Planungsstationen B 29 in Mögglingen Juli 1957 Erste Überlegungen für eine Umgehungsstraße im Bereich „Brühl“ (Hochbrückenlösung). 11. März 1958 „Remszeitung“: Oberbaurat Dr. Otter erklärte auf Anfrage, alle Orte auf der Strecke Stuttgart – Aalen, mit Ausnahme von Lorch und Gmünd, würden in Zukunft von der B 29 umgangen. Für Mögglingen plane man eine neue Durchfahrt, die etwa im Zuge des Remslaufes liege. Der Ausbauplan liege für die gesamte Strecke Stuttgart – Aalen vor. Eine vierspurige Strecke Stuttgart – Aalen werde rund 60-65 Mio. DM kosten … 07. April 1960 Auf Anfrage von Bürgermeister Hudelmaier teilt Baurat Bogner vom Straßenbauamt Schorndorf mit, dass mit dem Bau der Umgeh- ungsstraße Mögglingen nicht vor 5-6 Jahren gerechnet werden kann. 21. Sept. 1967 Antrag der Gemeinde Mögglingen zur Aufhebung des Bauverbots (Trasse im Bereich Brühl). 27. Okt. 1967 Der og. Antrag wird vom Regierungspräsidium abgelehnt. 22. März 1968 Der Gemeinderat bittet aufgrund einer Stellungnahme von Tiefbauing. Pauler die Straßenbauverwaltung zu untersuchen, ob die Umgehungsstraße, die in ihrer jetzigen Linienführung eine Zweiteilung des Dorfes bewirken würde, nach außerhalb des Orts verlegt werden könnte. 18. Juni 1968 Baurat Schneider, Regierungspräsidium: Die Straßenbauver- waltung befürchtet eine Zerschlagung des Dorfes. Wir werden einen Gegenvorschlag versuchen, der den städtebaulichen Belangen der Gemeinde Rechnung tragen soll. 18. Mai 1971 Regierungspräsidium schlägt Umgehungsstraße südlich der Gemeinde Mögglingen vor. 29. Aug. 1972 Planung für eine Südumgehung wird vorgelegt. 1972 Bauverbot im „Brühl“ wird aufgehoben. 27. Aug. 1976 Stellungnahme der Gemeinde Mögglingen zu einer überarbeiteten Planung mit weiteren Änderungswünschen. 12. Aug. 1977 Gemeinderat Bihlmaier regt eine Unterquerung von Mögglingen an. 23. Aug. 1977 Regierungspräsident H. Gruber zur Tunnel-Anregung: Es handelt sich um eine Autobahn, so dass der Bund nicht bereit sein werde, ein solches Bauwerk zu bezahlen, auch wegen der enorm hohen Unterhaltungskosten. Juli 1979 Die Stadt Aalen schlägt eine „Limesstraße“ vor, die von der Gemeinde Mögglingen am 20.07.1979 abgelehnt wird. 17. Mai 1983 Stellungnahme des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr Baden-Württemberg auf einen Antrag von SPD- Abgeordneten: … zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen ist für die Bundes- straße 29 im wesentlichen die Anlagerung einer zweiten Fahrbahn vorgesehen. Derzeit sind generelle Planungen im Gange; die Orts-umgehung Mögglingen ist in der Baustufe 1 a (Baubeginn bis 1990) enthalten, der Ausbau der B 29 im Bereich Böbingen ist in der Baustufe 1 b (Baubeginn nach 1990) ausgewiesen. 1984 Ausbau der Ortsdurchfahrt. 1986 Vorwiegend von den örtlichen Landwirten, wird die Untersuchung einer Tunneltrasse gefordert. 