Z 8398 CX Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 9. Februar 1978 • FINANZEN Zusammenbruch Die Schuldenlawine tickt — auf Raten Ausgaben sind zu hoch. Seite 5 • DDR Diese sogenannte Regierungsumbildung ist Ost-Berlin wird als Verhand- ein Stück Zusammenbruch der Bundes- lungspartner zunehmend regierung auf Raten. Die neuen Köpfe im handlungsunfähiger. Seite 7 Kabinett machen die Regierung nicht handlungsfähiger, stellt Helmut Kohl fest. • NEUTRONEN- Das Vertrauen der Bürger in die SPD/FDP- WAFFE Regierung ist ohnehin zerstört worden. SPD-Bundesgeschäftsführer Das fing an mit dem Rentenbetrug und endet Egon Bahr läuft Amok. Seite 8 jetzt in einer Spionageaffäre größten Aus- maßes sowie illegalen Abhöraktionen • KABELFERN- mit „Wanzen". SEHEN Die Union drängt auf schnelle Die nächsten Konflikte sind bereits vorprogram- Entscheidung über Pilotprojekte. miert. Sie liegen in der Sache und in den Perso- Seiten nen begründet. Wichtige überfällige Sachent- scheidungen wie die Verabschiedung der Gesetze • ZUR SACHE zur Bekämpfung des Terrorismus, die Entschei- Ein Telegramm zur Renten- dung in der Rentenpolitik, die Maßnahmen zur situation. Seite 13 Bekämpfung der Arbeitslosigkeit werden von Bun- deskanzler Schmidt auf die lange Bank gescho- • PARTEIARBEIT ben, weil er in seiner eigenen Partei und in der Ideen — Taten — Aktionen. Koalition keine Mehrheiten mehr findet. Nicht Seite 14 Helmut Schmidt entscheidet über die Ereignisse, 664 214 Mitglieder Seite 16 sondern die Ereignisse entscheiden längst über ihn und seine Regierung. • DOKUMENTATION Zu weiteren Fragen nahm Helmut Kohl in einem Orientierungsstufe — Vorfeld Interview Stellung. der integrierten Gesamtschule. Werter auf Seile 2 Grüner Teil UiD 6 • 9. Februar 1978 • Seite 2 (Fortsetzung von Seite 1) Helmut Schmidt im Jahre 1972 vorge- kommen? Frage: Was sagen Sie zu den neuen Dazu kann ich feststellen: Es war Männern im Kabinett? schließlich doch Helmut Schmidt, der Helmut Kohl: Zuerst zu dem neuen Fi- den damaligen MAD-Chef Scherer ins nanzminister Matthöfer: Für eine be- Amt geholt hat. Schmidt und Schüler müssen alle Einzelheiten vor dem Deut- sonders bedenkliche Entscheidung im Kabinett halte ich die Berufung Matt- schen Bundestag darlegen. Dazu wer- höfers zum Chef des Finanzressorts. den wir sie zwingen. Wie will der linke Matthöfer denn mit dem Wirtschaftsminister Graf Lambs- Frage: Immer ruhiger wird es um die dorff klarkommen? Mit dem Gespann Spionageaffäre Lutze . Lambsdorff/Matthöfer geht das nicht Helmut Kohl: Nach allem, was wir wis- gut. Matthöfer ist kein Fuhrmann, sen, ist dieser Spionagefall der größte, der vor die Kutsche gespannt wer- was die Gefährdung der Sicherheit der den kann, damit die deutschen Un- Bundesrepublik Deutschland anbetrifft- ternehmer wieder mehr Vertrauen ge- Es wird eine der Aufgaben von Minister winnen. Der Grund für die Berufung Apel sein, dem NATO-Partner gegen- Matthöfers bleibt ein persönliches Ge- über und der deutschen Öffentlichkeit heimnis von Helmut Schmidt. die wahre Dimension dieses Falles deut- Frage: Und wie bewerten Sie den neuen lich zu machen. Verteidigungsminister Apel? Frage: Warum hat die FDP zu Krisen Helmut Kohl: Er tritt ein sehr schweres der Regierung