zu den beiden Richtlinien auf- gezählt: Anhang I der FFH-Richtlinie nennt 198 Lebensraumtypen, Anhang II 200 Tier- und 435 Pflanzenarten und Anhang I der VSch- Richtlinie 182 zu schützende Vogelarten. Schutzgebiete können im 4 Nachfolgend die Auflistung der im Gebiet vorkommenden geschützten Lebens- Vögel räume mit den entsprechenden EU-Codes, sowie die Tier- und Vogelarten mit A031 Weißstorch Ciconia ciconia den EU-Codes und wissenschaftlichen Bezeichnungen: A074 Wespenbussard Pernis apivorus A081 Rohrweihe Circus aeruginosus Gewässerlebensräume A229 Eisvogel Alcedo atthis A234 Grauspecht Picus canus 3130 Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche stehende Gewässer mit A236 Schwarzspecht Dryocopus martius Strandlings- bzw. Zwergbinsengesellschaften A238 Mittelspecht Picoides medius 3150 Natürliche, nährstoffreiche Seen mit Wasserlinsendecken oder A321 Halsbandschnäpper Ficedula albicollis A338 Neuntöter Lanius collurio untergetauchten Laichkrautgesellschaften 3270 Schlammbänke von Flüssen mit sommerannuellen Graumelde- und Zweizahngesellschaften Fische 1105 Huchen Hucho hucho Grünlandlebensräume 1114 Frauennerfling Rutilus pigus virgo 1130 Schied (Rapfen) Aspius aspius *6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien 1134 Bitterling Rhodeus amarus 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 1138 Hundsbarbe (Semling) Barbus meridionalis 1149 Steinbeißer Cobitis taenia Waldlebensräume 1098 Ukrainisches Bachneunauge Eudontomyzon mariae 1124 Weißflossengründling Gobio albipinnatus 9110 Hainsimsen-Buchenwald 1160 Streber Zingel streber 9130 Waldmeister-Buchenwald 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Insekten *9180 Schlucht- und Hangmischwälder 1037 Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia *91E0 Auenwälder mit Schwarzerle und Gemeiner Esche 1083 Hirschkäfer Lucanus cervus 91F0 Hartholzauenwälder mit Stieleiche, Flatter-Ulme, Feldulme und 1059 Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling Glaucopsyche teleius Gewöhnlicher Esche 1060 Großer Feuerfalter Lycaena dispar ssp. rutilus 9260 Kastanienwald - derzeit nicht vorhanden 1061 Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Glaucopsyche nausithos Amphibien 1167 Alpenkammmolch Triturus carnifex * prioritäres Schutzgut 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata 5 Managementplan Kurzfassung Europaschutzgebiet „Demmerkogel“ Gebietsbeschreibung Der Sausal In den Talböden herrscht ein subillyrisch getöntes Niederungskli- ma vor; hier liegen die mittleren Jännertemperaturen zwischen –3° Das Kerngebiet des rund 20 km² großen Europaschutzgebietes und –4° C und die Julitemperaturen zwischen 18° und 19° C. Die liegt im Sausal – einem Hügelgebiet, das im Norden vom Laßnitztal Zahl der Frosttage beträgt im langjährigen Mittel 130 bis 140 Tage, und im Süden vom Sulmtal begrenzt wird. Das Gebiet umfasst die wobei die frostfreie Periode von Mai bis Oktober reicht. Auf den Südhänge des Demmerkogels, der höchsten Erhebung im Sausal, Riedellagen werden mit Jännertemperaturen um –1,5° C und Juli- den Wellinggraben, Abschnitte der Sulm, des Saggaubaches und temperaturen um 18,5° C bei einer Anzahl der Frosttage zwischen der Laßnitz sowie den Pößnitzbach. 80 und 100 Tagen durchaus Bedingungen für den Weinbau er- Der Sausal liegt im subillyrischen Wuchsbezirk des östlichen reicht. Eichenmischwaldgebietes mit Eichenmischwäldern als Leit- gesellschaft. Nur die höchsten Erhebungen des Sausals um den Demmerkogel sind dem Buchenwaldgürtel zuzuordnen. Lage des Europaschutzgebietes 6 Die Bedeutung des Kerngebietes liegt in der hohen Baumartenvielfalt der Wälder Folgende Gemeinden haben Anteil am Europaschutzgebiet: und den kleinflächig bewirtschafteten Wiesen- und Streuobstwiesenflächen. Arnfels, Eichberg-Trautenburg, Glanz a. d. Weinstraße, Gleinstätten, Großklein, Heimschuh, Hengsberg, Der Weinbau stellte im Sausal schon im 13. Jahrhundert den wesentlichsten Kaindorf a. d. Sulm, Kitzeck im Sausal, Lang, Leibnitz, Leutschach, Oberhaag, Obervogau, Pistorf, Wirtschaftsfaktor dar und prägt das Bild der süd- und westexponierten Hänge. Preding, Retznei, St. Nikolai im Sausal, Schloßberg, Seggauberg, St. Andrä-Höch, St. Johann im Durch die starke Reliefenergie ergeben sich bei der Bewirtschaftung der Steil- Saggautal, Tillmitsch, Wagna, Wettmannstätten flächen besondere Probleme, sodass vor allem steile Wiesenhänge von Exten- sivierung und Verbrachung bedroht sind. Die ebenen Talböden im Gebiet werden hingegen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die hier herrschende Acker- nutzung stellt durch Erosion, Bodeneintrag und vor allem ihre hohe Flächen- inanspruchnahme eine Bedrohung für die Flüsse und ihre Au dar. Kenndaten zum Europaschutzgebiet Die Gebietsbezichnung lautet „Demmerkogel-Südhänge, Wellinggraben mit Sulm-, Saggau- und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach“, die weiteren Kenn- daten sind folgende: Kennziffer AT2225000 Fläche 2032,43 ha Seehöhe 290–670 m Lage des Gebietsmittelpunktes 15°27‘7‘‘ E, 46°46‘48‘‘ N Verwaltungsgebiet (NUTS-CODE) AT 225 (West- und Südsteiermark) Biogeographische

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