18. Juli 1986 Schreiben von Landrat Dr. Winter an Bürgermeister Proll: … bei allen beteiligten Institutionen besteht Klarheit darin, dass weder die Untertunnelung von Schwäbisch Gmünd noch die Westumgehung von Aalen im derzeit laufenden Fünfjahresplan, also bis 1990, fertiggestellt sind. Beide Maßnahmen werden erst im nächsten Fünfjahresplan zur Vollendung kommen. Es besteht überhaupt kein Zweifel, weder bei der Landkreisverwaltung noch bei den zuständigen übergeordneten Behörden, dass die Umgehung von Mögglingen zeitgleich mit den vorgenannten großen Maßnahmen dem Verkehr übergeben werden muss … Dez. 1986 Das Verkehrsmengengutachten des Ing. Büros Hinterleitner prognostiziert den Eröffnung der A 7 für Mögglingen etwa 25.300 PKW-Einheiten während 24 Stunden. Sept. 1988 Das Regierungspräsidium untersucht drei Umgehungsvarianten: a) ortsferne Südumgehung b) ortsnahe Südumgehung c) Tunnellösung Außerdem wurde vom Regierungspräsidium eine Umweltverträg- lichkeitsstudie in Auftrag gegeben. 23. Sept. 1988 Der Gemeinderat beschließt eine Resolution zum Bau der B 29 Ortsumgehung. 11. Okt. 1988 Von der Gemeinde Mögglingen wird eine Tunnellösung als äußerst problematisch (Grundwasser, Rems, Lauter) angesehen. Im Bereich der Gemeinde Böbingen sieht man Abstimmungsprobleme über den Trassenverlauf sowohl in Böbingen als auch in Mögglingen. 1988 Durch die Eröffnung der A 7 nimmt der Durchgangsverkehr in Mögglingen sprunghaft und kontinuierlich zu. 25. Juni 1990 Bei der Gemeinde Mögglingen gehen die Pläne der Voruntersu- chung über verschiedene Varianten ein. Die Untersuchung umfasst drei Trassenvarianten: - ortsferne Südumfahrung - ortsnahe Südumfahrung und eine - örtliche Tunneltrasse. Die Anhörung im Linienbestimmungsverfahren beginnt. 30. Juni 1990 Die Gemeindeverwaltung veranstaltet eine „B 29-Wanderung“ auf der Trasse 2 (ortsnahe Südumgehung), die Trasse 1 und die Tunneltrasse sind mit Fähnchen ausgesteckt. Zwischen Juni findet eine regelrechte Schreib- und Wortschlacht zwischen den 1990 und Febr. Befürwortern der verschiedenen Trassen statt. Mögglingen steht 1991 über Monate hinweg im Mittelpunkt des Interesses im gesamten Ostalbkreis. Kein Tag vergeht, an dem nicht über Leserbriefe für die jeweiligen Standpunkte geworben wird. Der Streit um die bestmögliche Lösung zieht sich durch den ganzen Ort, durch Vereine und Familien; die beiden Bürgerinitiativen „B 29 raus“ und „Bürger für Natur- und Umweltschutz unterm Rosenstein“ stehen sich konträr gegenüber. Es herrscht eine sehr schlechte Stimmung in Mögglingen und die Verantwortlichen hoffen, dass der Bürgerentscheid ein für allemal Klärung in dieser Angelegenheit bringen werde. 06. Juli 1990 Die Gemeinde veranstaltet ausschließlich zum Thema B 29 Ortsumgehung Mögglingen in der Mackilohalle eine Bürgerver- sammlung, wozu sie mit einer aufwendigen Informationsbroschüre einlädt. 19. Okt. 1990 Innenministerium Baden-Württemberg verneint Befangenheit von Gemeinderäten im Linienbestimmungsverfahren. Der Gemeinderat spricht sich in seiner Stellungnahme zur Linien- führung mit 13:2 Stimmen für eine modifizierte ortsnahe Südum- gehung aus. Mit dieser Entscheidung untermauert der Gemeinderat seine jahrelange Forderung, den Ort in seiner Gesamtheit bestmöglich vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Um die Voraussetzungen für einen Bürgerentscheid zu schaffen, beantragen fünf Gemeinderäte und der Bürgermeister das Thema B 29 Ortsumgehung Mögglingen zur wichtigen Gemeindeange- legenheit zu erklären und dazu die Hauptsatzung zu ändern. Dieser Antrag wird mit 9:6 Stimmen abgelehnt. Eine Änderung der Hauptsatzung wird in Aussicht gestellt, wenn für ein Bürgerbe- gehren die notwendigen Unterschriften gesammelt werden. Okt. 1990 Die Gemeinde Böbingen spricht sich in ihrer Stellungnahme für die ortsnahe Südumgehung, die Stadt Heubach für die Tunneltrasse aus. 06. Dez. 1990 Der Gemeinderat beschließt bei 14 Ja- und einer Nein-Stimme die Änderung der Hauptsatzung und erklärt damit die Planung und den Bau der B 29 zur wichtigen Gemeindeangelegenheit. 