geschwiegen? Erbe an. Eines muß man klar sehen: Für Hans Apel ist das Verteidigungs- Helmut Kohl: Die FDP sieht ganz ge- ressort doch nicht die Endstation. Er nau, daß die Regierungsfähigkeit ihres sieht sich doch schon als Kanzlerkandi- Partners SPD zerrinnt. Ich nehme doch dat des Jahres 1984. stark an, daß die Freien Demokraten Frage: Was sagen Sie zu den neuen jetzt über ihre eigene Zukunft nachden- Lauschaktionen des Militärischen Ab- ken. schirmdienstes (MAD)? Der Bundeskanzler ist durch Minderhei- Helmut Kohl: Ich kann die Regierung ten in seiner eigenen Partei erpreßbar hier nur warnen, diese schlimmen Dinge geworden. Helmut Schmidt hat doch die unter den Teppich zu kehren. Wir wer- eigene Partei und seine Fraktion nicht den im Bundestag auf eine restlose Auf- mehr in der Hand. Es genügen doch klärung drängen: zwei Dutzend SPD-Abgeordnete, um die 1. Trifft es zu, daß hohe Offiziere illegal Regierungspolitik je nach Belieben abgehört wurden? Dazu muß Herr Apel blockieren zu können. Das wird sich öffentlich Auskunft geben. doch demnächst schon bei den Anti-Ter- 2. Hat Kanzleramtschef Schüler von den rorgesetzen zeigen. Von dem großen Abhöraktionen gewußt? Macher und seinem Anspruch, „den Ge- 3. Sind Aktionen mit „Wanzen" in der zeiten gebieten zu können", ist doch Amtszeit des Verteidigungsministers nichts mehr übriggeblieben. UiD 6 • 9. Februar 1978 • Seite 3 konzertierten Aktion zur Überwindung ^INFORMATION der überproportional hohen Frauen- arbeitslosigkeit zustimmen. Die Frauen- arbeitslosigkeit sei kein „Problem- Gegen Verdoppelung chen", sondern eine gesellschaftspoli- der Heizölsteuer tische Herausforderung, an der keiner der politisch Verantwortlichen vorbei- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt sehen könne. die von der Bundesregierung vorgese- hene Verdoppelung der Heizölsteuer ab. Herbe Enttäuschung Es sei nur ein Vorwand der Regierung, Wenn sie behauptet, die Steuererhöhung Zu den von der Bundesanstalt für Ar- 'Uhre zur Einsparung von Energie, er- beit veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen härte der Vorsitzende des Arbeitskrei- für Ende Januar 1978 erklärte der Vor- ses für Haushalt, Steuern, Geld und sitzende des Arbeitskreises Sozial- und Kredit der CDU/CSU-Bundestagsfrak- Gesellschaftspolitik der CDU/CSU-Bun- tion, Hansjörg Häfele. In Wirklichkeit be- destagsfraktion Heinz Franke, die Ver- schließe die SPD/FDP-Koalition eine Ab- schlechterung der Arbeitsmarktsituation 9abenmehrbelastung, um sich der Auf- gegenüber Dezember 1977 bedeute eine 9abe der sparsamen Verwendung öf- herbe Enttäuschung für die Bundesre- fentlicher Mittel leichter entziehen zu gierung, die sich von den im Herbst 1977 können. Die CDU/CSU begrüßt es, daß beschlossenen steuerpolitischen Maß- die Bundesregierung ermäßigt versteu- nahmen schnelle Impulse auf die Be- ertes Mineralöl für den Betrieb von Mo- schäftigtenzahlen für 1978 erhofft habe. toren in ortsfesten Anlagen zur Erzeu- Es zeige sich wieder einmal: Solange gung von Strom und Wärme vorsieht. die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpoli- Dies dient einer besseren Nutzung und tik der Bundesregierung nicht insgesamt damit Einsparung von Energie und war ein höheres Maß