14. Dez. 1990 Der Gemeinderat lässt einen Bürgerentscheid zu, nachdem der Gemeindeverwaltung eine Unterschriftenliste übergeben wurde, von denen 876 Unterschriften anerkannt wurden. Der Gemeinderat beschließt weiterhin, den Bürgerentscheid am 17. Febr. 1991 durchzuführen. 29. Jan. 1991 Schreiben des Staatssekretärs im Innenministerium Baden- Württemberg an Landrat Dr. Winter: … der enorme Umfang eines solchen auf der gesamten Strecke verkehrssicheren und leistungsfähigen Ausbaus der B 29 bedingt, dass – angesichts des in den nächsten Jahren zu erwartenden Finanzrahmens im Bundeshaushalt und der vielen anderen vor- dringlichen Maßnahmen im Land – nur eine abschnittsweise Real- isierung möglich sein wird. Ich möchte Ihnen nicht verschweigen, dass sich in dieser Situation kostenintensive Tunneltrassen evtl. negativ auf eine vordringliche Einstufung auswirken können … 17. Febr. 1991 Am Bürgerentscheid beteiligen sich 80 % der Wahlberechtigten, davon sprechen sich 61,74 % für die ortsnahe Mögglinger Südum- gehung aus, 38,26 % sind dagegen. 21. Febr. 1991 Bürgermeister Schweizer bedankt sich bei der Bevölkerung für die rege Beteiligung am Bürgerentscheid und sprach die Hoffnung aus, dass nunmehr wieder Friede in Mögglingen einkehren möge. Tatsächlich beruhigt sich die Angelegenheit; offensichtlich wird die Entscheidung der Bürger akzeptiert. 12. Okt. 1991 Rund 700 Mögglinger Bürger demonstrieren auf der B 29 „für ein lebenswertes Mögglingen – ohne B 29“. Mai 1991 bis Unzählige Schreiben, Mahnungen und Pressemitteilungen der heute Gemeinde, mit der Bitte an die planende Behörde und an die politisch Verantwortlichen, den Bau der Ortsumgehung Mögglingen zur Realisierung zu bringen. Febr. 1992 Das Bundesverkehrsministerium legt die ortsnahe Südumgehung (Trasse 2) als Linie fest. April 1992 Im Bundesverkehrswegeplan 1992 ist die Ortsumgehung Mögglingen im „vordringlichen Bedarf“ enthalten. 1993 Im Fünfjahresplan für den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1993 bis 1997 mit Ergänzung bis 2000 ist die Mögglinger Ortsumgehung nicht enthalten. Dazu schreibt das Bundesverkehrs- ministerium am 28.03.94: … durch die veränderten Haushaltsbedingungen und die dringend erforderliche Verlagerung des Schwerpunktes der Infrastrukturver- besserung in den Osten, wird es vorübergehend zu Verschie- bungen zu Lasten der alten Bundesländer kommen, das bedeutet bis zum Jahre 2000 eine Reduzierung der Finanzmittel in den alten Ländern, was jedoch in der zweiten Hälfte des Bedarfsplanzeit- raumes wieder ausgeglichen wird. Daher war es nicht möglich, alle dringenden Vorhaben in den neuen Fünfjahresplan 1993 – 1997 mit Ergänzung bis 2000 aufzunehmen, zumal dieser durch laufende Maßnahmen erheblich vorbelastet ist. Demnach konnten nur
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