an allgemeiner Glaub- von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion würdigkeit gewinne, müßten alle Einzel- schon am 29. November 1977 beantragt maßnahmen zur Verstärkung des Wirt- Worden. Übrigens ein Beispiel dafür, schaftswachstums nur Stückwerk blei- Wie sich die SPD/FDP-Koalition gerne ben. der Initiativen der CDU/CSU bedient, Urr> sie nachher als eigenes Produkt zu Mehr Verkehrserziehung verkaufen. Zu dem von der Bundesregierung ver- öffentlichten „Unfallverhütungsbericht Frauenarbeitslosigkeit Straßenverkehr 1977" erklärte Günter ln der jüngsten Haushaltsdebatte des Straßmeir, Mitglied des Verkehrsaus- Deutschen Bundestages hat der Bun- schusses des Bundestages, der Bericht desarbeitsminister kein Wort für die be- dürfe nicht in der Schublade verschwin- sondere Problematik der überproportio- den. Nach Auffassung der CDU/CSU nal hohen Frauenarbeitslosigkeit ver- komme es darauf an, die Unfallschwer- loren. Dazu erklärte die Vorsitzende punkte im innerstädtischen Verkehr, der Frauenvereinigung der CDU, Frau auf Landstraßen, bei den motorisierten Dr. Helga Wex, MdB, die Bundesregie- Zweiradfahrern und bei Jugendlichen rung sollte endlich der von der Frauen- und Kindern in das Zentrum der Ver- vereinigung der CDU vorgeschlagenen kehrssicherheitspolitik zu rücken. Die UiD 6 • 9. Februar 1978 • Seite 4 CDU/CSU forclere verstärkte Anreize heitsfraktion im Wiesbadener Stadtpar- zu freiwilliger Nachschulung auch auf- lament beschlossenen Antrag hin, 'n fällig gewordener Kraftfahrer. Diese der Landeshauptstadt 40 Lehrer als müßten die Chance erhalten, sich zu „Lehrerfeuerwehr" einzusetzen. Diese bewähren. Initiative soll bereits in der nächsten Sitzung des Stadtparlaments einge- Aktionspaket für den bracht werden. Die CDU geht davon Wahlkampf aus, daß diese „Lehrerfeuerwehr" nach Ein Wahlkampf-Aktionspaket verschickt den Osterferien einsatzfähig ist. die CDU in Niedersachsen ab 1. Febru- Ludwig-Erhard-Preis ar an alle 96 000 Mitglieder. Neben einem ersten Argumente-Prospekt mit Die Ludwig-Erhard-Preise für Wirt- Aussagen zur Wirtschafts-, Sozial- und schaftspublizistik 1978, die eine unab- Schulpolitik sowie zur Politik der inne- hängige Jury Rudolf Mühlfenzel, Mün- ren Sicherheit liegen dem Aktions- chen, Prof. Dr. Wolfgang Stützet, Saar- paket Aufkleber, ein Werbemittelkatalog brücken, und Hans-Henning Zencke, und ein Ideen-Vorschlag für den per- Bonn, zugesprochen hat, sind in An- sönlichen Wahlkampf bei, der die CDU- wesenheit des Bundespräsidenten und Mitglieder motivieren soll, aktiv in den anderer Ehrengäste durch den Vor- Wahlkampf einzugreifen. sitzenden der Ludwig-Erhard-Stiftung In einem dem Aktionspaket beiliegen- e. V., Prof. Dr. Alfred Müller-Armack, den Brief an alle Mitglieder schreibt der den Preisträgern überreicht worden. CDU-Landesvorsitzende Wilfried Has- Partielle Lockerung des selmann: „Diese Wahl ist zu gewinnen. Wir haben mit Ernst Albrecht den rich- Anwerbungsstopps tigen Mann für Niedersachsen. Es muß Für eine partielle Überprüfung und ge- unseren Mitbürgern im Land deutlich gebenenfalls Lockerung des Anwer- gemacht werden, daß es für Niedersach- bungsstopps für ausländische Arbeit-
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